Deutsche Telekom: Netzneutralität macht das Internet teurer und langsamer
Die Deutsche Telekom hat sich in Person von Husam Azrak, Sprecher der Telekom, mal wieder zum Thema Netzneutralität geäußert. Dieses Mal geht es um die Niederlande, die bekanntlich die Netzneutralität „leben“, wie wir auch hier beschrieben haben. Die Niederlande sind das erste europäische Land, welches Gesetze zur Netzneutralität verabschiedete.
In einem Gespräch mit dem ZDF hat sich Husam Azrak wie folgt geäußert: „Das Beispiel Niederlande zeigt, dass hier regulatorische Vorgaben gerade nicht zum Vorteil der Kunden gewesen sind.“ Dort sei das Internet für alle schlechter und teurer geworden. Diese Aussage soll meiner Meinung nach für Angst sorgen. Angst, dass bei einer gesetzlichen Festschreibung der Netzneutralität das Internet in Deutschland nicht nur teurer, sondern auch (noch) langsamerer wird. Netzpolitik hat sowohl bei der Deutschen Telekom, als auch bei niederländischen Experten nachgefragt. Die Telekom hat bislang nicht beantwortet, auf welchen Fakten diese Aussagen beruhen – und die niederländischen Experten könnten die Aussage ebenfalls nicht bestätigen.
Das ist doch nur ein Versuch seitens der Telekom die Netzneutralität schlecht zu reden und eine Begründung dafür aufzubauen, warum man sie abschaffen sollte. So ein Schwachsinn.
Hab mit nem Bekannten gesprochen, der beim Verband der niederländischen Serviceprovider arbeitet. Er hat mir vorhin per E-Mail mitgeteilt, dass das nicht stimmt (war ja ehrlich gesagt nicht anders zu erwarten).
Klingt so als ob die Telekom Angst hat mit ihrem Vorhaben nicht durchzukommen, falls es in D ein ähnliches Gesetzt geben sollte…
Dass es teurer wird haben sie ja schon angekündigt, das ist nichts neues mehr. Das „langsamer“ sehe ich mal als Kundenabschreckung an. Langsamer = billiger, schneller = teurer so ist es heute ja schon – auch in Zukunft wird das so bleiben, nur dann ist schneller eben noch teurer als sonst…
Im Umkehrschluss könnte man daraus aber ziehen: „Wenn wir nicht auf Netzneutralität achten müssten, bleibt es schnell genug.“ was auch nicht so ganz hinkommen kann…
Netzneutralität: Telekom mach das Internet teurer und langsamer.
Warum die Telekom nicht einfach sagt, dass Sie mit den bisher kalkulierten Preisen nicht mehr leben können weil dies und das sich so signifikant verteuert hat. Aber nein man macht sich lieber lächerlich mit allerhand an den Haaren herbeigezogenen Begründungen. Einfach nur schlecht wenn ich da an den Service denke.
Die niederländischen Provider sollten die Telekom wegen Verleumdung mal abmahnen.
Selbst wenn es stimmen würde, was ich nicht glaube, würde ich Netzneutralität immernoch wollen.
Das schlimme daran ist, dass die meisten Menschen in Deutschland diese Aussage auch glauben wird… 🙁
Die Telekom verwechselt da was… SIE macht das Netz teurer und langsamer… und die Netzneutralität würde das verhindern 🙂
Und die Telekom hat sich nicht verkalkuliert. Ich gehe eher nicht davon aus, dass die Power User dem Unternehmen einen so riesigen Verlust bescheren. Das neue Modell würde nur den Gewinn vergrößern!
@Mike: Weil das unpopulär wäre, man es so schöner verpacken kann (zum Glück sind die meisten Leute noch nicht so Banane, auf dieses Geschwafel einzusteigen) und weil die Drosselkom sich vermutlich nicht bei den Preisen verkalkuliert hat, sondern, wie ja hier bei Cashy schon berichtet wurde, schlicht und einfach neue Einnahmen generieren möchte.
Dann sollen Sie das doch auf dem Markt tun, auf den Sie immer so pochen und sich dann aber auch komplett den vielgescholtenen Mitbewerbern stellen.
Jahrelang wurde in einschlägigen Foren unter der Hand kolportiert (wobei man da natürlich nicht den Wahrheitsgehalt messen kann, es aber nicht unplausibel klang), die Drosselkom könnte viel billiger sein, wenn sie wolle, dürfe aber aufgrund der Regulierung nicht… und jetzt ist es plötzlich ganz anders. Man muss Preiserhöhungen ja irgendwie verkaufen.
Die armen Holländer mit ihrem langsamen Internet seit der Netzneutralität. Von der Internetgeschwindigkeit belegen sie nur Platz 3 in Europa. Die sollten die Netzneutralität wieder abschaffen und an Platz 13 von Deutschland ein Beispiel nehmen.
http://www.schlaubi.de/ratgeber/internet/internetvergleich-deutschland-vs-europa
Lustig wie hier wie andere Vergleiche zu Nachbarländern usw ziehen dabei kann man die nichtmal ansatzweise vergleichen… In Deutschland haben wir keine freie Marktwirtschaft wie in anderen Ländern. Hier wird reguliert ohne Ende. Natürlich hat die Telekom mehr kosten als ein Unternehmen das ihre Kunden nach maximalem Gewinn auswählen…
Schönes Beispiel für Gehirnwäsche und Panikmache auf Basis von Lügen in der angeblichen so freien Presse….
Ich könnte mich auch tierisch über die Telekom aufregen, aber …
@sandermann hat mir den Wind aus den Segeln genommen. Ich musste wirklich ein bisschen lachen. +1 ! 😀
@Waldhuette:
Wo bitte gibt es denn in unseren Nachbarländern (oder überhaupt irgendwo) die ‚freie Marktwirtschaft‘?
Selten so gelacht – als nächstes behaupten die Clowns, dass jeder Kunde, der nicht die neuen AGB akzeptiert blind wird und behaarte Hände bekommt. Ach, halt, das hatte sich die Kirche schon für die „Selbstbefleckungspredigt“ patentieren lassen. 🙂
Die Telekom gibt sich ja auch keine Mühe, schneller zu werden. Sie ist nicht am DECIX in Frankfurt vertreten und Peering-Anfragen werden auch eher ungnädig behandelt.
Das sieht alles nach demselben großen Plan aus, dass nämlich nur bestimmte Quellen im TK-Netz gut befördert werden.
gehts nur mir so? Ich habe irgendwie den Eindruck, dass die Telekom seit diesem ganzen Thema „Drosselung“ verstärkt Werbung für den DSL Anschluss im TV macht.
Hat man da evtl. jemand gemerkt, dass das nicht so gut angekommen ist und die Leute abwandern ?
Ich wohne derzeit in NL und bin mit meiner 25000er Leitung (der kleinste Datentarif im Angebot) mehr als zufrieden. Im Bundle mit Kabelfernsehen kostet mich das 42€, die ich gerne dafür zahle. Leider muss ich in diesem Jahr wieder in das Internet-dritte-Welt-Land Deutschland zurück.
Die alte Forderung, den Betrieb der Netze vom Content abzukoppeln, kommt da natürlich wieder hoch. Was würde denn dagegen sprechen, wenn Kommunen oder Stadtwerke die Netze in den Regionen ausbauen und diese an alle Betreiber vermieten? Nichts!!! Damit wäre Netzneutralität für alle Anbieter und Nutzer gewährleistet.
Die Diskussion um die angeblich investierten Milliardeninvestitionen in die Netze, die teilweise komplett abgeschrieben sind,sollen nur davon ablenken. Wenn es einen Willen auf politischer Ebene gibt, die Netzneutralität zu wahren, muss das die logische Konsequenz sein.
Dann kann jeder für sich entscheiden, ob er für einen wie auch immer gearteten Service der Telekom oder eines anderen Anbieters eine gewisse Summe bereit ist zu bezahlen. Die Provider können sich auf Services und neue Angebote konzentrieren und müssen nicht jammern, dass sie nicht ausbauen können, weil es so teuer wäre.
Just my 2 cent!