Anker Soundcore Flare 2 im Test: Es blinkt
Anker hat mit dem Soundcore Flare 2 einen neuen Bluetooth-Lautsprecher für unterwegs im Angebot. In der zweiten Runde gibt es noch etwas mehr Bling-Bling oder besser gesagt „Blink, Blink“, denn statt nur eines LED-Ringes wie beim Vorgängermodell, setzt Anker nun auf gleich zwei Beleuchtungsringe an Ober- und Unterseite des 360°-Speakers. Im Test habe ich mir den Flare 2 einmal genauer angehört.
Mit auffälliger Beleuchtung hat Anker es ein wenig, denn auch der von mir letztes Jahr getestete Rave Mini legte da ordentlich los. Jener Kanister ist allerdings auf dem Papier portabel, im Alltag aber ein ordentlicher Brecher. Der Soundcore Flare 2 passt hingegen immer noch bequem in die Tasche oder den Rucksack. Auch der Preis von 79,99 Euro ist etwas massenkompatibler. Unten findet ihr zunächst einmal eine Übersicht der wichtigsten Eckdaten.
Technische Eckdaten des Anker Soundcore Flare 2
- 360° Lautsprecher
- Leistung von 20 Watt
- Laufzeit von etwa 12 Stunden
- Aufladung via USB Typ-C
- Akku mit 5.200 mAh
- Aufladedauer von 3,5 Stunden (von 0 auf 100 %)
- Bluetooth 5.0
- Codec: SBC
- Wasserdicht nach Schutzklasse IPX7
- Kompatibel zur offiziellen Soundcore-App
- Jeweils ein mehrfarbiger Beleuchtungsring an Ober- und Unterseite
- PartyCast: Mehr als 100 Flare 2 lassen sich miteinander zu seinem Sound- und Licht-System vernetzen
- Preis: 79,99 Euro
Die erste Generation, der Soundcore Flare, ist für 20 Euro weniger zu haben. Wie eingangs erwähnt, bringt das Vorgängermodell aber nur einen LED-Beleuchtungsring mit – an der Unterseite. Während sich der Flare 2 zudem mit über 100 weiteren Artgenossen vernetzen kann, so ist beim Erstling nur eine Stereo-Kombination möglich. Ansonsten ähneln sich viele der Specs – wasserdicht nach IPX7, Einstellungsmöglichkeiten über die offizielle Soundcore-App und verschiedene Beleuchtungsoptionen.
Ausstattung und Verarbeitung
Geliefert wird der Anker Soundcore Flare 2 mit wenig Brimborium. Neben dem Speaker an sich findet ihr im Lieferumfang etwas Papierkram plus ein Ladekabel für USB Typ-C.
An der Oberseite des Lautsprechers sitzen die Bedienfelder für Power, die Lautstärke (+/-) und zum An- und Abschalten der Beleuchtung. In der Mitte könnt ihr über eine weitere Taste die Wiedergabe Pausieren / Starten (kurzer Druck). Ein „Doppelklick“ springt zum nächsten Lied. Da muss man das Timing anfangs ein wenig herausbekommen.
Nicht ganz so durchdacht finde ich, dass an der Seite des Flare 2 die Kopplungstaste und der Button für BassUp sitzen. Mir wäre lieber gewesen, man hätte auch diese Buttons an der Oberseite platziert und die restliche Oberfläche frei gehalten.
Unter der BassUp-Taste befindet sich zusätzlich noch, hinter einer Gummiabdeckung, der Port zur Aufladung über USB Typ-C. Das ist übrigens ein weiterer Vorteil gegenüber dem Vorgänger, der noch über Mikro-USB aufgeladen wurde.
Die Abdeckung des Ladeanschlusses solltet ihr natürlich gut zudrücken, wenn ihr den Speaker nicht gerade am Netz habt. Ansonsten ist die Wasserdichte nämlich nicht sichergestellt. Die Unterseite des Lautsprechers ist dabei eher uninteressant und nutzt ein rutschfestes gummiertes Material.
Im ausgeschalteten Zustand sind die LED-Ringe (24 einzelne LEDs sind pro Ring integriert) übrigens nicht ganz so schick, das reflektierende Plastik sieht eher ein wenig billig aus. Zudem wirkt es recht weich, sodass es auf Dauer leicht zerkratzen dürfte. Ansonsten wirkt das Design des Flare 2 neutral und das Gros der Oberfläche besteht aus einer ähnlichen Beschichtung wie etwa auch bei den Ultimat Ears Blast und MegaBlast.
Der Klang
Die Beleuchtung des Flare 2, dazu später mehr, hat mich dazu gebraucht automatisch etwas basslastigere und ruhigere Musik zu testen. Für mich hat sich Massive Attack angeboten, die mit “Paradise Circus” mehr als ordentlich an diesem Lautsprecher klingen. Das Feature BassUp stempele ich aber weiterhin als Unfug ab. Schaltet ihr es ab, reduzieren sich die Bässe dermaßen, dass das Hören keinen Spaß mehr bringt. Insofern wird so gut wie jeder Nutzer BassUp ohnehin ständig angeschaltet lassen.
Die zweimal 10 Watt Leistung bzw. 20 Watt Gesamtleistung des Flare 2 sind ordentlich. Wer den kleinen Kegel voll aufdreht, erlebt aber nicht mehr den optimalen Klang. Dann preschen die Höhen nach vorne und es kommt zu Verzerrungen. Allerdings sei dem Speaker zugutegehalten, dass im Normalfall mittlere Lautstärken voll ausreichen sollten, denn das gute Stück kann schon ordentlich röhren.
Differenzierter Klang? Nun ja, der Flare 2 klingt etwas flach, ich finde den Sound eben vorwiegend tatsächlich für die beatlastigere Musik geeignet, die ich angerissen habe: Trip Hop wie Massive Attack, Lamb oder Morcheeba oder auch anderweitige, entspannte Beats sind die Paradedisziplin dieses Lautsprechers. Ihr ahnt es, höhenlastige Musik klirrt, gerade bei etwas höheren Lautstärken, am Flare 2.
Am Ende bekommt man aber eben was man bezahlt und für ca. 80 Euro geht der Klang des Flare 2 wirklich in Ordnung – gerade wenn euer Musikgeschmack zu rhythmusbetonten Klängen neigt. Kurz zur Laufzeit: Ankers Angabe bezieht sich offenbar auf angeschaltete Beleuchtung, denn dann habe ich die 12 Stunden problemlos erreicht. Knipst ihr die Funzelei aus, solltet ihr, jedenfalls sagen das meine Sessions, auf etwa 15 Stunden kommen.
App und Beleuchtungseffekte
Zur Beleuchtung des Soundcore Flare 2 schreibt Anker selbst: „Synchronisiert mit idealem Beat-Rhythmus„. Meine Annahme war, dass die LEDs also passend zum jeweiligen Beat ihre Muster zeigen würden. Das war aber Anfangs leider nicht der Fall. Was für einen Rhythmus der jeweils abgespielte Song hat, war bei meinen ersten Gehversuchen wurscht: Die Beleuchtungsmuster laufen immer nach den gleichen Intervallen ab.
Kurioserweise funktionierte diese versprochene Anpassung jedoch im Verlauf meines Tests später dann doch. Allerdings variiert es stark nach Genre und Song, wie passend und deutlich das Ganze erkennbar ist. Beispiel: Bei Graveyard Clubs „Nightcrawler“ wirkte das Geflacker der Beleuchtung auf mich entkoppelt vom klanglichen Geschehen. Bei Massive Attacks „Teadrop“ war der audiovisuelle Zusammenhang schon eher gegeben. Generell funktioniert die Synchronisierung der Beleuchtung mit dem Rhythmus nach meiner Erfahrung am besten, wenn es sich um Low- bis Midtempo-Musik mit sehr klaren Beats handelt – Trip Hop ist da eben als Genre ein Musterbeispiel. Sonst zucken die LEDs mir manchmal doch etwas zu hektisch.
Die Soundcore-App habe ich ja schon mehrfach vorgestellt und sie hilft auch im Falle des Flare 2 aus, um etwa Firmware-Updates zu gewährleisten. Die App bietet euch vier Equalizer an (Standard, Stimme, Relax und Flach) und kann, alternativ zur Taste direkt am Speaker, auch den BassUp-Modus aktivieren bzw. deaktivieren.
Zusätzlich wählt ihr in der App zwischen sechs verschiedenen Beleuchtungsmodi: Party Time, Phasing Beats, Bouncing Beats, Circle Beam, Cool Breath und „Was kommt als Nächstes?“. Die Bouncing Beats waren mir dabei zu hektisch, aber da wird jeder seinen eigenen Geschmack haben. Ich fand, dass die Phasing Beats visuell einen netten Eindruck hinterlassen. Gut, dass man hier eben die Wahl hat.
Ihr habt sogar die Option die einzelnen Modi farblich anzupassen – wollt ihr bestimme Farbtöne ausblenden. Das hat Anker gut gelöst. Ich sage mal so, wer auch am PC auf RGB-Beleuchtungen steht, wird sicher mit den Effekten des Anker Soundcore Flare 2 seinen Spaß haben.
Fazit
Der Anker Soundcore Flare 2 macht mit seiner doppelten LED-Beleuchtung, welche sich der Musik dynamisch anpasst, visuell etwas her. Klanglich bewegt man sich aber eher im Durchschnitt, denn der Sound ist vor allem für beatlastige Musik geeignet. Hört also ihr also vorwiegend Trip / Hip Hop, Ambient oder Club Music seid ihr hier gut aufgehoben. Wer auf gitarrenlastige Songs steht, sollte sich vielleicht nach einer Alternative umsehen.
Auch die Verarbeitung des Flare 2 lässt kaum ernsthafte Kritik zu. Ankers Angaben zu den Laufzeiten (12 Std.) treffen ebenfalls zu – bei abgeschalteter Beleuchtung ist sogar mehr drin. Die Anpassungsoptionen in der App, vier Equalizer und sechs Beleuchtungsmuster mit freier Farbwahl, überzeugen ebenso. Regen? Kein Ding, allerdings braucht der Speaker danach eine Weile, um wieder komplett zu trocknen.
Festzuhalten ist jedoch, dass der Flare 2 sich vorwiegend lohnt, wenn ihr Bock auf die Beleuchtung habt und eventuell sogar die Anschaffung und Vernetzung mehrerer Lautsprecher plant. Leider konnte ich größere Setups, laut Anker lassen sich mehr als 100 Flare 2 miteinander verknüpfen, nicht testen. Derzeit kostet der Flare 2 bei Amazon.de 79,99 Euro. Sicher wird Anker bald auch wieder einige Coupon- / Rabatt-Aktionen starten. Interessierte sollten das mal im Auge behalten.
[asa]B07ZRVX6RM[/asa]
Der Vorgänger kommt meiner Meinung nach erst so richtig zur Geltung, wenn man einen zweiten nutzt. Vermutlich wird es beim 2er nicht anders sein. Stereo macht klanglich schon nen großen Unterschied, hatte ich zuvor auch nicht gedacht, da ich eigentlich nicht viel wert auf sooooo guten Klang lege, solang er nicht blechend klingt…
Das liegt nicht nur am Stereo sondern am Volumen. Doppelt so viel klingt halt besser. Das ist ganz normale Physik. Satter Sound braucht Platz, also große Boxen. Mehr kann man aus kleinen Abmessungen nur mit Arrays und mikrofon-basiertem DSP rausholen (HomePod zBsp.)
Also ist der Klang genauso klanglos wie der Vorgänger. Hat mich erschreckt wie schlecht Podcast oder Musik von Spotify klangen im Gegensatz zu Amazon Echo 3 oder JBLs Flip/Charge
“Sicher wird Anker bald auch wieder einige Coupon- / Rabatt-Aktionen starten”, haben sie schon, der Soundcore Flare 2 ist für 59,99 bei AnkerDirekt über Amazon erhältlich, wie üblich einfach mal die Rabattaktionen checken.
Freue mich immer wieder von Leuten zu hören die Trip Hop mögen.
😉