Entwickler-Legende John Carmack ist skeptisch bezüglich des Metaverse

Meta (ehemals Facebook) hat enorme Investitionen in das Metaverse angekündigt. Dabei ist noch gar nicht so glasklar, was das Metaverse überhaupt sein soll. Am Ende soll eine Art Nachfolger des Internets mit AR-Funktionalität stehen. Bisher ist das Metaverse aber vor allem eine große Idee, dessen konkrete Umsetzung eher mysteriös bleibt. So hat auch der legendäre Entwickler John Carmack („Doom“) Skepsis angemeldet.

Carmack arbeitete früher für id Software und ist aktuell für Oculus VR tätig. Auf einer Ansprache im Rahmen des Events Facebook Connect erklärte Carmack, dass die Idee des Metaverse eine großartige Vision beinhalte. Allerdings habe er seine Zweifel, dass man einfach gezielt herangehen und das Metaverse erschaffen könne. So bewertet er das Metaverse als eine Art Honeypot für Entwickler, die stets von Großem träumen, ihre Ideen aber nie final umsetzen.

Im Klartext glaubt Carmack, dass Personen am Metaverse arbeiten werden, die utopische Ideen haben, die sich toll anhören, aber schwer bis unmöglich umsetzbar sein werden. Carmack gibt aber zu, dass der Prozess eben nun anlaufe und Mark Zuckerberg persönlich dahinterstehe. Der Entwickler hofft, dass all die Ressourcen am Ende nicht versickern und man wirklich etwas von Wert für die Nutzer aufbauen könne.

Carmack äußerte die Sorge, dass das Metaverse leicht zu einem Projekt werden könne, in das über Jahre immense Gelder fließen, ohne dass am Ende mehr dabei herauskomme, als ein vages Konzept. Ehrlich gesagt, teile ich bisher 1:1 Carmacks Skepsis, denn auch auf mich wirkt das Metaverse bisher nur wie eine diffuse Vision, deren konkrete Umsetzung aber noch in den Sternen steht.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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18 Kommentare

  1. Ich teile auch seine Skepsis, allerdings zählt meine Meinung vermutlich ähnlich viel wie die von John Carmack.
    Ja er ist eine Legende, aber eine der 90er Jahre….
    Die heute jungen Programmierer haben andere Ideen, kommen aus einer anderen Welt und denken neue Techniken anders als es die „alte Garde“ je getan hat. Die sind mit dem Netz und seinen Möglichkeiten aufgewachsen….
    Auch ein John Carmack wird sich verwundert die Augen gerieben haben, über einige Spieletrends der letzten Jahre.

    Ob allerdings die Generation „Tik-Tok“, „Smapchat“ und Co. noch was mit Facebook zu tun haben wollen, das bezweifle ich doch stark. Bei denen gilt das ja schon eher als „Rentnernetzwerk“.

    • John Carmack hat nie Spielideen entwickelt. Er war berühmt, weil er fortschrittliche Engines und später einfach mal so 3Dfx-Versionen seiner Spiele am Wochenende geschrieben hat oder neue Techniken, wie das iPhone erkannt hat und dann im Urlaub mal eben ein Spiel für eine Frau programmierte. Er hat immer wieder gezeigt, wie sehr er sich für Neues interessiert und altes dann liegen lässt. Er ist ja rein aus Interesse damals zu occulus gewechselt, weil er VR unfassbar neu und interessant fand und in dem Bereiche programmieren wollte.

      Er ist als Programmierer sehr genial, weil er einfach gut ist und Jahrzehnte Erfahrung hat. Zu sagen, er ist eine Legende in den 90er gewesen, ist einfach Schwachsinn. Gute Programmierer zu finden, war sowieso nie einfach. Heute noch weniger, weil alle nur noch zwei Zeilen Javascript beherrschen und keine echten Erfahrungen besitzen.

      • Sehe ich komplett anders. Weder Carmack noch Id-Software haben in diesem Jahrhundert behnbrechendes geleistet. Und seit er 2013 bei Id gekündigt hat und zu Oculus gegangen ist, hat sich das Zeug wohin verbessert?
        Kannst ja mal bei Wikipedia lesen was er so gemacht hat…. alles sehr vage und eher „Hobbyprojekte“ die er da nach „id“ betreibt. Ich gönne ihm das alles, kein Problem, aber ein genie ist er schon längst nicht mehr, das war er mal.
        Er ist sicherlich ein großartiger Programmierer aber ganz klar der 90er. Du erwähnst ja selber 3dfx….ein Unternehmen das 2000 an Nvidia ging. Damals waren 3dfx Versionen von Spielen ohne frage wichtig, aber schon Anfang der 2000er war id Software/Carmack irrelevant für die weitere Spieleentwicklung.

        Ich habe dazu auch neulich in meinem Blog einen ausführlichen Text zu Id-Software geschrieben.

        https://retrospiele-de.blogspot.com/2021/01/firmenportrait-id-software.html

        • Als CTO bei Oculus muss nichts „bahnbrechendes“ leisten. Durch seine Funktion kennt er Ideen, Potentiale, R&D Efforts, usw.

          Die bei Facebook finden es blöd, dass VR nicht in der Masse ankommt. Darum muss eine Plattform her. Google ist mit der Idee gescheitert (Daydream). Also wird viel Geld an kleinere Teams verteilt, um mehr Ideen zu generieren. Beispiele:
          https://blogs.nvidia.com/blog/2021/08/10/what-is-the-metaverse/
          Das Thema ist ein Hot Topic in Silicon Valley und Facebook hat Angst, dass jemand anders *die* definitive AR-Platform schaffen könnte.

  2. Nur mal angenommen, dass es halbswegs cool wird, dann bin ich mir sicher, dass die Schafe alle wie die Bekloppten da rein rennen. Sollte tatsächlich eine kritische Masse erreicht werden, dann wird das Kastengesicht Zuckerberg nicht aufzuhalten sein. Das macht mich schon ein bisschen Angst.

  3. Also mich haut es nicht von den Socken. Mir wird schon im 3D-Kino schlecht 🙂

  4. Ich glaube den meisten Menschen (mich eingeschlossen) fehlt dafür aktuell die Vorstellungskraft. Dann sind viele Zeitgenossen dem „Neuen“ gegenüber nicht gerade aufgeschlossen. Wenn es aber gut umgesetzt wird, könnte es durchaus eine Revolution sein, auch wenn man dafür aktuell wohl noch viel Phantasie benötigt.

  5. Dem Zuckerberg gehts ja auch gar nicht mit seinem Feta Universum um die tatsächliche Umsetzung, sondern die 10 Mrd Invesitionen und 10000 angeblichen Jobs in Europa, sind doch nur als Bollwerk für die Kartellbehörden gedacht um einer Zerschlagung entgegen zuwinken, für mich ein Unglaubwürdiger Schachzug.

    • Anhand der aktuellen Aussagen sollte das die Zerschlagung doch eher voranbringen. Wenn Facebook eine neue Form „Internet“ plant und alleiniger „Herrscher“ sein will.

      Aber da tut sich eh nichts. Google macht was es will, Facebook oder Meta auch… es interessiert einfach keinen. Wir kriegen ja nichtmal Sommer/Winterzeit abgeschafft. Was erwartest du für Wunder.

  6. Fühle mich ein wenig an Ready Player One erinnert……

    • 15 Jahre vor Ready Player One hat Neal Stephenson ein Buch veröffentlicht, das Snow Crash hieß. Auch da gab es ein Metaversum, in dem die Menschen in einer virtuellen Welt lebten, weil die normale Welt kaputt war… Bis dann ein Virus auftrat.

      Sehr lesenswert und erschreckend, was Stephenson 1992 als Science Fiction geschrieben hat, was wir heute als Alltag wahrnehmen.

  7. Da gabs doch schon mal was ähnliches. Second World oder so.
    War ja auch sehr erfolgreich… 😀

    • Second Life? Das war extrem erfolgreich damals… war seiner Zeit aber voraus und hat die Kurve nicht gekriegt. Und VR-Chat gibt es ja auch schon also naja. Viel Bla Bla.

    • Pizzanasenkeks says:

      Ich musste auch sofort an Second World denken.

  8. Da VR allgemein für Übelkeit sorgt und das bei jedem, es ist nur eine Frage der Zeit, mache ich mir da auf kurze Sicht keine Sorgen. Wenn sie das weg haben, fehlt immer noch die Idee, warum ich VR gehen sollte. Da traue ich höchstens Apple noch zu, dass sie in fünf Jahren plötzlich eine Mini-VR oder so bringen, die dank ihren Chips derart leistungsstark ist, dass mir weder Schlecht wird, noch mir die Brille unangenehm auffällt.

  9. Vielleicht sollte Herr Facebook seine Energien und unermessliche Reichtümer lieber in die Rettung der realen Welt investieren, als sich in ein virtuelles Irgendwas zu flüchten!

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