Classic Shell für Windows wird eingestellt
Ich hatte vor etwa zwei Jahren, es war einer meiner ersten Beiträge hier im Blog, einmal über Classic Shell berichtet. 2009 ging es mit der Anwendung los, die im Wesentlichen das moderne Windows-Startmenü größtenteils wieder in seine klassische Form bringt – Classic Shell eben. Millionenfach wurde die Anwendung heruntergeladen. Die Beliebtheit von Classic Shell ist ungebrochen. Dennoch gibt es nun eine weniger gute Neuigkeit: Classic Shell für Windows wird eingestellt. Die Entwicklung endet. Im offiziellen Forum hat der Entwickler Ivo Beltchev seine Entscheidung auch mit einigem Wehmut begründet.
Der Entwickler bedankt sich noch bei all den Helfern, die Classic Shell über die Jahre unterstützt haben. Für das Ende des Projekts hat er mehrere Begründungen parat: Zum einen fehle ihm die Zeit, um an Classic Shell weiter effizient zu arbeiten. Zum anderen aktualisiere Microsoft Windows 10 sehr häufig und jedes größere Update zerstöre die Funktionsweise von Classic Shell auf neue Art und Weise.
Außerdem bewege sich Microsofts Vision von Windows immer weiter weg vom klassischen Win32-Modell, welches die vielen Anpassungen durch Classic Shell ursprünglich erst ermöglicht habe. Daher werde es immer schwieriger, die Modifikationen durch den Aufsatz in der gewohnten Form aufrecht zu erhalten.
Das Ende vom Lied? Nun wird die aktuellste Version von Classic Shell Open-Source und via SourceForge zur Verfügung gestellt. Jedem stehe es frei, Forks zu erstellen und das Projekt eventuell zu neuem Glanz zu führen. Der Download-Mirror via MediaFire werde ab sofort noch für ein halbes Jahr bestehen. Das offizielle Forum zu Classic Shell werde es noch bis Ende 2018 geben. Ivo Beltchev selbst will sich aber nur noch sporadisch melden.
Nun denn, was meint ihr? Ist das nun wirklich das Ende von Classic Shell oder wird die Open-Source-Community es richten?
Komme mit dem Kachelmist auch nicht zurecht und benutze schon lange ClassicShell. Ich habe auch keine Lust mich auf Kacheln umzustellen – man muss auch nicht alles mitmachen, was MS so vor gibt. Wird ClassicShell eingestellt, dann kommt eben Start10 von Stardock – dann ist das Fences auch nicht mehr so einsam…
Wäre Apple nicht so viele Lichtjahre entfernt von jeglicher Usability (bevorzuge 17“ Notebooks) und ich nicht Besitzer von Windows- sondern Universallizenzen, wäre ein Wechsel ins Apfellager durchaus vorstellbar.
musthave für Windows!
Sehr schade.
Und einige die hier von „völlig unnütz“ etc. reden, kennen das Programm offensichtlich gar nicht richtig. Es geht ja nicht nur um das Startmenü. Auch der Explorer ist damit vielfältig und sinnvoll anpassbar.
Immer wieder toll zu lesen wenn Leute wie Indy einem einreden wollen was man braucht und was nicht.
Ich nutze Keypirinha, damit wird jedes Startmenue ueberfluessig
Unter Win 8 habe ich es benutzt (finde auch, mit dieser Erweiterung war an Win 8/8.1 wenig auszusetzen)
Unter Win 10 habe ich es anfangs eingesetzt, aber seit langer Zeit nicht mehr. Wozu auch… Win 10 hat sicher diverse Probleme, das Startmenü gehört meiner Meinung nach aber eher nicht dazu.
…ich kann auch nur StartisBack++ empfehlen, kostet zwar ne Kleinigkeit, aber imho sogar noch besser wie Classicshell
Für Menschen die weder Lust noch Neigung für die Beschäftigung mit einem PC (oder eine Spülmaschine oder tausend andere Gerätschaften in Haushalt oder Gewerbe) haben, ist es einfach hilfreich, dass sich Oberflächen möglichst wenig verändern. Wenn man einen Lieferschein rauslassen muss ist es gleichgültig wie die Shell aussieht, aber die bekannte Struktur die sich eingeschliffen hat soll bleiben. Für wen IT einfach nur ein Gerät wie jedes andere ist – ich weiss, für Computerfreaks eine durch und durch fremdartige Vorstellung – der will keine Sekunde Freizeit oder Arbeitszeit damit vergeuden, dass die Softwareschmieden ständig die Oberflächen ändern (nicht ohne immer wieder zu behaupten, dass jetzt alles perfekt sei, jetzt aber wirklich, jetzt aber ganz wirklich…).
Und wer schon viele Jahre produktiv mit IT arbeiten muss ist auch etwas genervt davon, dass Office auch vor 20 Jahren schon 99,9% aller relevanten Funktionen hatte aber man ständig neue Hard- und Software kaufen und sich immer neu einarbeiten muss, ohne, dass die Spreadsheets oder Briefe heute anders gestaltet werden können als mit Word 98.
Auch darum sind zB viele Leute in meinem Umfeld auf LibreOffice umgestiegen als Microsoft die bewährte Oberfläche über Bord geworfen hat. Windows 10 blieb trotz gratis Upgrade hinter den Erwartungen und Windows 7 das meistgenutzte Windows bis heute. Weil es kann was man braucht und bewährte Bedienung bietet. Ich kann ich einfach nicht nachvollziehen was diese Zwangsbeglückung dann mit der neuen Oberfläche soll.
Ich sag mal so: solange es funktioniert, werde ich es nutzen. Ich brauche nicht ständig neue Updates, wenn es kein Anlass dazu gibt. Derzeit tut es das, was es soll und ich hoffe das wird auch noch lange so bleiben.
@draco2111, @Indy, @Stefan: Ich halte prinzipiell nichts davon, wenn man die eigenen Bedürfnisse und die eigene Meinung zum Maßstab aller Dinge macht.
Ihr habt euch entweder mit den Feinheiten von Classic Startmenu nicht auseinandergesetzt – oder ich habt tatsächlich keine Verwendung für die ganzen Features. Wenn euch das normale Startmenü reicht – gut.
Classic Startmenu hat für mich folgende Vorteile: Shutdown Optionen auch wenn man per Remote Desktop auf dem Rechner ist Konfiguration von Menü-Optionen für schnellen Aufruf von Einstellungen oder Ordnern und vor allem bessere Sprunglisten! Sprunglisten waren neben den Shortcuts für die Fensteranordnung das Killer-Feature von Windows 8. Damit konnte ich meine tägliche Arbeit stark beschleunigen. In Win 10 wurden die Listen stark verkrüppelt und bieten nur noch einen Bruchteil der bisherigen Funktionalität. Hier sprang Classic Start Menu in die Bresche.
Wenn man wie ich viele, viele Programme nutzt, die ganz spezielle Arbeiten super toll erledigen, aber deshalb nur ein bis zwei Mal im Jahr genutzt werden, dann kommt man mit einem normalen Hirn mit dem Standard-Menü nicht mehr hin. Im klassischen Menü organisiere ich alles nach Ordnern (die für mich übersichtlicher sind als die Startmenü-Gruppen). Ich gehe z.B. in den Ordner Entwickler Tools und finde dort was ich suche. Den Namen kann ich mir meist nicht merken, dazu habe ich zu viele Tools und Programme am Start. Die tolle Schnellsuche hilft mir also nur dort weiter, wo ich genau weiß, wie die Programme heißen.
Eure Bedürfnisse sind wohl anders, aber deshalb ist es noch nicht lächerlich, wenn jemand Tools wie das Classic Start Menu nutzt.
Wenn man viel mit dem Startmenü arbeitet dann holt man sich Start10 von Stardock. Um Längen besser als Classic Shell oder StartIsBack.
Unter Windows 8.x war ein Use-Case _vielleicht anfangs_ noch irgendwie nachvollziehbar.
Unter Win 10 imho seit langem überflüssig, ist nicht schade drum.
Gleiches gilt für die Stardock und Co. Frickelware.
Und ja, ich habe irgendwann alle Programme dieser Art getestet.
Aber jeder wie er mag…
Ich frage mich gerade, ob man sich in Windows 10 ganz vom Startmenü samt seinem nervigen Contana trennen kann.
Ich hab es mal probiert, dass aber gefiel meinem Test Windows 10 absolut nicht. Es startetet darauf einen Dienst ständig neu und nach kurzer Zeit wurde ich Zwangsabgemeldet.
Nutze schon seit vielen Jahren Startmenu X.
Gibt es also kostenlose Version und kostenpflichtige Pro Version mit vollem Funktionsumfang.
Schon die kistenlose Version ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Standard Startmenü.
Und auf Tadtendruck ist auch das original Startmenu zurück.
http://www.startmenux.com/de/
Kein Verlust mehr für mich. Ich hab es bei Windows 8 selbst gerne eingesetzt, insbesondere bei der völlig kaputten RTM. Unter Windows 10 komplett überflüssig.
Ich sehe das ganze so wie draco2111 und Stefan. Ich habe das Startmenü unter Windows 10 nicht eine Sekunde vermisst. Windowstaste paar Buchstaben und ich kann alles aufrufen was ich möchte. Egal ob Programme oder Systemsteuerung.
Was, ganz präzise, ist denn Classic Shell?
Ernsthaft, ich kann noch so eben nachvollziehen, wenn Umsteiger von Win 7 auf 8 Classic Shell brauchten, bis sie sich an die neue Bedienung gewöhnt hatten. Aber bei Windows 10 vermag ich den Nutzen diese Programms nicht so recht zu erkennen.
Trotzdem ist es natürlich schade, wenn ein Programm, das einige Leute nützlich finden, sang- und klanglos eingestellt wird. In OpenSource-Communities habe ich grundsätzlich nicht weniger Vertrauen als in andere Organisationen. Wenn die richtigen Leute zusammenkommen, dann ist alles möglich. Ich drücke die Daumen!
@Olli P.: viele geht es bei der Nutzung von Classic Shell nicht darum, dass alles wie früher aussieht. Das Menü bietet einige Optionen, die es beim herkömmlichen Startmenü nicht gibt (siehe meinen Beitrag oben).
Ich habe Classic Shell seit Windows 7 auf allen Rechnern installiert und genutzt. Aber seit Windows 10 nutze ich CS nicht mehr. Das W10 Startmenü gefällt mir hervorragend und seit 1709 ist so anpassbar wie ich mir das vorstelle.
Die wichtigsten Programm sind in der Taskleiste verankert und die weniger oft genutzten im Startmenü angeheftet (fast alles als kleine Icons), und ein paar Verknüpfung sind wie seit Win 95 auf dem Desktop.
Ich habe mir vor Jahren einen Ordner mit Shortcuts angelegt und diesen rechts unten in der Taskleiste als Symbolleiste angepinnt. (Rechte Maustaste auf Taskleiste ->Symbolleisten ->neue Symbolleiste). Der Pfeil in der Taskleiste ist etwas klein, aber wenn ich ich draufdrücke, finde ich dort alles (auch meine portablen Apps) was ich brauche. Der Administrationsaufwand ist minimal. Man kann auch Unterordner verwenden, was die Sache übersichtlich macht.