„Digitalisierungswahn“: Pädagoge übt Kritik an Schulen

Digitalisierung an Schulen ist ein komplizierteres Thema, als Stammtischparolen manchmal suggerieren mögen. Denn mit der einen Anschaffung der entsprechenden Hard- und Software macht man gerade einmal den Anfang. Am Ende müssen die Lehrer ausreichend kompetent in der Verwendung sein und didaktisch sollte der Einsatz ebenfalls angemessen erfolgen. Hier setzt wohl die Kritik des Schulpädagogikprofessors Klaus Zierer an. Er unterstellt den Schulen einen „Digitalisierungswahn“.

So hatte etwa die CSU angekündigt, bis 2028 alle Schüler in Bayern mit einem Tablet auszustatten. Das sei laut Zierer lediglich Aktionismus. Ich selbst habe dabei Medienpädagogik studiert und in dem Bereich auch promoviert – allerdings nicht speziell zum Thema Schule. Dennoch bin ich geneigt, der Kritik von Zierer eben insofern recht zu geben, dass alleine die Anschaffung von Technik Augenwischerei ist. Zierer verweist auch auf Studien, die gezeigt hätten, dass gedruckte Schulbücher didaktisch wertvoller seien als digitale Pendants.

Der Professor streitet nicht ab, dass neue Hard- und Software mehr Möglichkeiten eröffnet. Dennoch sollte man das Analoge eben nicht vergessen und stattdessen weiter optimieren. Auch warnt Zierer, dass die häufige Nutzung mobiler Endgeräte oder Computer den Wortschatz der Kinder reduziere und die Fähigkeit zur Textproduktion eher hemme. Hier bezieht er sich auf eine Studie der Technischen Universität Dortmund zu Viertklässlern. Die zeigte, dass Kinder, die selten Bücher lesen und häufig an digitalen Geräten zugange seien, den höchsten Förderbedarf im Bereich Wortschatz aufwiesen.

Ohne die Studie im Detail zu kennen, spekuliere ich, es könnte sich aber auch um eine Korrelation und keine Kausalität handeln. Vereinfacht gesagt, ist denkbar, dass Kinder aus Akademiker-Haushalten z. B. durch die Erziehung mehr mit Büchern in Berührung kommen und mehr Regeln für die Nutzung von digitalen Inhalten unterworfen sind, als Kinder aus bildungsfernen Familien. Da wäre das Thema „Bücher lesen vs. Technik“ eben nur ein Symptom, aber gar nicht die Ursache des Problems.

Zierer erklärt die Ausstattung mit Tablet jedenfalls eher als schädlich und erinnert an andere, bildungspolitische Herausforderungen, die ungleich komplexer seien – etwa Maßnahmen zur Behebung des Lehrermangels. Da stimme ich insofern zu, als ich grundlegenden Reformierungsbedarf für die Lehrerausbildung sehe. Ich bin seit langem dafür, das Lehramtsstudium von den Universitäten an die Fachhochschulen zu verlagern, den Anteil von Pädagogik und Didaktisch drastisch zu erhöhen und spezifischer auf die Lehrerbedürfnisse zuzuschneiden. Ebenfalls wäre mein Ansatz, eine Art duales Studium daraus zu machen, in dem die angehenden Lehrer direkt die Hälfte des Studiums an der Schule verbringen.

Widerspruch muss ich bei Zierer einlegen, da ich seine Sichtweise auch für zu technikdeterministisch halte. Pauschal schaden oder nutzen Tablets im Unterricht eben nicht. Es kommt schlichtweg auf den Umgang damit an. Da ist die Baustelle zu sehen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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53 Kommentare

  1. Wie immer ist nichts schwarz und weiß. Die fehlenden Investitionen in Schulinfrastruktur, die fehlenden Reformen in der Lehrerausbildung und der fehlende gesellschaftliche Respekt gegenüber der Profession (und damit auch die fehlende Qualität der Lehrerinnen und Lehrer) sind sicherlich größere Probleme als die fehlende Digitalisierung. Dennoch muss natürlich auch im dem Bereich dringend und viel getan werden.

    Der Aktionismus, von dem man hier oft in den Kommentaren hier liest, ist aber natürlich ebenso fehlgeleitet. Verpflichtende Programmierkurse über Jahre hinweg schaden mehr, als das sie nützen. In 20 Jahren brauchen wir praktisch keine Programmierer mehr, sondern Menschen, die kritisch denken können und sozialwissenschaftliche Zusammenhänge verstehen. Und darin sind heutige STEM-Absolventen alles andere als gut (geschult).

    • Weshalb wir in 20 Jahren keine Programmierer mehr brauchen, erschließt sich mir nicht.
      Ich bin mir jedenfalls sicher, dass wir auf absehbare Zeit viel zu wenig (geniale) Programmierinnen und Programmierer haben.
      Woher sollen die auch kommen, wenn in Deutschland jede technische Neuerung als Digitalisierungswahn bezeichnet wird.

  2. meinemeinung says:

    Kann ich bestätigen und habe meine Bedenken schon vor Jahren dem Schulamt geäußert.
    Statt Lernstoff zu vermitteln, soll eher der Lehrer entlastet werden. Dann ist die Frage, warum die Kids überhaupt noch zur Schule gehen.

    Dazu kommen noch die motorischen Effekte wie die Schreibschrift und Rechtschreibung. Das kann man auch sehr gut an den Lehrern selbst beobachten. Problematisch finde ich auch, dass die Lehrer eher als „Kumpel“ in der Klasse gelten wollen und die Autorität nicht mehr vorhanden ist. Übertrieben haben sie es bei uns am Gymnasium, wo teilweise die Schüler entscheiden konnten mach gemacht wird. So wird das aber nichts und alles getan wird außer lernen. Dazu kommt die „Beschwafelung“ wie gut sie sind und wie viel Geld sie nachher bekommen zzgl. die Noteninflation. Was aber nicht vergessen wird ausführlich ihre Rechte rechtssicher einzufordern, wo die ein Bankkonto abschließen können, haben sie auch nach 13 Jahren nicht gewusst. Der Schulrat wollte sich dafür einsetzen, dass die „täglichen“ Notwendigkeiten im Unterricht noch mehr beigebracht werden sollen.

    Mein letztes Kid sind jetzt seit 1 Jahr aus der Schule und sogar Kumpels mit einem Abitur von 1 sind mehrmals in der Zwischenzeit gescheitert, was mir aber vorher klar war. Es ist einfacher auf andere Kosten zu leben und diese Kids sind nicht einmal mit 19 auf den Gedanken gekommen, ein Ferienjob in den 12 Monaten anzunehmen. Sie haben sich einfach auf die Vorprüfung für das eventuelle Studium „vorbereitet“.

    Als Ausbilder, ist mir das seit sehr vielen Jahren (Jahrzehnten) bekannt und die Abbrecherquote von ca. 1/3 im ersten Ausbildungsjahr und eine Abschlussquote von ca. 1/3 – 1/4 lässt Bände sprechen.

    In den Berufsschulen wird bei uns im ersten Lehrjahr mit Wiederholung und Vertiefung in Rechtschreibung, und Grundrechenarten zzgl. Sport. Bloß nicht in den 3-3,5 Jahren Fachwissen aufzubauen, was sich natürlich auch bei den jungen „Facharbeitern“ widerspiegelt. Ich konnte das in Gesprächen in vielen unterschiedlichen Bereichen (Handwerk, Handel und Gesundheit) und unterschiedlichen Personen bestätigen lassen. Viele haben jetzt keinen Bock mehr auf diese Generation und machen die Arbeit lieber nebenbei gleich mit und sind dann immer noch schneller.

    Die Jugend und besonders Gen Z wird es noch sehr schwer haben. Das Leben besteht nicht nur aus Feiern und Work-Life-Balance. Wenn sie das kapieren, wird es für viele schon zu spät sein und sie werden sich arrangieren müssen.

    • Der Kommentar hat wenig mit der Digitalisierung zu tun. Eher ein Ausdruck der allgemeinen Unzufriedenheit über das Schulsystem und die elterlichen Unzulänglichkeiten in der Erziehung.
      Die Eröffnung eines Girokontos bzw. das Wissen darüber ist elterliche Aufgabe.
      Sehr gerne geben Eltern heute alle Verantwortung an die Schule und vergessen ihren eigenen Erziehungsauftrag. Genau das wurde in diesem Kommentar wieder deutlich.

      • meinemeinung says:

        Aha, schuld sind also die anderen, wenn das angestrebte Ergebnis nicht erreicht wird.
        Du hast schulpflichtige Kinder bzw. Kinder oder redest du nur so mit?

        Was die Erziehung angeht, ist das wohl eher nicht mein Problem, meine beiden Kids 19 & 26 betrifft es nicht. Das mit der Bank etc. kam von der Schule, von Heranwachsenden selbst ist keine Initiative außerhalb der Schulzeit zu erfahren. Somit ist für den Schulrat wichtig, dass alles in der Schulzeit stattfindet und nachgetragen wird. Das sehe ich anders! Ich kann von einem Jugendlichen, welcher mindestens die Ausbildungsreife hat, ein paar grundsätzliche Sachen verlangen. Aber selbst mit Hochschulreife sieht es unterdurchschnittlich aus! Das hier seit Jahren abgeht ist ein Witz.

        Was die Digitalisierung angeht, sollten erste einmal grundsätzliche Probleme und mögliche Konsequenzen bedacht werden. Auch das ist aber ohne Wirkung bei der „Mach XYZ aber auch“-Generation. Wichtiger wäre eine Sensibilisierung mit den Daten, kümmert der die ganzen Berufs-Influencer oder die es werden wollen, aber nicht wirklich.

        • Deine Meinung ist halt eben nur das – deine Meinung. Fundiert ist da nichts.

          Und ja, ich zeige mit dem Finger auf die Eltern. Bald muss man das Arschabwischen noch mit den Grundschülern üben, weil einige Eltern ihre Kinder daheim „abschalten“, also vor den Fernseher oder das Tablett oder den PC setzen. Hauptsache, man hat Ruhe. Sich mit dem Kind zu beschäftigen, es zu fördern und fordern und dabei auch gleich Grenzen im Sozialverhalten aufzuzeigen wäre ja Arbeit. Sowas macht man doch nicht während des Feierabends. Sollen die Lehrer das machen. Aber wehe, sie unterrichten dann irgendwas unzureichend oder sind wenig motiviert, weil wieder die Kackbratzen aus der 9c ankommen, die zur Hälfte daheim von ihren Eltern im Stich gelassen werden. Und wenn dann von Lehrern auf Probleme hingewiesen und eine gemeinsame Lösung gesucht wird, ist der Lehrer schlimmstenfalls der Sündenbock und bestenfalls ist es den Eltern egal. So sieht es heute in Schulen aus. Natürlich ist das übertrieben, aber ein bis drei solcher Kinder pro Klasse reichen aus um Lehrer ln den Wahnsinn zu treiben.

          Wenn Schüler nicht auf die Idee kommen, einen Ferien Job zu machen, liegt das genauso an den Eltern. Geldhahn abdrehen. Was für ihr Taschengeld tun lassen. Punkt. Was soll die Schule da machen?

          Man kann sich alle Studien anschauen, der Erfolg von Schülern korreliert immer mit dem Elternhaus. Und da die meisten Eltern gern lieber ihren eigenen hobbies oder der Arbeit (mehr Kohle für Sachen die man nicht braucht) nachgehen statt sich mit ihren Kindern zu beschäftigen, haben wir das Problem.

          Und warum wohl, kommen die Sachen mit der Bank und die Grundrechenarten in den Lehrplänen der Berufsschulen vor? Weil die Eltern ihre Kinder nicht genug in der Schule unterstützen, nicht genug erzogen und nichts beigebracht haben. Also muss es wieder die Schule tun, weil die Berufsschüler nichtmal einen geraden Satz rausbekommen. Und dann wird auch gemeckert von Leuten mit einer Meinung.

          Macht eure Arbeit als Eltern besser und helft denen, die Schwierigkeiten mit der Erziehung haben (kann ja viele Gründe geben, alleinerziehend, mehrere Jobs um über Wasser zu bleiben, Krankheit, …). Denn wenn die Mehrzahl der Kinder endlich mal wieder eine gesunde Grundvoraussetzung aus dem Elternhaus mitbekommt, kann man auch wieder mehr Fachwissen vermitteln da von der Schulzeit mehr hängen bleibt und die Basics sitzen.

          • meinemeinung says:

            Ich glaube, da verwechselst du etwas. Schuld gebe ich die Schule und einem Teil der Eltern.
            Warum du mich als Elternteil ansprichst, verstehe ich nicht, denn ich bin nicht davon direkt betroffen, denn bei uns geb es solche Diskussionen nicht. Grundsätzlich würde aber hier von der Schule entgegen bearbeite und aufgehetzt, was die Kids so alles dürfen oder nicht. Bestes Beispiel unsere Nachbarn, Kids könne feuern, Freund haben fürs Klima streiken, aber hier in einer Kleinstadt kein 2 km mit dem Fahrrad zu Schule fahren. Die werden mit 18 noch per Mutti-Shuttle vorgefahren. Das entspricht mein Humor. Unsere Kids sind seit der 1. Klasse mit dem Fahrrad selbstständig mit ein paar anderen gefahren. Die Mehrheit wurde aber chauffiert. Finde den Fehler.

            Warum soll ich andere bei der Erziehung helfen? Es gibt mehr als genug Hilfen für Gott und die Welt, welche vom Steuerzahler getragen werden. Eventuell sollte man erst einmal ein Elternführerschein einführen und die Kinder nicht als Einnahmequelle sehen. Wir haben unser erstes auch mit 18 bekommen und es funktionierte. Was soll als das jammer und fordern? Wenn es sehe, was jetzt immer gefördert wird, wird mir schlecht. Das hat es vor 20 Jahren auch keinen interessiert und es kommt mir als ob es eine Freizeitbeschäftigung ist. Es hat sich keiner ein Plan gemacht wegen des Kindergartens, ob das Kind krank ist oder der Arbeitszeit. Heute wird einfach nur gefordert. So funktioniert es nicht.

            Dein ganzer Text ist aber haltlos und du besitzt keine Kinder, hast aber Verbesserungsvorschläge ohne Erfahrungen zu haben. Dazu kommt das die schulische Bildung deiner Meinung, nach die schuld der Eltern ist. Wenn die Grundrechenarten nicht vorhanden sind, verstehe ich nicht, wie dieses Kind versetzt wird oder ein Schulabschluss bekommt. Wenn die Eltern das übernehmen sollen, können wir auch die Schule abschaffen. Beides mit teilweise beamtete mehrere geht aber nicht. Du wirst dich schon entscheiden müssen. Nebenbei wissen junge Lehrer teilweise nicht mehr als die Schüler selbst – auch dort kannst du den Fehler suchen. Und wie schlau die Lehrer sind, habe ich in den letzte n Jahren gut beobachten können. Deshalb ging ich auch gegen das Schulamt vor und es wurde einiges geändert. Ich halte es mit der Aussage von G. Schröder.

      • Der Kommentar zeigt aber super, das wir andere Probleme im Schulsystem haben, als die fehlende Digitalisierung. Ich sehe jetzt auch nicht zwingend, wo die Digitalisierung in den Schulen so zwingend notwendig ist. Ja, die Lehrpläne sollten entsprechend gestaltet werden, dass auch IT-Grundkenntnisse vermittelt werden. Die Lehramtsausbildung muss das ebenfalls berücksichtigen.
        Entsprechend muss auch die technische Ausstattung in den Schulen den modernen Bedürfnissen entsprechen und hier möglichst auch ein einheitliches Regelwerk vorhanden sein.
        Aber iPad-Klasse oder der Umstieg aufs reine digitale Klassenzimmer wo Stift und Buch nicht mehr benötigt werden? Aus meiner Sicht absolut unsinnig.
        Digitale Medien sollten unterstützend eingesetzt werden und nicht als Ersatz. Und aktuell trifft es der Begriff „Digitalisierungswahn“ schon eher. Entweder eine Schule ist total im Wahn und übertreibt oder eine Schule ist halt komplett überfordert und macht gar nichts.

        Ansonsten. Ja. Viele Punkte sind Sache der Erziehung. Wobei Erziehung auch immer auch ein Teil der Schulischen Bildung ist. Einfach weil die Kids nun einmal einen Großteil ihres Alltags in der Schule sitzen. Aber heutzutage scheitert es trotz 10-13 Schuljahren nicht nur an Allgemeinbildung und Grundfähigkeiten, sondern einfach auch im sozialen Bereich.
        Heutzutage ist kaum noch ein Kind in der Lage nach Schulabgang – egal welches Schulsystem besucht wurde – sich im Alltag zurecht zu finden. Alleine. Und ja. Natürlich ist das ein Ding der Erziehung und das liegt überwiegend in der Hand der Eltern. Aber eben auch in der der Schulen. Insbesondere mit Einführung von Ganztag und Co.

        Ja. Früher waren einige Dinge „besser“. Auch in der Erziehung. Typisches Beispiel: Wenn ich eine scheiß Note geschrieben habe, hieß es: Hast DU wohl nicht genug gelernt. Wenn heute eine scheiß Note geschrieben wird, heißt es: Da hat DER LEHRER wohl das falsche gefragt. Pöhser Lehrer torpediert die Zukunft meines Kindes 🙂

        • In die Lehrpläne zu integrieren ist jetzt im Moment aber bereits zu spät, wir müssen alle Lehrer die wir haben schulen/fortbilden. Ohne diese Vorbereitung braucht man keine Digitalisierung anstoßen, da sie nicht richtig umgesetzt wird. Die Lehrpläne müssen natürlich angepasst werden, aber bis die derzeitigen Lehramtsstudierenden mit geändertem Lehrplan in die Schulen kommen, dauert es noch etwas. Die besten Schulsysteme auf der Welt haben auch eigtl alle eine sehr hohe digitalisierungsrate. Wir haben früher auch absolut nichts für das Leben in der Schule gelernt als ich seit 1990 in die Schule ging, man muss nicht immer so tun als ob sich daran großartig etwas verändert hätte. Die Gesellschaft hat sich verändert, darauf haben die Schulen u.a. mit veränderter Notengebung reagiert.

          • Das steht in den Lehrplänen. Viele Lehrer können mit digitalen Geräten umgehen oder bilden sich bereitwillig fort. Nicht alle, natürlich. Und da die Lehrerschaft im Schnitt sehr alt ist, sagen sich eben auch einige, dass sie eben nicht so viel digital machen wollen. Ging bisher ja auch so.

            • meinemeinung says:

              Hat dir wer gesagt? Die schaffen es nicht einmal die richtige Aufgabe in der richtigen Klasse einzugeben und danach dir Lösung.

              Du kannst es ja besser machen, wenn du so viele neue und erfrischende Theorien hast. Bleibt aber meist in der Theorie und ist in der Praxis nicht umsetzbar.

              Ich hatte damals schon eine Lehre, der hat immer gesagt: „Wer schreibt, der bleibt“. Das mit der IT kann man machen als Erleichterung, wenn man es kann und nicht um das Denken abzunehmen.

    • Ich sags Euch. Es fing alles mit Elvis an. Der mit dieser Rock´n`Roll Musik hat alles verdorben. Vorher, dass sage ich Euch war alles besser. Beweis: Keiner hatte irgendein Handy oder so etwas. Da hat man noch im hier und jetzt gelebt und miteinander gesprochen. Da haben wir noch etwas geschafft und nicht nur das gemacht, was die Jugend heute macht. Die Jugend danach war der Anfang vom Ende. Sieht man ja auch heute.

    • Da ist der Boomer mal wieder neidisch auf die aktuelle Generation die sich mehr um ihre bedürfnisse und work-life-balance kümmert als sich irgendwo stupider sinnloser arbeit hinzugeben und das als erfüllung des lebens zu sehen.

      • meinemeinung says:

        Abgesehen von der abwertenden Beschreibung „Bommer“ kann ich dein Kommentar nicht erst nehmen. Ich bin nicht direkt davon betroffen. Es ist auch nicht mein Problem, wenn die Generation „Hab keine Lust“ bald vor vollendete Tatsachen stehen. Dann wird sich einiges ändern. Ich bin einmal gespannt, wer denn noch so lasse Laissez-faire. Die Kids haben noch nicht begriffen, dass ihr Wohlstand und ihre Haltung von vielen Bürgern in unterschiedlichen Generation aufgebaut wurde. Ich bin einmal gespannt, wie sie denn die“ Erfüllung des Lebens“ finanzieren. Oder ist das so wie Strom kommt aus die Steckdose und Geld kommt aus dem Automaten?

        • >Es ist auch nicht mein Problem, wenn die Generation „Hab keine Lust“ bald vor vollendete Tatsachen stehen.

          Deine oberflächliche Verallgemeinerung zeigt, dass du das Problem bist und nicht die jüngeren Generationen.

          • meinemeinung says:

            Hast du Kinder und berufliche mit Azubis zu tun oder hast du davon auch nur gehört?

            Warum soll ich das Problem sein? Weil ich denen nichts hinterhertrage und vortanze? Ich kenne keinen in meinen´m Alter und Umfeld, der nicht den Hals voll hat von dieser Generation. Selbst im Discounter beim Einkaufen schimpfen die auf diese.

            Die aktuellen Azubis fangen hier an zu weinen, weil sie sich die Aufgabe nicht so vorgestellt haben und beklagen die psychische Belastung bei lächerlichen Aufgaben. NEIN sie wollen einfach nicht. Feier geht aber immer. Krankschreibungen werden nicht abgegeben, Abmahnungen zeigen kein umdenken. Hier wird jetzt das Geld gestrichen. (öffentlicher Dienst). Die Kids sind einfach überheblich, selbstverliebt und dauerhaft gedresst. Es werden noch harte Zeiten für einige anbrechen. Und umso früher sie damit konfrontiert werden, desto besser ist es!

            • Es wird mal wieder Zeit an Sokrates zu erinnern, der schon damals lamentierte, „Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“

              Merkste was? Deine Arroganz gegenüber den jungen Menschen finde ich völlig daneben und das sage ich als Vater, dessen Kinder alles andere als „überheblich, selbstverliebt und dauerhaft gedresst“ (oder gestresst?) sind und damit auch keine seltene Ausnahme bilden.

      • meinemeinung says:

        Wenn du schon mit den Generationen anfängst, ist hier noch einmal die Einordnung: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3e/Generation_timeline.svg
        Ich gehöre wie Caschy zur Generation X und sind fast gleich alt, sehe aber noch jünger aus 🙂

        Trotzdem finde ich die dumme Aussage „Boomer“ immer diskriminierend und überheblich. Ohne diese Generation würde es hier anders aussehen und du würdest als Wirtschaftsflüchtling durch die Länder laufen. Denk einmal darüber nach! Die nichts machen wollten und das ganze System verachten gab es in den 60er und 70er auch, die nannte sich Hippie: https://de.wikipedia.org/wiki/Hippie. Interessant die Parallelen. Einige von denen haben es sogar in den Bundestag geschafft, das war natürlich etwas anderes.

      • @chris
        Ich nehme an Du bist noch sehr jung.
        Das hat nichts mit „neidisch“ zu tun, den älteren Generationen ist nur bewusst, das von nichts eben nichts kommt. Jeder persönliche und gesellschaftliche Wohlstand muss erarbeitet werden.

        Und die Generation Schneeflocke hat in diesem grundlegenden Verständnis nun mal ganz erhebliche Defizite.

        • Dann schau doch mal in die Gesellschaft. 1/4 der Leute kann sich keinen Urlaub leisten. Mieten steigen ins unbezahlbare, Lebensmittel sind immer noch teuer. Andere Generationen konnten 40 Jahre Arbeiten und sich dann ein Eigenheim leisten. Wenn du heute nicht erbst hast du keine Chance auf Grundbesitz, du kannst heute 50 Jahre durchackern und wirst als Rentner trotzdem auf dem Amt sitzen um aufzustocken. Die fetten Jahre sind vorbei, allen ging es gut, Haus gebaut, Autos gekauft, Infrastruktur und Umweltschutz vernachlässigt. Und die neuen Generationen müssen alles ausbaden. Die leiden in der Klimakrise. Die müssen sich jetzt umstellen und verzichten. Die Jungen müssen das, was die Alten verbockt haben ausbaden. Da hat man vielleicht keinen Bock einen x-beliebigen Job zu machen, sondern schaut tatsächlich, dass man was macht, was einem gefällt. Und man will vielleicht mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen, weil man keine Chance hat reich zu werden.
          Bitte nicht die wirtschaftlichen Voraussetzungen von damals mit den wirtschaftlichen Voraussetzungen gleichsetzen. Klar gibts auch faule, die gabs auch damals. Heute stellt man sich schon die Frage, ob das Studium, dass man heute beginnt, nicht in 5 Jahren wegen KI überholt ist. Und im Handwerk gibt es heute 100x mehr Normen und Vorschriften, technische Entwicklungen. Ein Elektriker vor 50 Jahren hat etwas anderes gemacht als heute. Das notwendige Wissen ist im Vergleich zu früher massiv angewachsen, solch eine Ausbildung ist also ungleich härter.
          Also bitte urteilen mit Augenmaß. Nur weil man sich heute nicht mehr ausbeuten lässt oder einem soziales wichtiger ist als die Arbeit heißt es nicht, dass man eine Schneeflocke ist.

          • Hallo Robert, da übersiehst Du aber einige Leistungen der Generationen sagen wir ab 45: ein zerstörtes Land wieder aufgebaut – in der DDR noch lange jahrzehnte unter erschwerten Bedingungen, Reparationsausbeutung durch die russische Besatzungsmacht, kein marshal-Plan wie in den Westzonen -. Praktisch jeder Kilometer Autobahn wurde , abgesehen von den paar im III Reich gebauten Strecken – neu aufgebaut, Bahn incl. Elektrifizierung, mehrgleisigkeit desgleichen, Telefonnetz, neue Schulen Innenstädte, sozialer Wohnungsbau, neue Kraftwerke und so weiter. Und gerade in den späten 60er und dann 70er Jahren kam eine soziale neubesinnung: viel heute selbstverständliche Dinge wurden ersonnen oder reformiert. Gleichstellungsgesetze für menschen mit Behinderungen z. B. vorher wurden Kriegs- und sog. Zivilbehinderte sogar unterschiedlich behandelt und unterstüttz. Umweltschutz : sieh Dir mal Bilder von Rhein – Schaumkronen, dunkles trübes Wasser – aus den 60ern und den 90er jahren an. Stichwort Saurer Regen , Verminderung von Stickoxydausstoß usw. Und Dinge wie Massenarbeitslosigkeit, Lehrstellenmangel usw. gab es auch schon für Deine Eltern oder Großeltern. Guck mal Tagesschau von vor 20 oder 40 Jahren oder lies alte Zeitungen. Oder die „Industriereportagen“ von Günter Wallraff. Dann kriegst Du mal einen einblick in die Lebens- und Arbeitswelt der menschen von damals. Na, geht es dir noch immer so viel schlechter ? Oder ist das nur gefühltes Jammertal? Erhalte doch erstmal das was die menschen vor dir aufbauten oder ergänze es um sinnvolles Neues. Aber negiere nicht so pauschal die Lebensleistungen der Generationen vor dir. Ja es waren andere Zeiten mit anderen, aber nicht weniger herausfordernden Aufgaben als sie vor dir liegen.

          • meinemeinung says:

            Leider ist meine Antwort nicht durchgekommen. Aber schau dir einmal an, werd Deutschland zum Billiglohnland gemacht hat. Mutti hat nur die Lorbeeren geerntet. Die Weichen wurden aber vorher gestellt. Bedanke dich bitte bei denen!

            Auch sehe ich deine Verallgemeinerung mit denen Elektriker nicht. Da ich selbst in der gleichen Position bin und meine jeden Facharbeiter und Junggesellen einstecken zu können. Ich habe mich kontinuierlich in der Freizeit weitergebildet. Mir wurde nicht hinterhergetragen.

            Wo ich dir aber recht gebe, ist die Bezahlung im Handwerk und Dienstleistungssektor. Das geht nicht und rächt sich langsam. Das ist auch eine Ursache, warum so viele Unternehmen kein Mitarbeiter finden. Gerade Unternehmen/öffentlicher Dienst, die nach Tarif (nicht Haustarif etc) zahlen haben diese Probleme nicht bzw. weniger. Es sind auch in meiner Region immer die gleichen Unternehmen, welche seit 20 Jahren schon einen sehr schlechten Ruf haben. Mitleid muss man damit nicht haben. Übrigens trifft es auch gerade Unternehmen, die sich für Sozial halten z.B. AWO.

      • Hallo Chris, die „Boomer“ und die Generationen davor – Stichwort Trümmerfrauen – haben all den Wohlstand und große Teile der weitgehend zerstörten Infrastruktur wieder aufgebaut. Ohne Tablet und Internet, aber mit Büchern, einem Stift, einem Notizzettel und der Fähigkeit z. B.
        – schriftlich zu rechnen bis hin zu Prozentrechnung und Dreisatzrechnung
        – einen Text handschriftlich dergestalt zu verfassen daß ihn ein Dritter lesen und verstehen und daraus was Wesentliche abzuleiten vermochte
        – eine öffentliche Bibliothek zu nutzen
        und und und . Mein Mathelehrer sagte „Den Kopfrechner habt ihr immer dabei.“ Sprich die damals gerade neu aufkommenden Taschenrechner waren erst erlaubt wenn man die Aufgaben im Kopf oder mit Stift papier und ggf. Logarithmentafel oder Rechnstab lösen konnte. Nur weil „Tablet“ draufsteht ist das kein Wert an sich . Oder ein Whiteboard statt einer großen Wandtafel und Kreide. Warst Du mal in jüngster zeit auf einer Schultoilette? hast Du gerochen wie es dort riecht? Erst mal neben all dem Sinnvollen, daß andere in Sachen Lehrerausbildung und Lehrplangestaltung hier forderten in „echte Schulhardware“ investiert: Gebäude, Klassen- und Fachräume mit guter Ausstattung, lehrmittelfreiheit für alle, damit nicht von Portemonaie er Eltern abhängt was Schüler als Hilfs- und lehrmittel erhalten, vernüftige Pausen- und Mittagsverköstigung für alle an den Schulen und Nachmittagsunterricht der sinnvoll ist also hausaufgabenbetreuung und Förderunterricht für die die ihn brauchen. Dann kann man mal über Tablets oder elektronische Tafeln nachdenken. Ein haus baut man vom Fundament aus auf , man hängt nicht das Dach erst am Siemens-Lufthaken auf.

        • *hust* es gibt Lehrmittelfreiheit. Was soll der Staat noch zahlen außer alle Bücher, Arbeitshefte, Grafiktaschenrechner, alle Kopien, … ? Den Ninjago Schulranzen?

          • Hallo SGO , Lehrmittelfreiheit ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt. In Hessen z. B. volle Lehrmittelfreiheit , in Hamburg müssen Eltern für die Schulbühcer leihgebühren zahlen.
            Der bekannte Föderalismus-Flickenteppich.

    • Vertiefung in Rechtschreibung. Da sprichst du einen wichtigen Punkt an, den du dir auch selbst zu Herzen nehmen solltest.
      Denn so führst du deine Argumentation ad absurdum, dass heute mit der Jugend alles viel schlechter ist – mit deiner eigenen Textprobe aber beweist, dass es in den früheren Generationen auch massive Mängel in Rechtschreibung und Grammatik gibt.

      • meinemeinung says:

        Ich kann aber auch für meinen eigenen Lebensunterhalt aufkommen und das in unterschiedliche Gewerken? Du auch? Oder kannst du es nur theoretisch, weil du nur deinen Senf dazu geben willst? Solange User keine Kinder haben und sich einen Überblick verschaffen können, sollte sie eh lieber nicht mitreden. ABER wenn man selbst davon betroffen ist, ist es natürlich denn wieder etwas anderes. Mir soll es egal sein, ich habe direkt nichts mehr damit zu tun und indirekt über die Ausbildung mache ich es auch nicht mehr. Soll mir egal sein, aber nachher nicht jammern!

        • Mit dem Lebensunterhalt läuft es ganz gut, Kinder habe ich auch. Tut aber wirklich wenig zur Sache.
          Wie gesagt, wenn es selbst mit der Rechtschreibung massiv hapert, vielleicht nicht ganz so laut tönen, wie unfähig die nachfolgenden Generationen sind – und dann auch noch explizit Rechtschreibung als Argument anführen.

  3. Deutschland 😀
    erinnert mich an die Einführung und die Diskussionen von Taschenrechnern in den Schulunterricht *GGGGG*

    Technik ohne Digitale Strategie wo ich denn mit der Schulbildung hinwill, ist wie alles hier, der Föderalismus bremst seit Jahren alles aus, weil jedes Bundesland meinst wo anders hin zu galoppieren, Gelder die Bereit gestellt werden Zweck entfremdet werden oder gar nicht abgerufen, oder Dinge angeschafft werden ohne Strategie / ausgearbeiten Bildungsauftrag.

    Wird sicherlich noch besser wenn dann das erste Bundesland eine AFD Regierung bekommt *GGG*

  4. Ich bin als Jg 1986 bereits digital native, damals war noch ungewöhnlich was heute normale Affinität zu IT ist, damals nannte man mich einen „Computerfreak“.

    IT ist nichts besonderes für mich, noch nie gewesen, aber ich muss sagen, dass ich beruflich merke, dass das Gehirn Texte intensiver verarbeitet, wenn ich diese auf Papier habe. Möglicherweise weil die Haptik so intensiv dazu kommt, wie auch mit dem besten Tablet oder Reader nicht möglich.

    Ähnlich mit Notizen oer Stift vs. ein Stylus am iPad.

    Und so gehe ich je nach Sachverhalt und Bedeutung unterschiedlich mit Medien um und kann das sozusagen auch begründen.

    Ich denke, dass man sich so einen differenzierten Umgang im Unterricht zum Ziel nehmen sollte und zumindest die Lehrkraft sollte begründen können, wieso sie welches Medium wofür anderen Medien vorgezogen hat.
    Das geht bis dahin, dass Mathe an der Kreidetafel gewisse praktische Vorteile hat, wie ein Freund, der beruflich Mathelehrer ist, beteuert. Solange alles vorhanden ist und fachgerecht und begründet genutzt wird ist doch alles in Ordnung und Schüler können nur profitieren.

    • So nennt man mich heute noch auf Arbeit. Und mir ist es fast schon peinlich, dass als „technische Affinität“ zu bezeichnen. Weil es IT-Grundkenntnisse sind. Zumindest bin ich der Ansicht, dass es Grundkenntnisse sein sollten, wie ich bspw. ein Inhaltsverzeichnis in Word oder jedem anderen Textverarbeitungsprogramm generiere und wie es funktioniert (in dem ich das Dokument sinnvoll strukturiere und formatiere)…
      Oder das ich halt mehrere Möglichkeiten habe, einen Text in eine E-Mail einzufügen (nur als Text ohne Formatierung, alte Formatierung beibehalten, Formatierung des Ziels übernehmen)
      So wirklich Standardsachen…

      • Bei uns auf Arbeit hat im Schnitt 4/5 über 30 absolut keine Ahnung von IT trotz das wir eher technisch orientiert sind. Für fast alle ist dieses Internet YT, Facebook und Whatsapp. Bei 20-30 ist es etwas besser aber auch nicht gravierend.

    • Hallo Michael, interessanter Beitrag und ich werfe mal in den Raum, daß das bessere Ergebnis einer Notiz auf Papier verglichen mit der Notiz auf einem Tablet auch mit der Fokussierung zu tun hat: Papier ist nicht dynamisch wie ein Bildschirm, du schreibt oder liest nich auf dem gleichen Medium, auf dem Du vor kurzem noch ein Musikvideo geschaut hast. Ähnlich könnte ich mir das andere Erlebnis beim mathematikunterricht auf der Kreidetafel verglichen mit einem Multimedia-Board vorstellen. Oder bei mir das Anhören des gleichen musikstücks vom Streaming-Anbieter über das Smarphone oder von der Vinyl-Platte auf meinem 80er-Jahre-Plattenspieler: (geistige) Fokussierung, weder kann man so einfach „skippen“ wenn sich ein Inhalt nicht gleich mit den ersten Takten erschließt und man weiß: Diese Stück Papier, dieses Buch bietet keine „Escape“-Taste, Du mußt Dich darauf einlassen. Ich glaube daß das viel mehr mit Psychologie und dem Lernverhalten zu tun hat als mit der Frage ob ein Medium nun geeigent ist oder nicht. Der mensch ist das maß der Dinge und damit auch sein Rezeptionsverhalten.

  5. Wortschaft ?! Müsste es nicht Wortschatz heißen? 🙂

  6. Es wird, werden, wie überall. DE wird zum Schlusslicht. Viel Geld für Unsinn verbrannt. Nicht zu Ende gedacht und sich auf die Schulter klopfen, welche Fortschritte man bei der Digitalisierung gemacht hat. Technokraten kämpfen gegen Pädagogen und umgekehrt. Alle fordern, was sie für ihren Bereich am wichtigsten halten. Am Ende steht der Finanzverwalter und von den notwendigen Mitteln, die man mit einer vollumfänglichen Strategie hätte einsetzen können, verpufft der Großteil. Mir wird immer klarer, warum die fragwürdige Alternative immer mehr Zuspruch bekommt. Die werden es letztendlich zwar auch nicht richten, aber sie tun so als ob.

    • Das sind sicherlich nur meine eigenen Erfahrungen, aber ich kann mir Dinge viel besser merken und verinnerlichen, wenn ich sie mit Stift auf Papier geschrieben habe. Ich habe alles ausprobiert, sogar einige Notizapps, Goodnotes mit Stylus und Tastatur, aber wenn es hängen bleiben soll: Stift und Papier.

      • DragonHunter says:

        Dazu gibt es Beobachtungen aus der (Lern-)Psychologie, die das untermauern, zumindest für einen Teil der Bevölkerung… bei anderen ist es tatsächlich weitgehend egal, womit sie ihre Notizen machen. Das hängt vom Lerntypus ab… Aber das mit dem Lerntypus ist schon ein Konzept, dass in deutschen Schulen allenfalls vom Hörensagen bekannt ist. Wie man darauf eingeht, verstehen die meisten Lehrenden nicht.
        Und wenn es schon an so krassen Basics scheitert, brauchen wir uns über digitales Lernen keine Gedanken machen… Damit sind die meisten Lehrenden einfach nur massiv überfordert, was zu Teilen nicht deren Schuld ist, wenn die Ausbildung einfach schon so peinlich miserabel ist.

        • Geh mal bei 28 Schülern pro Klasse und einer schon so mindestens 50 Stundenwoche auf alle vorhandenen Lerntypen innerhalb einer Klasse ein…

          Jeder Lehrer kennt Lerntypen. Die meisten Menschen haben nur überhaupt keine Ahnung vom Lehrerberuf und schieben die Probleme immer auf etwas anderes. Dabei sind es die Eltern, die Digitalisierung im Elternhaus (womit die Eltern selbst nicht klarkommen und die Erziehung auf allen Ebenen leidet) und der Lehrermangel, der Lehrern zu schaffen macht. Genug Lehrer würde nämlich auch kleinere Klassen bedeuten. Kleinere Klassen bedeuten entlastete Lehrer. Die können dann auch mal auf alle Lerntypen eingehen. Und den Kindern besser Sozialkompetenzen beibringen, die sie nicht von den Eltern bekommen. Oder besser noch: Eltern holen sich endlich mal Hilfe wenn sie überfordert sind oder lesen selber mal ein verdammtes Buch, nämlich über Erziehung und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Und siehe da: Auf einmal haben Lehrer sogar noch Zeit und Lust ihre Stunden mit „Pepp“ vorzubereiten und jedem einzelnen Schüler auf Übungsaufgaben Rückmeldungen zu geben.

          Aber beides, dass viele Eltern endlich mal ihrem Erziehungsauftrag nachkommen und dass wir genug Lehrer haben um die Klassenstärke auf unter 20 zu drücken (am besten lernen laut vielen Studien übrigens Lerngruppen bis 13 Personen, danach wird es nur noch rapide schlechter), ist reine Utopie. Da müssten viele Menschen (Eltern) sich ja ändern. Und eventuell mal für eine Sache auf die Straße gehen oder anderweitig ihren Lokalpolitikern auf den Senkel gehen. Auch, wenn die Kinder eventuell schon aus der Schule raus sind.

          Aber nein. Lieber meckert man über alles und schwafelt im Internet darüber, dass man selbst ja genau wüsste, was Schule braucht.

  7. In „Stadt Bremerhaven“-Land haben ja alle Kinder seit einigen Jahren iPads. (nie thematisiert: die Kosten und die minimalen Rabatte bei Apple als Monopolist). Was jeder macht: Arbeitsblätter schlecht abfotografieren, an die Schüler schicken, die drucken sie dann aus (verbraucht viel mehr Toner/Tinte als nötig, weil nicht gescannt), füllen sie aus, fotografieren sie wieder und laden sie hoch. Systematische Schulung der SchülerInnen gab es auch nicht – meine kl. Tochter fand es eine gute Idee, die Bildbeatrbeitung als Schreibmaschine zu nutzen.Tippfelhler dann mit dem Pixel-Radiergummi beseitigt – leider Pixel-Text nicht mehr editierbar. Ausser Webrecherche habe ich noch keine Anwendung gesehen, die über „normalen“ Unterricht hinaus geht. Aber mangels Zeit/Schulung der LehrerInnen auch nicht zu erwarten.

    • Warum wundert mich das nicht, bei uns gibt es Lehrer die nicht mal eine Email senden können – und viel schlimmer auch nicht wollen. Die Jüngeren Lehrer regen sich zu recht über die älteren Lehrer (u60) auf das nichts vorwärts geht.
      Keine Ahnung ob es an irgend einer Stelle mal gefördert wurde das man sich ja nie mehr Weiterbilden soll oder warum ist das so ein verbreitetes Phänomen bei Lehrern und Ausbildern.
      Ich unterstelle mal nicht das die alle doof sind, glaube ich nicht.

      • meinemeinung says:

        Die älteren Lehrer und Ausbilder könne aber auch ohne Buch und dauerndes ablesen ein Thema durchgehen und besprechen. Einen staatlich finanzierten Vorleser macht auch nicht viel Sinn, erst recht nicht, wenn man keine Fragen zu dem Thema beantworten kann. Das nützt weder den Kids und kostet noch entsprechend,

        • Deine Meinung ist eine ganz schöne Unterstellung gegenüber jüngeren Lehrern und Ausbildern.

          Nur, weil die „alten“ das Buch mittlerweile auswendig kennen, macht sie das noch zu keinen besseren Lehrern. Geben es ja auch nur wieder, halt aus dem Kopf und nicht als „Vorleser“.

        • Oh ja, die älteren Lehrer. Ich erinnere mich noch gut an die älteren Lehrer 50+, die keine Lust mehr hatten irgendetwas zu machen. Die zur Doppelstunde kamen, gesagt haben welches Kapitel wir lesen sollen und dann die nächsten 90 Minuten ins Lehrerzimmer verschwunden sind. Die haben richtig große didaktische Arbeit geleistet.

          Aber die jungen Lehrer – mit Motivation, Konzepten und Interaktion – die waren das Problem. Die haben bestimmt auch diese digitalen Geräte genutzt und die Kinder versaut.

  8. DragonHunter says:

    Schwierig, was er da von sich gibt… Aus der Diskrepanz zwischen den Wortschätzen von 4-Klässlern zwischen Technik-Vielnutzenden und Mehr-Bücher-Lesenden diese Kausalität abzuleiten ist beeindruckend… aber wenig evident. Und gerade ER hat sich doch der Evidenz verschrieben! Mit solchen Schlüssen wird er sich selbst nicht gerecht!

    Dass einfach mit Tablets um sich zu werfen keine Lösung ist, da widerspricht ihm vermutlich keiner… Sie aber dermaßen kritisch zu sehen, nur weil die Lehrerschaft es nicht auf die Kette bekommt, die Technik sinnvoll zu nutzen, ist verdammt kurzsichtig.
    Dass Lehrendenmangel ein gigantisches ungelöstes Problem ist und noch einige Zeit sein wird, weil sich die Politik beharrlich weigert es anzugehen, ist auch unbestreitbar… Digitale Lehr- und Lernangebote könnten aber die Auswirkungen auf die Schüler*innen aber abmildern, ein mediendidaktisch sauberes und vollständiges Konzept vorausgesetzt. Dafür müsste man aber auch vom, wie man in der Pandemie eindrucksvoll erklärt bekommen hat, Heiligtum des deutschen Schulsystems, der Anwesenheitspflicht, abrücken… Da nicht mal die Hochschulen das flächendeckend packen, sehe ich da aber auch auf absehbare Zeit eher schwarz.
    Das Problem ist aber am Ende nicht die Technik und Technologie, sondern der Umgang damit. Solange es noch Lehrende gibt, die sich von ihren Schüler*innen erklären lassen müssen, wie der Videorekorder funktioniert, wird das nix. Bevor wir Kindern den Umgang mit Technik lehren können, müssen wir die Lehrenden dazu befähigen.
    Was ich nicht kann, kann ich niemandem beibringen.

  9. @AndréWestphal Danke für diesen Beitrag. Hätte wegen mir ruhig länger sein können. Ich hatte direkt das Gefühl, einen fachlich versierten Beitrag zu lesen, der interessante Ansätze enthält. Danke

  10. Technik ist kein Selbstzweck sondern muss sinnvoll eingesetzt werden. Solange aber noch „Schonschrift“ benotet wird, sehe ich keinerlei Gefahr durch Digitalisierung sondern diese Chance vollig verpasst.

    • Hallo Kharma, Schönschrift meinst Du sicherlich, und ja leserlich zu schreiben ist ein Akt der Höflichkeit und Achtsamkeit demjenigen gegenüber der das Geschriebene dann lesen soll. Gerade das soziale Lernen, auch bestimmter Umgangsformen, Respekt, Achtsamkeit, Höflichkeit, angemessene Ausdrucksweise in Wort und Schrift und angemessenes Auftreten, z. B. auch in Sachen Kleidung, sind Inhalte die in den Schulunterricht gehören. Denn man verläßt die Schule mit einem „Reifezeugnis“ „Reife“ ist mehr als erlernten Stoff reproduzieren zu können oder ein Tablet zu bedienen und vielleicht sogar zu verstehen. All die dinge die in Zeugnissen in den sog. „Kopfnoten“ beurteilt wurden gehören m. E. gerade bei der „eh alda“-Jugend mit ihrem frauen- und minderheiten-feindlichen Umgangston „Du schlampe“ oder „Nigger alda “ sind im ÖPNV oft von Jugendlichen gehörte Ausdrücke , Aufstehen für ältere menschn in der Bahn – Pustekuchen , laut Musikspielen, Telefonieren so daß es auch ohne Telefon bis istanbul hörbar wäre … alles dinge die zur Reife und Reifeförderung in der ausbildung gehören sollten. Von daher: ja auch Noten und Beurteilungen für Sozialtugenden oder wie man das immer nennen möchte. Der Mensch ist nicht nur Wissen, charackter und Sozialtugenden entscheiden auch über Erfolg oder Mißerfolg in der Gesellschafft. Auch da hat – neben den Eltern – Schule eine kernaufgabe.

      • Hi Kharma und alle: Teamfähiggkeit ist auch ein wichtiger, sozialer Lerninhalt, der auf Schulen vermittelt werden muß. Das bedeutet sich in eine Teamstruktur einbringen zu können, auf allen Ebenen, als Teamleitender, als Mitglied oder Zuarbeitender. Auch dazu gehören Kompetenzen wie Achtsamkeit, Zuhören, auf Befindlichkeiten der Anderen eingehen. Und mal sehr provokativ: Ich bin für einheitliche Schulkleidung. Muß keine „Uniform“ im strengen Sinne sein, aber z. B. einheitlich Jeans T-Shirt oder Sweatshirt je nach Jahreszeit , für Jungs und Mädel einheitlich , also keine röcke oder (bauchfreie) Blusen oder Maccho-Muscleshirts. Kein Kleidungsmobbing mehr und sich dran gewöhnen, daß auch später im Arbeitsleben eine einem Corporate-Designs angemessene Arbeitskleidung erwartet wird. Lernen fürs Leben. Alles was nicht digital sondern ganz old-shool analog ist und die soziale Situation an Schulen verrbessern würde.

  11. Bin sogar älter als Caschi,

    wer von euch kennt noch „Nemonik“ ? Also Maschienensprache? Jede mit Strom betriebene Maschine kennt nur 3 Schaltzustände +1 0 und dann noch -1. Auf all diesem beruht doch unsere ganze Digitaltechnik. Alles nur eine Folge vieler Kombinationen aus 1 und 0. Zurück zu den Wurzeln in der Schule wäre auch mal nicht schlecht.

    Und ja einfach den Eltern sagen ihr Sohn / Tochter braucht jetzt ein iPad ist genauso sinnig wie einem Hausschwein kurz vor der Schlachtung noch Kunststücke bei zubringen.

    Wie viele es geschrieben haben es mangelt doch gerade diesen Quereinsteiger mochte gern Lehren an Pädagogik und Sozialkompetenz. Aber das trifft in vielen Bereichen des Lebens zu wo es Vorgesetze gibt die zweifles ohne fachlich gut sind aber null Ahnung haben von Mitarbeiterführung!!

    • „Nemonik“ ist den meisten wohl kein Begriff. Aber da du es ja mit „Maschinensprache“ versucht hast zu erklären, war mir zumindest klar, dass du Mnemonik gemeint hast. Leider ist das nur ein kleiner Teil der Mnemotechnik. Eigentlich ist es eine Technik zur Steigerung der Gedächtnisleistung. Man baut sich „Eselsbrücken“. Ich denke, das wird auch heute noch angewandt.

  12. Es gibt keinen Digitalisierungswahn. Man versucht nur im Hau-Ruck Verfahren ein Jahrzehnt oder mehr an Digitalisierung aufzuholen.

    Digitalisierung heißt ja auch nicht unbedingt digitale Tafeln, Tablets und dergleichen. Da spielt auch Verwaltung, etc. mit rein. Kein größerer Betrieb würde so ineffizient arbeiten wie Schulen. Da ist alles digitalisiert weil effektiver. Aber ganz der Divise einiger Kommentatoren hier, wollen viele Lehrer unbedingt nur „analog“ arbeiten. Da man damit auch noch sparen kann als Kommune und Land, blieb also auch alles beim alten. Jetzt, wo Lehrermangel herrscht und alle Ächzen und stöhnen ob der Mehraufgaben hat langsam ein Umdenken stattgefunden, dass es doch eigentlich ganz toll wäre, wenn man mal in der Gegenwart ankommen würde und in der Wirtschaft schon längst verbreitete, digitale Hilfen nutzt um die Effektivität zu steigern.

  13. Schnauze voll. Deckel auf, Stifte, Papier, Schreibschrift und Kopfrechnen rein, Deckel zu und nie wieder aufmachen. Ich kann den Blödsinn nicht mehr hören. Wir brauchen 100% Digitalisierung, und keine verheulten Boomer, die Keilschrift hinterher trauern.

    Ich arbeite in der IT. Wir stellen praktisch nur noch Ausländer ein, weil die „Technik können“ statt Haptik. Was ist nur aus Ingenieurs-Deutschland geworden… eine Baletttruppe.

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