Dyson präsentiert innovativen Saugroboter mit 360° Kamera
Am Donnerstag präsentierte James Dyson auf einer Pressekonferenz in Tokio einen der innovativsten Saugroboter der Welt. Gestern Mittag präsentierte man das kleine Kerlchen schließlich den europäischen Pressevertretern. Was die Innovation an dem Saugroboter ist? Wie der Name 360 Eye vermuten lässt, ist eine sensorische Kamera mit 360° Umblick auf dem Roboter-Staubsauger angebracht, die bei jedem Staubsaugvorgang einen detaillierten Grundrissplan der Räumlichkeiten erstellt und dadurch, im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten am Markt, tatsächlich so gründlich reinigen soll wie ein Handstaubsauger.
Die keine Kugelförmige 360° Kamera auf dem Deck des Dyson Saugrobotors scannt mit Infrarotsensoren die Räumlichkeiten und erstellt daraus eine Karte mit Anhaltspunkten. Man muss sich das ganz wie Googles Project Tango vorstellen, bei dem man mit der Kamera eine detaillierte Map von Innenräumen erstellt. Der Unterschied ist hier, dass der 360 Eye Hindernisse wie Sofas, Tische, Regale, usw. erkennt und protokolliert.
Wenn dem Saugroboter nach etwa 30-40 Minuten die Puste ausgeht, fährt er automatisch zur Docking-Station zurück, um Strom nachzutanken. Der Ladevorgang wurde von den Entwicklern auf etwa zwei Stunden beziffert. Danach macht er sich wieder, dank der aufgezeichneten Map exakt dort wieder an die Arbeit, wo er zuletzt aufgehört hat.
Pfiffig hierbei: Wenn der gesamte Saugprozess im Haus/der Wohnung beendet ist und der Roboter wieder an die Ladestation gedockt ist, wird die zuvor aufgezeichnete Map wieder gelöscht und der Sauger protokolliert den Wohnraum-Grundriss komplett neu, denn es könnten ja in der Zwischenzeit neue Möbel hinzugekommen sein, die vorher nicht da standen, oder beim letzten Mal schlief der Hund mitten im Wohnzimmer und wurde als Stolperfalle erkannt.
Und solltet Ihr den Saugroboter in einer oberen Etage betreiben, so erkennt er die Stufen und mögliche, offene Treppengeländer als Hindernis und stoppt automatisch, bevor er sich die Chipsätze bricht.
Dieser 360° Live-Scan zur Navigation ist tatsächlich einen Riesenvorteil gegenüber vielen Konkurrenzprodukten. Denn die herkömmlichen Saugroboter sind zwar ebenfalls diverse Sensoren ausgestattet, um Hindernisse zu umgehen, doch haben diese Roboter bislang oft ein Manko: Sie haben keine Anhaltspunkte zur Orientierung und saugen demnach wahllos im Zick-Zack-Verfahren die Zimmer.
Das kann zur Folge haben, dass die Räume nicht richtig sauber werden. Dann kann man anschließend selbst erneut den Handstaubsauger schwingen, was dann aber eben nicht Sinn und Zweck in der Anschaffung eines solchen Roboters ist. Der Dyson Saugroboter saugt in einem Spiral-Verfahren, was gepaart mit den “Edge-to-Edge”-Elektrobürsten unter dem Sauger tatsächlich für mehr Sauberkeit sorgt – sogar in den bekannten und gehassten Ecken des Raumes.
Ein weiterer Clou beim 360 Eye ist die dedizierte Dyson Link-App für iOS und Android. Über die auf einem iPad vorgeführte App kann man den Staubsauger-Roboter zu jeder Zeit von jedem Ort auf der Welt fernbedienen. Man kann den Saugroboter entweder manuell auf seine Saugreise schicken, oder sogar programmieren, an welchen Wochentagen und zu welcher Uhrzeit der Saugroboter automatisch seine Arbeit verrichten soll.
Da der 360 Eye am und im gesamten Gerät mit Sensoren versehen ist, kann bei einer möglichen Fehlfunktion des Gerätes nicht nur eine Pushmitteilung gesendet werden wann etwas schief gelaufen ist, sondern auch exakt was. Sollte der Sauger also mal eine Kette oder ähnliche Dinge verschlucken, die nicht aufgenommen werden können, oder wenn die unten angebrachten Bürsten kaputt oder verschlissen sind, wird umgehend eine Push-Mitteilung an das Smartphone oder Tablett gesendet.
Diese Push-Mitteilung führt dann zu einer In-App Betriebsanleitung, die anzeigt, was nun zu tun ist. Sehr nettes Feature, was meiner Meinung nach Standard bei jedem vernetzten Elektrogerät sein sollte.
Zu den ganzen innovativen Neuerungen beim 360 Eye gesellen sich die für Dyson bekannten Reinigungstechnologien. Angetrieben wird er von einem digitalen Dyson Motor V2 und die Staubaufnahme erfolgt über das Root Cyclone Filtersystem zur effektiven Trennung von Staub und Schmutz. Kleine gefederte Silikon-Panzerketten (die werden tatsächlich so genannt von Dyson) unter dem 360 Eye sorgen außerdem dafür, dass der Saugroboter auch kleinere Hürden wie Teppichkanten problemlos nehmen kann.
Der Dyson 360 Eye Saugroboter soll voraussichtlich zur zweiten Jahreshälfte 2015 in den Einzelhandel gelangen zu einem angepeilten Preis von etwa 1.000 Euro. Ist eine Menge Holz für einen dieser kleinen Saugroboter, jedoch war dieser tatsächlich bislang der Erste, der mich tatsächlich überzeugt hat. Auch wenn er am Ende durch die eher durchwachsene Betriebszeit leider doch eine Gemeinsamkeit mit der Konkurrenz hat.
Liest sich ja alles schon mal ganz gut, wenn das Ding wirklich so gut und zuverlässig in der Praxis funktioniert ist es eine Überlegung wert, natürlich erst wenn der Preis erheblich gefallen ist.
Mehr wie 300 Euro würde ich persönlich für keinen Staubsaugerroboter ausgeben, und ist er auch noch so gut.
Lieber Pascal,
danke für diesen Beitrag. Das nächste Mal vielleicht etwas kritischer und nicht nur den Werbefritzen ihr Zeug nachplappern! Es gibt bereits seit längerem Staubsaugerroboter, die nicht nur wahllos ZickZack in der Wohnung fahren! So z.B. mein Samsung Navibot, der eben eine Kamera nach oben eingebaut hat, um die Decke des Zimmers zu erfassen und dementsprechend nach dem Grundriss zu fahren.
…ob das dann wirklich so gut klappt, steht natürlich auf einem anderen Blatt…
Leider viel zu hoch, kommt nicht unters Bett oder Sofa
Da muss man erst mal echte Praxistests abwarten.
Das der Verkäufer sein Produkt anpreist und als das Beste seiner Art darstellt sagt so gut wie gar nichts über die tatsächlichen Qualitäten des Produkts aus. 😉
Aus anderen Tests (z.B. den der c’t vor etlichen Monaten) weiß ich, dass z.B. die Erkennung von Treppen bei den Konkurrenzmodellen nicht immer zuverlässig funktioniert und so mancher Staubsaugerroboter Selbstmord an der Kellertreppe begehen würde.
Auch die Reinigungsleistung bleibt abzuwarten, die ist bei den gegenwärtigen Modellen doch teilweise eher durchwachsen.
Und ein weiterer Faktor muss beachtet werden:
eine Bekannte von mir hatte einen Staubsaugerroboter (ich weiß nicht mehr, welches Modell) der nach ihren Angaben so kompliziert zu entleeren bzw. zu reinigen war, dass sie die durch den Roboter eingesparte Zeit nun dafür aufwenden durfte. Auch das kann nicht Sinn der Sache sein.
Sie hat das Gerät darum zurück gegeben.
Quote: … oder beim letzten Mal schlief der Hund mitten im Wohnzimmer …
Wenn ein Staubsaugerroboter loslegen würde während mein Hund im Zimmer ist, dann hätte ich mal einen Staubsaugerroboter gehabt. Der würde den wohl vollständig zerlegen. 😀
Also wenn ich wüsste, das ich einmalig soviel ausgeben müsste, um nie mehr ordentlich staubzusaugen, dann ja. Nur gehen die erstens auch kaputt, und zweitens nicht so gründlich.
der nächste punkt ist dann natürlich die datensicherheit. wer weiß schon ob die aufgezeichneten daten wirklich gelöscht werden? wird wohl nicht lange dauern bis die dinger wlan haben, und sich dann ggf. fernsteuern lassen. erm, nein. ein hoch auf den handstaubsauger. 🙂
Heftiger Preis. Ob der häufig verkauft werden wird? Bin da echt mal auf einen echten Test gespannt, was der so vom Teppich zieht. Kameras gibt es ja schon länger in den Kisten und diverse Geräte haben ja schon eine Laservermessung von Räumen, die sie temporär für die Vermessung nutzen.
Heftiger Preis? Dyson Sachen sind allgemein recht teuer, ist doch „normal“, vor allem am Anfang. Dyson Ventilatoren gibts nicht unter 200 / 300 Euro, Dyson Bodenstaubsauger kosten (außer sie sind ne Zeit aufm Markt) auch um die 400 / 500 Euro. Dyson halt. Dafür kriegste da aber auch Qualität.
@Michael: kann ich leider nichts zu sagen, hatte noch nie ein Gerät von Dyson.
Ich habe einen Roomba der im „Zufallsmuster“ fährt und seit Jahren jedes Zimmer in Wohnung reinigt und da gibt es keine Ecke wo ich per Hand ran muss. Was wohl daran liegt dürfte dass das Zufallsmuster gar nicht so Zufällig ist und ein ausgeklügelter Algorithmus sich dahinter verbirgt. 😉 Wenn er einen Bereich nicht säubert, dann liegt es daran das der Roomba von seinen Abmessungen es nicht dorthin schafft, was genauso für den Dyson gelten dürfte. Und gerade da ehe ich bei dem Dyson schwarz, weil die meisten Sofas und Betten nicht sehr hoch sind.
Und was ich als totales KO-Kriterium sehe ist die Laufzeit. Schön das er 20-30 saugen kann und dann nach 2 Stunden weitermacht. Wenn man aber spontan Freunde für den Abend einladen sollte, muss man doch wieder Hand anlegen um schnell mal durchzusaugen.
Also ich hab nen Roomba und bin super zufrieden damit, natürlich kommt er baubedingt nicht in jede ecke aber das kann ich 1x in der Woche nachholen, sonst fährt der 1x am Tag durch meine gesamte Wohnung und Abends wartet er in der Ladestation wo ich den Behälter dann leer mache also weniger arbeit geht nicht. Selbst wenn er mal einen Krümel übersieht saut er den am nächsten Tag auf.
Ich kann auch das Gerät von Miele empfehlen.
Ich möchte hier nur mal die neato Modelle einwerfen (auch unter Vorwerk verkauft), die ebenfalls die Räume kartographierne und planvoll abfahren – ich habe den neato signature mit dem irobot 780 von roomba verglichen und letzteren wieder zurückgeschickt…ist nen Blick wert der neato!!
Liest sich wie die Broschüre von Dyson. Fehlt eigentlich nur noch eine Pet-Hair-Removal-Function.
@Pascal: Was hat Dich denn an dem Modell mehr überzeugt, als z.B. am Vorwerk? Dieser scannt mit Laser den Raum ab, fährt nicht im Zick-Zack sondern strukturiert und scheint mir auch noch flacher zu sein, als der Dyson. Das Saubermachen unterhalb des Sofas oder des Bettes finde ich schon ungemein praktisch.
1000 Euro, geht ja noch. Hab damals meinen Saugroboter gleich geheiratet und im Vergleich dazu, wäre der Dyson 360 eye auf die Zeit gerechnet deutlich billiger und unkomplizierter gewesen. 😉
mmmhhhh…ich denke der Vorwerk VR200, wenn er dann am 15.09 erscheint wird der neue Welt-Maßstabsein. Wahnsinns Teil. Einfach nur wow.
Vorwerk ist auch im Nachhinein öfter gefallen, genauso Miele, Roomba und wie sie nicht alle heißen, kenne jedoch nicht jedes Produkt jedes Herstellers.
Aber ich sehe es halt auch so: ist ne Menge Holz, für so einen Robotersauger, der eine recht kurze Akkulaufzeit hat. Aber wenn man das Thema jetzt auf Smartphone-Hersteller beziehen würde, gäbe es die gleiche Diskussion in Grün.
Aber da noch gut ein Jahr Zeit ist, kann sich noch vieles im finalen Produkt ändern.
Vor allem wird das wohl der erste echte Sauger sein. Alle anderen Roboter fegen doch nur, oder sehe ich das falsch? Wir haben einen Handstaubsauger von Dyson. Der ist wirklich erste Klasse. Vor allen nutze ich den für das Treppenhaus, Keine Verlängerungskabel mehr. Und die neueste Generation soll die doppelte Saugkraft und längere Laufzeit haben. Da warte ich fast darauf das unserer kaputtgeht…
Da liegst Du 100% falsch. Hier noch ein sehr spannender Bericht: http://www.gizmodo.de/2014/09/03/vorwerk_kobold-vr200_das_saugstarke_haustier_test.html (auch sehr pro, wie der obere Artikel – aber dann darf das ja auch ?)
Nur was für Gadgeteers 🙂 Für ~1000€ kann man ziemlich lange eine Putzfrau schuften lassen, und die macht sogar WC, Fenster und wischt mal feucht wenns nötig ist. Das spart dem gestressten Hausherrn sogar noch viel mehr Zeit. Außerdem geht die nicht direkt nach der Garantiezeit kaputt und benötigt dann ne teure Reparatur 😛