Browser-Hersteller kündigen „Supporters of Chromium-based Browsers“ an
Das Chromium-Projekt, das Google 2008 ins Leben rief, hat sich zu einem fundamentalen Baustein der modernen Internetlandschaft entwickelt – die einen freuen sich darüber, die anderen eher weniger. Die Open-Source-Plattform findet heute in unterschiedlichsten Bereichen Anwendung – von bekannten Webbrowsern wie Chrome über Unterhaltungselektronik von LG bis hin zu spezialisierter Software in SpaceX-Raumfahrzeugen.
Die Zahlen für 2024 verdeutlichen Googles dominante Position im Projekt: Mit über 100.000 Code-Beiträgen verantwortet das Unternehmen etwa 94 Prozent aller Entwicklungsaktivitäten. Die technische Infrastruktur des Projekts erfordert erhebliche Ressourcen. Tausende Server führen permanent Millionen von Tests durch, während täglich Hunderte von Fehlermeldungen bearbeitet werden müssen. Diese grundlegende Wartungsarbeit verschlingt jährlich Hunderte Millionen Dollar, noch bevor neue Funktionen entwickelt werden können, so Google.
Die nachhaltige Finanzierung kritischer Open-Source-Infrastruktur ist in der Technologiebranche ein viel diskutiertes Thema. Viele Unternehmen haben in der Vergangenheit die zentrale Bedeutung des Chromium-Projekts für ihre Arbeit betont und den Wunsch geäußert, sich über die reine Programmierung hinaus zu engagieren.
Die Linux Foundation startet nun die Initiative „Supporters of Chromium-based Browsers“. Das Programm zielt darauf ab, ein nachhaltiges Umfeld für Open-Source-Beiträge zu schaffen und Entwickler finanziell zu unterstützen, die zum Projekt beitragen möchten. Meta, Microsoft, – logo – Google und Opera haben sich bereits als erste Mitglieder angeschlossen. Letzten Endes können sich fast alle anschließen, denn was bleibt denn noch übrig? Firefox mit Gecko und Safari mit WebKit.
Die Linux Foundation wird den neu geschaffenen Fonds nach bewährten Prinzipien der offenen Verwaltung führen. Transparenz, Inklusivität und gemeinschaftsgetriebene Entwicklung stehen dabei im Vordergrund. Google bekräftigt gleichzeitig sein Engagement als verantwortungsvoller Projektbetreuer und wird weiterhin erheblich in die Weiterentwicklung von Chromium investieren. Google freut sich sicherlich über diese aktuelle Kampagne – sieht sich das Unternehmen doch vor der unglaublichen Möglichkeit, dass es den Browser verkaufen muss.
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Hunderte Millionen USD jährlich. Da wurden sicher alle Manager-Gehälter bis hin zu Pay Packages für den CEO mitgezählt.
> The Chromium projects themselves will remain under current, existing governance structures while just the new Supporters of Chromium-Based Browsers will be housed under the Linux Foundation.
Für Chrome bleibt alles beim Alten, aber das kostet halt. Win-win für Google.
Warum will die Linux Foundation die Monopolposition von Google stärken?
Es macht doch Sinn, die einzige Open Source Alternative zu Google Chromium, nämlich Firefox zu unterstützen.
Mozilla hat in den letzten Jahren bewiesen, dass sie nicht Willens oder in der Lage sind, für Firefox die notwendige Weiterentwicklung zu realisieren. Daher macht es Sinn, Chromium von Google unabhängiger zu machen. Dafür braucht es mehr Beitragende außerhalb Googles.
Was bist du denn für ein Troll? Dass es in den letzten Jahren eine massive Weiterentwicklung von Firefox gegeben hat, steht ja nun komplett außer Frage.
Sehe ich auch so!
es gibt streng genommen nur die eine Browser Basis ….
Bitte was? Und was für eine genaue Basis soll das sein? Netscape Navigator?
Ich stimme dir von Herzen zu, aber nicht vom Verstand.
Es gibt eine ganze Liste von Gründen, warum Mozilla bei den Nutzern gerade nicht praxisrelevant ist. Ich will die jetzt nicht alle aufwärmen, das gäbe auch nur wieder Streit, aber Firefox/Mobile ist weltweit so verbreitet wie Einhörner, und Desktop-Nutzung ist deutlich weniger relevant als Mobile (und selbst wenn, auch da ist man weltweit eine „Randgruppe“)
Ich sähe Organisationen wie Linux oder Gnu nicht in der Position, Firefox auf Smartphones zu bringen, sönst hätten wir schon ein relevantes(!) Gnu/Linux für Smartphones. Also, im Laden, auf Geräten, die Mutti kauft.
An der Stelle macht es schon Sinn, da Einfluss geltend zu machen, wo man real was bewegen kann.
Disclaimer: Selber FF-Nutzer, Desktop und Mobile.
Vielleicht erhofft sich die Linux Foundation, dass Chromium so nachhaltig weiterentwickelt werden kann, sollte Google die Sparte abstoßen müssen. Bisher war das Argument ja, dass es sich sonst für niemanden lohnt, das ganze weiterzuentwickeln.