Ara: Motorola will modulare Smartphones realisieren

Motorola, Googles Smartphone-Sparte, hat ein interessantes Projekt vorgestellt. Das Projekt Ara ist eine offene Plattform für modulare Smartphones. Vor kurzer Zeit gab es schon Berichte über modulare Smartphones, diese Thematik wurde allerdings von vielen als nicht realisierbare Zukunftsmusik abgetan. Laut Motorola ist Projekt aber genau dies und man arbeitet schon das ganze Jahr daran.

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Motorola hat so ein Endoskelett (eine mechanische Stützstruktur) geschaffen, welches mit einzelnen Modulen bestückt werden kann. Diese Module können zum Beispiel ein neues Display, ein neuer Prozessor, eine Tastatur oder ein Akku sein – alles, was man eben als Modul verwenden kann.

Motorola greift nicht nur auf die Idee von Phonebloks (hier das Video) zurück, man arbeitet sogar mit den Machern und der Entwickler-Community zusammen, um das modulare Smartphone zu realisieren. In den nächsten Monaten will man Entwickler einladen, an der Ara-Plattform mitzugestalten, hier wird es dann ein MDK (Module Developers Kit) geben.

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Sollte Motorola dieses modulare Smartphone tatsächlich realisieren können, so wird diese Technik sicherlich einen Umbruch in der Smartphone-Technologie bedeuten. Speicher, Kamera oder Akku zu schlecht? Einfach ein neues Modul kaufen und auf das Endoskelett setzen. Man kauft also kein Smartphone mehr, sondern die einzelnen Module. Besonders interessant ist eben die Offenheit: Ara soll für Smartphones das werden, was Android auch ist: offen für Entwickler.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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16 Kommentare

  1. Ich weis ja nicht…. Was bringt es mir nur neuen Speicher zu kaufen wenn der Prozessor steinalt ist, oder eben umgekehrt. Den Akku tauschen halte ich u.U. ja für sinnvoll, allerdings geht das in den meisten Smartphones schon jetzt ohne riesigen Aufwand.
    Die breite Masse kennt sich mit dem Thema ohnehin zu wenig aus, bevor die da rum werkeln und den Prozessor („Was ist das überhaupt?“) tauschen kaufen sich die meisten dann doch lieber alle zwei Jahre ein neues.

    Einzig für Hersteller/Provider wäre das was. Das man sich das vor dem Kauf zusammenstellten kann à la Dell.

    Interessant ist es aber dennoch. Mal abwarten …

  2. Endlich mal jemand der sich dem Thema enthaft annimmt. Es ist erstaunlich wie der Mensch denkt. 1730 hätte auch niemand gedacht, dass es möglich wäre ins Weltall zu fliegen…deswegen kann ich es nicht leiden wenn Leute mit dem Satz daher kommen „Es ist unmöglich“…so wie dies der Fall vor wenigen Monaten im Bezug auf dieses Thema war…
    Was Fehlt ist ein Standard (Größe der Module, Kommunikation unter den Modulen…) sobald es diesen gibt dauert es danach 1 Jahr (maximal) bis die ersten Module Marktreif sind oder sogar erworben werden können…

  3. @ Jens: Stimmt warum PC mit RAM und SSD aufrüsten bringt sich e nix…oder warum einen besseren Bildschirm kaufen…der 15″ Röhrenmonitor tuts noch..:P

  4. Nette Idee, wird aber vermutlich sich nicht durchsetzen. Zum einen, weil die Handys auf der Frontseite immer gleich sind (Endoskelett sitzt ja „vorne“) zweitens wie lange hält bei den Herstellern schon etwas, wenn es auf Dauer angelegt ist? Ich sage nur Ladekabel und andere Schnittstellen. Da wird doch gewollt oft genug eine Inkompatibilität herbeigeführt, die unnötig ist, nur um etwas neues zu kaufen. So wird es auch beim Exoskelett nach einer kurzen Weile sein.
    Auch wenn die Idee an sich sehr nett ist. Alleine schon unter dem Aspekt Nachhaltigkeit.

  5. Heißen Smartphones dann wieder PocketPCs? 😛

  6. @Fraggle:
    Ich versteh deinen Punkt nicht. Die schnittstellen ändern sich auch nicht alle 2 monate und Adapter gibt es doch sowieso

  7. Gar nich mal so schlecht die Idee. Display kaputt? Kein Problem. In 20Sekunden gewechselt. In 3 Jahren statt neuem Handy einfach nen besseren Prozessor rein und vielleicht noch ne bessere Kamera usw.
    Eigentlich sollte solch ein System kein Nischenprodukt sein, sondern herstellerübergreifender Standard. Wenn mans recht überlegt ist die jetzige Art Handys zu produzieren sogar recht idotisch. Bei PCs wird ja auch nicht die ganze Hardware von Netzteil bis Grafikkarten und Monitor in einen unveränderlichen Klumpen gegeossen.

  8. Geht bestimmt aufs Gewicht und die Robustheit. Halt ich wenig von.

  9. Habe das Video gesehen und finde die Idee super! Abgesehen davon, dass es ökonomischer ist, ist es auch ökologischer. Und wer weiß, welche Hersteller da plötzlich im Bereich der Mobile Hardware auftauchen? Kommen dann die guten Kameras von Zeiss direkt, das Touch-Display von 3M, der Akku von Duracell, evtl. die Tastatur von Logitech, anstelle eines Touch-Displays? Das ganze dann mit der Beschichtung von dem gebogenen LG und den Farben von Nokia? Betriebssystem ist dann vielleicht auch frei wählbar. Dann muss ggf hakt nur die entsprechende Hauptplatine gekauft werden.
    Wenn sich das alles mehr oder weniger wie in dem Video realisierten lässt, wäre das klasse!

  10. > Bei PCs wird ja auch nicht die ganze Hardware
    > von Netzteil bis Grafikkarten und Monitor in einen
    > unveränderlichen Klumpen gegeossen.

    Durch die steigende Verbreitung von Note-/Ultrabooks und Tablets ja leider schon. Und je kleiner und flacher, desto mehr zusammengepappt… 🙁

  11. Dennoch – vor Anfang 2016 glaube ich nicht dran.

  12. @icancompute Abgesehen davon, dass es ökonomischer ist, ist es auch ökologischer.

    Sagt wer? Das sehe ich anders, da werden dann mit Chance lauter Komponenten gebaut, die dann vorzeitig ausgetauscht werden und auf dem Müll landen, obwohl man sie noch lange hätte nutzen können. Auch muß man gucken, wie viel aufwendiger die Dinger in der Herstellung sind. Und wenn die Teile ständig beim Runterfallen kaputt gehen… Irgendwie müssen da ja verbindungen drin sein!

    Und grad in Sachen Software fangen die Kopfschmerzen dann an – Betriebssystem frei wählbar und dann noch verschiedene Hardware?

    Das ist doch grad der vorteil von Apple – Hardware und Software sind abgestimmt. Das kann bei nem modularen Phone doch nur Murks werden. Da ist dann die Software auf 8 Megapixel optimiert und man schraubt sich ne 16 Megapixel Kamera ran, die dann garnicht richtig unterstützt wird…

  13. Tolles Konzept! Ich hoffe allerdings, dass die die Module in dem Skelett verankert sind… ansonsten hat man einen ganzen Scherbenhaufen, wenn das Gerät einmal herunterfällt 😉

    Prinzipiell wäre es dann auch möglich, dass speziell für den Business-Bereich Smartphones ohne Kamera denkbar wären (wegen Geheimhaltung usw.). Oder die Kamera wird lediglich in kritischen Arbeitsbereichen entfernt.

    @sharbat: die Parameter für die Optimierung können doch beispielsweise im Kamera-Modul selbst hinterlegt werden.

  14. Die Grund Idee ist klasse nur solange aber wieder jeder Hersteller sein eigenes Skelett baut und diese natürlich dann nicht mit einander kompatibel von den Schnittstellen und abmassen sind wird das nichts werden.
    Stichwort Patent, ach lassen wir das Thema.
    Auch möchte lasse ich mich dann von den Preisen überraschen, ich glaube nicht das die Einzelnen Module so Preiswert werden, das es sich in Summe lohnt, nur die Cam oder den Prozessor auszutauschen.

    Wie gesagt Idee sehe ich sehr Positive nur mag ich nicht wirklich an die Idealistische Umsetzung aus dem Video glauben.

  15. Das schöne wäre doch, wenn es einen (flexiblen) Standard für die Modulgrößen gäbe. Dann könnte man natürlich auch verschiedene Skelette bauen – klobige, stabile Skelette (z.B. inkl. Umhüllung) für Outdoor, schlanke Skelette für Indoor etc. Und mit den Einzelteilen könnte sich ein schönder Second-Hand-Markt entwickeln, wie er bei PCs ja auch gut funktioniert (hat). Wenn das ganze „Clip-And-Play“ ist, wäre das (im Vergleich zu PC-Komponenten) dann auch jedem zugänglich – so kommt man schnell an ein günstiges Handy für die Funktionen, die man braucht…

    Allerdings merke ich schon beim Schreiben, daß das natürlich heftig durch die Bestimmter am Markt blockiert werden wird – an Second-Hand verdienen die ja nix…

  16. Was ich bis jetzt noch nicht gelesen habe. Umwelttechnisch wird es wahrscheinlich auch was bringen. Anstatt ein neues Smartphone kaufe ich die Teile, die Ich ersetzen will.

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