Commerzbank schafft kostenlose 0-Euro-Konten ab

Die Commerzbank informiert Kunden über Veränderungen bei einigen Girokonten: So wird aus dem bisherigen 0-Euro-Konto ab dem 1. Juli 2021 nun das PlusKonto. Das Vorteilskonto wird zum PlusKonto Vorteil. Es hat seine Gründe, dass man da ans Werk geht, denn die Konditionen verschlechtern sich: Ab dem 1. Juli 2021 fällt ein monatlicher Preis von 4,90 Euro an. Auf der Website bietet man das kostenlose Basic-Konto aktuell aber (noch) zur Buchung an.

Dafür entfällt, für viele sicherlich ein schwacher Trost, der monatliche Mindestgeldeingang. Alles andere bleibe laut Commerzbank hingegen wie gewohnt. Kunden müssten nicht selbst handeln, das Konto werde ab dem 1. Juli 2021 automatisch umgestellt. Da dürften nun sicherlich einige Kündigungen bei der Commerzbank reinflattern. Allerdings ist die Hochphase der kostenlosen Girokonten wohl vorbei, denn in den letzten Monaten haben so gut wie alle Anbieter irgendwelche Einschränkungen vorgenommen – auch die comdirect, welche nun beispielsweise Mindestgeldeingänge oder Alternativen wie Zahlungen mit Apple Pay bzw. Google Pay voraussetzt.

Kürzlich hatte die Commerzbank zudem die Grenze gesenkt, ab der Neukunden Negativzinsen zahlen müssen. Sie liegt mittlerweile bei nur noch 50.000 Euro. Ab jenem Betrag fällt ein jährliches Verwahrentgelt von 0,5 % an. Zuvor lag der Freibetrag bei 100.000 Euro, wurde also knallhart halbiert. Ab dem 1. August 2021 soll die neue Grenze gelten. Betroffen sind neben Neukunden auch diejenigen, die ab dem 1. Juli 2020 Kunde bei der Commerzbank sind. Damals änderte man seine AGB und fügte die Angabe hinzu, dass die Weitergabe von Negativzinsen möglich sei.

Bestandskunden? Da solle es je nach Geschäftsbeziehung unterschiedliche Vereinbarungen geben. Auch da wird also wohl vielfach die Grenze gesenkt. Bei der Comdirect, der Online-Tochter der Commerzbank, könnte wohl ebenfalls eine Senkung der Freibeträge anstehen. Noch gibt es dazu aber keine klaren Informationen und die Grenze verbleibt vorerst noch bei 100.000 Euro. Sollte man alles erst einmal beobachten. Klar ist, dass es aktuell für Privatkunden immer schwieriger wird, ihr Geld auf dem Konto „herumliegen“ zu lassen. An Einlagen haben die Banken momentan wenig Interesse.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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126 Kommentare

  1. Wie bitte?
    Die Konditionen werden massiv verschlechtert, aber Ihr schreibt „Kunden müssten nicht selbst handeln, das Konto werde ab dem 1. Juli 2021 automatisch umgestellt.“

    Danke Commerzbank, dass man sich als Kunde nicht aktiv um die Verschlechterung kümmern muss??????

  2. Das ist mehr als ärgerlich. Als jahrelanger Sparkassen Kunde bin ich zur Commerzbank gewechselt eben wegen der kostenlosen Kontoführung. Was eine riesen Enttäuschung. Noch jemand hier der sein Giro bei Commerzb. und ETF Sparpläne bei Comdirekt hat? Wie sehen denn nun die kosten konkret aus ? jeweils 5€? Wechelt jemand? Wenn ja, wohin?

    • wenn du mindestens 700€ Geldeingang hast ist das ING Konto kostenlos und alle ETF Sparpläne können seit 01.04 ebenfalls kostenlos bespart werden. Alternative wie immer: DKB. Ich habe beides, aber Hauptkonto ist bei ING da einfach moderne App und klar strukturiert. Perfekt für meinen Alltag.

  3. gibt es jetzt noch alternativen dazu ?

  4. Hmm. Interessante Beiträge und Ansichten.

    Negativzinsen bei kostenlosen Konten und Guthaben ab einer gewissen Guthabensumme würde ich mir gefallen lassen.

    Aber in dem Moment, wo eine Bank Gebühren für das Konto verlangt, sollten sämtliche bankinternen Kosten (also auch die für das „Parken“ bei der EZB) damit abgegolten sein.

    Und noch etwas: Das Zinsniveau ist seit Jahren im Keller. Beim Dispokredit steht man aber noch bei den alten Zinssätzen.

    Die Guthabenzinsen wurden zeitnah gesenkt, der Zinssatz bei Kontoüberziehung hingegen bleibt. Obwohl die „Beschaffungskosten“ auch geringer wurden.

    Dass hier Niemand eingreift ist für mich ein Unding.

    • Das ist ja auch nur die halbe Wahrheit. Hohe Zinsen zahlen nur die, die wenig haben. Die, die in den Dispo fallen, weil sie kein Geld haben oder nicht damit umgehen können, ist ja auch egal. Wenn du Geld hast, und noch mehr haben willst, für ein Auto, dann zahlst du schon lange nicht mehr viel. Wenn du richtig viel leihen willst, für ein Haus, zahlst du fast nichts mehr an Zinsen. Die Banken wollen sich das Geld von den Armen holen. Negativzinsen ab 50 000 treffen aber nur die Reichen, und da auch nur die Idioten, die das Geld nicht auf ein andere Konto umziehen. Mit Kontoführungsgebühren triffst du auch die, die im Dispo sind, oder eben knapp darüber. Wenn ich 5€ / Monat berappen müsste, dann wären das deutlich mehr als 0,5% auf mein Guthaben. Das ist das Ziel.

      • Naja, ich würde nicht annehmen, dass man mit 50.000 € tatsächlich als reich gilt. Aber ich stimme dir zu, dass man auch hier wieder in erster Linie die trifft, die sowieso nicht so viel haben. Das ist so ähnlich wie bei den Sparkassen und Volksbanken, die, nachdem sie sehr lange nicht mal kostenfreie Konten angeboten haben, wieder Gebühren eingeführt oder auch erhöht haben. Auch da trifft man eher die, für die es die größte Belastung darstellt. Kurioserweise sind es oft auch genau die Leute, die die Sparkassen zu dem gemacht haben was sie sind, Leute, die seit Jahrzehnten dort Kunde sind und auch nie über einen Wechsel nachgedacht haben, und das dürften vor allem Rentner sein.

  5. scarabaeus says:

    Wahrscheinlich ist die Preiserhöhung unwirksam. Es gab diese Woche ein BGH Urteil, das bei Erhöhungen eine ausdrückliche Zustimmung verlangt. Fehlendes Widersprechen reicht nicht als Zustimmung.
    Urteilsbegründung steht zwar noch aus, aber da wird wohl einiges an Rückforderungen auf die Banken zukommen.
    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/banken-agb-bgh-101.html

  6. Was passiert eigentlich wenn man Widerspricht, statt zu kündigen?

    Aus der verlinkten Info Seite geht dies nicht hervor. Hat jemand eine Idee, Erfahrung oder sogar eine Widerspruchs Antwort erhalten?

    • dann wird das Konto mit einer Frist von 2 Monaten gekündigt und das Geld nach weiteren 2 Monaten an das Amtsgericht überwiesen. Kündigen kann die Bank ohne Angabe von Gründen unter Einhaltung der gesetzlichen Frist immer. Such Dir eine neue Bank, bevor es kompliziert wird.

  7. Ich stamme aus einer Zeit, in ich für mein Konto eine Monatsgebühr zahlen musste. Und jede Kontobewegung kostete extra. Als das kostenfreie Konto eingeführt wurde war mir sofort klar, wie die Bezahlung hierfür erfolgt: Mit den Zinsen, die ich für jede Überziehung zahlte. Meine Sparkasse war die letzte, die die Zinsen senkte und die erste, die die Zinsen erhöhte.

  8. Ich empfehle dringend Giro-/Sparkonten bei der Commerzbank zu löschen. Bald werden viele Filialen geschlossen, dann wird der Zugang schwieriger. Bestandskunden, die eine Verwahrentgeltvereinbarung mit 0,7 % (!!!) nicht unterschreiben, wird das Konto gekündigt und das Geld nach 2 Monaten ans Amtsgericht überwiesen. Ab 2022 wird der Negativzins vermutlich bereits ab 10.000 EUR erhoben; die Bebühren steigen auch. Die CB macht sich gerade überflüssig. Alternativen: Royal Bank of Scotland (da gibt es sogar noch zinsen), Santander (keine Kosten, keine Negativzinsen, die Gruppe der PSD Banken (bei der PSD Nürnberg gibt es sogar noch 50 EUR für die Kontoeröffnung), die Renault Bank (nur bis 100.000 EUR, da Renault wackelig), DKB (Konto noch kostenlos, bis 100.000 keine Negativzinsen)

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