EU-Kommission: Intelligente Geschwindigkeitsassistenzsysteme werden ab Juli 2024 für Neuwagen verbindlich

Ab Juli 2024 werden intelligente Geschwindigkeitsassistenzsysteme (ISA) in neu auf den Markt gebrachten Fahrzeugen verbindlich. Das hat die EU-Kommission jüngst angeordnet und bezieht dies in die neue Verordnung (EU) 2019/2144 über die allgemeine Fahrzeugsicherheit mit ein. Beim ISA-System handelt es sich um eine Lösung, bei welcher der Fahrer weiterhin die volle Kontrolle über sein Fahrzeug behält, das System sogar manuell deaktivieren kann. Autohersteller können aus einer von vier Optionen wählen, wie das System in ihren Fahrzeugen integriert sein soll und vor allem, wie es unterstützt:

  • Kaskadierte akustische Warnung
  • Kaskadierte vibrierende Warnung
  • Haptische Rückmeldung über das Gaspedal
  • Geschwindigkeitskontrollfunktion

Die ersten beiden Optionen greifen nicht direkt ein, sondern geben lediglich Warnungen aus (zunächst eine optische und, falls der Fahrer nicht reagiert, eine verzögerte akustische/vibrierende Warnung), die so kurz wie möglich sein müssen, um eine mögliche Belästigung des Fahrers zu vermeiden. Die Rückmeldung über das Pedal klingt erst einmal komisch: „Es drückt den Fuß des Fahrers sanft zurück, um den Fahrer darauf aufmerksam zu machen und ihm zu helfen, langsamer zu fahren.“

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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44 Kommentare

  1. Ich habe jemanden im Bekanntenkreis, der sich wahnsinnig darüber aufgeregt hat und total empört war, was die Bundesregierung hier vorschreiben will. Dass sein derzeitiges Auto das schon länger alles so eingebaut hat, hat er nicht auf dem Schirm gehabt.

  2. Und woher kommt die Soll-Geschwindigkeit für diesen unausgegorenen Schwachsinn? Aus veralteten Navi-Daten oder aus falsch erkannten Verkehrszeichen?

    • Jemand Anders says:

      vor allem, wenn die systeme ein ende-30-schild nicht erkennen und die ganze zeit rumpöbeln man soll langsamer fahren.

      • Jonas Wagner says:

        Wo würden wir da denn hinkommen, wenn wir am Ende einer dreißiger Zone nicht gleich voll auf 50 beschleunigen könnten? Auch wenn es ein paar Todesopfer in reduzierten Geschwindigkeitsbereichen verhindern würde. Individuelle Freiheit geht vor gemeinschaftlichem Schutz1!!1!!1
        Würden sich alle an Geschwindigkeitsbeschränkungen halten, würde es das nicht brauchen. So werden ein paar Menschen manchmal langsamer fahren als erlaubt. Aber es werden sicher viel weniger Menschen zu schnell fahren, die bisher bewusst oder unbewusst gerast sind.

        • Es ging nicht darum, dass man nicht 50m vor dem Schild ohne Piepton beschleunigen kann, sondern darum die nächsten 3km innerorts noch immer darauf hingewiesen wird, dass 30 gelten obwohl man die 30er Zone längst verlassen hat.

          • Jonas Wagner says:

            Ja, hatte ich schon verstanden. Aber wie schlimm ist das? Wenn durch das System insgesamt die Verkehrssicherheit erhöht werden kann. In deinem Beispiel geht es um keine 1,5 Minuten die man verliert. Und dabei Sicherheit erhöht, Geld spart und Umwelt schont.

    • Sag ich nicht says:

      Ja. Ich habe so ein System, dass die Geschwindigkeit in Kombination aus Navi und Verkehrszeichenerkennung anzeigt.
      Das funktioniert, aber manchmal so naja …
      Entweder sind die Navidaten falsch oder nicht mehr aktuell. Verkehrszeichen werden von der Kamera aber relativ gut erkannt. Manchmal fehlen aber die Aufhebungszeichen, sodass ich auf meiner täglichen Strecke nach einer Kurve mit 50 auf der Bundesstraße kilometerweit mit 50 weiterfahren müsste …

      • Die Aufhebungszeichen dürfen sogar fehlen wenn vorher eine Länge angegeben wurde. Dann hebt sich das selbstständig auf.

        Auch eine Kreuzung würde z.B: ein vorheriges 30 Schild aufheben und man darf wieder 50 fahren

  3. Dank der EU mit ihrer überflüssigen Regulierung wird das leben hier immer teurer.

    • Jemand Anders says:

      bestimmt 90% der regulierungen kann man in die tonne kloppen. schwachsinnsverein

      • there are places says:

        Selten inhaltsleerer Kommentar. irgendwelche Fake Zahlen herumwerfen, unkonstruktiv meckern, Hauptsache meckern. Hinweis: dadurch wird es dir eher noch schlechter gehen, auch wenn du denkst dass die das meckern hilft.

        • Das Lustige ist ja: wenn solche Kollegen dann mal ein Problem in einem Bereich haben, in dem es wie gewünscht keine Regelung gibt, dann ist es auf einmal „Staatsversagen“

      • Zähl doch mal ein paar (wenigstens nur ein paar) der Regelungen auf, die für die Tonne sind.

    • Sag ich nicht says:

      Autofahren ist sowieso politisch unkorrekt.
      Und wahrscheinlich bald unbezahlbar.
      Der Pöbel fährt Lastenrad oder Öpnv.

      • Nein, nicht „politisch inkorrekt“ – Autofahren bedeutet in der aktuellen Form nur, dass du es immer auch auf Kosten anderer machst und du anscheinend gerne möchtest, dass dich niemand daran hindert oder auch nur darauf hinweist.

    • Jonas Wagner says:

      Okay, Olaf.

    • the customer says:

      Möglichkeit 1: statt hier zu meckern engagiere dich politisch. Möglichkeit 2: good bye, der Planet ist groß und es gibt alles mögliche an Staatsformen. Wenn’s so kacke ist und 1. nicht greift: als EU Bürger steht dir die Welt offen.

      • Volle Zustimmung
        Vielleicht möchte ich noch ergänzen, dass nur wenige Staaten dieser Erde mehr Freiheit, eine bessere Verwaltung oder sogar bessere Politiker haben.

    • Ist mir noch nicht aufgefallen. Vielleicht informierst du dich nur aus den falschen Quellen?

  4. Bei unserem Schilderwald hier in DE wird das sicher ein ganz großer Spaß.
    Ich scheue jetzt schon den Kauf eines neueren Wagens wegen der ganzen halbfertigen Helferlein, die aus welchen Gründen auch immer verbaut werden, vorgeschrieben oder freiwillig.
    Autofahren wird bald sehr sehr unattraktiv werden, genauso wie das Heizen und alles was Strom benötigt. Darauf wird man ja schon seit Wochen eingeschworen. Wie gewählt, so geliefert.

    • Lustig ist ja nur, dass die jetzigen Teuerungsraten mehr mit dem zu tun haben was man gerade ABGEWÄHLT hatte, als mit dem was man gewählt hat.

  5. Was bisher noch keiner bemängelt hat, das ist das aus der einfachen und „günstigen“ Wägen ist (die Kategorie bis 15k €)
    Weil das System setzt ja scheinbar zwingend Kamera mit Verkehrszeichenerkennung und/oder Navi mit GPS voraus. Die KFZ Hersteller werden das sicher wieder als Bonus verkaufen „Auto XY jetzt auch in der Basis mit Navi“ das es die Variante ohne Navi gar nicht mehr gibt und das Modell dann 1500-2000€ in der Basis mehr kosten wird wird man nicht an die große Glocke hängen

  6. Irgendwie sammeln sich hier immer häufiger die, die völlig undifferenziert die EU einfach nur kacke finden. Naja was den Beitrag angeht: Ich finde das ganze begrüßenswert bei einer reinen Warnung an den Fahrer bzw Nudging in den höheren Ausbaustufen kann wenig kaputt gehen. Ich bin bereits mehrere mittel teure Autos gefahren welche sowas verbaut hatten und die Geschwindigkeitsanzeigen über Kameraerkennung haben eigentlich immer sehr gut funktioniert. Außerdem ist nicht von erheblich teureren Preise auszugehen, da diese Systeme in enormen Massen hergestellt werden und schon ausentwickelt sind. Da steigen die Fahrzeugkosten eher durch softe Zwänge an beim EuroNCAP volle Punktzahl zu erhalten weil es die Kunden sonst nicht kaufen.

  7. Ich fahre sehr gerne Auto und auch gerne etwas schneller. Bei der Menge an Idioten die Rumfahren gehen mir die Assistenzsysteme aber nicht weit genug. Und ich frage mich warum man sich darüber aufregt, dass Straßen sicherer gemacht werden sollen. Aber ja beim Sicherheitsgurt haben sich ja auch schon alle beschwert.

    Es ist ein Assistenzsystem das überschrieben werden kann. Interessant wird dann nur das erste Urteil, wenn jemand das System nicht beachtet oder ausgeschalten hat und einen Unfall baut. Dann haben wir sofort den Vorsatz des Fahrers und ein Schuldspruch wird einfacher.

    Schaut man sich die Statistik zu den Unfallzahlen an (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Verkehrsunfaelle/Tabellen/fehlverhalten-fahrzeugfuehrer.html) können viele der Unfälle durch Assistenzsysteme vermieden werden.

    Ach ja für 130 auf den Autobahnen wäre ich auch, das würde das ganze so viel entspannter machen.

    • Assistenzsysteme verhindern Unfälle? Das ist eine bloße Behauptung, die nicht belegt ist.
      Andersherum treten aber manche Unfälle erst durch Assistenzsysteme auf.

  8. Fahr ich halt nur noch alte Karren älter als Baujahr 2022. Mein aktuelles Auto ist auch 15 Jahre alt.

    • GooglePayFan says:

      Dann wird das Problem für dich ja erst ab 2039 relevant. Mal sehen, ob du dann überhaupt noch in der Lage bist Auto zu fahren oder es dir leisten kannst…

  9. Ich habe nichts gegen das System, niemand fährt 100% konzentriert und übersieht nicht mal ein Schild. Da kann sowas schon helfen. Merke ich selber bei meinem Auto, da wird die erlaubte Geschwindigkeit per HUD in die Scheibe eingeblendet, daneben die aktuelle gefahrene. Das stimmt in 99% der Fälle und hilft schon, wenn man sich mal nicht sicher ist, wie schnell man denn darf. So ein ISA wird auch niemanden davon abhalten absichtlich zu schnell zu fahren, man kann es ja abschalten.
    Was ich mir zu all diesen Regulierungen allerdings auch mal wünschen würde, wäre eine Vorgabe der EU zur Revisionspflicht von Geschwindigkeitsbeschränkungen. Die müssten regelmäßig überprüft werden, ob sie denn noch sinnvoll sind, oder wieder gelockert werden können. Ich fahre seit über 30 Jahren Auto und gefühlt packt jede neue Generation in den Straßenverkehrsämtern nur noch mehr Beschränkungen drauf, nach dem Motto „immer einmal mehr wie Du!“, damit das Erfolgserlebnis „Ich habe den Verkehr sicherer gemacht“ auch erreicht wird. Meistens in Ordnung, aber ich sehe auch oft Geschwindigkeitsbeschränkungen, wo sie keinen Sinn ergeben. Wenn das die Mehrzahl der Leute so sieht, hält sich niemand mehr daran und führt tendenziell dazu, dass Beschränkungen auch da ignoriert werden, wo sie sinnvoll sind.

    • >>…aber ich sehe auch oft Geschwindigkeitsbeschränkungen, wo sie keinen Sinn ergeben.

      Typische Antwort der selbsternannten Verkehrsexperten. Es gibt viele Gründe, warum Verkehrsbeschränkungen angeordnet werden. Nur weil man selbst eine Strecke befahren kann, ohne die Geschwindigkeitsbeschränkung einzuhalten, heißt das noch lange nicht, dass die angeordnete Geschwindigkeitsbeschränkung sinnlos ist. Bei Einhaltung der angeordneten Geschwindigkeitsbeschränkung wird die Strecke für Alle sicherer. Einfach mal bei der nächsten Anordnung über das eventuelle Warum nachdenken…

      • Warum muss eigentlich alles für jeden, auch den größten Deppen und die größte Schlafmütze immer sicherer werden?
        Besser wäre eine automatische Abschaltung für Handys während der Bediener geht.

  10. Ich gehöre ja auch zu denen die so manche Anordnungen der EU-Kommission nicht gut heißen. Aber in diesem Fall sieht es ganz anders aus. Auch wenn die Verkehrszeichenerkennung nicht immer zu 100% funktioniert, was meist an falsch aufgestellten Schildern und/oder veralteten Navi-Daten liegt, ist es doch eine große Hilfe. Mein letztes Auto hatte einen intelligenten Abstandstempomaten und ich bin nur wenige km gefahren ohne ihn zu aktivieren. Leider war dieses Feature bei meinem aktuellen Auto, aufgrund von Teilemangel, nicht lieferbar und ich vermisse es unendlich. Bin froh über jedes Assistenzsystem im Auto das uns dem autonomen fahren näher bringt. Gut gemachte Assistenzsysteme erhöhen die Verkehrssicherheit und trotzdem kann die volle Kontrolle, für die Unbelehrbaren, erhalten bleiben. Wer jedes mal bei Fahrtbeginn irgendein Assistenzsystem ausschalten muss, wird hoffentlich irgendwann die Sinnhaftigkeit von Assistenzsystemen erkennen.

  11. Unfassbar in welche Bereiche Politiker meinen, sich in grenzenlosen Einfalt einmischen zu müssen. Währenddessen man dringenst benötige Entscheidungen nicht anpackt.
    Was kommt als nächstes?
    Feuer ohne Hitze?

    • Ursula wird sich bei dir melden, um mit dir eine Prioritätsliste auszuarbeiten.
      Schließlich geht das wirklich nicht. B darf nicht sein, wenn A38 noch nicht abgearbeitet ist.
      Soviel Bürokratie muss sein 🙂

  12. Deutschland kriegt es einfach nicht durchgesetzt ein generelles Tempolimit auf der Autobahn einzuführen, aber die EU setzt solche Dinge um. Wenn ich überlege, welche Horrorszenarien da gemalt werden, aber es darf weiterhin wie bekloppt gerast werden und das obwohl wir in eine Energiekrise reinsteuern.

    • @Hugo
      Du scheinst auf den falschen Autobahnen unterwegs zu sein. Fast überall im Land gibt es Baustellen und Geschwindigkeitsbeschränkungen. Außerdem gilt ja Richtgeschwindigkeit 130. Wer schneller unterwegs ist und einen Unfall baut steht in der (Mit)Haftung. In die Energiekrise steuern wir nicht rein, sondern sind schon mittendrin. Ein Tempolimit würde dagegen wenig helfen. Auch wer 100 fährt sitzt vielleicht im Winter in seiner kalten Bude. Er könnte dann selbstverständlich seine Zeit mit 60km/h im warmen Auto auf der Autobahn verbringen, wenn es nicht zu generellen Fahrverboten kommt.

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