Android 12: Sicherheits- und Notfalloptionen verpflichtend

Jedes Android-12-Gerät, welches mit den Google Mobile Services kommt – in Europa sind das wohl alle, außer inzwischen Huawei, müssen diverse Anforderungen erfüllen. Im Gegenzug liefert man diverse Google-Apps wie Google Chrome oder auch Google Maps mit. Mit Android 12 werden Optionen für Sicherheit und Notfall verpflichtend, wie Ex-XDA-Autor Mishaal Rahman herausfand.

Verpflichtend in Android 12 ist nun das entsprechende Untermenü „Sicherheit & Notfall“. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Einstellung von medizinischen Informationen, aber auch zu Notfallkontakten oder Erdbebenwarnungen. Auf den meisten Android-Smartphones wohl ohnehin vorhanden, jetzt aber seitens Google gemäß GMS-Anforderungen obligatorisch.

Je nach Standort unterscheidet sich die Fülle an Notfalloptionen. So zum Beispiel jene für Erdbebenwarnungen. Hier greifen die Google-Play-Dienste, welche diese in Abhängigkeit des Standorts freischalten.

So dürften den meisten sicherlich die „medizinischen Informationen“ bekannt vorkommen, dort lässt sich die eigene Krankengeschichte sowie Allergien etc. kommunizieren. Auch keine Unbekannte und längst in den meisten Smartphones vorhanden: das Festlegen von Notfallkontakten. Jene lassen sich ohne Entsperren des Gerätes dann auch kontaktieren.

In Android 12 hat Google zudem auch um die Option „Notfall-SOS“ erweitert. Standardmäßig aktiviert und nach kurzem Countdown wird dann durch 5-maliges Tippen der Power-Taste ein Alarm ausgelöst und der Notdienst gerufen.

Notfall-SOS ist neu in Android 12. Implementierungen sollten standardmäßig aktiviert sein und durch 5-maliges Tippen auf die Ein-/Aus-Taste aktiviert werden. Sie sollten einen 5-Sekunden-Countdown mit einem Alarm auslösen, bevor sie den Notdienst rufen.

Zudem dürfte Google wohl endlich die Standort-Optionen von Bluetooth- und Wi-Fi-Berechtigungen entkoppeln. Dies bekamen viele – insbesondere im vergangenen Jahr durch die Corona-Warn-App – in den „falschen Hals“ und behaupteten, die App würde Standortdaten erheben, was sie gewiss nicht tut. Das Scannen nach Wi-Fi- und Bluetooth-Geräten dürfte aber auch erst ab Android 13 entkoppelt werden.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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20 Kommentare

  1. WOW!

    Sicher hat es viele sinnvolle Verwendungen (==Vorteile), aber ich halte es für einen Datenschutz-GAU, einem Andoid hochsensible Daten wie die Krankenakte anzuvertrauen.
    So lange das aber /freiwillig/ passiert kann man dagegen wenig einwenden. Jeder ist seines (Un)Glückes Schmied und die ‚Mutigen‘ werden mit Bequemlichkeit belohnt.

    • Naja, die Funktion gibts schon länger. Wird nun quasi vereinheitlicht egal ob Vanilla Android oder Kunti-Bunti-Überzug. Man hat ja sein Smartphone immer dabei und wenn man halbtot übern Zaun hängt, ist man froh, dass der Notarzt eine Info bekommt, was man so an Pillen schluckt, Blutgruppe, oder sonstige Allergien hat, damit man nicht noch einen Nachtritt bekommt, wenn er das falsche Zeug spritzt 😉

      • Nicht alle Hersteller haben die Funktion aber auch übernommen. Bei meinem Samsung S10 z.B. ist nicht vorhanden. Bei meinem Dienst-S10 mit A12 aber nun schon. Finde ich gut das Google die Hersteller nun zwingt das anzubieten.

    • Ich lese/verstehe den Abschnitt „Krankengeschichte“ dahingehend, dass nicht die klassische „Krankenakte“ gemeint ist, sondern Infos – wie z.B. in meinem Fall – eine Allergie gegen Wespenstiche vorhanden ist. Diese Info ist für einen Ersthelfer sehr hilfreich.

      • so ist es. Allergienen, Blutgruppe, Kontaktpersonen.
        Alles freiwillig pflegbar und für Sanitäter vor Ort am Handy ohne zu entsprerren auslesbar. (Dafür ist es ja auch da)
        Feature gibts aber nicht erst seit Android 12 sondern glaub schon seit Android 9 oder 10.

    • Krankenakte? Du sollst deine Blutgruppe und Allergien da eintragen, etwas das viele Menschen auch schon öffentlich am Armband mit sich rum tragen… drückt der Alu Hut heute etwas zu stark?

      • Ein Arzt/Krankenhaus wird sich nicht auf diese Angaben verlassen.
        Weiss man, ob die Daten stimmen?
        Daher wird jedesmal neu untersucht und bestimmt, sonst ist der Arzt in Haftung, wenn die angegebenen Daten falsch sind und der Patient einen Schaden davonträgt.

        • Auf die Blutgruppe natürlich sicher nicht, aber Angaben zu Allergien/Unverträglichkeiten sicherlich. Latex, Pflaster (eigentlich: Kleber), Allergien oder Unerträglichkeiten

    • Herr Tellerrand says:

      Die „Mutigen“ überleben aber vielleicht auch einfach. Es ist doch immer wieder schön zu lesen, wie Menschen (anscheinend) ohne jegliche lebensbedrohliche Krankheiten sich unentwegt über digitale Ablagen der Krankengengeschichte echauffieren.

      Ich musste leider schon mehrfach vom Notarzt auf der Straße aufgesammelt und in den Schockraum gefahren werden und bin sehr dankbar darüber, die Infos über meine Krankheit und Medikation nicht nur in Papierform in der Tasche, sondern auch digital bei mir zu haben. Ich wünsche dir, dass du von sowas verschont bleibst und daher ganz freiwillig auf die Eingabe der Daten verzichten kannst. Ich hab sie ganz freiwillig und mutig aus reiner Bequemlichkeit des Lebens meinem Smartphone anvertraut.

      • Würden Sie sich als „typisch“ oder als Sonderfall ansehen?
        Man kann zu fast Allem den Fall finden/zitieren, wo „X“ sinnvoll/vorteilhaft/gar_lebensrettend ist.

        Es ist dann aber doch immer der (hier: glückliche) Einzelfall.

        • Dann schau dir mal die Statistiken an: Diabetes, Herz-Kreislauf, Schlaganfälle, Allergien.. sind inzwischen alles „Volkskrankheiten“ über die man im Notfall gerne bescheid wüsste… Nur weil es in deinem Umfeld kaum vorkommt (da kannst du dich glücklich schätzen), mit einem Krankenwagenfahrer in der Familie kann ich dir sagen das es bestimmt kein „Einzelfall“ ist, das solche Informationen lebensrettend sind.

          • Gefällt Ihnen
            »“So lange das aber /freiwillig/ passiert kann man dagegen wenig einwenden. Jeder ist seines (Un)Glückes Schmied und die ‚Mutigen‘ werden mit“ Überleben belohnt.«
            besser?

            Sehr gerne!
            Wie in eigentlich fast jedem Bereich sollte es mMn der individuellen Risikoabwägung/Entscheidung überlassen bleiben, was man tut oder unterlässt.

            • Ich verstehe auch nicht wo hier jetzt das Problem ist.
              Es geht doch hier nicht um die „Krankheitsgeschichte“, es geht darum, dass die Blutgruppe, ob man auf Medikamente angewiesen ist, chronisch Krankheiten oder Allergien hat oder ähnliches. Und diese Daten für den Notfall freiwillig in den Notfallinformationen zu Verfügung stellt, damit ihm im Notfall schneller geholfen und auf solche lebenswichtigen Daten zugegriffen werden kann.
              Wer hier gleich schon wieder mit Datenschutz ankommt, der hat nichts verstanden und lässt die Felder halt leer.
              Es sind freiwillige Angaben!

              • …während ich Ihr Problem nicht verstehe?

                Gewähren Sie mir doch meine Paranoia (Inklusion, auch psychisch Herausgeforderter, ist heute die Mindestanforderung an eine tolerante Gesellschaft).

                Schauen Sie:
                Im Gegensatz zu z.B. den GRÜNEn will ich Niemandem Datenpreisgabe/Auto/Reisen/Fleisch/… verbieten.
                Ich bringe lediglich meine Vorbehalte zum Ausdruck.

                Meinen Sie, das sei bereits unzulässig?

                P.S. Wenn für Andere die Vorteile /weit/ überwiegen: Perfekt! Nutzen Sie die unbestreitbaren Chancen!

        • Das ist doch das schöne: Die „Einzelfälle“ nutzen die Funktion, die anderen eben nicht.

          • Im Grunde: Full ACK!
            Ich ginge da aber weit drüber hinaus: Wer die Nachteile nicht sieht oder sie für irrelevant hält (das ist völlig legitim!), der nutzt die unbestreitbaren Vorteile.

            Ich habe gerade ein Huawei Band 6 ‚in China‘ (Huawei-App) aktiviert, weil mir der Nutzen das Risiko zu überwiegen scheint.
            Es ist immer eine Abwägung und die Sorglosen sind dabei so lange im riesigen(!) Vorteil, wie das vom Argwöhnenden antizipierte Risiko sich nicht materialisiert.

            Argwohn/Vorsicht ist in der IT sehr aufwändig (zuweilen auch teuer) bzw. komforteinschränkend. ¯\_(ツ)_/¯

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