eufy RoboVac X8 Hybrid von Anker im Test

Nach gut zwei Jahren hat das Unternehmen Anker mit dem RoboVac X8 Hybrid sein Premium-Portfolio mit einem hochwertigen Staub- und Wischsauger ausgestattet und damit für einen direkten Nachfolger zum L70 Hybrid gesorgt. Den RoboVac X8 gibt es auch, jener kommt ohne die Wischfunktion daher, kostet natürlich weniger. Ich habe mir das Hybrid-Modell in den letzten Wochen genauer anschauen dürfen und möchte ein paar Zeilen mit euch teilen.

Spezifikationen:

  • Reinigungssystem
    • Max. Saugleistung: 2.000 Pa x 2
    • Auto Boost: BoostIQ
    • Kapazität der Staubbox: 400 ml
    • Filter: E11, waschbar
  • Wischsystem
    • Kapazität des Wassertanks: 250 ml
  • Konnektivität
    • WLAN
    • Kompatibel mit Alexa/Google Assistant
  • Navigationssystem
    • Navigationstechnologie: Laser SLAM
    • Multi-Stockwerk-Technologie
    • Zonenreinigung
    • Aufladen & Weiterreinigen
    • Bericht zur Abdeckungskarte
    • Karteneditor
    • Benutzerdefinierte Zonenreinigung
    • No-Go-Bereich
  • Weitere
    • Laufzeit: Bis zu 180 Minuten
    • Ladezeit: zwischen 240 und 300 Minuten
    • Akku: 5.200 mAh Li-ion
    • Maße: 345 x 345 x 97,2 mm
    • Höhe: 97,2 mm
    • Geräuscharm (DB): 60 dB
    • Steigfähigkeit: 18 mm
    • Reinigungsmodus: 450 Pa x 2, 850 Pa x 2, 1.450 Pa x 2, 2.000 Pa x 2
    • Schwimmende Bürste
    • WLAN lässt sich optional deaktivieren, Gerät kann dann rein manuell bedient werden
  • Preis
    • eufy RoboVac X8: 499 Euro
    • eufy RoboVac X8 Hybrid: 549 Euro
    • Preisnachlass von jeweils 100 Euro bei Vorbestellung unter eufylife.com

Zur Ausstattung gehören, neben dem Roboter selbst, auch noch die Ladestation mitsamt Unterlegmatte und Ladekabel, ein Ersatzfilter, eine zusätzliche Seitenbürste, Einweg- und ein Mehrwegwischtuch, der Wischwasserbehälter, das übliche Papierwerk (alles sehr gut erklärt) und Kabelbinder, mit denen ausliegende Kabel direkt vor dem Sauger geschützt und weggebunden werden sollen.

Den eufy RoboVac X8 Hybrid (nachfolgend X8 Hybrid genannt) bewirbt das Unternehmen mit seiner neuen Twin-Turbine-Technologie, womit das Gerät in der Lage ist, mit insgesamt 2 x 2.000 Pascal Saugkraft zu arbeiten, was in einer 56,7 % höheren Erfolgsquote im Kampf gegen Tierhaare und Co. resultieren soll.

Der Sauger verfügt noch immer über 4 Saugstufen (Pure, Power, Turbo und Maximalmodus) und den bekannten BoostIQ-Modus, der optional aktiviert werden kann und dafür sorgt, dass der Sauger auf Teppichen automatisch noch einen Saugboost hinzuschaltet, um jene besser zu reinigen. Maximal 1,8 cm dürfen jene hoch sein. Ansonsten weigern sich die Bumper des Roboters, den Teppich zu erklimmen.

Das Gerät selbst hinterlässt einen erstklassigen Ersteindruck. Die Verarbeitung ist großartig, die Schaltflächen groß und selbsterklärend. Das Design lässt den Sauger sehr kraftvoll wirken und die zahlreichen, gut sichtbaren Sensoren rund ums Gerät sorgen für Fahrsicherheit. Der Laser-Dome ruht fast mittig auf dem Sauger. Somit fallen die Drehungen für einen umfangreichen Scan kleiner aus als beim L70. Dennoch verfügt auch der X8 Hybrid nur über eine einzelne Seitenbürste, zusätzlich zur Hauptrolle, die aus Gummilippen und Synthetikbürsten besteht und für den Hauptteil der Reinigungsarbeit verantwortlich ist.

Der Staubbehälter lässt sich leichter als bisher entfernen. So wird, wie bei vielen anderen Geräten auch, hinten am Sauger eine Einrastvorrichtung gelöst und der Behälter herausgezogen. Laut Anker soll durch eine sogenannte „UltraPack-Staubkompressionstechnologie“ rund 127 % mehr Schmutz untergebracht werden, als bei vergleichbaren Modellen. Im Alltag spüre ich davon weniger.

Was wäre so ein smarter Staubsauger ohne eine App? Ein weiterhin guter Staubsauger, das trifft zumindest auf den X8 Hybrid zu. Denn wenn ich alle drei Tasten auf dem Gerät für wenige Sekunden gedrückt halte, wird das interne WLAN-Modul ausgeschaltet und ich kann den Sauger rein über die Tasten arbeiten lassen. Doch ohne App fallen viele Komfortfeatures weg, wie zum Beispiel die Stellenreinigung, das Bearbeiten der gespeicherten Karte, das Festlegen von geplanten Reinigungszeiten und, und, und.

André erwähnte es damals schon in seinem Test: Die eufy-App ist ausgesprochen zugänglich, bietet viele selbsterklärende Funktionen an und spricht (genau wie der Sauger auch) deutsch. Außerdem können hier die Karten für unterschiedliche Ebenen verwaltet werden. Ihr dürft einzelne Räume benennen und auch festlegen, ob der Sauger denselben Raum mehrfach reinigen soll. Ihr findet eine Fernbedienung (manuelle Lenkung), um den Sauger wie ein RC-Auto zu steuern, sollte er mal unter der Couch oder dergleichen nicht mehr von alleine herausfinden. Auch könnt ihr Firmwareupdates anstoßen.

Nach der Ersteinrichtung startet der X8 Hybrid auf Erkundungstour, bei der er die Räumlichkeiten an deren Rändern abfährt und anschließend in Mustern einscannt und als Karte speichert. Dabei erkennt er, wenn er einen Raum verlässt und den nächsten befährt und markiert dies in unterschiedlichen Farben in der Karte. Die Laser-Navigation macht dabei hervorragende Arbeit.

Der Sauger findet sich mitten im Raum abgestellt nicht nur schnell zurecht, er kann auch Stuhlbeine (Endgegner ist bei unserem Non-Laser-G10-Hybrid die Esszimmerecke mit großem Tisch und 5 Stühlen) umfahren, säubert darunter ohne sich festzufahren und erkennt spontan hinzugekommene Hindernisse. Und obwohl er nur eine einzelne Seitenbürste besitzt, bleibt das Saugergebnis nahezu einwandfrei. Die Saugkraft kann man allerdings hören – selbst auf höchster Stufe noch akzeptabel laut – man spürt beim Vorbeifahren am Bein aber einen leichten Windzug, der bei anderen Geräten so stark nicht zu spüren ist. Unsere beiden Katzen im Haus haben mit ihren Haaren hier jedenfalls keine Chance mehr.

Links im Bild der G10 Hybrid von eufy, daneben der neue X8 Hybrid – deutlicher Höhenunterschied durch die Laser-Navigation

Anders sieht es da meiner Meinung nach beim Wischen aus. Hier wird das feuchte Tuch unter dem Sauger angebracht und nur so leicht befeuchtet, dass der Wasserfilm binnen kürzester Zeit von alleine verdunstet. Reinigungszusätze sind laut Hersteller nicht erlaubt. So bleibt das Wischen mit klarem Wasser auf frisch gesaugten Böden. Als Ergänzung für ein besseres Reinigungsbild finde ich das akzeptabel. Echtes Wischen möchte ich das aber nicht nennen.

Hierbei wird sonst zu schnell der Eindruck erweckt, dass sich auch schmierige Stellen oder fester Schmutz gut entfernen ließen. Eben das klappt nicht. Hier verwischt der Sauger eher den Dreck im Raum. Das sollte man meiner Meinung nach bedenken, wenn man sich einen Saugroboter kauft, dessen Wischfunktion von einem nassen Lappen unter einem Wassertank verrichtet wird, anstatt rotierende und mit Druckkraft arbeitende Wischblätter zu nutzen. Bei dem Preis von rund 550 Euro (ohne Vorbestellerrabatt) hätte ich ein wenig mehr erwartet.

Die App bekam ich für den Test in einer TestFlight-Vorabversion, in welcher der X8 Hybrid schon einrichtbar war. Nun weiß ich nicht, ob es der Software geschuldet ist oder ob der Fehler im finalen Update auftritt, aber nachdem ich in der App zwei No-Go-Zonen definiert hatte, wuselte sich der Sauger noch zu Beginn geschickt daran entlang, geriet dann aber gegen Ende hinter die Grenze, wusste nicht weiter und verlernte in einem Rutsch die gesamte Karte.

Dieses Verhalten kam zwar später nicht mehr vor, sorgte aber dafür, dass ich das Gerät noch einmal komplett durch die Bude jagen musste, damit es wieder wusste, wo es arbeiten sollte. Gerade in Kombination mit mehreren Stockwerken und entsprechenden Karten könnte das zum Problem werden. Ich tippe jedoch, dass der Fehler an meiner Beta-Software gelegen hat. Nützlich ist, dass sich beide Modelle des X8 mit Alexa oder dem Google Assistant verknüpfen lassen und somit via Sprachbefehl starten und laden lassen.

Ihr solltet euch vor dem Kauf überlegen, ob ihr die Wischfunktion des X8 Hybrid benötigt oder stattdessen lieber zum günstigeren X8 greift. In Sachen Navigation, Saugergebnis und -kraft, App und Komfort sind beide Geräte ansonsten identisch. Mit 9,7 cm Höhe kommt der Sauger gerade so noch unter die 10 cm unter unserer Couch, fährt sich dort dann aber mit dem Laser-Dome hin und wieder fest. Da hilft die beste Navigation nicht. No-Go-Zonen wären hier die Lösung – oder das Verlegen von Magnetbändern, die man aber optional erwerben muss.

In der niedrigsten Saugstufe „Pure“ ist das Gerät so leise wie andere, wenn sie ohne Saugarbeit zurück zur Ladestation fahren. Dabei werden allerdings größere Schmutzpartikel gern liegengelassen. Stufe 2 „Power“ reicht, um das meiste wegzukriegen. Für unseren Haushalt mit den Katzen greifen wir zu Stufe 3 „Turbo“. Da saugt das Gerät die letzten Krümel aus den Ecken. Stufe 4 „Maximal“ wäre die Option, die ich wählen würde, wenn der Sauger direkt hinter sich wischen soll. Dann zieht er vorher selbst die kleinsten Fussel zwischen den Fugen der Holzfußböden hervor und wischt anschließend leicht drüber.

Mir gefällt der X8 Hybrid ausgesprochen gut. Das Saugergebnis überzeugt. Nur vom „Wischen“ hatte ich mir mehr erhofft. Ansonsten merkt man dem Gerät an, dass es sich hierbei um ein Premium-Modell des Herstellers handelt. Die sehr gute App ist hier das i-Tüpfelchen. Wer sich an der schwarzen und dadurch auch fingerabdruckfreundlichen Oberfläche stört, der kann beruhigt sein, da beide Modelle des X8 auch in Weiß erscheinen.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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Ein Kommentar

  1. Was ist denn der aktuell beste Saug- und wischroboter bzgl Preis/Leistung?

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