Corona-Warn-App: Download ab sofort für iOS und Android möglich
Warum brauchen wir die Corona-Warn-App überhaupt? Wie funktioniert sie? Sind meine Daten wirklich sicher? Und wie wirkt sich die App auf die Akkuleistung aus? Auf diese und weitere Fragen antwortete Regierungssprecher Steffen Seibert bereits auf einer separaten Seite der Bundesregierung. Mittlerweile ist die Corona-Warn-App für Android und iOS auch zum Download verfügbar.
Die App fungiert als digitale Ergänzung zu Abstandhalten, Hygiene und Alltagsmaske. Wer sie nutzt, hilft, Infektionsketten schnell nachzuverfolgen und zu durchbrechen, so die Entwickler des Robert-Koch-Institutes. Die App merkt sich dezentral unsere Begegnungen mit anderen und informiert uns digital, wenn wir Begegnungen mit nachweislich infizierten Personen hatten. Dabei sammelt sie jedoch zu keiner Zeit Informationen zur Identität ihrer Nutzerinnen und Nutzer. Eine FAQ findet sich hier.
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.rki.coronawarnapp
https://apps.apple.com/de/app/corona-warn-app/id1512595757
Neben der Frage nach dem Datenschutz (den ich auf für wichtig erachte), sehe ich in der Abstandsmessung über Bluetooth oder eine andere drahtlose Technologie ein Problem. Aerosole und Tröpfchen haben doch andere Ausbreitungsbedingungen als Funkwellen. Laufzeitmessung zur Abstandsbestimmung scheidet aus, so bleibt nur die Signalstärke.
Bluetooth war aber nie zur Feldstärkemessung gedacht. Es scheint mir wie der Versuch per Gehör auf den Abstand zu einer anderen Person zu schließen. Grob funktioniert dies. Es hängt aber von dem Krach ab, den die Person erzeugt, den Ohren und deren Ausrichtung, der Hörempfindlichkeit und Außeneinflüssen.
Die Antennen werden keine Kugelstrahler sein, sondern haben ihr spezifische Strahlungscharakteristik. Durch die Orientierung der Antenne verändert sich die Feldstärke bereits sehr stark. Bei gleicher Felsstärke im Raum dürfte jedes Fabrikat eine unterschiedliche Bewertung des Empfangspegels haben. Umgekehrt dürfte gleiche Sendeleistung zu unterschiedlichen Feldstärken führen. Handyhüllen und Taschen behindern Abstrahlung und Empfang, obwohl die Virenlast gleich sein dürfte. Eine dünne Wand oder Glasscheibe stellt eine Barriere gegen Viren dar, nicht aber gegen elektromagnetische Wellen. Aerosole können über Lüftungsanlagen schnell über weitere Strecken gefördert werden.
Aber es geht hier nicht darum, deine Infektionsgefahr exakt auf zwei Stellen hinter dem Komma zu berechnen. Sondern die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass eine Infektion detektiert wird, weil der gewarnte dann einen Test machen kann.
Und das kann die App. Und ist auch nur eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Methoden wie Masken und Abstandsregeln. Alles zusammen hilft, die Pandemie einzudämmen.
Ich kann eben nicht einschätzen wie genau oder ungenau die Methode ist und sein muss, um brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Sie sollte aber wie andere Testmethoden über eine ausreichende Sensitivität und Spezifität verfügen. Das war auch ein Problem der ersten SARS-CoV-2 Tests. Solange nur Personen mit klinischen Symptomen und Kontakt mit Erkrankten getestet wurden, hielten sich die falsch-positiven Testergebnisse in Grenzen. Wenn man den gleichen Test aber auf die Gesamtbevölkerung loslässt, bekommt man mehr falsch-positive als richtig-positive Ergebnisse.
Ich bin mir nur unsicher, ob sich das gewünschte Messsignal Infektionsgefährdung bei den unzähligen Einflussgrößen auf die Feldstärke genügend aus dem statistischen Rauschen hervorhebt.
Was ist denn hier los. Ist der Agitprop Trupp des RKI über Caschys Kommentarbereich hegefallen? Die Meining zur App war doch sonst immer so 50/50. Und nun auf einmal so viel Jubel. Da stimmt doch was nicht.
Manche sind halt lernfähig und tragen keinen Aluhut.
Was ich nicht verstehe. Viele App-Gegner beklagen, dass es nicht genug getestet würde und daher die App nichts bringen würde. In meiner Welt ist die App aber eine geeignete Möglichkeit,um Leute, die selbst keine Symptome haben, darauf aufmerksam zu machen, dass sie in der Nähe von jemandem waren (zum Beispiel in den Öffis) der positiv getestet wurde, was über sie klassische Nachverfolgung der Gesundheitsämter nie herausgekommen wäre. Und man kann sich dann selbst testen lassen und hat damit einen sehr sinnvollen Test gemacht.