Doo: Dokumentenverwaltung aus Deutschand

Aus Bonn kommt die Dokumentenverwaltung Doo. Bereits vor Monaten informierte man mich über das Projekt, gestern war es dann soweit, man enthüllte nicht nur Doo nebst Software, sondern gab auch bekannt, dass mat 10 Millionen Dollar eingesammelt hatte: „Nach einem Jahr konzentrierter Arbeit startet doo endlich in die Open-Beta Phase für die OS X und Metro Apps. Gleichzeitig geben wir hiermit auch unsere kürzlich abgeschlossene Series-A Finanzierung bekannt, die das Investment in doo.net auf insgesamt $US 10 Millionen erhöht.

Doo ist das „Kind“ von Frank Thelen und in der Mail erklärt er, wie alles dazu kam: „Es begann alles mit lästigen Situationen in meinem privaten und geschäftlichen Leben: täglich habe ich mich mit Quittungen, Verträgen und Rechnungen herumgeschlagen, die überall auf meinem Schreibtisch bzw. auf meiner Festplatte herumflogen. Ich habe viel zu viel Zeit damit verschwendet, diese  zu suchen, zu sortieren und zu archivieren – nicht selten sind mir Dokumente auch einfach verloren gegangen. Ich denke bereits seit Jahren über das richtige Produkt zur Lösung dieses Problems nach.“

Ich selber kenne die Problematik ja auch, bin irgendwann dazu übergegangen, alles wacker mit einem Dokumentenscanner zu scannen und zu Evernote zu schicken. Professionelle Software für Dokumentenverwaltung gibt es ja ein paar, ich selber fahre für meine persönlichen Zwecke relativ gut mit der auf mich von mir angepassten Lösung. Aber gerne habe ich mir Doo angeschaut, welches momentan nur für Mac OS X zu haben ist. Die Windows 8-App (auch für die Metro UI) ist noch in Mache und auch die mobilen Apps fehlen.

So konnte ich erst einmal nur die Mac-Version testen. Der Spaß kostet für das große Volumen Geld, der normale Benutzer findet kostenlos Space bis 1 GB vor und die Möglichkeit, bis zu 2000 Dokumente zu organisieren. Ja, man kann den Spaß online bei Doo speichern und so Zugriff von allen Geräten auf die eigenen Dokumente haben, muss man aber nicht, Doo verfügt auch über den Offline-Modus, dann ist nur lokales Arbeiten möglich, ein Konto benötigt man auch nicht.

Die Oberfläche ist schick, Dokumente lassen sich verschlagworten und anhand vieler, vieler Merkmale wiederfinden. Online-Nutzer können zudem mit anderen gemeinsam arbeiten. Die Online-Funktion schien gestern Abend bei meinem Test gehakelt zu haben: ein von mir angelegtes Konto war heute morgen einfach weg, zudem hagelte es gestern Abend Server-Fehler. Dies lag sicherlich an der hohen Frequenz der Aufrufe, Doo wurde weltweit in vielen Blogs vorgestellt.

So ganz ehrlich mein Fazit? Die Software sieht klasse aus und funktioniert. Allerdings darf ich für meinen Teil sagen, dass ich keine eigenständige Dokumentenverwaltung für mein Leben brauche. Ich bin mit unter 300 Dokumenten auf meiner Festplatte unterwegs, ehemaliges Papier wurde in digitale Ziffern verwandelt und ich bewahre nur absolut wichtiges auf.

Wer sich Zeit lässt und es einmal richtig angehen lässt, der kann sich sowohl lokal, als auch bei Google Docs und Co seine eigene Verwaltung finden. Für viele wird Doo und die ganzen Mitbewerber passen, für mich ist es einfach zu groß, zu mächtig. Schade, dass man zum Start nur Mac OS X-Software auf den Markt gelassen hat – zu einem solchen Marktstart gehört für mich das Vorhandensein der relevanten Desktop- sowie Mobile-Versionen. Dies hat man leider verpasst.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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21 Kommentare

  1. Habs gerade ausprobiert. Sieht tatsächlich schick aus, das Taggen ist allerdings so eine Sache… angeblich habe ich unglaublich viele Rechnungen, tatsächlich sind das aber größtenteils Mathe- und Physikübungsblätter und Vorlesungsskripte…

  2. Optisch sehr schön gemacht. Waren da die Grafiker der 6Wunderkinder am Werk? 🙂

    Nur mit dem Mac-Client zu starten, ist gewagt. Wenn die restlichen Clients kommen, ist der erste Hype-Bonus schon verpufft.

    Wenn man sich das Team anschaut (https://doo.net/de/team.html), muss das Produkt eine Menge Mäuler stopfen. Bin gespannt, ob das Geschäftsmodell greift.

    Für mich persönliche ziehe ich das gleiche Fazit wie Cashy: eine für mich zu große Lösung. Meine ScanSnap-Wuala-Papierloses-Büro-Lösung reicht mir.

  3. Da sieht man dann auch, warum ich Metro nicht leiden kann, absolut unübersichtlich und hässlich, die Mac Variantedagegen macht einen guten Eindruck…

  4. Schneemann says:

    Client-seitige Verschlüsselung erst ab dem Premium Plus Modell.
    Na Doo, ich bin dann mal weg.
    Sorry sowas geht heutzutage garnicht mehr.

  5. Ich für meinen Teil nutze Reposito. Das ist prima. Ich fotografiere die Rechnung und jage sie zu Reposito. Die haben auch ein Pilotprojekt für den Kassenzettel mit QR-Code beim, ich meine, es war Expert, zu laufen. Dann brauchst Du nur noch einscannen und hast alle Daten in Reposito. Mir fehlt nur noch die Anerkennung durch das Finanzamt (Rechnung als Foto oder wie auch immer) und ich bin glücklich.

  6. Sharing mit anderen Teilnehmern geht nicht odeR? Zumindest finde ich nix dazu

  7. Imho sollte es doch eine Verwaltung für jeden Art von Daten geben. Dokumente, Bilder, Filme oder Musik (gibt es noch andere?): diese Dateitypen sind massig auf den meisten Rechnern gespeichert.

    Für Musik Itunes
    Für Filme ???
    Für Dokumente Doo
    Für Bilder ist mit Picasa bekannt

    Eine nette Idee wäre doch, eine Anwendung, die all diese Dateitypen wie doo verwalten kann.

  8. Nicht dass ich der Meinung bin, die Macher dieses Dienstes leisten schlechte Arbeit und dafür sei kein Kapital notwendig, aber für was brauchen die 10 Millionen US Dollar? Gerade im IT Bereich werden die Gelder die in manche Firmen investiert werden immer surrealer.

  9. @hoschi Die meisten Finanzspritzen kommen nicht auf einen schlag. Heißt: Dein Unternehmen wird mit 10 Mio max finanziert. Das Geld kommt in Tranchen, und wird meist an gewisse Bedingungen geknüpft. Werden diese verfehlt, steigen die Investoren aus und es gibt kein weiteres Geld.
    10 Mio. sind sicher viel Geld, und in Betrachtet dessen, dass es keinen greifbaren Gegenwert dafür gibt, macht die ganze Sache noch abstrakter. Auf der anderen Seite: Was ist dir ein Stückchen innovativer Quellcode und die damit verbundene Geschäftsidee wert? Außerdem muss die Entwicklung und der Betrieb für die Zeit, in der das Unternehmen keine Gewinne einfährt, überbrückt werden.

    Ich denke hinter Doo vergibt sich sicher noch ein größeres Vorhaben, sonst hätten es 2-3 Mio € auch getan.

  10. @caschy

    Wenn du mit Evernote alles verwaltest, bekommst du dann nicht Platzprobleme? Oder hast du mehr Speicherplatz erworben?

  11. @Klaus: Evernote hat ja nur die Beschränkung des monatlichen Uploads.

  12. Ich habe meine DOkumente lieber bei mir, Archivista macht das gleiche und ist OpenSource – behält allerdings die Dateien lokal vor.

  13. @Chris: Da geb ich dir völlig recht, Rechnungen oder sonstige sensible Dokumente (meinetwegen noch die Gehaltsabrechnungen, Finanzunterlagen) gehören NICHT in die Cloud, zumindest nicht unverschlüsselt. Und selbst mit Verschlüsselung muss man sich immer vor Augen halten, dass ja der Anbieter die Daten verschlüsselt und er ggf. Einblick in die verschlüsselten Dokumente hat. Und kann ich nachprüfen, wie gut die Verschlüsselung ist? Nein! Anderes Szenario: dein Passwort, das du auch bei einem anderen Dienst nutzt, wird bei dem anderen Dienst geklaut, und somit kann derjenige dann deine Dokumente herunterladen.

    Deshalb: guter Ansatz (ich hasse auch den Papierkrieg daheim, deshalb werde ich mir Archivista mal anschauen, danke für den Tip), aber so was werde ich nie nutzen!

  14. Linux-/Android-Client, Open Source und ab dafür.

    Der jetzige Status der Software sieht mir noch zu unausgereift aus.

  15. @caschy

    Ich dachte, man hat nur 60 MB frei. Das ist nämlich momentan der einzige Grund, der mich davon abhält, auch meine Rechnungen usw. mit Evernote zu verwalten.

    Edit: Jetzt versteh ichs. 60 MB sind monatlicher Upload… Dann is das natürlich nicht schlecht.. 🙂

  16. kaninchenbrice says:

    Also, ich teste es nun ein paar Tage und werde berichten. War bisher von Evernote, iDocument und Devonthink nicht überzeugt

  17. Habe mir auch Alternativen wie Smarchive angesehen, solange es keine Multiplattform Clients gibt ist Doo absolut uninteressant.

  18. Hey Caschy, sag mal sind die eingescannten Dokumente (Rechnungen, Quittungen, etc. ) fürs Finanzamt o.ä. überhaupt rechtskräftig?

  19. Hallo,

    ich will das Thema nochmal hochholen. Wer benutzt sowas ähnliches unter Windows und kann entsprehend etwas empfehlen.
    Es ist mir vor allem wichtig, dass man die eingescannten Seiten schnell durchscrollen kann – weiterhin ist das nämlich der hauptvorteil von papaier.

    Viele Grüße
    Hüpfer

  20. @Hüpfer
    Ich verwalte meine Dokumente mit dem kostenlosen Benubird. Allerdings kann Benubird nicht scannen. Und so frage auch ich: Kann mir jemand Scansoftaware empfehlen? Die Software meines HP Scanjet 3770 läuft nur noch unter XP, neue Treiben gibt es nicht. Einen neuen Scanner kaufen möchte ich auch nicht. Ich benutze jetzt die Grewe-Scanner-Software, bin damit aber auch nicht richtig zufrfieden,

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