DVB-T2 HD: Verbraucherzentrale rät zu Obacht beim TV-Kauf
Die Verbraucherzentrale Rheinland Pfalz weist aktuell darauf hin, dass ihr bei den aktuellen TV-Angeboten aufpassen solltet. Dabei führt man allerdings andere Gründe an, als diejenigen, welche ich etwa in meinem letztem Beitrag zum Thema nannte. So kommt es den Verbraucherschützern auf die anstehende Umstellung auf DVB-T2 an. Für mich ist dieser Aspekt persönlich nicht relevant, da ich kein lineares Fernsehen nutze. Das geht aber dem Gros von euch sicherlich anders. Und an jenem Punkt argumentiert die Verbraucherzentrale RP, dass es im Handel leider immer noch viele Fernsehgeräte gebe, welche gar nicht fit für DVB-T2 seien. Das kann für euch allerdings sehr wichtig werden, denn ab Frühjahr 2017 schalten die Privatsender die Ausstrahlung im veralteten DVB-T (ohne 2) ab.
In einigen Gebieten wird ohnehin bei der Ausstrahlung schon 2017 komplett auf DVB-T2 gewechselt. Maximal habt ihr bis 2019 Zeit, dann geht es an die bundesweite Umstellung. Klar, dass ihr allerdings zum Empfang auch einen geeigneten Receiver benötigt. Der muss nicht zwangsweise direkt im TV stecken, ihr könnt euch auch einen externen Receiver kaufen. Insofern schürt die Verbraucherzentrale RP hier mit dem recht schrägen Wortlaut, es gebe im Handel noch Fernseher „die den Empfang von DVB-T2 unmöglich machen“ Panik. Unmöglich machen die Fernseher am Ende nämlich gar nichts, schließlich lässt sich auch ein separater Receiver einspannen. Allerdings stimmt es, dass es bei den Detailangaben der Hersteller teilweise hapert.
So kritisiert der Fernsehexperte der Verbraucherzentrale, Michael Gundall, dass einige Geräte etwa auf Kompatibilität zu „DVB-T2 (H.264)“ hinweisen, was sich allerdings nicht für den Empfang in Deutschland eignet. Zudem gebe es viele Receiver, welche nur unverschlüsselte HD-Sender des öffentlich-rechtlichen Programms empfangen könnten – nicht aber die großen Privatsender, welche nur noch verschlüsselt über die Pay-TV-Plattform freenet TV anbieten wollen. Folgerichtig empfiehlt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz beim Kauf neuer Fernseher bzw. Receiver auf das offizielle Logo (siehe Beitragsbild) zu achten, damit volle Kompatibilität gewährleistet sei. Dann sei es auch möglich, über ein zusätzliches Modul die Privatsender zu entschlüsseln. Receiver mit der Aufschrift „freenet TV“ enthalten ein derartiges Modul sogar bereits.
Im Endeffekt wünschen sich die Verbraucherschützer, dass aktuell erhältliche TVs und Receiver von den Herstellern klarer gekennzeichnet / beworben werden. Wie geht ihr denn mit der Umstellung auf DVB-T2 HD um? Immerhin werden ja auch für den Empfang der Free-TV-Sender bald jährliche Kosten von ca. 60 Euro fällig – dafür kann man dann im Grunde auch gleich Amazon Prime oder andere Streaming-Anbieter abonnieren, wenn man abseits von Filmen und Serien auf das restliche TV-Programm der Privatsender verzichten mag.
@Matthias Lange
Ob man sie nun nicht mag oder doch eher hasst aber ohne GEZ wäre RTL Nachmittagsprogramm die Intellektuelle TV Speerspitze dieses Landes.
Und Streaming ersetzt halt kein TV, maximal bei denen die sich nur Serien und Filme anschauen.
Zur Frage, wen das betrifft: rund 2 Millionen Haushalte in Deutschland, die laut Statistischem Bundesamt über DVB-T fernsehen. Durchschnittlich wohnen in Deutschland ca. 2 Menschen in einem Haushalt. Sprich: Die Umstellung betrifft ungefähr 4 Millionen Menschen – das ist meiner Meinung nach sehr wohl relevant.
Für mich übrigens auch, auch wenn ich dank Netflix, Amazon Prime und Chromecast nur noch extrem selten linear fernsehe. Umgestiegen auf DVB-T2 bin ich aber noch nicht, da ich eigentlich keine Lust auf noch ein Gerät im Wohnzimmer habe. Aber in Kürze werde ich mir wohl dann doch mal einen Receiver holen. Da ich RTL & Co. so gut wie nie sehe, werde ich dafür aber natürlich nicht zahlen.