EU-Kommission: Roaming-Regelungen sollen mit kleinen Adaptionen in 2022 verlängert werden
Auch wenn es im vergangenen Jahr von den meisten wohl nicht genutzt wurde: Seit 2017 erlauben die Roaming-Regeln die Nutzung von mobilen Daten sowie das Tätigen von Anrufen und Schreiben von SMS ohne Mehrkosten. Gehandhabt wird die dortige Mobilfunknutzung von der Kostenseite wie im Heimatland. Laut Europäischer Kommission (kurz: EU-Kommission) ein voller Erfolg. Zudem gibt es auch für Großbritannien derzeit entsprechende Regelungen – auch wenn die Briten der EU inzwischen nicht mehr beiwohnen.
Laut DPA-Meldung soll sich die EU-Kommission auch weiterhin für den Wegfall der Roaming-Gebühren einsetzen. Man plane die bestehenden Regeln beizubehalten und Ende Juni abermals für zehn Jahre zu verlängern. Einige Anpassungen sollen dennoch für die Fortführung folgen. Unter anderem plant man Regelungen für die Geschwindigkeit beim Surfen sowie die Deckelung von Kosten für Service-Hotlines, die man im Ausland möglicherweise auch mal notgedrungen, zurate ziehen muss.
Bis Ende Juni 2022 gelten die derzeitigen Roaming-Regeln: In 27 EU-Staaten sowie Norwegen, Liechtenstein und Island können Nutzer zu denselben Kosten wie im Heimatland telefonieren, surfen und auch SMS tippen – auch wenn meine letzte SMS (außerhalb von Testzwecken) da wohl bereits einige Jahre her ist. Vom Sommer 2016 auf den Sommer 2019 seien die Datenmengen über Roaming um das 17-fache angestiegen.
In der Fortführung für weitere zehn Jahre wolle sich die EU-Kommission einen häufiger kritisierten Thema widmen: der Internetgeschwindigkeit. Hier sieht die Kommission künftig vor, dass wann immer möglich, nicht nur die gleichen Konditionen, sondern die gleiche Qualität wie im Heimatland zur Verfügung stehen. Zudem soll auch das Absetzen eines Notrufs im EU-Ausland kostenfrei sein. Außerdem soll es Regelungen für Service-Hotlines von Fluggesellschaften und Versicherungen geben: Immense Rechnungen sollen damit der Vergangenheit angehören. Eine entsprechende Einigung seitens EU-Staaten und Europaparlament wie es ab 2022 weitergeht, steht derzeit noch aus.
Derzeit verhält es sich so, dass sich die Netzbetreiber die Kosten für das Roaming gegenseitig in Rechnung stellen. Hier schlägt die EU-Kommission eine Deckelung vor: Die gegenseitigen Rechnungen sollen künftig geringer ausfallen.
Warum wird das nicht dauerhaft abgeschafft? Oder rechnet man mit einem Zerfall der Europäischen Union!?
Bei einem Zerfall wäre es egal. Ich denke eher das war ein Zugeständnis an die Lobbyisten der Mobilfunker. Hätte aber auch gedacht/gehofft, dass es eine dauerhafte Regelung ist.
Wobei zeitlich beschränkte Gesetze gerade bei Steuern sehr sinnvoll sind und immer wieder überprüft werden sollten, damit man nicht die Kriegsflotte des Kaisers auch noch fast 120 Jahre später als Verbraucher finanzieren muss.
Mein Gedanke!
Ach, wenn doch nur endlich auch die Schweiz mitmachen würde. Da lauert immer noch eine üble Kostenfalle auf dem Weg nach Süden oder für uns Bewohner des Grenzgebietes. Unter 30 Euro / Monat bekommen wir hier keinen Vertrag, bei dem die Schweiz nicht zur Kostenfalle wird.
Warum geht eigentlich mit Liechtenstein, was mit der Schweiz nicht möglich ist?
Oder man hat einen anständigen Anbieter 🙂
Die Telekom behandelt die Schweiz wie EU, für meinen jährlichen Schweiz-Urlaub immer sehr angenehm.
Es hängt eher von den schweizer und britischen Anbietern ab, ob die die EU Regelungen übernehmen wollen und entsprechende Deals machen. Die Telekom musste da wohl etwas Geld in die Hand nehmen, was es den anderen deutschen Anbietern aber wohl nicht wert ist.
Aber das es geht zeigen ja Nicht-EU-Länder wie Norwegen.
Ja dann zeig mir doch bitte mal einen Vertrag bei der Telekom für unter 30 Euro im Monat mit 3 GB Daten (ist das viel?) und Telefon-Flat. Für sowas zahlt man sonst keine 10 Euro im Monat.
Da würde mir spontan ein MagentaMobil Prepaid L einfallen – auch wenn er Telefonie nur ins Telekom Netz flat hat und in alle anderen deutschen Netze „nur“ 300 Minuten. Laufzeit 4 Wochen für 14,95€.
MagentaMobil Prepaid – Da muss man aber schon sehr genau gucken. Offenbar ist das Roaming in der Schweiz nur auf Daten bezogen. 1 Anruf an meinem Schreibtisch (in D, aber nahe der Grenze) angenommen, ohne auf das kleine R zu achten, und ich bin ruiniert. 1,49 Euro/Minute betrachte ich als Abzocke.
Würde in dem Fall die automatische Netzauswahl deaktivieren. Aber ja, es ist ärgerlich und ich habe im Bodenseeraum auch schon viel bezahlt.
@Jonas Wagner: Mein Smartphone bucht sich oft in der Schweiz ein, selbst wenn ich zu Hause am Schreibtisch sitze. Ich möchte aber schon erreichbar sein. Und wie mir dürfte es mehr als 100.000 Leuten hier im Grenzgebiet entlang des Rheins gehen. Roaming mit der Schweiz muss endlich bezahlbar sein.
Aber ist eben die manuelle Netzauswahl für Zuhause am Schreibtisch keine Option? In deinem Heimnetz?
@Jonas Wagnr: Vielleicht sollte ich mich damit nocheinmal genauer befassen. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie das für den Telefondienst geht. Mein Smartphone (ein Honor 8X) meldet immer mal wieder „bevorzugtes Netz: Swisscom“, obwohl ich das sicher nie gewählt habe. Und andererseits bin ich ja wirklich auch manchmal in der Schweiz und möchte dort auch erreichbar sein.
Momentan habe ich auch kein Problem, denn ich habe einen Premium-SIM-Vertrag, der (noch) die Schweiz beinhaltet. Der ist monatlich kündbar und ich hoffe, Premium-SIM lässt ihn mir. Wenn man den Vertrag heute abschließt, ist die Schweiz nämlich nicht dabei, das gab es nur ein paar Monate lang in dieser Konfiguration.
Hallo Karsten, ich nutze iOS, dort kann ich unter Netzauswahl die automatische Wahl deaktivieren.
Für Android müsste das so gehen: https://praxistipps.chip.de/android-manuelle-netzwahl-ins-deutsche-mobilfunknetz_12455
Wenn du dann in die Schweiz gehst, musst du in Zukunft vorher die mobilen Daten deaktivieren und dann entweder manuell oder über die automatische Netzauswahl ein Schweizer Netz wählen.
Für die Schweiz kann ich übrigens Sunrise Prepaid Unlimited empfehlen. 24h wirkliche Flatrate kosten dann 2.40 CHF. Gibt’s mit SIM oder eSIM. Dein Honor müsste zB auch DualSIM unterstützen. So wärst du immer bereit in der Schweiz.
@Karsten Meyer
Die Informationen auf der Webseite sind tatsächlich nicht ganz konsistent – mal ist die Schweiz Gruppe 1, mal Gruppe 2. Der Telekom Chat-Support hat mir allerdings auf Anfrage bestätigt, dass Schweiz auch bei Prepaid und Telefonie zu Gruppe 1 gezählt wird, d.h. du kannst dein Inklusiv-Volumen ganz regulär wie in Deutschland benutzen
z.B. Fraenk
oder Prepaid: Kaufland Mobil, Penny Mobil, Norma Connect usw.
@Guido: Ich hab nur mal kurz die Seite von Kaufland Mobil aufgerufen. Da steht ganz unten ganz dick: Andorra, Monaco und Schweiz: Z.B. DayPass S: 1 Tag bis zu 100 MB surfen: 3 Euro. Da ist das Roaming in der Schweiz nichtmal bei den Daten dabei.
Ich wohne im direkten Grenzgebiet zu Luxemburg und Frankreich. Für mich persönlich ist der Wegfall der Roaming-Gebühren ein klarer Zugewinn. Vorher war es mir nicht möglich meine Datenflatrate kostenlos im EU-Ausland zu nutzen. Dann konnte man von Glück reden, wenn man einen öffentlichen WLAN Hotspot gefunden hat.
Das war zeitlich begrenzt?!
Ich finde, das EU-Roaming sollte ab sofort einfach so bleiben und gut ist.
Naja, wie im Artikel zu lesen ist, wird sogar nachgebessert und es werden bessere Konditionen für die Konsumenten eingeführt.
„einfach so bleiben und gut ist“ wäre in dem Fall ein Nachteil