ARD Audiothek bietet jetzt auch den Polizeiruf 110 an
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht ja oft mit dem Rücken zur Wand. Schaut man sich Kommentarspalten durch, dann wird er oft als Staatsfunk betitelt und die GEZ-Diskussion ist ja auch immer topaktuell. Aus Sicht der technisch Interessierten kann man vielleicht sagen: Da passiert wenig Innovatives, wobei man bei einem Blick auf die Mediatheken und die Zusatz-Angebote schon sagen muss: So ganz lebt man da auch nicht hinter dem Berg.
Doch es soll nicht um eine grundsätzliche Diskussion gehen, sondern um den Ausbau der Audiothek, die offenbar bei zahlreichen Nutzern sehr beliebt ist. Die ARD hatten ja schon angekündigt, dass auch online mehr passieren soll – und mit Polizeiruf 110 findet nun ein neuer Audio-Krimi in der Audiothek Platz.
Joachim Knuth, NDR Programmdirektor Hörfunk: „Unsere hervorragenden Krimistoffe im Fernsehen eignen sich bestens als Hörerlebnis. Mit dem neuen Podcast ergänzen wir unser attraktives Angebot in der ARD Audiothek.“
Heutzutage wird ja jedes Format irgendwie Podcast genannt, so auch beim Ersten. Eigentlich ein klassisches Hörspiel, in der Audiothek aber als Podcast gekennzeichnet. Dürfte vielleicht etwas für alle sein, die sich das Ganze nicht im TV anschauen, stattdessen auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einschlafen etwas Zerstreuung in Audioform suchen. Übrigens nicht nur in der Audiothek-App zu finden, die es für Android und iOS gibt, sondern auch als direkter Download auf der Seite des Krimi-Angebotes.
Ich kann nicht verstehen, warum man dieser DDR-Posse überhaupt noch Platz bietet.
Einmal habe ich mich bisher durch einen „Notruf 110“ durchgequält. Sorry, aber das ist selbst Inga Lingström unterhaltsamer. Deshalb: weg damit! Tatort reicht schon.
Du wurdest dazu gezwungen oder hast Dich aus freien Stücken dazu entschieden es zu schauen?
Ach warte, die Antwort kannst Du Dir sparen, genauso wie jeden anderen Kommentar solcher Güte…
DDR-Posse? Seit der Wiedervereinigung (nehmen wir mal Anfang 1991 als Startzeitpunkt) sind 235 Folgen „Polizeiruf 110“ gesendet worden, alle nach der Wende/der DDR produziert. Und der Marktanteil liegt bei durchschnittlich 16 %. Scheint also bei einem Teil der Deutschen eine recht beliebte Reihe zu sein. Navy CIS liegt vergleichsweise unter 10 % (um nur ein Beispiel einer anderen erfolgreichen Serie zu nennen).
Es scheint ein Merkmal der heutigen Onlinekultur zu sein, die persönliche Meinung grundsätzlich zu verallgemeinern („Deshalb: weg damit!“). Leben und leben lassen, der eigene Bauchnabel ist nicht der Mittelpunkt der Welt.
Wer von Staatfunk über die ÖR spricht, der wird auch von den Systemmedien reden, halt Populisten-Sprechdurchfall. Dazu passt natürlich von der nicht mehr existenten GEZ zu faseln.
Zum Thema: habe ich noch nie gehört. Ist das ein Zusammenschnitt der Audiospur dieser Sendung?
Beim Tatort gibt es einen speziellen Radio-Tatort mit neun anderen Teams.
Das ist eine Hörfassung, d.h. dass ein Erzähler die einzelnen Szenen zusätzlich beschreibt.
So wie die Audiodeskription? Ich werde das mal testen.
Nur das diese Wand aus Geld besteht. Aus acht Milliarden Euro, in kleinen unmarkierten Scheinen.
Wer sich so etwas freiwillig gibt (nein die Privaten sind noch schlechter), der hat ein ganz anderes Problem.
Und nur weil die Zwangsdemokratie-Abgabe jetzt nicht mehr GEZ heißt wird es dadurch nicht besser.
Die Audiotheke ist eine super App, fast meine Liebste. Hier gibt es auch nur sehr wenig Kontent der, auch ich glaube das Zuschauer der Tagesthemen oder Tagesschau etwas manipuliert werden, diesen „Staatsfunk“ Kritikern gerecht wird. Das ist ja das gute an der Mediathek: man guckt bzw. hört sich nur das an was man will.
Die haben kaum Zuschauer unter 60 Jahren. Damit verlieren sie natürlich zunehmend ihre Legitimation. Mit dem Rücken zur Wand stehen die aber leider trotzdem nicht. Die ÖR haben einen Auftrag, der sogar im Grundgesetz steht. Die können auch weiterhin an der Realität vorbei Milliarden verbrennen, passieren wird nichts. Bei den Milliarden müssten die eigentlich 5 Breaking Bads pro Jahr raushauen und nicht für Oma Erna überteuerten Mist produzieren.
Hallo Barney , mal ne aktuelle Alterspyramide gesehen? von wegen nur noch für die ü60 produzieren … na wo hat die pyramide denn ihr bäuchlein , und wo ist es ganz dünne ? na ? Im Gegensatz zu den 68ern haben wir jetzt eine repräsentative Demokratie : damals haben die „alten“ im Parlament die Babyboomrs“ regiert – heute hat sich das Durchschnittsalter in den parlamenten nur wenig verjüngt , dafür ist die Gesamtgesellschaft im durchsnitt viel älter geworden . Jetzt ist es also viel repräsentativer als in den 60er und 70ern was da im linearen Tv und auch in den parlamenten abgeht. Strukturen wandeln sich eben , und die Alterspyramide sieht heute anders aus als die jugendlichen möchtegern-Trendsetter es gern hätten . Damit ist dann das TV -Programm welches aus Abgaben finanziert wird genau bei denen die die mehrheit ausmachen.
Ich nenne das nicht „Staatsfunk“ sondern „hochqualitative Medien“ die eine funktionierende Demokratie dringend nötig hat. Umso mehr als dazu nicht nur die öffentlich-rechtlichen TV-Sender gehören sondern z.B. auch der journalistisch großartige DLF. Dafür GEZ (bzw. die Gebühr mit der Nachfolgerbezeichnung) zahlen? Ja, herzlich gerne!