Deutsche Telekom: Drosseltarife sollen die Bezeichnung Flatrate verlieren
Der Focus berichtet in seiner heutigen Online-Ausgabe, dass die Deutsche Telekom offenbar den Begriff Flatrate abschaffen will. Grund hierfür soll das Urteil des Landgericht Köln sein. Am 30.10 gab es das entsprechende Urteil. Das Landgericht in Köln entschied, dass die Deutsche Telekom ihre Drosselpläne in Pauschaltarifen nicht umsetzen darf.
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Das Urteil erfolgte nach einer Klage der Verbraucherzentrale NRW. Das Urteil betrifft sowohl die ursprünglich angekündigte Drosselung auf 384 Kilobit als auch diejenige auf 2 Megabit pro Sekunde – die Verbraucherzentrale war nicht mit der Bezeichnung Flatrate einverstanden. “Mit dem Begriff Flatrate verbinde der Kunde bei Internetzugängen über das Festnetz einen Festpreis für eine bestimmte Surfgeschwindigkeit und rechne nicht mit Einschränkungen” – so die damalige Begründung.
Viele Leser und auch wir vermuteten damals: die Deutsche Telekom wird den Begriff Flatrate aus den entsprechenden Tarifen einfach entfernen. So soll es laut Focus auch sein: Die Deutsche Telekom will bei DSL-Tarifen mit Volumenbegrenzung den Begriff „Flatrate“ streichen. Die neue Regelung soll noch im Dezember eingeführt werden. Hier stellt sich natürlich die Frage, ob dies einfach machbar ist. „Sollte die Telekom lediglich vorhaben, gedrosselte DSL-Verträge künftig nicht mehr „Flatrate“ zu nennen, so wäre das juristisch bedenklich und keinesfalls ausreichend“, so ein Verbraucherschützer.
Montag sind wir schlauer, gegen 11:00 Uhr hat die Deutsche Telekom ihren Conference-Call, in welchem die Allgemeinheit über das neue Vorgehen informiert wird.
Und jetzt das Ganze bitte auf alle Drossel-Firmen anwenden und auch gegen Mobilfunkanbieter klagen, die mit 200 MB Flatrates werben und den Kunden nach Verbrauch dieser 200 MB in die GPRS-Hölle schicken.
@Harry
Naja Kabeldeutschland drosselt schon seit Mai 2012 also durften sie munter 1 Jahr drosseln ohne das es einen Kratzt. Die Telekom hat nur die Idee und wird vor Gericht gezerrt. Also das sind irgendwie zweierlei Maß mit dennen da gemessen wird. Base, Vodafone, O2 und auch die Telekom machen das im Mobilsektor schon immer und es hat keinen interessiert und es interessiert immer noch niemanden.
Für mich klingt das sehr stark nach einer PR Aktion der Verbraucherzentrale, da sie sonst auch gegen die anderen Anbieter vorgehen würden.
Ich habe jetzt die Verbraucherzentrale NRW einfach mal angeschrieben und gefragt warum es zu dieser Ungleichbehandlung der untschiedlichen Anbiter kommt. Mal sehen was sie antworten.
@ Harry
Gut das wir einen intelligenten Leser dieses Blogs hier haben, der uns endlich die Augen öffnet, wie unnötig Petitionen und Klagen sind. Einfach ducken und weg gucken ist da schon viel hilfreicher. Dann hat man auch nicht so viele Probleme im Leben, weil alles so herrlich einfach ist.
Aber ich denke, ohne den riesigen Aufschrei nach Bekanntgabe der Telekom-Pläne, hätte die Telekom überhaupt nicht reagiert. So wird zukünftig wenigstens weiter eine Flatrate angeboten, und die ursprünglichen 384 kb/sek. wurden auf 2 Mbit/Sek. erhöht. Zudem hat sich durch das Urteil nichts geändert, was die Telekom nicht sowieso vor hatte. Sie wollten Datentarife einführen, und diese ab einen gewissen Verbrauch drosseln. Sie wollten weiterhin eine Flatrate anbieten, zu deutlich teureren Konditionen. Und sie wollen Dienste bevorzugen, die sich frei kaufen.
Für mich ist das Urteil ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, und die Telekom ist zumindest gezwungen ihre zukünftigen Volumentarife auch so zu benennen. Unabhängig davon welchen tollen strategischen Namen sich die Marketingabteilung einfallen lässt. Das alles natürlich nur, sofern die Telekom das Urteil anerkennt und nicht in Berufung geht. Das Urteil selbst ist ja meines Wissens nach noch nicht rechtskräftig.
Jaja, der Harry…. :rolleyes . Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.