Apple gegen Samsung: 1.05 Milliarden Euro Schadenersatz für Apple

Recht haben und Recht bekommen – zwei unterschiedliche Dinge. Apple wurde die Summe von knapp über 1 Milliarde Dollar  (1,05 Milliarden US-Dollar) als Schadenersatz zugesprochen. Gefordert waren ursprünglich 2.5 Milliarden Dollar, nun zaubert Samsung nicht einmal die Hälfte aus der Portokasse.

Entschieden hatten dies die Geschworenen im kalifornischen Patentprozess, die Apple überwiegend Recht gaben. Die Beratungen dauerten knappe 21 Stunden und unter dem Strich kam man zum Schluss: Samsung hat mit vielen Smartphones und Tablets absichtlich Patente und Geschmacksmuster von Apple verletzt.

Auch in Sachen Gegenklage blieb Samsung völlig erfolglos. Die Firma forderte von Apple 420 Millionen Dollar für verletzte Patente. Ein Teil, der ausschlaggebend für das Pro-Apple-Urteil gewesen sein soll, war das Dokument, in dem Samsung seine Geräte fleißig mit dem iPhone verglich. Samsung äußerte sich nach dem Urteil dahingehend, dass dies kein Sieg für Apple sein, sondern ein Verlust für den amerikanischen Verbraucher. Außerdem kann man davon ausgehen, dass Samsung in Berufung gehen wird.

Spannend ist auf jeden Fall, dass die Jury in relativ knapper Zeit entscheiden konnte. Zu bedenken ist, dass die Jury keine Fachschaft für Patente ist. Apples CEO Tim Cook wandte sich kurz nach dem Urteil in einem Memo an die Belegschaft und sprach von einem Sieg der Werte. Warten wir ab, was noch passiert, wir alle wissen ja, dass vor vielen Gerichten der Welt noch der Patentkrieg tobt. Dieses Urteil ist kein gewonnener Krieg, sondern lediglich eine, wenn auch vielleicht große Schlacht.

Sie zeigt an vielen Stellen aber auch, dass es nicht nur um Apple oder Samsung geht – sondern dass das ganze Patentsystem verkorkst ist. Man darf nun gespannt sein, welche Auswirkungen diese Urteile auf Innovation von Geräten haben. Das Kuriose? Samsung kann diese 1 Milliarde Dollar fast schon als Werbeausgabe verbuchen – die Firma und die Geräte kennt nun wirklich jeder. Und man wird sie nicht als Copycat in Erinnerung behalten, sondern als Firma, die vernünftige Produkte für Konsumenten herstellt.

Das wäre fast meine Überschrift gewesen: Samsung gibt 1.05 Milliarden Dollar für Werbung aus. Habt ihr auch eine Meinung zum Thema? Mir fällt es ganz schwer, eine Wertung abzugeben. Sieg für Apple? Ja, irgendwie – dafür viele Sympathieverluste. Niederlage für Samsung? Zufriedene Kunden wird es vielleicht nicht stören, ob der Hersteller sich an Apple orientierte, wie ich bereits sagte: Werbeausgabe für Samsung. Niederlage für Konsumenten? Irgendwie schon. (via)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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76 Kommentare

  1. So wie es hier dargestellt wird, ist die Entscheidung auch nachvollziehbar.
    http://nicht-die-welt.de/apple-patentklage-samsung-gewinnt/

  2. Ein kleiner Nachtrag für alle, die zu begriffsstutzig sind um einzusehen, dass Apple dieses Verfahren nur aufgrund des Gerichtsstandortes bzw. der amerikanischen Jury gewonnen hat.

    Eine Klage Apples gegen Samsung mit ähnlichem Inhalt wurde gerade in Südkorea abgewiesen (und ich traue mich zu sagen, dass es an so gut wie jedem Gerichtsplatz außerhalb der USA zu einem ähnlichen Ergebnis kommen würde): http://www.ftd.de/it-medien/it-telekommunikation/:smartphone-design-apple-verliert-patentstreit-gegen-samsung-in-suedkorea/70080902.html

  3. @SuGen
    Z.B. in Deutschland? … Ups, da schlägt Deine Qualifizierung anderer Kommentierender als „begriffsstutzig“ wohl doch auf Dich selbst zurück.

  4. was heißt hier apple hat den patent-krieg nicht gewonnen? samsung darf über 1 milliarde dollar zahlen. das ist ganz klar ein sieg. das ist nicht nur in bezug auf patentstreitigkeiten eine lächerlich hohe summe. die strafe dürfte zweifelsohne als eine der höchsten verhängten strafen für überhaupt irgendwas in die geschichtsbücher eingehen.

    geht man nach der aktuellen gesetzeslage ist samsung eindeutig schuldig. das problem liegt doch darin, dass das patentrecht in der hinsicht schlicht mist ist. solche banalitäten dürften eigentlich schlicht nicht patentwürdig sein.

  5. ok, die ersten Galaxy waren von mir aus vom iPhone „inspiriert (wobei ich persönlich optische Kopien/ für weniger schlimm halte, als technische – aber egal…)

    Aber warum wird z.T. immer wieder behauptet, Samsung sei nicht innovativ? Hallo!? die beliefern z.T. Apple mit Bauteilen – ich kann jetzt nicht sagen, ob das Samsung Entwicklungen sind oder welche von Apple, die nur von Samsung gebaut werden (was das ganze sowieso noch seltsamer macht…) Also muß Samsung doch irgendwas können…

    Ok, die haben meines Wissens als Billig-Klitsche angefangen – aber kann man den immer nur billiges Kopieren vorwerfen?
    Irgendwas müssen die (auch richtig) oder besser gemacht haben, als die Vorbilder – sonst wären sie nicht da, wo sie jetzt stehen (ob man das gut findet oder nicht)
    Wenn ich nicht irre, kommen mit die größten LCD/LED-wie auch immer Panele/Displays von Samsung, Elektronik, Kameras und was weiß ich. Noch alles.
    Insofern sind sie breiter aufgestellt, als Apple.
    Ich bezweifle, dass man das lediglich mit kopieren erreichen kann.

    Aber das wird ja bei den ganzen Diskussionen um mobile Geräte immer schön ausgeblendet. Man hat hat das i-Dingens kopiert und damit ist schon mal bewiesen, dass sie nicht innovativ sind…?

    …auch eine Sicht. Na ja, vielleicht in dieser Sparte….

    Wer weiß, wie Apple-Geräte ohne Samsung-Bauteile aussehen würden – vielleicht genau so, vielleicht auch dicker und klobiger und nicht so „stylisch“.

  6. Joachim Moncoq says:

    @SuGen: Als begriffsstutzig sehe ich Dich da viel eher… denn Du übersiehst das Big Picture.
    Ich denke Du irrst Dich gewaltig, was die Höhe der Strafzahlung betrifft. Da festgestellt wurde, das Samsung die Kopiererei mit Vorsatz begang, kann das für Samsung sogar noch viel teurer werden.
    Und da Samsung aggressiv sowie lernunwillig ist, wird es mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit ganz übel für Samsung aussehen, wenn tatsächlich das Berufungsverfahren von Samsung zugelassen wird.

    @Jaliqua:
    Du hast vollkommen recht, die Samsung – Begeisterten sollten sich ruhig einmal den Artikel den Du verlinkt hast (http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/0,2828,834337,00.html) zur Gemüte führen und dann zur Weiterbildung die Frontal21 Sendung vom 15.08.2012 (https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Lu8VCZMiEwE).

    Apple hat für den Foxconn Mist so viel Schläge einstecken müssen, obwohl sie nur eine Firma unter sehr viele ist, die bei Foxconn seine Geräte fertigen lässt. Wieso ging niemand auf Dell, Medion, Sony oder Nintendo los? Dell wird zu über 90 % von Foxconn gefertigt! Die Antwort ist ganz einfach:
    Weil Apple – bashing unter dummen Leuten Mode ist.

    Bei all der hier geschriebenen Grütze, das die arme Firma Samsung durch das amerikanische Gericht ja so unfair behandelt wurde, kann ich mich nur vor die Stirn fassen. Seit doch nicht so verdammt naiv!
    Es geht um Sicherung der Wirtschaftsmärkte… und da sind die Amerikaner anscheinend schneller aufgewacht wie wir!
    Genau diese Leute wundern sich dann über Nachrichten in den deutschen Medien, in denen dann zum Beispiel über die Insolvents einer weiteren Firma in der Solaranlagentechnik bzw. Photovoltaik berichtet wird, weil der Markt von billig in Asien gefertigten Produkten überschwemmt wird. Das die Fertigung dort nur so billig ist, weil unter menschenverachtenden Umständen und Nichtbefolgung des grundlegendsten Umweltschutzes läuft, ist hier immer noch nicht im Bewusstsein angekommen.
    Bei den Naiven wird es erst dann ankommen, wenn die asiatischen Firmen auch Produkte aus deren Job

  7. „1 Milliarde juckt Samsung herzlich wenig. Das zahlen die mal so nebenbei von daher keine echte Strafe.“

    Das zahlen die Leute, die sich ein Samsung Gerät kaufen, und das juckt mich persönlich schon.

    Eine Milliarde ist sicher kein Pappenstiel und diese Verharmlosung hier, nach dem Motto, dass es als Werbung verbucht werden kann, finde ich naiv. Wer mit Apple nicht schon vorher im Zwiespalt war, wird auch durch dieses Urteil nicht plötzlich mit Samsung sympathisieren, dafür sind die Apple Geschichten – auch rund um Foxconn, Apfelkind… – schon zulange der breiten Masse bekannt. Es wird die vorherrschenden Meinungen nur bestätigen und die Positionen verhärten.

  8. @Joachim

    „Weil Apple – bashing unter dummen Leuten Mode ist.“

    Da ist was dran. Es ist schon lustig, wie manche so tun, als ginge es hier um gut gegen böse, um hinterhältiger Konzern gegen freundliches, kundenorientiertes Familienunternehmen.

    Es geht um Firma A gegen Firma B. Die unterscheiden sich in ihren Methoden und Zielen in nichts. Allerdings ist das wohl doch der von Caschy erwähnte Werbeeffekt: Viele solidarisieren sich mit Firma B, weil Firma A im Augenblick ein schlechtes Image hat. Das ist inhaltlich natürlich grotesk, wird aber von Firma B natürlich gerne mitgenommen.

    Allerdings sind das eh keine relevanten Grössen, wie man an den Verkäufen, Umsätzen und der Zufriedenheit mit Firma A und deren Produkten sieht, die zumindest augenblicklich auch nicht einbrechen.

  9. Grundsätzlich dürfte es für die Geschworenen nicht leicht gewesen sein, ein angemessenes Urteil zu fällen, da der Prozess eine immense Beachtung gefunden hat und in manchen Punkten sehr skurrile Züge angenommen hat. Egal, welchem „Lager“ man angehört, verloren haben letztlich alle. Samsung, weil ihnen nun offiziell der Makel anhaftet, nur zu kopieren, Apple, die sich mit ihrer geschickten Patentstrategie sehr viel absichern, aber kein Interesse daran haben, konstruktiv mit Wettbewerb umzugehen und letztlich auch die Verbraucher die letztlich mit steigenden Preisen rechnen dürfen, welches den Konzernen zu Gute kommt.
    Dennoch, früher oder später, wird auch Apple mit seinem Versuch, der Monokultur ebenso scheitern, wie vorher Commodore, Atari, IBM, oder -meiner Meinung nach- Microsoft, wo der Abstieg mit Vista begann und in Windows 8 seinen Fortgang findet.
    Wir Verbraucher haben durchaus die Möglichkeit mit unserer Entscheidung für oder gegen ein Produkt Einfluss zu nehmen, auf die Entwicklung von Unternehmen. Patente hin, Patente her. Siehe hierzu auch Nokia, denen irgendwann auch die Innovationen ausgegangen sind. Auch Apple ist schon einmal sehr klein gewesen, mögen sie auch jetzt erfolgreich sein, irgendwann werden auch ihre Innovationen nicht mehr überragend sein und wird es einen neuen Konkurrenten geben. Das ist der Lauf der Zeit und wird auch bei Apple früher oder später passieren.
    Marktbeherrschung schadet Innovationen, insofern bleibt es spannend, wie sich Apple, Google und Microsoft verhalten werden. Vielleicht wird ja Mozilla der lachende Vierte sein und mit seinem Betriebssystem einen neuen Weg gehen?

  10. Joachim Moncoq says:

    Huch… ich sehe gerade, das der letzte Satz von mir unvollständig war:

    „Bei den Naiven wird es erst dann ankommen, wenn die asiatischen Firmen auch Produkte aus deren Job…“ – bereich kopieren und bei Ihnen eines Tages die Kündigung auf dem Tisch liegt, weil deren Firma inolvent ist.

    @Jens: Vollkommen richtig, was Du da schreibst:
    „Es geht um Firma A gegen Firma B. Die unterscheiden sich in ihren Methoden und Zielen in nichts.“

  11. Sorry again to crash your blog in English, (4 years of German in university didn’t avail when no one to talk to in target language, but one day, I’ll post in German) — to those who find the verdict a bit ridiculous, I think I can understand you, but I’ll raise one example: the Three Gorges in China? The thing that generates how many gigawatts of electricity is made by ——–> Siemens. Well, it’s put there brick by brick by the Chinese themselves, but you know what I mean. — The Chinese always call foreigners Barbaric, but they said to Siemens basically like this „You’re welcome to build this for us, and you’ll be well paid, but you’ll let us build and sell the same dam it to whoever that wants it. Maybe Brazil, maybe India, maybe Angola. And no, you don’t have to teach us how to build it, *OUR* engineers can easily replicate.“

    And that go on for trains you guys build, and cars, and perhaps that machine that weaves fabric . You name it. Small companies, they get f’d over by blatant copycats, big industrial players get coerced into signing non-suing-when-I-copy-and-sell-your-product agreement. go google „chinese knockoffs photos“.

    That part of the world need to learn to play by the rules. I regret China’s admission to WTO. Again, my apology for commenting in English.

  12. Blindschwein says:

    Wohin die Reise unter der Richterin Lucy Koh gehen würde, war ja nun nicht wirklich eine Überraschung. Schließlich hat besagte Richterin bereits das Galaxy Tab 10.1 und das Google Galaxy Nexus auf Geheiß Apples aus dem Verkehr gezogen. Vielleicht ist darin auch die meiner Meinung nach viel zu defensive Haltung der Verteidiger von Samsungs Interessen begründet. Man hat dieses erste Verfahren, wohl wissend, das es nicht gewonnen werden kann, fast kampflos hergeschenkt und geht dann später vor dem Bundesgericht in Berufung. Denn ohne eine tatsächliche Verständigung zwischen den Firmen geht der Gerichtszauber noch mehrere Jahre weiter, das dürfte wohl jedem klar sein, der schon mal ähnliche Prozesse in den USA verfolgt hat.
    Ausbaden darf das auf jeden Fall der User, der auf beiden Seiten diesen Unfug finanzieren muß.

    @Joachim Moncoq
    Ist dir Echelon eigentlich ein Begriff? Nun rate mal, wer das betreibt.
    Interessant auch der Fall „Enercon“ Ende der 80er.
    Ein seit Mitte der 80er vom deutschen Windkraftanlagenhersteller „Enercon“ genutzte technische Anlage ließ sich 1991 ein US-Konkurrent patentrechtlich in den USA schützen, um den deutschen Wettbewerber vom Markt auszuschließen. Die beiden vom US-Unternehmen Kenetech dazu angestrengten Verfahren fanden übrigens vor dem U.S. District Court in San Jose und ITC statt.
    Welch ein Zufall aber auch.

  13. Joachim Moncoq says:

    @Blindschwein: Natürlich ist mir Echelon ein Begriff und mir ist auch klar, das die Amerikaner eine Menge an deutschen Entwicklungen gemopst haben. Unschuldig sind die Amerikaner sicher nicht und ich bin auch kein Fan der Amerikaner. Aber soll das nun bedeuten, das sich dafür nun die Amerikaner von den Asiaten abzocken lassen sollen? Das wäre wirklich sehr dumm gedacht…

    Nick hat das oben ganz richtig beschrieben….
    Viele deutsche Firmen haben für Asien Maschinen in der Schwerindustrie und/oder Fertigungsanlagen gebaut und waren ganz erschrocken, das die Nachbauten dann nicht mal ein Jahr später auf dem deutschen Markt verkauft wurden.

  14. @Tom
    „Audi entwickelte den Vierradantrieb und nannte ihn Quattro.“

    Vor Audi hatte nur Spyker, Daimler, Renault, Latil, Jensen, Subaru, Unimog und ein paar andere schon Allradantrieb.

    Aber das ist natürlich auch ein super Beispiel, denn allein Audi hat für seinen Quattro Antrieb ca 5 verschiedene Technischelösungen gefunden.

    Viele Wege führen nach Rom, so wird es gerade im Automobilbau gemacht. Man schaut sich das Problem an, und findet einfach einen anderen Lösungsweg.

    Und wenn wir schon bei der Automobilbranche sind… mal überlegt warum es die beheizte Frontscheiben bei jedem Fordmodell gibt aber kaum bei anderen? Richtig weil Ford das Patent hat.

  15. Blindschwein says:

    Natürlich soll es das nicht bedeuten. Ideal wäre, wenn niemand etwas stehlen „muß“. Dazu bedarf es aber eines vernünftigen Ausgleichs zwischen Ausbeutung und Verwertung des Erfinders und dem Interesse der Allgemeinheit an einer Entwicklung, sofern überhaupt eine gewisse Erfindungshöhe vorliegt. Das gleiche lässt sich übrigens auch für sonstige Urheberrechte sagen.
    Aber btt.
    Für mich steht fest: die USA handeln hier in diesem Fall rein protektionistisch im Sinne der Abschottung ihrer Märkte vor Konkurrenten.

  16. „Toller“ Artikel, Samsung hier noch als Sieger darzustellen… Samsung zahlt zurecht an Apple, hoffentlich muss Apple für den eigenen Patentklau wieder zurückzahlen!

  17. @FlyingT:
    zum Glück hat Ford aber nicht das Patent auf „Kasten mit 4 Rädern und Motor zur Fortbewegung“ – o.ä. somit dürfen die anderen noch Autos bauen.
    Wobei für mich jetzt auch nicht soooo ersichtlich ist, wo jetzt der große Unterschied liegt, ob ich eine beheizbare Scheibe vorn oder hinten ein baue (wenn ich nicht irre, funktioniert die vorn genau wie hinten, nur das vorn die Heizdrähte viel dünner sind)
    ok, es ist die Idee, vorne das selbe zu machen wie hinten, die beheizbare Scheibe als solche gab es schon. Aus dem Bauch heruas würde ich sagen: 5 Jahre darf der, der die Idee hatte, das exklusiv verbauen – dann alle anderen auch.
    Ich befürchte, dass der Zeitraum, den ein Patent gilt (wie lange eigentlich?) einfach zu lang ist – man kann sich so relativ beruhigt zurück lehnen, wenn man der Meinung ist, dass an diesem Patent nichts vorbei führt, die anderen verklagen und warten.
    Wären die Schutzfristen kürzer, müßte man viel mehr Aufwand treiben, schon mal das „nächste große Ding“ zu entwicklen/erforschen. Wäre das letztlich nicht besser als sich erstmal abzuschotten?
    Außerdem ist dieses Rumgeklage in den verschiedenen Ländern auch „Suboptimal“ – von wegen Voreingenommenheit u.ä.
    Wäre es nicht günstiger, so etwas vor einer Art internationalem Schiedsgericht auszutragen? Gleichmäßig besitzt mit Vertretern aller Kontinente / Wirtschaftsregionen?
    Nur wer hat wirklich Interesse daran. Jede Firma besteht auf den Schutz ihrer Patente und will die anderer Firmen gleichzeitig günstig nutzen….

  18. Da ein Iphone – Designed in California, Made in China – ja eh zu 50% aus Samsung Bauteilen besteht ist diese Mrd. ja quasi nur ein nachträglich gewährter Bonus. Leider etwas unglücklich gelaufen, der ganze Gerichtswahn, wirklich unglücklich kommuniziert. Variante a) Alles beim Alten, wir sehen im September das nächste Iphone, besser und toller als alles andere auf dieser Welt. Variante b) Samsung hat plötzlich einen Großbrand – Erdbeben – landesweite Unruhen, ups, Liegeschwierigkeiten, Apple erklärt, Iphone kommt später, sorry Aktionäre, wir müssen alle in Armut sterben. Neulich habe ich etwas beobachtet, ein Rechteck gefüllt mit Sand. 5-jährige nennen es Sandkasten, scheint weltweit beliebt zu sein. Werde es umgehend patentieren.

  19. Joachim Moncoq says:

    Wie der Zufall will, hier ein sehr interessanter Artikel über Produktfälschungen vor 125 Jahren und warum wir das Label „Made in Germany“ haben.

    Zitat: „Fast hemmungslos kopierten deutsche Firmen britische Produkte und brachten ihre qualitativ zweitklassige Ware dann zu Dumping-Preisen auf den Markt. Ein extrem niedriges Lohnniveau und nahezu unbegrenzte Arbeitszeiten in Deutschland machten es möglich.“
    http://einestages.spiegel.de/s/tb/25406/made-in-germany-vom-stigma-zum-qualitaetssiegel.html

  20. Abgesehen von den (absurden) Design-Vorwürfen, geht es doch bei den anderen (noch absurderen) Vorwürfen um Dinge die das Android OS bereitstellt (zoomen,Oberfläche usw). Warum wird hier also Samsung verklagt und nicht Google und warum geht es nicht um alle Android Geräte sondern nur um die von Samsung. Und wenn man mit sowas schon an 1Mrd Schadenersatz kommt, warum verklagt dann niemand Apple? so gesehen gäbe es dann doch auch tausende kleiner dinge die man genauso gut bei aplle als „kopiert“ vorwerfen könnte, wie zB die Verwendung von Icons, Text unter Icons, das Benutzen eines OK Buttons usw…

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