BlackBerry zieht sich aus Pakistan zurück, weil Regierung Zugriff auf Daten möchte

artikel_bbmBlackBerry wird sich aus Pakistan zurückziehen. Das gab das Unternehmen heute bekannt. Ursprünglich sollte dies zum 30. November 2015 der Fall sein, nun wird das Ganze aber noch einmal bis Ende des Jahres herausgezögert. Der Grund für diesen Rückzug aus Pakistan ist staatlicher Natur. BlackBerry ist es nicht mehr erlaubt, Server in Pakistan zu betreiben, wenn dem Staat nicht gleichzeitig voller Zugriff auf die Daten gegeben wird. Pakistan selbst entschied dies bereits im Juli und teilte den Mobilfunkanbietern mit, dass der BlackBerry Enterprise Service aus Sicherheitsgründen nicht mehr betrieben werden darf.

BlackBerry teilt im eigenen Blog aber sehr offen mit, dass es der Regierung nur darum geht, sämtliche Kommunikation zu überwachen, inklusive BES E-Mail und Nachrichten vom BlackBerry Messenger. Für BlackBerry ein nicht akzeptabler Zustand, akzeptiert man keine Hintertürchen im System. Die Sicherheit der Kommunikationsdaten ist BlackBerrys oberstes Ziel und wenn deren Schutz den Rückzug aus einem Land bedeutet, ist dies eben so.

BlackBerry weist aber auch darauf hin, dass man sehr wohl Daten herausgibt, wenn es denn entsprechende Anlässe gibt, man arbeite mit rechtlichen Behörden zusammen, wenn dies angemessen sei. Also so wie jedes andere Unternehmen auch zu einer Herausgabe bestimmter Daten verpflichtet ist.

Es wird interessant sein, ob die Regierung Pakistans noch einknickt. Denn ursprünglich wäre heute der letzte Tag gewesen, nachdem BlackBerry die Stellungnahme veröffentlicht hatte, wurde die Frist vom der Regierung Pakistans auf den 30. Dezember verlängert. BlackBerry plant indes, sich komplett aus pakistan zurückzuziehen, auch wenn die Anordnung nur die BES Server betrifft.

Blackberry-Logo

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

9 Kommentare

  1. und aus den USA ziehen sie sich auch zurück?

  2. @Ra

    In den USA ist es anders, da ist der Arbeitgeber dzu verpflichtet die Daten den Behörden zur Verfügung Zu stellen, oder der Betrieber. BlackBerry selber stellt nur das System Zur Verfügung, also sind sie bei BES nicht in der Pflicht backdoors offen zu halten.

  3. >BlackBerry teilt im eigenen Blog aber sehr offen mit, dass es der Regierung nur darum >geht, sämtliche Kommunikation zu überwachen,

    Genau, das Recht haben nur die US of A als Hegemon… wo kommen wir denn da hin, wenn das jeder so machen wollte! Was bilden sich diese Hinterweltler denn ein!? *Ironie of*

  4. Bitte den Satz korrigieren:
    „Pakistan selbst lässt entschied dies bereits im Juli und teilte den Mobilfunkanbietern mit, dass der BlackBerry Enterprise Service aus Sicherheitsgründen nicht mehr betrieben werden darf.“

  5. besucherpete says:

    Die Blackberry-Nutzung ist doch für jeden Admin der Super-GAU, im Grunde schon immer. Daten, die über fremde Server laufen die auch noch im Ausland stehen … es ist mir ein Rätsel, wieso insbesondere in den letzten Jahren, in denen viele Firmen auch immer sensibler mit dem Thema Datenschutz umgehen, immer noch recht viele Kunden auf diese Dienste setzen.

  6. BlackBerry hat bei der BES-Verschlüsselung keinen Zugriff auf die Daten da der Server in der Firma steht, selbst wenn sie wollten könnten sie da nicht drauf zugreifen.

  7. @besucherpete
    Der BES-Server steht in der Firma, die den Dienst auch nutzt. Nicht bei Blackberry…

  8. @besucherpete meint sicher auch andere Dienste wie BBM oder BIS. BES ist ja nicht das einzige Produkt.

    Pakistan ist ein relativ kleiner Markt. Dort würde es BlackBerry nicht sonderlich weh tun wenn man sich zurück zieht. Von Indien, Saudi Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten gab es ähnliche Forderungen. In Indien hat BlackBerry nach jahrelangem Hin und Her eigene Server in Mumbai aufgestellt um Zugriff auf BBM zu gewähren. Aber nicht auf BES. Wie auch wenn man physisch keinen Zugriff hat. Den können sich ja schliesslich auch Mitarbeiter der Regierung verschaffen. In Indien macht es auch keinen Sinn, BES-Server im Ausland zu mieten/betreiben. Es ist den Providern verboten ist diesen Traffic weiterzugeben. Gleiche Situation wie in Russland.

  9. Blackberry nutz eine End-to-End Verschlüsselung vom BES Server zum Endgerät.
    256-bit AES.. aber nur bei den BES Servern die z.b. bei Firmen im eigenen RZ / Keller stehen.
    beim BIS oder BBM hat man aber keinen Admin wie besucherpete schreibt 😉

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.