Dyson Cyclone V10 ausprobiert: Dysons Startschuss für eine komplett kabellose Zukunft
Dyson lud am 6. März zu einem Event in die französische Landeshauptstadt Paris ein und stellte dort den Dyson Cyclone V10 vor. Der neue Akkustaubsauger ist das erste Modell, welches mit dem neuen Digital Motor V10 auf den Markt kommt.
Die Entwickler des Herstellers haben fünf Jahre Arbeit in das neue Herzstück gesteckt und es geschafft, einen Motor zu kreieren, der nur halb so schwer ist, wie sein Vorgänger. Dazu kommt, dass er mit 125.000 Umdrehungen pro Minute der schnellste bisher entwickelte Motor von Dyson ist und 20 Prozent mehr Saugkraft aufweist als sein Vorgänger. Ob das Gerät auch hält, was es verspricht, habe ich versucht in einem Praxistest für euch herauszufinden.
Der Lieferumfang
Der Dyson Cyclone V10 kommt in verschiedenen Varianten auf den Markt, die sich vor allem im Lieferumfang und den darin enthaltenen Bürsten unterscheiden. Das Topmodell trägt den Namenszusatz „absolute“ und ist mein Testkandidat.
Wie bei Dyson üblich, sind alle Komponenten fein säuberlich und separat in Pappe verpackt, in dem Karton platziert. Finde ich allemal besser als Styropor. In der Kiste finden sich zwei verschiedene, per Motor angetriebene, große Düsen mit Elektrobürsten. Eine dieser Düsen ist mit einer Soft-Walze ausgestattet, die vor allem für Hartböden besonders geeignet ist. Die Zweite kommt mit einer speziellen Walze für Teppiche, aber dazu später mehr.
Zum Lieferumfang gehören außerdem ein Ladegerät, die Bedienungsanleitung, eine Wandhalterung, eine kleine Bürstendüse fürs Auto oder Polstermöbel, eine Fugendüse, eine Extra-soft-Bürste und eine Kombi-Zubehördüse.
Die Technik
Der Dyson Cyclone V10 gibt den Startschuss für eine komplett kabellose Zukunft, denn der Hersteller wird ab sofort keinen neuen kabelgebundenen Sauger mehr auf den Markt bringen. Das Gerät misst 250 x 1249 x 256 Millimeter und ist damit gerade einmal knapp drei Zentimeter länger, als sein Vorgängermodell V8.
Das Behältervolumen ist im Vergleich zum Dyson V8 um 0,21 Liter auf 0,76 Liter angewachsen, mit einem Gesamtgewicht von knapp 2,68 Kilogramm sind jedoch nur 50 Gramm hinzugekommen.
Auch in puncto Saugleistung hat Dyson noch einmal 30 Prozent oben draufgelegt, 150 AirWatt stehen den 115 AW des Vorgängers entgegen. Bitte beachtet, dass dies ein direkt an der Saugöffnung des Gerätes gemessener Wert ist und somit nicht unbedingt die Leistung an der Bodendüse widerspiegelt. Was diese Daten in der Praxis bedeuten, lest ihr weiter unten.
Einrichtung des Dyson Cyclone V10
Ob man bei einem Staubsauger von Einrichtung sprechen kann, ist in der Tat fraglich. Dennoch muss das Gerät erst einmal betriebsbereit gemacht werden, was in diesem Fall denkbar einfach ist. Zuerst solltet ihr euch ein paar Minuten dafür einplanen, die Komponenten aus den separaten Verpackungen zu pellen. Ist das erledigt, hängt ihr den V10 erst einmal an den Strom, damit ihr nicht nach fünf Minuten in eurem Putz-Drang gestört werdet. Eine aus drei einzelnen LED bestehende LED-Leiste signalisiert euch den Füllgrad des Akkus.
Ist der Ladeprozess beendet, könnt ihr die anderen Komponenten an das Gerät stecken. Je nachdem ob ihr mit den Polstermöbeln oder dem Boden beginnen wollt, entscheidet ihr euch für die richtige Düse. Soll zuerst dem Staub auf den Boden der Garaus gemacht werden, nehmt ihr euch das Verlängerungsrohr und eine der beiden großen Düsen und legt los.
Spätestens jetzt fällt dem geübten Auge auf, dass sich das Design im Vergleich zum V8 geändert hat, denn im Vorgänger zeigte der Staubbehälter nach unten, während er nun in einer Linie mit dem Motor ist. Dadurch wird das Gerät länger, gleichzeitig kann aber auch ein besserer Luftstrom gewährleistet werden.
Die Steckverbindungen sind, Gott sei Dank, immer noch dieselben wie beim V8. Solltet ihr also ein Upgrade von V8 auf V10 vorhaben, benötigt ihr nicht das Topmodell und könnt Düsen wiederverwenden. Besitzer eines V6 wurden schon beim V8 enttäuscht, denn bereits bei dem Modell änderte der Hersteller die Klick-Verbindungen.
Im Netz liest man immer wieder Nutzer-Meinungen, die sich über die verwendete Plastik beschweren. Bisher kann ich weder bei V6, V8, noch bei diesem Modell etwas Negatives darüber sagen. Metall mag hochwertiger sein, bringt jedoch wesentlich mehr Gewicht auf die Waage, was man bei einem Akkustaubsauger nicht wirklich gebrauchen kann.
Die mitgelieferte Wandhalterung bietet eine praktische Möglichkeit, das Gerät in einer unauffälligen Ecke schnell griffbereit zu verstauen.
So schlägt sich der Dyson Cyclone V10 in der Praxis
Seit 2005 nutze ich Staubsauger von Dyson, das erste damals gekaufte Modell ist immer noch in Betrieb und zeigt keine Anzeichen von Müdigkeit. Auch die Akkustaubsauger sind bei mir schon länger Gast in der Wohnung. Der V6 hatte meiner Meinung nach noch zu wenig Puste, um mehr als ein Gerät für Zwischendurch zu sein.
Mit dem V8 bietet Dyson aber ein Gerät an, was mit 40 Minuten Laufzeit und einer ansprechenden Saugleistung sicherlich in einigen Haushalten schon den großen Staubsauger ersetzt. Was leistet also das Modell mit dem gänzlich neu entwickelten Motor?
Habt ihr das Gerät an einer schnell erreichbaren Ecke platziert, hilft auch der V10 in so ziemlich jeder misslichen Lage aus, wenn es um trockenen Schmutz geht. Auch beim Cyclone V10 hat Dyson es wieder nicht geschafft, die Wandhalterung mit Ladekontakten auszustatten, was ich persönlich schade finde. Das Gefrickel mit dem Kabel muss nicht unbedingt sein, aber gut.
Wichtig bei einem Akkustaubsauger: Er liegt gut in der Hand, ist ausbalanciert und auch nach einer halben Stunde nicht zu schwer! Fürs Grobe könnt ihr auf dem Boden zwei verschiedene Düsen einsetzen, die der ein oder andere unter euch sicherlich schon vom V8 oder auch vom Big Ball kennt. Entweder ihr nutzt die Bürste mit der Soft-Walze oder ihr benutzt die Variante mit der Bürste für Teppiche. Werfen wir aber zuerst aber einen Blick auf die Elektrobürste mit Soft-Walze.
Diese Düse besitzt eine sich drehende Walze, die mit weichen Nylonfasern bestückt ist. Diese sollen groben Schmutz umschließen, direkt zur Bodendüse führen und letztlich in den Staubsauger. Weiterhin sorgen sie für eine saubere Abdichtung zwischen Bodendüse und Fußboden. Vier Reihen mit Carbon-Fasern stellen außerdem eine korrekte Aufnahme von feinem Staub sicher. Doch wie hilft uns das jetzt beim Saugen?
Eine normale Bodendüse saugt „nur“ den Dreck vom Boden auf, was gerade bei Schmutz schwierig ist, der mal feucht gewesen ist und somit leicht am Boden klebt. Dieser Dreck würde bei einer normalen Düse eventuell liegen bleiben, was euch mit dieser Soft-Walze nicht passieren kann. Im Gegensatz zum normalen Saug-Kopf, sorgt die Rotation der Walze dafür, dass nicht nur gesaugt, sondern gleichzeitig auch „gewischt“ wird. Selbst gröberer Dreck wie Katzenfutter-Krümel oder größere Kiesel sind damit kein Problem.
Da wir hauptsächlich Laminat in unserer Wohnung haben, ist diese Düse am meisten in Betrieb und verrichtet ihre Arbeit sehr zuverlässig. Auch auf Teppichböden mit kurzem Flor kann diese Walze eingesetzt werden, hochflorige Teppich-Böden lachen jedoch darüber. Dort solltet ihr eher zur Elektrobürste mit Direktantrieb greifen.
Die Bürste mit Direktantrieb wird, wie der Name schon sagt, durch einen leistungsstarken Motor im Inneren der Walze angetrieben. Diese ist mit festen Nylonborsten ausgestattet, die selbst lange und schwere Teppichfasern durchackern. Vielleicht kennt der ein oder andere Leser ja den ÅDUM-Teppich von IKEA. Dieser liegt bei uns im Wohnzimmer und besitzt ziemlich lange und schwere Fasern. Der V8 hatte bei diesem Teppich immer so seine liebe Mühe, selbst auf maximaler Stufe blieb die Walze ab und an stehen.
Das ist beim V10 mit der Bürste nicht mehr so, der übrigens über drei verschiedene Saugstufen verfügt. Die maximale Stufe wird bei uns nur auf eben jenem Teppich verwendet, ansonsten reicht die mittlere Saugleistung locker aus. Wer täglich saugt, sollte auch mit niedrigster Stufe gut auskommen. An dieser Stelle sei die gute Flexibilität der Düse erwähnt, denn damit sind auch scharfe Kurven und kleine Ecken kein Problem.
Die mitgelieferte kleine Polsterdüse ist quasi eine miniaturisierte Version der Bürste mit Direktantrieb und sorgt für eine saubere Reinigung, praktisch vor allem im Auto oder auf Polstermöbeln.
Besitzer des V8 kennen eventuell das Problem, dass das Saugrohr mit einem matt-orangenem Lack beschichtet ist, der leicht zerkratzt. Scheinbar hat Dyson hiervon gelernt und setzt nun auf glänzendes Orange, was auch etwas unempfindlicher gegenüber Kratzern ist.
Bei einem Staubsauger ist auch die Lautstärke nicht unbedingt unwichtig, denn das ist nun mal ein Geräusch, was man ein paar Minuten ertragen muss. Im direkten Vergleich zum V8 muss ich sagen, dass das Geräusch immer noch sehr hoch, aber irgendwie angenehmer und etwas gedämpfter ist, nicht unbedingt leiser.
Ich möchte noch ein paar Worte zum Entleeren verlieren, denn das kann unter Umständen recht unerfreulich werden, wenn das nicht gut gelöst ist. Bereits im V8 hat Dyson den Mechanismus verbessert, beim V10 ist man noch einen Schritt weitergegangen. Um den Behälter zu reinigen, brauch man nun auch keinen Finger mehr zum Nachhelfen, denn ihr drückt den Hebel am Behälter und schiebt das Konstrukt nach vorn. Diese Bewegung sorgt dafür, dass die Klappe automatisch öffnet und eine Gummilippe den Dreck nach draußen schiebt. Feine Sache.
Der Akku
Bereits der Dyson V8 hat in unserer Wohnung dafür gesorgt, dass wir den großen Big Ball kaum noch aus der Ecke holen. Dennoch ging dem Gerät etwas früh die Puste aus, meist, wenn man gerade das letzte Zimmer in der knapp 100qm großen Wohnung anfangen wollte. Der Hersteller verspricht beim V10 nun eine um 20 Minuten erhöhte Laufzeit von 60 Minuten. Genug um auch eine große Wohnung reinigen zu können.
Die Zahl solltet ihr nicht unbedingt für bare Münze nehmen, denn 60 Minuten erreicht man nur dann, wenn man in der niedrigsten Saugstufe und ohne Bürste mit Direktantrieb unterwegs ist. In der Tat bin ich unter diesen Voraussetzungen im Test an diesen Wert herangekommen. Da wir jedoch meist in der mittleren Stufe saugen und ab und an auch den Maximal-Modus verwenden, bin ich im Schnitt bei ca. 40-45 Minuten rausgekommen, was in Ordnung ist.
Mein vorläufiges Fazit zum Dyson Cyclone V10 absolute
Dyson hat mit dem Cyclone V10 einen Akkustaubsauger abgeliefert, der mich in nahezu allen Belangen überzeugt hat. Die Verarbeitung ist sehr gut und auch die Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger können sich durchaus sehen lassen. Platt gesagt: Er macht das, was er soll sehr gut: Dreck aufsaugen. Ein gelungener Start für Dysons neue kabellose Strategie.
Doch kann ich das Gerät empfehlen? Natürlich. Dennoch steht hier ein großes Aber. Wem das Geld zu locker sitzt, der kann hier ohne Bedenken zuschlagen. Besitzer eines V8 sollten lieber auf die nächste Generation warten, denn meiner Meinung nach ist hier der Sprung nicht so groß wie von V6 zu V8. Auch sonst gibt es für das schmalere Portemonnaie sicherlich gute Alternativen am Markt. Denn: Das Topmodell Dyson Cyclone V10 absolute tut mit aktuell 669 Euro ziemlich weh.
Vor einer Woche hatte ich die Info hier gelesen, dass der V10 auf dem Markt ist. Gleich bestellt und seit einer Woche ist er da. Hauptgrund für mich war, dass mir die Kabel und das hinterher ziehen meines alten Dyson auf den Senkel gegangen ist. Nach der ersten Woche muss ich sagen, dass ich begeistert bin. Die Saugleistung muss sich nicht hinter dem kabelgebundenen Dyson verstecken. Die Hyla GST ist da freilich noch erheblich besser, aber auch dreimal so teuer wie der V10 und viel umständlicher in der Handhabung.
Mit dem Akku komme ich ungefähr für die Hälfte der Wohnfläche (180qm, Stufe 2 und Rotationsbürste) hin. Deshalb finde ich es sehr schade und das größte Manko, dass der Akku nicht wechselbar ist.
Durch die unkomplizierte Nutzung (ohne Kabel) ist der V10 häufiger im Einsatz und wird äusserst gerne mal zwischendurch benutzt. So bereue ich den Kauf nicht und würde ihn jederzeit wieder kaufen.
Was nicht erwähnt wurde.: wie teuer ist ein Ersatzakku?
Für dieses Modell sind keinerlei Ersatzteile verfügbar
http://shop.dyson.de/ersatzteile?sku=2826
„0 Ersatzteile verfügbar“
Auch in UK gibt es keine freiverkäuflichen Akkus
https://www.dyson.co.uk/support/journey/replacement-parts/search.226372-01.html
Der einzige Hinweis, den es gibt lautet: Replacement charger for your Dyson vacuum cleaner. This spare part is not available to buy as it should only be replaced by a qualified engineer.
Aber eigentlich ist das müßig, denn wer über 600€ für einen Sauger ausgibt, weil ihn die „Werbung überzeugt“ hat, wird nicht wegen des Akkus den Kauf bereuen – der kostet war es kostet und wieviel das ist sieht man dann.
Die Ebene der kaufmännischen Entscheidungsfindung haben wir da schon lange verlassen.
Wie oben geschrieben, würde ich einen Wechselakku bevorzugen um keine „Zwangspause“ beim Saugen einlegen zu müssen. Das ist leider grundsätzlich nicht vorgesehen und – wie ich finde – das größte Manko am V10. Sehr schade, dass man damit den guten Eindruck schmälert!
Ich habe ihn mir gegönnt und kann den Beitrag nur bestätigen, ein tolles. Was man noch erwähnen ist das Manko von 3,5 Stunden Ladezeit.
@Josef: OT: Schön, deinen Namen mal wieder zu sehen 🙂
Wieso gut Dyson auf den V10 nur 2 Jahre Garantie und nicht 5 Jahre wie sonst bei Dyson üblich? Trauen die ihrem Produkt nicht?
Ich kann jedem anstatt den Dyson V10 den Dyson V8 Carbon Fibre empfehlen. Dieser hat sogar eine höhere Saugleistung als der V10 und kosten mit sämtlichem Zubehör nur 429 € Ok die Akkulaufzeit ist um 20 Minuten geringer, aber er kostet nun mal auch 240 € weniger 😉