Die Angst von Journalisten vor Twitter

Ich brech zusammen. Ich halte hier normalerweise Polit-Gedöns raus, weil ich es einfach langweilig finde. Wenn ich wählen muss, dann habe ich das Gefühl, als würde ich nur auswählen, welcher der kleinere Haufen (hier Fäkalwort deiner Wahl einsetzen) ist, in den ich hinein greife. Aber hier geht es um Twitter und Politik. Unser Regierungssprecher Seibert twittert seit ein paar Wochen. Finde ich nicht verkehrt – so erreicht er zumindest Menschen meines Schlages: Politik-verdrossen, Onliner.

Ich bekomme so also Infos, die ich mir so nie woanders nie holen würden. Nein, es gibt keine News, die ich woanders nicht bekommen könnte – denn das Feld der Informationen ist groß. Was aber denken die anwesenden Journalisten? Die machen sich richtig nass, dass man ihnen vielleicht Informationen vorenthält. Nehmt auch mal eine Viertelstunde Zeit und hört euch die Fragen der Journalisten an. Ich habe wirklich gedacht, dass da Menschen fragen, die noch eine Turbo-Taste am PC haben (und ja, ich kenne andere Journalisten, die zum Glück in diesem Jahrzehnt leben & arbeiten). Ich fasse es nicht (und twittere munter weiter).

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

64 Kommentare

  1. @Chris: Das ist ja mal nen richtig fundierter Beitrag. Danke dafür.

  2. Danke Chris für die Comedy!

  3. ich habe mich sowieso immer gefragt wieso man für Journalismus „studieren“ muss (das sollte zumindest etwas intellektuellen Background voraussetzen). Mehr als richtig schreiben (und das schaffen sie auch nicht immer) muss man offen bar nicht können.

    Ich finde es gut, dass man diese „Psydo-Presse“ ausrottet!

  4. Richtig schreiben? „Gefragt wieso“ und „offen bar“? Ich schlage vor, neben der „Psydo-Presse“ auch gleich alle Legastheniker auszurotten, wenn wir schon ‚mal beim Ausrotten sind. Letztendlich ist es ganau dieses Niveau, auf dem alles endet. Und mit dem Ausrotten kennen wir uns ja sowieso aus…

  5. Zum Glück tummelt sich hier so viel Intelligenz. Aber ne klar, Twitter ist absolut sicher, das glauben auch nur Leute die zwar Twitter nutzen, aber nicht mal ansatzweise wissen, welche Technik dahinter steckt. Traurig, aber wahr…

  6. @Messiah: Was ist den schon sicher? Und über Twitter wird geklönt und Informiert. Deshalb wird kein Krieg ausbrechen. BTW: Was ist denn an den bisherigen Kanälen sicher?

    Heiko

  7. Sven Brandhorst says:

    Auch heute kommt es schon vor, dass Zeitungsenten und Halbwahrheiten verteilt werden nur damit die eigene Zeitung die erste ist, die mit einer Neuigkeit punkten kann. Die Fehlerquote durch einen gehackten Twitteraccount würde sich nur marginal erhöhen.

    Die „Angst“ um die Sicherheit des Twitteraccounts wurde ja argumentatorisch ausgehebelt indem gesagt wurde, dass auch Webseiten gehackt werden können. Seltsamerweise hat das die lieben Journalisten nicht interessiert.

  8. Diese Journalisten sind mir echt suspekt.
    Auf der einen Seite Leistungsschutzrechte fordern und was von Qualitätsjournalismus im Netz erzählen und auf der anderen Seite neue Medien und Informationsquellen boykottieren.

  9. Man sollte bei dieser ganzen Diskussion aber nicht vegessen, dass Twitter auch nicht gerade die Krönung der qualitiativen Informationsflut ist.

  10. Die Angst dieser Journalisten ist eine Angst um die eigene Existenz. Früher gingen Ankündigungen von Auslandsreisen oder ähnliche Mitteilungen der Bundesregierung über den Presseverteiler, die Journalisten haben das mehr oder weniger sinnvoll aufbereitet und am nächsten Tag in der Zeitung geschrieben.

    Die ursprüngliche Aufgabe, solche Informationen zu verbreiten, können heute nunmal auch Dienste wie Twitter übernehmen. Die Regierung kann sich jetzt direkt an die Bürger wenden und muss nicht mehr den Umweg über die Journalisten gehen. Dadurch ist das, was zahlreiche Hauptstadtjournalisten jahrelang gemacht haben, nämlich mehr oder weniger interessante Regierungsmitteilungen mehr oder weniger reflektiert aufzuarbeiten und am nächsten Tag in die Zeitung zu schreiben, immer überflüssiger geworden.

    Anstatt anzuerkennen, dass die Lage sich geändert hat, versuchen viele die Entwicklung aufzuhalten. Vergeblich.

  11. Twitter ist eine US Firma, wo gefiltert wird. Twitter als Informationquelle anzugeben usw, hat keine Ahnung. Ich nutze kein Twitter und werde es auch nicht nutzen, da es enfach nur Schrott ist.

  12. @hoschi: Regierung und Qualität passt auch nicht zusammen 🙂
    @cokkii: Die restlichen Medien sind bestimmt viel besser, haben immer Recht und erzählen immer die Wahrheit.

  13. @mysha

    diese (womöglich alle?) journalisten? wohl kaum. einfach mal ne suchmaschine deiner wahl anwerfen und IGEL eingeben. die welt ist nicht nur schwarz und weiss, es gibt unendlich viele, fein nuancierte grautöne. wäre sonst auch ziemlich eintönig…

  14. Genial, wie ruhig der Sprecher bleibt. Ich könnte das nicht. Er erklärt es den Fragenden immer und immer wieder…

  15. Ich kapier gar nicht warum ihr alle auf den Journalisten rumhackt, die haben völlig recht: Es geht schließlich darum ob Mitteilungen *exklusiv* über Twitter rausgehen oder eben nur ergänzend.
    Und wenn das ohne vorherige Ankündigung passiert, ist das eben ein Ärgernis.

    Aber Hauptsache mal einen auf „die Journalisten sind ja völlig verblödet und können keinen Computer bedienen“ machen.

  16. Ich wüßte da ein paar Journalisten, die mir auf @android_oma folgen. Die sind, glaube ich, auch nicht jünger, aber vielleicht interessierter und weniger ängstlich. Junge, das hätte ich nicht gedacht in unserer querbeet kommunizierenden Welt. Glaube trotzdem nicht, dass Herr Seibert selbst twitter. Dafür gibts bestimmt Bodenpersonal ;-).

  17. hasenkraut says:

    RSS kennen die Journalisten wohl nicht. Auch als NICHT-Mitglied kann man Tweets verfolgen. Bin kein Twitter-User, aber habe einige Tweets abonniert …

  18. Ok der Vorwurf den neuen Kommunikationsweg nicht bekannt gegeben zu haben muss man sich gefallen lassen, wobei ich davon ausgehe, dass Sie einfach noch am experimentieren waren. Also ab jetzt ist es per Pressekonferenz bekannt, Punkt.

    Was mich interessieren würde: wieviele derer, die nach der Sicherheit fragen, verifizieren bei Ihren Faxen, ob der Header mit der CallerID übereinstimmt ? Und falls die Emails elektronisch signiert sind: Wieviele der Empfänger überprüfen die Signatur ? Und ganz nebenbei ist die Chance, dass die Signatur kompromitiert ist genauso groß, wie dass der Twitteraccount gehackt wird.

    Nene liebe Journalisten, da haben die Herren Politiker mal was richtig gemacht und schnelle online Kommunikation über einen etablierte Plattform wahrgenommen und dann nörgelt Ihr nur rum anstatt Euch darüber zu freuen.

    Carsten

    P.S.: Ich selber lese übrigends kein Twitter, dazu ist mir meine Zeit zu schade. 2x täglich Nachrichten genügt meinen Informationsbedürfnis und da ist gleich das wichtigste zusammengefasst.
    So wie hier was IT Anwender angeht 😉

  19. Aaah! – Ich hasse diese Nachlauf-Journalisten (verallgemeinert). Immer wenn Sie auf einer PK „Blut“ geleckt haben, schaltet bei Denen das Hirn aus und Sie fangen an kollektiv immer und immer wieder die gleichen Fragen zu stellen. Worum es Ihnen dabei wirklich geht ist, aus einer Mücke eine ausbaufähige Schlagzeile zu machen, genau das macht Sie für mich so dermaßen unsympathisch. Wer mal ein Seminar mitgemacht hat, wie man mit der Presse umzugehen hat, der weiß dass es ein grotesker Tanz mit den Medien ist. Schlimm ist das. – Vor Allem weil durch solche Meinungsmache gegenüber dem leicht empfänglichen Bürger, Entscheidungen unnötig hinterfragt werden und es Mühlen langsamer drehen lässt. Gerade in der Politik sehr fatal.

    Als ob das jetzt so ein Problem für Sie wäre, Twitter als Verteiler zu akzeptieren.

  20. Ich finde den werten Sprecher da mit seinem leicht schielendem Blick und der sympathischen Stimme äußerst… ja, sympathisch 😉

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.