Cyber-Mobbing betrifft immer mehr Jugendliche
Laut einer Studie der Krankenkasse Barmer werden Jugendliche in Deutschland immer häufiger Opfer von Cyber-Mobbing. Das passiert in Messengern wie WhatsApp genauso wie in sozialen Netzwerken wie Instagram oder auch TikTok. Jeder zweite Jugendliche kenne jemanden aus seinem eigenen, direkten Umfeld, der bereits betroffen gewesen sei.
Damit zeigt sich, dass sich das Problem möglicherweise intensiviert. Denn vor einem Jahr lag der Wert noch bei 43 %. Möglich ist jedoch auch, dass weniger die Fälle und mehr die Sensibilität der Menschen zugenommen hat. Das ist bei solchen Umfragen immer schwer zu sagen, denn sie sind sehr leicht für Störungen anfällig. Der Anteil von Mädchen und Jungen, die noch gar nicht online mit Cyber-Mobbing konfrontiert gewesen seien, sank auf 32 bzw. 28 %.
Zugenommen habe das Mobbing, insbesondere bei TikTok. Auch das muss man aber kritisch sehen, denn vielleicht hat primär die Nutzung unter Jugendlichen zugenommen, wodurch es dann eben auch zu mehr Vorfällen kommt, auch wenn prozentual gesehen eventuell die gleiche Menge an Nutzern der Kurzvideoplattform Ärger hat.
Am häufigsten nennen die Jugendlichen Beleidigungen als Form des Mobbings – 74 %. Danach folgen Vorfälle wie das Verbreiten von Gerüchten, der Ausschluss aus Gruppen oder das Posten von für die Betroffenen peinlichen Videos, Bildern oder Belästigungen. Auch Stalking und Identitätsdiebstahl werden jedoch genannt. Der Barmer-Vorstandschef Christoph Straub fordert aufgrund der Erkenntnisse einen leichten Zugang zu Hilfe und Anlaufstellen. Zumal 19 % der befragten Betroffenen keinerlei Hilfe erfahren hätten. Hier müsste man eigentlich aber auch wieder schauen, wie viele davon sich überhaupt um Hilfe bemüht hatten.
Helfen könnten laut Barmer Lehrkräfte, Online-Beratungsangebote oder die Polizei. Meiner Erfahrung nach fehlt bei den Lehrkräften aber häufig die notwendige, pädagogische Qualifikation und damit die Wahrnehmungs- und Handlungsfähigkeit. Da wären zunächst Reformen in der Lehrerausbildung und eine angepasste Weiterbildung notwendig.
Zur Studie: Befragt wurden laut Angaben der Barmer im Oktober 2022 bundesweit rund 2.000 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren.
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Mobbing ist definitiv ein Thema bei den Kids, nur gehören an den Tisch auch die Eltern, die auch mal eine Fortbildung im Hinblick auf Medienkonsum und Grenzen-Setzen benötigen. Es ist immer so easy, alles auf die Schule und die Polizei abzuwälzen. Ja, beide stehen in der Verantwortung und leisten ihren Beitrag, sicher geht da auch noch vieles mehr, mit mehr Personal und anderen Ressourcen.
Vielleicht wäre es ja für eine Krankenkasse wie die Barmer mal an der Zeit, nicht nur mit dem Finger in die gleichen Richtungen zu zeigen. Sie tragen auch Verantwortung für ihre beitragszahlenden Mitglieder, effektive Programme auf die Beine zu stellen. Das sind eben nicht Hochglanzbroschüren, wie man Mobbing bei Kindern und Erwachsenden erkennt und auf überlastete Beratungsangebote zu verweisen. Cool wäre es, Beratungsangebote selbst zu schaffen, wie Schulen und die Polizei vielfach bereits machen.
Oder einfach seine Kinder zu lieben und ihnen einen Gefühl zu geben das sie wertvoll sind. Ohne materielle Dinge. Mehr mit Gestiken, Mimiken und Worten.
Dann brauch man keine Zeit für Beratung verschwenden und kann die Zeit gleich in „gemeinsame Zeit“ stecken
Und das hilft dann wie genau gegen Mobbing?
Naja das hilft den Kindern einen starken Selbstwert zu entwickeln. Kinder (Mobbingopfer) erfahren so, Wertschätzung von den Eltern und Anteilnahme. Daraus können sie Resilienz entwickeln. Erwachsene könnten aus ihrer Erfahrung beschreiben als sie Kinder waren, wie sie das Problem gelöst haben. Oder das Kind bestärken, mit ihm/ihr sprechen, Lösungsansätze vereinbaren. Wichtig ist die gemeinsame Zeit und Anteilnahme. Stärken und aufbauen, es aber auch eigene Erfahrung sammeln lassen und nicht alles kontrollieren zu müssen.
Und würden die Kinder (mobber/Täter) diese Liebe und persönliche gemeinsame Zeit von ihren Mitmenschen (Eltern) erfahren, müssten sie ihr seelisches Ungleichgewicht nicht an ihrer Umgebung auslassen. Das würde ich damit ausdrücken. Oft hat ein Ausbruch immer eine Ursache und diese Ursache liegt meistens immer im Nichtbeachten der Person, deswegen versucht sie mit diesem Verhalten Aufmerksamkeit zu erzeugen. Damit ihre Persönlichkeit Beachtung bekommt.
Erwachse tun das ja auch noch über Instagram oder what’s app status.
Deswegen Wertschätzung geben. Zeit mit den Betroffenen verbringen. Bestärken und unterstützen. Aber eben nicht nur wenn sie betroffen sind. Auch ohne das Problem mobbing, einfach der Liebe Willen. Dann ist schon viel getan.
Hallo David, ja sehr guter Beitrag. Und es wird so getan als seien Beleidigungen, Ausgrenzung, ja auch physische Gewalt wie das „Abziehen“ etwas was erst mit und in sozialen Medien oder allgemein „dem Internet“ stattfände. Redet mal mit den Leuten die noch vor Smartphone und Co. Kids waren – da gab es ganz ähnliche Erfarungen. Internet und sog. soziale Medien haben nichts böses oder gutes im Umgang von menschen mit anderen menschen „erfunden“ oder „geschaffen“. Nur die Methoden haben sich verändrt. Und leider wird in der Erziehung, aber auch gerade in der allgemeingesellschaftlichen Wertesetzung auch viel zu viel auf „leistung“, „Konkurrenz“, „sich als bester darstellen“, „Profit“, „Ellebogen“ „Männlichkeit“ „Stärke“ ja allgemein eine Art Darwinistisches Konzept für den Umgang miteinander vorangetrieben. Werte wie „Emphatie“, „Solidarität“, „Achtsamkeit“, „Nächstenliebe“ und „auch mal schwach sein “ und „unvollkommen sein“ dürfen sind leider völlig ins Hintertreffen geraten. Da wünschte ich mir ein Umsteuern , nicht nur darin, was heranwachsenden als Wert in Schule und vo theoretisch vermittelt wird, sondern auch was wir Erwachsenen täglich vorleben. Im Vorleben von Werten sind wir alle gefordert, Kids lernen durch Nachahmen. Wenn wir uns anderen gegenüber wie „Arsch“ verhalten , färbt das direkt auf unsere Kids ab. Da können dann KiTa und Schule nur noch wenig herausreißen Aber „das Internet“ und die asozialen medien sind natürlich dann willkommene Sündenböcke um vom eigenen Versagen jedes Einzelnen abzulenken.
Hallo Andreas, toller Beitrag. Du sagst es. Wir sind die Vorbilder!!!
Kennt man:
Du bist was ganz besonderes. Aber so was von besonders! Es gibt keinen besonderen als dich!
Und wenn dann das Besonderchen im Kindergarten / in der Schule / in der Uni / im Berufsleben merkt dass andere ihnen die Rolle streitig machen, weil jeder für sich auch so ein ganz besonderes Exemplar ist, kommt die große Enttäuschung und jede Menge Unverständnis für die ausbleibende ungeteilte Aufmerksamkeit…
Ja dann erklär doch dem Kind, dass der Wert des anderen genauso wertvoll ist wie der des eigenen. Natürlich sagen die Eltern mein Kind ist besonders, das ist die Liebe die sie spüren dafür. Das ist ganz natürlich. Diese Erfahrung ist doch auch für Eltern neu und auch diese lernen dazu.
Auch Enttäuschung gehört zur Entwicklung eines Kindes. Wir können uns doch nicht nur die Rosinen rauspicken.
Das ist ein Prozess, eine Reifeprozess. Wenn jeder etwas beiträgt, ist jedem geholfen.
Meiner Meinung nach fehlt den Eltern jegliche mediale Kompetenz. Schmeißen den Kindern die Smartphones hinterher, kümmern sich einen Scheiß, ihnen einen sozialen Umgang damit zu lehren und zeigen nach ihrer eigenen Unfähigkeit mit dem nackten Finger Richtung Schule. Ich krieg so nen Hals. Schaut euch doch die Eltern draußen an. Schieben schon den Kinderwagen nur noch mit der Glotze in der Hand und wundern sich, dass ihre Kinder auffällig werden. Aufmerksamkeit oder Interesse ist etwas anderes. Es ist doch nur noch die Pest. Mich wundert das alles gar nicht.