Debatte um das 49-Euro-Ticket geht weiter
Eigentlich sollte die Verkehrsministerkonferenz am gestrigen Dienstag Klarheit um das geplante 49-Euro-Ticket schaffen. Doch offenbar ist man davon immer noch weit entfernt. Beispielsweise wollen die Bundesländer es gerne zum 1. April 2023 einführen. Doch die Verkehrsunternehmen halten frühestens den 1. Mai 2023 für realistisch. Damit entfernt man sich dann immer weiter vom ursprünglich anvisierten Start am 1. Januar des nächsten Jahres.
Auch zur Finanzierung besteht weiterhin keine Einigkeit. Es seien immer noch offene Fragen mit dem Bund zu klären. Etwaige Mehrkosten wollen die Verkehrsminister der Länder zu gleichen Teilen zwischen Bund und Ländern aufteilen. Bisher lenkte der Bund in diesem Bezug aber nicht ein. So hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing 3 Mrd. Euro als Budget angesetzt, Experten gehen aber von realen Kosten von 4,7 Mrd. Euro aus.
Kritisiert wird da durch denVerband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) erneut die Deckelung der Kosten. Es sei weiterhin mit erhöhten Energiekosten zu rechnen, auf denen die Unternehmen dann aber sitzenbleiben würden. Auch dass das 49-Euro-Ticket monatlich kündbar sein soll, führe zu Einnahmerisiken. Wissing wälzte das Thema bisher auf die Länder und Verkehrsunternehmen ab. Zuletzt gab er an, die finanziellen Fragen seien bereits zwischen dem Bundeskanzler und den Ministerpräsidenten geklärt worden.
Dabei wird es aber wohl nicht bleiben und dort wird wegen der mangelnden Klärung der finalen Umstände wieder Redebedarf entstehen. Auch zur Maskenpflicht im ÖPNV gibt es dabei nichts handfestes Neues, daher bleibt sie zunächst weiter bestehen. Angestrebt sei eine bundesweit einheitliche Regelung, mit der sich nun die Gesundheitsminister- und die Ministerpräsidentenkonferenz beschäftigen müssen.
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Der Wahre Grund ist: Die 100 Verkehrsverbünde pro Bundesland haben angst nicht mehr gebraucht zu werden.
Wenn man sich die sparen würde (Weil sie eh unnütz sind und eine der Ursachen für die Unattraktivität des ÖPNV sind) würden ja zahlreiche hoch bezahlte Managerposten entfallen.
…und Busse, Straßenbahnen und Co. betreibt dann der Staat bzw. ein bundeseigener Konzern? Weil das beim Fernverkehr so gut klappt?
Das nicht, aber die Verkehrsverbunde hätten dann viele redundante Strukturen im Marketing, in der Verwaltung und im Management… die so nicht mehr benötigt werden, wenn es eh nur noch einen Tarif gibt.
Hallo derIch , „Der Wahre Grund ist: Die 100 Verkehrsverbünde pro Bundesland haben angst nicht mehr gebraucht zu werden.
Wenn man sich die sparen würde (Weil sie eh unnütz sind und eine der Ursachen für die Unattraktivität des ÖPNV sind) würden ja zahlreiche hoch bezahlte Managerposten entfallen.“ überflüssig werden die Verbünde nicht – denn veernünftige Planung von netzen, Fahrzeugeinsatz und personalverfügbarkeit läßt sich nur vor Ort koordinieren, zumindest bei so engmaschigen Angeboten wie dem ÖPNV, besonders Bus,, Tram, AST und Co. Überflüssig werden m. E. nur die einzelnen Tarife- die Verkehrsverbünde werden also von Anbietern zu Dienstleistern , sie führen im Auftrag der kommunen/Kommunalverbände ÖPNV durch und werden dann durch diese direkt finanziert . Das kostet natürlich die Kommunen mehr – das wäre das einzig sinnvolle Finanzierungsmodell für den ÖPNV. Tages- und Wochentickets sollten einfach auch überall gelten – innerhalb eines Tages wird man wohl mit einem Tagesticket nicht so oft Verbundgrenzen überschreiten . Würde alles vereinfachen und mit weniger komplizierten Tarifmodellen sinken die Kosten , denn Vertriebsstrukturen können weitgehend aufgelöst weerden . Spart Kosten und personal. Das wäre dann kostenmäßig auf der haben-Seite. sind sicher auf alle Verbundgebiete hochgerechnet auch ein paar Millionen, wenn nicht mehr . Zugang zu nahverkehr einfach wie eine telefon-flatrate denken.
Hauptsache 100 Milliarden für die Bundeswehr waren in 0.01s genehmigt.
a) Sicherheit und Verteidigung sind in der aktuellen Lage dann doch etwas wichtiger als günstig durch die Gegend zu fahren
b) Es ist ein Unterschied, ob etwas auf Bundesebene beschlossen werden kann oder ob man 16 Bundesländer mit 16 ganz unterschiedlichen Interessen und den Bund unter einen Hut bekommen muss.
Das ist der Vorteil einer Bundeswehr gegenüber mehreren Länderwehren oder gar hunderten Regionalwehren. Da kann die Bundesregierung einfach mal was beschließen. Ich denke wenn es beim 49 EUR Ticket nur um die DB und ihren Töchtern ginge, wäre das Thema schon lange durch.
Ist ja wohl ein, zwei Etagen wichtiger als Mobilität, meinst Du nicht?
nein
Ich vermute mal, dass alle beteiligten Amtsträger darauf hoffen, dass die Bürger das Ticket irgendwann vergessen, wenn man es nur lange genug hinaus zögert…
Was ich nicht verstehe, warum „Wissing wälzte das Thema bisher auf die Länder und Verkehrsunternehmen ab. “ steht dieser Satz in dem Artikel? ÖPNV ist Thema der Länder und Kommunen, die ganz augenscheinlich nicht in der Lage sind den ÖPNV attraktiv zu betreiben. Der Bund ist so nett und beteiligt sich. Da wird nichts abgewälzt, ganz im Gegenteil.
Sehr richtig! Das nennt sich ÖPNV-Aufgabenträger und ist seit 1993 Ländersache. Die bekommen es aber selbst untereinander nicht geklärt. Da ist es natürlich einfach, auf den Bund zu zeigen, um von der eigenen Unfähigkeit abzulenken.
Perfekt richtig gestellt!
Ich währe dafür die Rundfunkgebühren zu stoppen, und stattdessen das geld in die ÖPNF und Infrastruktur Zustecken.
Interessant, es entsteht ein typisch deutscher Prozess. Statt etwas zu tun, quatschen die Profiteure des Status Quo sich so lange um Kopf und Kragen, bis keiner mehr eine Lösung braucht. Kann einer bitte das Licht ausmachen? Hier geht glaube ich nichts mehr…