Bosch: SoC vereint Infotainment- und Fahrassistenzfunktionen

Foto: Bosch

Die CES 2024 steht kurz bevor. Bosch lässt es sich nicht nehmen, bereits jetzt etwas aus dem Nähkästchen zu den Vorstellungen zu plaudern. So wird man auf der Fachmesse für Unterhaltungselektronik einen Chip vorstellen, der Infotainment- und Fahrassistenzfunktionen vereint.

Schon länger geht der Trend dahin, dass sich auch der fahrbare Untersatz vorrangig durch eine entsprechende Software differenziert. In den meisten Autos stecken hierfür viele Steuergeräte, künftig soll dies ein zentraler Fahrzeugcomputer erledigen und vereinen. Ein derartiges System-On-a-Chip (SoC) hat Bosch für die Messe in Las Vegas vorgestellt. Es soll unter anderem die Komplexität der Elektroniksysteme im Auto verringern und sicherer machen. Auf kurz oder lang könnten damit auch automatisierte Fahrfunktionen in Klein- und Mittelklassewagen einziehen, so Bosch weiter.

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Auf dem System läuft die sogenannte „Cockpit & ADAS Integration Platform“. Infotainment und Fahrassistenz werden hier zeitgleich verarbeitet. Dazu gehören beispielsweise das automatisierte Parken oder die Fahrspurerkennung sowie auch Navigation und Sprachassistenz. Man setzt zudem auf ein modulares Baukastenprinzip, um die Skalierbarkeit zu gewährleisten und Lösungen individuell zusammenzustellen. Die benötigte SoC kann hierbei von unterschiedlichen Herstellern kommen. So läuft die Software auf verschiedenen Chips und Soft- sowie Hardware seien entkoppelt. Damit kann man den SoC kundenspezifisch verbauen. Auch ein Zusammenspiel mit der Cloud sei gegeben und so könnten, wie bereits bei einigen Herstellern inzwischen Usus, neue Funktionen, etwa für die Fahrassistenz, Over the Air (OTA) verteilt werden.

Bekommen Automobilhersteller dies, wie von Bosch, alles als einen Chipsatz, werden hierfür weniger Bauraum und Verkabelungsaufwand und somit auch geringere Kosten nötig. Bosch erwartet, mit Fahrzeugcomputern für Infotainment- und Fahrassistenz im Jahr 2026 einen Umsatz von drei Milliarden Euro zu erzielen. Man rechnet damit, dass der gesamte Markt für Automobilsoftware bis 2030 ein Volumen von 200 Milliarden Euro erreichen wird. Bei den Fahrzeugcomputern seien es hier 32 Milliarden Euro, so die Prognose vonseiten Bosch.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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10 Kommentare

  1. Infotainment und Fahrassistenz auf einem Chip – was kann da schon schief gehen.
    Und wie wird garantiert, dass die Fahrspurerkennung stabil bleibt, wenn das Infotainmentsystem plötzlich Last Christmas spielt?

    • Dann hätte das System ja KI, wenn es bei Last Christmas den Dienst verweigern würde.

    • War auch mein Gedanke. Und dann noch OTA-Updates, damit man direkt über Infotainment-Schwachstellen ein Trojaner-Update anstoßen kann.

  2. Völlig bescheuert. Wenn also das Infotainment eine Macke hat, wird auch gleichzeitig die Fahrassistenz ausfallen. Wird sicher alles günstig, die Dinge zu ersetzen.

    • Nein, die Systeme sind in verschiedene Domänen getrennt, die Funktionen bedingen einander nicht. Wenn der SoC ausfällt, geht nichts von beiden. Das ist auch nichts weltbewegend neues, was Bosch hier vorstellt, bei anderen Zulieferern gibt es das schon seit Jahren.

  3. Endlich – dann muss ich beim autom. Einparken nicht mehr den Stream von meiner Lieblingsserie unterbrechen. Perfekt wäre es, wenn ich meine Waschmaschine von unterwegs steuern könnte

    • Waschmaschine unterwegs geht schon über Bosch Home Connect und macht bestimmt ganz dolle Sinn. Sogar ganz ohne den Kasten.
      „Alexa, schalte meine Waschmaschine jetzt von unterwegs ein, weil das so cooler ist, als wenn ich auf den Knopf drücke, nachdem ich meine Wäsche reingetan habe“.
      „Hey Siri, überlasse das mal Alexa, weil die schon fertig ist, nachdem du es endlich kapiert hast.“

      • Unsere nächste Waschmaschine wird auch bewusst „mit ohne“ Smart sein.
        Das einzige Benutzungsszenario, das uns eingefallen ist: Wir sind ausnahmsweise beide mal im Büro und stellen rechtzeitig vor Feierabend die Waschmaschine an, damit wir beim Heimkommen die fertige Wäsche aus dem Keller direkt mit hoch in die Wohnung nehmen können.
        Das ist aber so selten bzw. gibt es ja andere Lösungen (z.B. etwas später waschen, die paar Etagen zusätzlich runterlaufen), dass uns das den Mehrpreis nicht wert ist.

        Bislang sehe ich in der Heimautomation aber generell so gar keinen Mehrwert…

  4. Sehr verwirrend die Beschreibung. Modular, dann doch alles in einem Kasten, dann nur Software als Option für andere Hersteller, obwohl das bei „System auf einem Chip“ ja irgendwie widersprüchlich ist…
    Seltsam beschrieben, ich verstehe es nicht.

    • Sehr viel Marketing-Blabla. Bosch macht das, was Autohersteller und Zulieferer jetzt schon im Programm haben, einen recht leistungsstarken und skalierbaren Zentralrechner mit vielen Schnittstellen vorstellen, der für den Einsatz in Fahrzeugen geeignet ist. Das soll es einfacher machen, zentralisierbare Funktionen auf einer Plattform im Fahrzeug zu betreiben. Meistens gibt es Steuergeräte von verschiedenen Zulieferern, das muss jetzt teilweise keine Hardware mehr sein, sondern kann per Software implementiert werden. Bei Infotainment und sowas wie Spurhalteassistent ist das möglich, es wird jedoch erstmal keine Steuergeräte für z.B. Getriebe, Motor, ABS, ESP usw. ersetzen. Auch viele andere dezentrale Steuergeräte wird es nicht ersetzen, da man sonst baumdicke Kabelstränge im Auto verlegen müsste.

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