Apple Music einigt sich mit zahlreichen Indie Labels, zahlt 0,2 Cent pro Stream im Gratis-Zeitraum

Apple Music ist der aktuell am meisten diskutierte Musikstreaming-Dienst. Dabei ist Apple Music noch gar nicht gestartet. Grund der endlosen Diskussion ist die Tatsache, dass Apple vorhatte, in den ersten drei Gratis-Monaten (für Nutzer) keine Entlohnung für gestreamte Titel zu zahlen. Der offene Brief des Verbands unabhängiger Musikunternehmen zeigte keine Wirkung, wohl aber der von Taylor Swift. Apple kündigte nach Taylor Swifts Aufschrei an, dass nun doch Gelder fließen werden.

Apple Music

Wie hoch die Auszahlungen in den ersten drei Monaten sein werden, war weiterhin nicht bekannt, nun gibt es aber zumindest für einen Teil der Bezahlung auch eine Zahl. 0,2 Cent (US-Dollar) pro Stream erhalten Rechteinhaber von Apple, laut New York Times ein ähnlicher Betrag wie ihn auch Spotify für Streams zahlt. Dieser Betrag beinhaltet allerdings nicht eine weitere Gebühr für Musikproduzenten und Songwriter, dieser ist kleiner und noch nicht fertig verhandelt.

Nun sind also auch kleinere Labels an Bord, die bisher nicht zufrieden mit Apples Angebot waren. Fünf Tage bevor Apple Music an den Start geht. Zufälle gibt es. Dass Apple ein harter Verhandlungspartner ist – falls es überhaupt zu Verhandlungen kommt und Apple kein „Nimm es oder lass es“-Angebot unterbreitet – ist bekannt. Vielleicht pokerte Apple zu hoch und muss sich nun geschlagen geben. Vielleicht liegt Apple auch wirklich etwas an den Künstlern. Vielleicht war alles nur ein abgekartetes Marketing-Spiel. Man weiß es nicht und Apple ist in dieser Hinsicht nicht gerade redefreudig.

Auf jeden Fall wird Apple zum Start von Apple Music einen umfangreichen (wenn auch nicht kompletten) Musikkatalog zur Verfügung stellen. Beste Voraussetzungen, um zusammen mit den drei Gratis-Monaten, die Kunden in Scharen anzulocken. Ich hoffe schwer, dass Apple Music taugt, wechseln werde ich auf jeden Fall. Nicht weil es Apple ist, sondern weil ich mit dem Familien-Abo (4 Personen) halt 10 Euro im Monat spare.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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26 Kommentare

  1. „Vielleicht liegt Apple auch wirklich etwas an den Künstlern“. Der war gut 🙂

    Ist das sie selbe Taylor Swift, welche Fotografen bei Konzerten nur Knebelverträge anbietet bei denen der Fotograf das Bild nur ein Mal verwenden darf und danach gehen die Rechte an Taylor Swift, ohne weitere Entlohnung natürlich. Was für eine Scheinheiligkeit nun bei Apple Music. Und ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass Sie eine so große „Marktmacht“ hat wie viele ihr zuschreiben.

  2. Sascha Ostermaier says:

    Jep, genau die Taylor Swift (gibt glaub gar nicht so viele andere, die so das Maul aufreißen).

  3. @Timo: mit den bilder ist eine ganz andere sache, das kann man gar nicht vergleichen. den es handelt sich ja um ein bild von sich selber. apple jongliert ja nur mit dem gut anderer und will damit maximal kohle abschöpfen.

  4. @Timo
    Für den einen mag es Scheinheiligkeit aber die andere Seite ist die, wenn sich überhaupt niemand mehr wehrt machen die alle mit uns nur noch was sie wollen und irgendjemand muss ja mal anfangen auch wenn die anderen darüber lächeln.

  5. Sich freuen, dass die Künstler nun doch Geld kriegen, aber nicht bereit sein, 10€ mehr im Monat für Musik zu zahlen? Bei 15€ für 6 Personen bleibt da wohl noch weniger Geld übrig.

  6. Sascha Ostermaier says:

    @Johannes: Falls Du mich meinst (wegen der 10 Euro Ersparnis, die ich im Text erwähnte). An Apples Stelle hätte ich die Künstler einfach ausgesperrt, ich „freue“ mich auch nicht, dass sie nun doch zahlen (eigentlich ist es mir ziemlich egal). Die gleiche Entrüstung gab es doch damals bei iTunes, großes Jammern der Musikindustrie. Je größer der Künstler, desto lauter das Geschrei.

  7. @Sascha
    Das mit Sparen ist ein Rechenspiel. Wenn ich z.B. Spotify bei der Telekom habe zahle ich unterwegs fürs streamen nichts. Bei Apple aber kann ich nur im WLAN zu Hause kostenlos streamen. Alles andere unterwegs geht von mein Daten Guthaben weg, wer also viel unterwegs streamt kann schnell über den Spotify Preis kommen, Telekom Spotify Premium Kunden wird man so nicht anlocken können. Weiterhin sollte man auch noch erwähnen das Windows User nur über den Browser Apple Music hören, während Spotify für jeder Plattform eine App oder extra Programm hat. Andriod User bekommen zwar eine App werden aber fürs streamen noch mal extra abkassiert. Das ganze ist in meinen Augen ne Mogelpackung die geschickt an den Mann / Frau gebracht werden soll.

  8. Ist bekannt ob man einzelne Playlisten auch offline hören kann?

  9. Ja! Ein Dienst der mehr ausschüttet aber etwas teurer ist. Ich bin dabei! Dazu die Albumkäufe im Preis reduzieren. Das wäre es. Aber vielen sind ja schon 10 Euro zu viel

  10. Sascha Ostermaier says:

    @ShyAngel: Die Ersparnis war lediglich auf mich bezogen. Ich zahle Spotify im Family-Tarif, das würde bei der Telekom schonmal nicht gehen, außerdem sind die Family-Mitglieder auf drei Netze verteilt. Ich glaube auch, dass der Anteil der Telekom-Spotifyer wesentlich geringer ist als manche denken. Zumal in Deutschland der Streaming-Markt eh sehr klein ist. Das absolut coole ist ja, dass sich jeder den Dienst aussuchen kann, der für ihn am passendsten ist. So muss man sich auch nicht auf „Mogelpackungen“ einlassen.

  11. Das Unternehmen, das auf dem größten angehäuften Geldberg aller Unternehmen setzt, zahlt also gleichviel wie das Startup Spotify, dass keine Rücklagen hat, sondern sich aus Investorengeldern finanzieren muss?

    Dazu zählt man noch die Mär, dass man das alles ja fast eigennützig als soziales Projekt betreiben wolle, um möglichst viel Geld an Künstler in Not ausschütten zu können.

    Respekt, das nenn ich mal Mut. Mut wider besseren Wissens den Kunden ganz offen ins Gesicht zu lügen. Mut, trotz voller Kassen, auch noch den letzten Cent herauszuquetschen.

    Und noch größeren Respekt dafür, sich über die Jahre eine solche Klientel herangezüchtet zu haben, die diesen Unsinn auch noch glaubt!

  12. Sascha Ostermaier says:

    @Babs: Zahlt ein Manager im Supermarkt mehr als ein Hartz IV-Empfänger? Nur weil sie mehr Geld als ein Startup haben sollen sie mehr zahlen? Wo ist da die Logik dahinter?

  13. @Sascha
    Ich bin mir nicht sicher ob du meine Aussage verstanden hast. Telekom Kunden zahlen bei Spotify Premium im Mobilfunk nichts während man bei Apple zusätzlich bezahlt. Die 14,95 € werden nämlich ganz schnell Essig wenn man unterwegs viel streamt und sein Datenvolumen aufbraucht und nachkaufen muss, da sind wird ganz schnell über den Preis von Spotify. Im übrigen, wenn ich glauben will gehe ich in die Kirche ansonsten halte ich mich an Fakten und die besagen das Apple bisher noch nicht einmal gestartet ist und sich erst einmal ein Jahr am Markt beweisen muss.

  14. Sascha Ostermaier says:

    @ShyAngel: ich hab das schon verstanden. Aber Du anscheinend meinen Kommentar nicht gelesen.

  15. Sascha, selten dämlicher und hinkender Vergleich.

    Vielmehr müsste man fragen, ob es richtig ist, dass der Anbieter, der sich immer als besser als die Konkurrenz in Sachen Fairness aufspielt, in Wirklichkeit außer der Maximierung seiner eigenen Marge aber schon gar nichts im Sinn hat

    Spotify & Co wirf man vor, dass durch ihr Modell zu wenig Geld da ist, dass an Künstler ausgeschüttet werden kann.

    Selbst will man hingegen (anders als Spotify) in der Einführungsphase gar nichts auszahlen, erst nach öffentlichem Druck knickt man ein.

    Genauso dumm ist das Verhalten der Fallobst-Fans, die zuerst sagen, dass Spotify zu billig sei und sie lieber mehr für ein faireres Angebot zahlen würden.
    Die Selben stürzen sich dann auf das Famillien-Abo, weil sie pro Person weniger zahlen. Dass dabei aber in Konsequenz weniger zum Ausschütten an Künstler übrig bleiben kann, wird verdrängt.

  16. Zu Taylor Swift:
    Die dreht sich doch wie der Wind steht…. Bei Apple Streaming will sie nun vertreten sein, aber bei Spotify nicht, weil „Spotify wirke auf Swift bisher wie ein „[…] großes Experiment. Und ich bin nicht dazu gewillt mein Lebenswerk einem Experiment beizusteuern, von dem ich glaube, dass es Texter, Produzenten, Künstler und Schöpfer nicht fair entlohnt.“

    Soviel dazu…

    Bin gespannt wie sich Apple Music entwickelt und werde die 3 Monate sicherlich reinhören, aber wechseln werde ich sicherlich nicht.

  17. Sascha Ostermaier says:

    @Babs: Ich glaube nicht, dass der Vergleich „selten dämlich und hinkend“ ist. Deine Aussage war: Apple hat mehr Geld als Spotify, Apple soll mehr bezahlen. Außer Acht lässt Du jedoch, dass Apple mehr zahlt, anteilig mehr ausschüttet als Spotify (nach den ersten drei Monaten). Ebenfalls bedenkst Du nicht, dass Apple Music keine Probleme haben sollte, mehr zahlende Nutzer zu generieren als Spotify und Co. Auch dadurch bekommen Künstler dann mehr Geld. Mal ein bisschen weiter schauen als auf die drei Gratis-Monate. Und zu guter Letzt wird Apple Millionen ins Marketing stecken, Geld das weder Spotify, noch die Künstler in dieser Form in die Hand nehmen.

  18. Ja, Apple sollte 99% ihrer Apple Music Einnahmen weitergeben.
    Ja, Apple sollte nicht in Billigländern produzieren.
    Ja, Apple sollte eine ausschließlich ökologisch orientierte Produktion fahren.
    ……….
    Sie können es sich doch leisten und die Aktionäre werden es ihnen mit Sicherheit danken. Endlich mit einem guten Gewissen schlafen gehen. Scheiß auf die Kohle.

  19. @Sascha
    ich hab deinen Kommentar schon gelesen nur war die Mehrheit überhaupt nicht auf auf meine Aussage bezogen.

  20. … scheiß auf die Kohle? Seit wann ist Apple eine Wohlfahrtsorganisation…

    Zum Argument „Spotify besser, da Daten im Telekomtarif inbegriffen“ – die Folge ist, daß Musik inzwischen für viele bloß noch ein Mobiltelefon-Zusatzfeature ist. Warum überhaupt noch zahlen, sollen die Handyhersteller halt einfach ein paar Euro auf den Gerätepreis packen für eingebautes Streamen, haben doch genug Geld…

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