Apple vs. Niederlande: Behörden sehen Nachbesserungsbedarf im App Store

Apple liegt mit den Niederlanden schon eine Weile im Clinch: Es geht um die Regeln für Zahlungen im App Store. Das Resultat war, dass man forderte, dass Apple es den Entwicklern von Dating-Apps erlauben müsse, In-App-Käufe mit anderen Zahlungssystemen anzubieten. Warum ausgerechnet Dating-Apps? Weil die eingereichte Beschwerde auf die Match Group zurückging. Die steckt z. B. hinter Tinder und OkCupid. Apple nahm im März 2022 Anpassungen vor. Doch die reichen den zuständigen Behörden nicht aus.

Apple wurde zwischendurch schon zu einigen Strafen verdonnert, da erste und auch folgende Änderungen nicht ausreichten. Jetzt gibt es Neues zur ganzen Angelegenheit: Die niederländische Behörde Authority for Consumers & Markets oder kurz ACM fordert von Apple weitere Maßnahmen. Da nimmt man sich aber nun Bedenkzeit, um das weitere Vorgehen zu orchestrieren.

Im Wesentlichen unterstellt die ACM, dass Apple es Entwicklern von Dating-Apps weiterhin zu schwer mache, Benutzer zu Zahlungssystemen abseits von Apples eigenen Methoden zu lotsen. Man erkenne zwar eine Verbesserung, die reiche aber nicht aus, um die Vorgaben der Niederlande oder der EU zu erfüllen. Apple hatte es erlaubt, externe Zahlungssysteme zu verwenden.

Ein In-App-Fenster muss den Nutzern dann aber erklären, dass sie über ein externes Zahlungssystem einkaufen werden und welche Auswirkungen diese Entscheidung haben könnte. Kann natürlich auf den User wie eine Warnung wirken und abschrecken, was Apple dann sicherlich genehm wäre. Die Entwickler müssen bei der Umsetzung eine separate App-Version speziell für die Niederlande erstellen.

Inzwischen will die ACM eine neue formale Ansage an Apple formulieren, deren Nichteinhaltung erneut zu Strafen führen kann. Bis wir da Neues hören, können jedoch noch einige Wochen ins Land gehen. Natürlich sägen da aktuell auch andere Stellen an Apples Umgang mit Zahlungssystemen im App Store.

Apple will da natürlich gerne die Hoheit behalten, da es um viel Geld durch Provisionen geht. Entwickler wiederum wünschen sich den Zugriff auf externe Zahlungssysteme, was auch den Nutzern eventuell gelegen käme.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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4 Kommentare

  1. Was ein Gezehter um was genau?? Das dann irgendein Entwickler oder Firma wieder direkt meine Kreditkartennummer bekommt?

    • Nein es geht darum das Apple nicht alles vorschreiben und einschränken darf wie es Apple gefällt. Apple könnte auch einfach von seiner Forderung von 30% Umsatzbeteiligung zurück treten. Aber Apple geht es nicht mehr um die Nutzerinnen und Nutzer sondern nur noch ums Geld.

  2. Da streiten sich die richtigen. Die Datingplattformen sind auch üble Datenkraken die bisher kaum beachtet werden. Das fiel mir vor allem auf wie ich zuletzt selbst nutzen wollte. Da wäre es auch mal wünschenswert eine Staatliche Plattform zu haben wie es sie in anderen Ländern gibt.

    • Eine staatliche Datingplattform? Welches Land hat sowas?
      Das sind Daten die ich ungern in staatlicher Hand sehen würde. Da steht die missbräuchliche und widerrechtliche Verwendung durch die Staatsanwaltschaft nämlich direkt in den Startlöchern, siehe bei der Luca-App in Mainz. Wenn sich das eine Firma erlaubt hätte, wäre ein saftiges Bußgeld vom Datenschutzbeauftragten des Landes fällig gewesen. Bei Behörden gibt’s dann nur eine „Sensibilisierung der Mitarbeiter“.

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