Das Microsoft Surface ist verwirrend – sagt Apple-Boss Tim Cook
Das Microsoft Surface geistert heute durch die Tech-Nachrichten. In den Staaten könnt ihr das Teil seit letzter Nacht erwerben, hierzulande sieht es zumeist noch dürftig aus. Ging Caschy gestern noch davon aus, dass es teilweise zu Verspätungen beim Surface RT kommen wird, wissen wir heute, dass Bestellungen seitens Microsoft einfach storniert wurden. Soll ein Fehler sein, den der Betroffene dadurch selbst korrigieren soll, indem er schlicht nochmal bestellt. Das trägt für mich zumindest nicht dazu bei, die Vorfreude auf das Gerät zu steigern. In den einschlägigen Tech-Märkten in Deutschland sieht es ähnlich dünn aus und somit gibt es nicht viele Möglichkeiten, sich hierzulande mit dem Tablet anzufreunden.
Obwohl der Surface-Launch in den USA deutlich besser gelaufen ist, tun sich die US-Bürger mitunter dennoch ein wenig schwer mit dem Teil. Einer der prominentesten Kritiker kommt dabei aus dem Apple-Lager: Tim Cook persönlich hat sich nämlich zu dem Surface geäußert – und das sicher nicht in einer sehr respektvollen Art und Weise.
Tim sagt, er hält das Microsoft Surface für verwirrend. Er hat selbst noch keins selbst in Händen gehalten, vertraut da aber auf Berichte seiner Ergebenen. Er vergleicht das Microsoft Surface mit einem Auto, welchem man auch noch die Möglichkeit zu schwimmen und zu fliegen beibringen wolle. Es wäre theoretisch möglich, dass ein Auto das tut, aber es würde das nicht sonderlich gut tun. Er hält das Surface für ein verwirrendes Produkt und allenfalls für einen Kompromiss. Durch die Blume lässt er uns somit wohl wissen, dass man mit dem Surface eine Menge machen kann – aber nichts so richtig.
Tim Cook sagte das während des Conference Calls, indem er die Quartalszahlen von Apple erläuterte. Ist natürlich auch klar, dass man die Gelegenheit nutzt, wenn man auf ein Konkurrenz-Produkt angesprochen wird: das eigene iPad wird noch ein wenig mehr gelobt und die Konkurrenz schwach geredet. Ich tue mich mit Windows RT auch noch ein wenig schwer und bin da geneigt, mich Caschys Meinung anzuschließen, halte das Surface aber grundsätzlich erst einmal für ein gelungenes Tablet, welches ein wenig frischen Wind in den Tablet-Markt bringt. Was ist mit euren Meinungen? Pflichtet ihr Tim Cook bei oder erzeugt es bei euch das Haben-wollen-Gefühl?
Das Surface mit dem iPad zu vergleichen funktioniert nicht. Es vereint ein MacBook mit den zig notwendigen iPads pro Haushalt (iPads sind ja nicht mal multiuserfähig). Insofern ist es eine völlig neue Geräteklasse. Dass Apple nicht genug Visionäre in den eigenen Reihen hat, um solche Produkte voranzutreiben, sondern nur Produktpflege betreibt (noch ein 5″ oder 14″ iPad gefällig?) verärgert einen CEO natürlich. Daher kann ich die Reaktion verstehen.
@dischue genau meine Meinung. Daher verstehe ich caschys argument gegen win rt nicht. Es sei ihm zu minimiert gegenüber windows (ohne RT). Komischm, iOS kreidet er nicht an kein OSX zu sein. win rt ist sogar mehr ein echtes windwos als iOS ein OSX, interessanterweise findet das aber überhaupt keine positive Bewertung… muss man nicht verstehen.
@hoschi
als Eltern versteht man nicht was ihre kinder in ihre Pupertätsalter machen 😉 . ipad ist schön und gut aber nutzlose hightech gerät wo man wirklich nicht braucht. Leider habe ich mir damals eins gekauft und bereue es ;-(
@Horst, dischue und hoschi:
Das ist jetzt aber eine sehr durch die MS-Brille gefärbte Meinung und wird doch der Realität nicht gerecht.
Es kann doch keiner bestreiten, dass sowohl mit dem iPhone, als auch mit dem iPad neue Wege beschritten wurden. Diese wurden von Steve B. anfänglich sogar öffentlich ausgelacht. Wer da ein Visionär war und wer nicht, wird doch bei dem legendären Video (siehe Youtube) mehr als deutlich. Wir würden heute, Ende 2012, nicht über MS erstes (marktreifes) Tablet reden, wenn es entsprechende Visionäre bei MS gegeben hätte.
Ferner wurde mit beiden Geräten tatsächlich eine neue Geräteklasse etabliert. Ein iPad erhebt gerade nicht den Anspruch, sämtliche Dinge eine Notebooks zu können. Stattdessen ist es dahingehend konzipiert, Dinge, die sich bei einem Tablet anbieten (Surfen und im Wesentlichen die Konsumierung von Content) in Perfektion zu beherrschen.
Da MS richtigerweise erkannt hat, dass man dem (nur) etwas Eigenständiges entgegensetzen kann, anstatt dieses nur zu kopieren, hat man sich seiner Stärken besonnen (Marktanteil im Desktop-Bereich) und suggeriert die Vorteile eines einheitlichen Systems, zumindest einer einheitliche Benutzerführung. Ob so etwas letztlich funktioniert, ja überhaupt sinnvoll ist (4′ bis 27′ Bildschirme) und man sich damit nicht eher die eigene Kernkompetenz im produktiven Bereich selbst zerschießt (ich nenne nur mal Mission Control bei OSX und die diesbezügliche Stagnation bei Windows 8 gegenüber Windows 7 im Desktop-Mode als Beispiel) bleibt noch abzuwarten.
Darüber, dass der Anwender dann tatsächlich davon ausgeht, ein Surface könnte ein Notebook ersetzen, muss man sich doch nicht wundern? Wenn es gelingt – perfekt, aber wie viele Anwendungsfälle lassen sich den wirklich in der Praxis mit einem 10′ Display und der (zudem nur am Tisch nutzbaren) Tastatur produktiv abbilden? Das andere dieses Thema nicht angehen, ist kein Zeichen fehlender Visionen, sie schließen es halt nur aus, aber für MS ist es die einzige und auch legitime Möglichkeit, ihre bisherigen Funde auch auf den Tablet und Smartphone Sektor zu übertragen.
Wer sein Windows am Arbeitsplatz beherrscht, kann auch mit diesen Geräten sofort umgehen. Das schafft Synergien und so etwas kommt bei den Entscheidungsträgern an! Das mittlerweile niemand mehr die Bedienung eines OS (zumindest nicht bei den mobilen Geräten) erlernen muss, steht auf einem ganz anderen Blatt und darin besteht auch die Gefahr dieser Strategie, denn letztlich können sich die damit verbundenen Kompromisse als doch gravierender herausstellen und den Vorteil negieren, Aber glücklicherweise (für MS) ist das noch nicht so recht in den Köpfen angekommen.
Warten wir es also ab.
@Dirk:
Ich bestreite ja keineswegs, das Apple mit iPhone oder iPad eine neue Geräte-klasse geschaffen hat – aber das ist keine Begründung, Windows RT mit Windows zu vergleichen.
Und wer sagt, dass mit Windows RT auf Surface nicht auch eine neue Geräteklasse geschaffen wurde? Warum soll sowas nur Apple gelingen? Ist das nicht sehr durch die Apple-Brille gesehen??
Ich sage ja nicht, dass Surface/Win RT erfolgreich wird. Das wäre reine Spekulation, das muß sich einfach zeigen. Ich kann es mir aber durchaus vorstellen, das Microsoft da einiges gut verknüpfen könnte.. Es kann dabei durchaus ein Fehler sein, alles Windows zu nennen. Da war Apple cleverer – da heißt alles i – mit irgendwas längerem hintendran…
😉
Du schreibst, dass Apple nicht den Anspruch erhebt, alles mit dem Tablet abdecken zu wollen sondern sich auf Dinge beschränkt, die sich bei einem Tablet anbieten – aber welche Dinge bieten sich da an und wer legt das fest? klar ist es auf eine Art einfach sich auf bestimmte Dinge zu beschränken und dem Kunden zu sagen friss oder stirb. Wenn man möglichst viel anbietet ist es wirklich oft so, das manches dann eben nicht so richtig funktioniert – da hilft die Fülle der Funktionen dann auch nicht.
Trotzdem ist das natürlich auch eine Denkweise frei nach dem Motto: wir legen mal fest, was geht – der Kunde soll zufrieden sein. Und dass eine SD-Karte im iPad nicht gegangen wäre oder ein USB-Anschluss – das sollte man jemandem erzählen, der seine Hose mit der Kneifzange zumacht.
Aber so bindet man halt Kunden 😉
Sicher wird kann es viele verwirren, die nur Windows lesen, auf das RT nicht achten und sich dann wundern, dass manches nicht funktioniert – aber evtl sind das auch genau die Leute, die eh nicht mehr verwenden, als das, was vorinstalliert ist. Und nur weil sich iPhone und iPad gleich bedienen lassen halten die Leute diese Geräte ja auch nicht für identisch…
Das Surface ist nur mit Windows 8 für mich interessant. Ob die Laufzeit und Performance auch mit Intelprozessoren was taugt, wo die Atoms bisher eher enttäuschten?