Black Shark 5 Pro im Test: Gaming-Smartphone entfaltet sein Potenzial
Black Shark baut bereits seit Jahren fleißig Gaming-Smartphones. Neben den RedMagic-Geräten und den Asus-ROG-Smartphones ist Black Shark sicherlich auch mit die bekannteste Marke in dieser Nische. Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte ich mir da das Black Shark 4 Pro im Test angeschaut. Positiv fiel mir auf, dass das Gaming-Smartphone fast schon Allrounder-Qualitäten entwickeln konnte. Nun legt bereits das Black Shark 5 Pro nach. Ich habe mir das mobile Endgerät einmal für euch im Test angesehen.
Wie die Vorgängermodelle, so wirft auch das Black Shark 5 Pro nicht nur ordentlich Leistung, sondern auch eine weitere Besonderheit in die Waagschale: Es gibt sogenannte Pop-up-Trigger. Ihr legt links und rechts im Rahmen zwei Schieber um und dann ploppen die beiden Schultertasten auf. Zunächst ein Blick auf die weiteren Eckdaten.
Technische Daten des Black Shark 5 Pro
- Display: 6,67 Zoll, 2.400 x 1.080 Pixel (FHD+), AMOLED (Samsung E4), 144 Hz Bildwiederholrate, 720 Hz Touch-Abtastrate
- SoC: Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1
- Betriebssystem: Android 12 mit JoyUI 13
- Arbeitsspeicher: 12 GByte LPDDR5
- Speicherplatz: 256 GByte UFS 3.1
- Hauptkamera: 108 (Weitwinkel) + 13 (Ultra-Weitwinkel) + 5 (Makro) Megapixel
- Frontkamera: 16 Megapixel
- Akku: 4.650 mAh mit 120-Watt-Schnellladung
- Schnittstellen: USB-C, 4G / 5G LTE (mit Band 20), Dual-SIM, Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.2, GPS, NFC
- Maße / Gewicht: 163,83 x 76,25 x 9,5 mm / 220 g
- Besonderheiten: Stereo-Lautsprecher, Pop-up-Schultertasten, RGB-Beleuchtung an der Rückseite, Fingerabdruckscanner an der Seite
- Lieferumfang: Smartphone, Kabel, Netzteil (für 120 Watt), SIM-Werkzeug, Schutzhülle, Sticker, Kurzanleitung
- Preis: 899 Euro
- Snapdragon 8 Gen 1 - Mit einer vollständig aktualisierten CPU und GPU in einem 4nm-Prozess bietet der...
Bedenkt man nun die Preise manch anderer Flaggschiffe, dann sind 899 Euro für das vom Black Shark 5 Pro Gebotene auf den ersten Blick fair. Ihr bekommt das Smartphone nicht nur via Amazon.de, sondern auch über die Website des Herstellers sowie via Aliexpress.
Ausstattung und Verarbeitung
Das Black Shark 5 Pro erinnert mich mit seiner matten Rückseite in positiver Weise an das Xiaomi 12 Pro. Auch hier ist das Glas unempfindlich gegen Fingerabdrücke. Dabei setzt Black Shark aber auf deutlich mehr Verzierungen, welche die Optik eindeutig in die Gaming-Ecke schieben. Zumal eben auch eine RGB-Beleuchtung integriert ist – neben der Kamera. Die Beleuchtung kann euch auch auf Benachrichtigungen aufmerksam machen oder den aktiven Ladevorgang signalisieren.
Selbst die beiliegende Schutzhülle spart daher einen Bereich für die Beleuchtung aus. Innerhalb des Systems könnt ihr dabei sogar manuell unterschiedliche Effekte für z. B. eingehende Anrufe, Musik oder das Laden festlegen. Somit ergibt die Aussparung für die RGB-LED in der Hülle Sinn.
Generell ist das Case sogar wesentlich wertiger als die labberigen Silikonhüllen, die sonst gerne in den Lieferumfang gestopft werden. Auch, dass direkt ein 120-Watt-Netzteil mit von der Partie ist, finde ich vorbildlich.
Die Schultertasten bzw. ihre Schieberegler zum Ausfahren sind, wie schon beim Vorgängermodell, gut verarbeitet. Erneut könnt ihr diese haptischen Buttons zudem mit Shortcuts belegen, sodass sie sogar außerhalb von Games ihren Sinn haben.
Sollte ich etwas nennen, das mich am Design des Black Shark 5 Pro stört, dann wäre es die Lautstärkewippe an der linken Seite. Sie hat mir zu wenig Grip bzw. bei Verwendung der beiliegenden Schutzhülle kann man sie kaum noch ertasten. Der Fingerabdruckscanner im Power-Button hingegen reagierte stets zuverlässig.
Leistung und Benchmarks
Das Black Shark 5 Pro setzt, standesgemäß für ein aktuelles Gaming-Smartphone, auf den Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 als Prozessor. Ihm stehen im Falle meines Testmusters 12 GByte LPDDR5-RAM plus 256 GByte UFS-3.1-Speicherplatz zur Seite. Im Alltag ist das System, allerdings auch dank der 144 Hz Bildwiederholrate, butterweich.
Für die Kühlung kommen laut Hersteller gleich zwei Vapor Chambers mit einer Art Sandwich-Aufbau zum Einsatz. In Kombination mit einer großen Kupferplatte will man dadurch länger Leistungsspitzen halten können. Ich habe dabei die üblichen Verdächtigen gezockt: „Fortnite“, „PUBG Mobile“ und auch das von mir durchaus geschätzte „Genshin Impact“. Mit der Performance gab es in der Tat niemals Probleme. Das Black Shark 5 Pro wird tatsächlich unter Last weniger warm als das Xiaomi 12 Pro und drosselt die Leistung nicht so schnell.
Dennoch sind die Benchmark-Ergebnisse in einem Punkt ganz spannend: Das Black Shark 5 Pro erreicht im Grunde überall Ergebnisse, die fast identisch zum Xiaomi 12 Pro sind. Das ist naheliegend, denn die Hardware- und auch Software-Basis ist extrem ähnlich. Schließlich basiert auch JoyUI auf MIUI. Im AI Benchmark liegt das Black Shark 5 Pro dann aber wegen der geringeren NN-Geschwindigkeit deutlich hinten. Ob ihr davon im Alltag jemals etwas merken werdet? Das vermag ich nicht zu sagen.
Eine Gemeinsamkeit zum Xiaomi 12 Pro, die ich noch nennen möchte: Auch das Black Shark 5 Pro kann mit 120 Watt aufgeladen werden. Und auch hier entfesselt ihr die maximale Geschwindigkeit in den Einstellungen durch eine spezielle Einstellung namens „Speed flash filling“. Im Gegensatz zum Xiaomi 12 Pro ist diese aber als Standard gesetzt. Zugestehen muss ich Black Shark, dass man die Unterschiede der beiden Auflademöglichkeiten besser erklärt. Hier zeigt sich aber auch, dass der Hersteller auf einige Details in der Benutzeroberfläche mehr achten könnte: Trotz deutscher Spracheinstellungen finden sich hier nur englische Erläuterungen.
Kurz etwas zur Akkulaufzeit: Die ist ähnlich wie beim Xiaomi 12 Pro verbesserungswürdig. Der Vorteil ist jedoch beim Black Shark 5 Pro, dass ich eben das Gerät an den Netzstrom packen und dennoch reuelos weiter zocken kann, wenn ich das möchte. Das geht, da ja der Strom sozusagen nicht den Umweg über den Akku nehmen muss, welcher geschont wird.
Auf den Shark Space, den speziellen Gaming-Hub an den Smartphones von Black Shark, gehe ich nicht mehr allzu ausführlich ein, da er in seinen Funktionen zu den Vorgängermodellen identisch geblieben ist. Hier könnt ihr z. B. festlegen, dass ihr störungsfrei ohne Anrufe und Benachrichtigungen zocken möchtet, die Leistung optimieren, an den Audio-Settings herumspielen und sogar die Verarbeitung der Touch-Eingaben für euch anpassen.
Bildschirm und Kameras
Das Black Shark 5 Pro nutzt ein AMOLED-Display von Samsung, das auf dem E4-Panel basiert, mit FHD+ auflöst und auf 144 Hz Bildwiederholrate kommt. Ihr habt dabei die Chance in den Display-Settings die Farbwiedergabe anzupassen und auch die Bildwiederholrate herabzusetzen, falls ihr z. B. den Akku schonen möchtet. Im Vergleich mit dem Xiaomi 12 Pro, das mir ebenfalls aktuell vorliegt, wirken die Farben am Black Shark 5 Pro etwas kühler und gedämpfter. Der Gesamteindruck ist aber sehr gut. Auch HDR unterstützt das Gerät.
Insgesamt spielt der Bildschirm schon auf einem hohen Niveau und macht sowohl bei Spielen als auch Videos Laune.
Die Hauptkamera des Black Shark 5 Pro löst nun für ihren Weitwinkel-Sensor mit 108 Megapixeln auf – beim direkten Vorgängermodell waren es noch 64 Megapixel. Doch alleine die Auflösung sagt natürlich noch nichts über die Bildqualität aus. Zumal das Xiaomi 12 Pro beispielsweise zu „nur noch“ 50 Megapixeln zurückgewechselt ist.
Aufnahmen mit der Weitwinkel-Cam sehen recht natürlich in der Farbgebung aus und finden eine gute Balance aus Filterung und Rauschen. Selbst die Blätter von Bäumen im Hintergrund sehen noch gut aus – auch beim Heranzoomen am PC. Es fehlt allerdings etwas an Dynamik und noch knackigeren Kontrasten, insbesondere bei HDR-Aufnahmen. Wer aber ohnehin eher neutrale Fotos schätzt, kommt mit dem Black Shark 5 Pro sicherlich gut zurecht.
Porträt- und Ultraweitwinkel-Aufnahmen sind ebenfalls solide. Allerdings zeigen sich bei Ultra-Weitwinkel-Aufnahmen stärkere Verzerrungen an den Rändern, als bei „normalen“ Smartphones, die mehr Wert auf die Kamera-Performance legen. Die Tiefenunschärfe wird dafür bei Porträtaufnahmen sehr sauber angelegt.
Zur Makro-Kamera kann ich nur sagen, dass sie das übliche Gimmick der Marketing-Abteilung darstellt und gut und gerne hätte eingespart werden können. Die Frontkamera ist wiederum völlig in Ordnung, bricht in ihrer Qualität jedoch, wie auch bei den meisten Konkurrenten, bei wenig Umgebungslicht rasch qualitativ ein. Einige unkomprimierte Beispielbilder, die ich mit dem Black Shark 5 Pro geknipst habe, findet ihr hier.
Fazit
Das Black Shark 5 Pro ist das bisher ausgereifteste Gaming-Smartphone des Herstellers und bietet für mobile Zocker alles, was das Herz begehrt. Als kleine Fehlentscheidung möchte ich noch verbuchen, dass der Port für 3,5-mm-Audio fehlt. Das wäre bei einem Gaming-Smartphone aus meiner Sicht schon Pflicht. Dafür sind die haptischen Trigger wirklich keine reine Spielerei, sondern außerhalb von Games wunderbar mit Shortcuts belegbar. Toll finde ich auch die matte Rückseite, die gegen Fingerabdrücke resistent ist. Allerdings dürfte sie wohl ohnehin schnell unter der beiliegenden Schutzhülle verschwinden.
Dank Widevine L1 und sehr gutem Display ist das Black Shark 5 Pro auch für Multimedia-Zwecke gut geeignet. Die Kameras sind noch einmal deutlich stärker als beim Vorgängermodell. Hier kommt man weiterhin nicht an andere Smartphone-Flaggschiffe heran, eröffnet aber mehr und mehr Allrounder-Potenzial. Zumal die Leistung des Black Shark 5 Pro, abseits von KI-Geschichten, vortrefflich ist. Ihr habt da im Gaming-Hub außerdem zahlreiche Stellschrauben, um die Spieleerfahrung für euch anzupassen.
Damit kann ich sagen, dass das Black Shark 5 Pro für Spieler definitiv ein sauberes Smartphone ist, das sehr viel anbietet. Als Daily Driver würde ich es nur empfehlen, wenn zumindest hin und wieder auch anspruchsvollere Games zur Tagesordnung gehören und die Kamera nicht der wichtigste Aspekt ist. Doch das Black Shark 5 Pro erreicht das, was es will: Es ist ein vielseitiges Gaming-Smartphone zum für seine Spezifikationen fairen Preis.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.
Du willst nichts verpassen?
Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.