Amazon Dash ausprobiert: So bequem kann Shopping sein

artikel_dashbuttonIch habe es getan, ich habe mir einen Dash Button bei Amazon bestellt. Waren per Knopfdruck einkaufen, das muss nicht unbedingt etwas mit Faulheit zu tun haben, so wie es von Gegnern des Systems gerne propagiert wird. Ja, ich bin ein bequemer Mensch, gerade wenn es um das leidige Thema Einkaufen geht. Dass ich für diese Bequemlichkeit einen Aufpreis bezahle, dessen bin ich mir bewusst. Das betrifft nicht nur Bestellungen bei Amazon, sondern auch normale Einkäufe im Supermarkt. Natürlich könnte ich mehrere Läden abklappern, um für jedes benötigte Produkt den niedrigsten Preis zu erhalten, dazu ist mir meine Zeit aber zu schade, folglich hole ich alles im Supermarkt meines Vertrauens.

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Als der Dash Button für Deutschland angekündigt wurde, verpasste ich die ersten Chargen, sodass ich erst jetzt in den Genuss komme. Wobei Genuss vielleicht falsch ist, denn meine Dash-Bestellung, also die des Buttons, ist ein Kompromiss. Ich wollte so ein Ding einfach ausprobieren, aber trotz der mittlerweile recht zahlreichen Buttons ist keiner dabei, den ich unbedingt haben müsste. Bei Amazon bestelle ich mittlerweile zum Beispiel Capsa Mild Roast Nespresso Kapseln. Die gibt es hier in keinem Laden mehr (warum auch immer), Amazon hat sie, zum gleichen Preis wie im Supermarkt, allerdings ohne Dash Button.

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Einen solchen gibt es aber für Produkte für Caffè Vergnano. Die Kapseln hätte ich eh einmal probiert, also holte ich mir dafür den Dash Button. Kostet ja nichts, die 4,99 für den Button werden bei der ersten Bestellung über diesen gutgeschrieben. Die Bequemlichkeitsbestellung kostet mich also keinen Cent und die Kaffekapseln sind auf 10 Stück auch noch 50 Cent billiger als die, die ich sonst kaufe. Für mich gab es also keinen Grund, mir den Button nicht zu holen.

Natürlich muss man schauen, dass der Button zu den Produkten passt, die man benötigt. Gibt es quer durch alle Bereiche, vom Waschmittel bis zur Play-Doh-Knete. Auch wenn man für sich selbst vielleicht keinen Sinn darin sieht, heißt das nicht, dass es für manche Menschen nicht doch sinnvoll sein kann.

Kommt der Button an, geht es an die Einrichtung. Das ist super flott über die normale Amazon Shopping-Appp für iOS und Android erledigt. Die Anweisungen sind klar verständlich, man drückt den Button eine paar Sekunden, bis er im Verbindungsmodus ist, der Rest wird über die App erledigt. Über diese muss man auch das WLAN-Passwort eingeben, auf Wunsch wird dies bei Amazon gespeichert, damit man bei weiteren Buttons nicht jedes Mal eine Tipporgie veranstalten muss.

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Dann geht es zur Auswahl des Produktes, das man via Button bestellen möchte. In meinem Fall besagte Kaffeekapseln. Man kann aber alle Produkte des Button-Anbieters auswählen, nutze ich einmal keine Kapseln mehr, könnte ich mir den Button auch für Bohnen oder Pads einrichten. Natürlich auch im Nachhinein.

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Hat man das Produkt ausgewählt, prüft man noch einmal alles und bestätigt das Produkt dann für den Button-Kauf. Die Einrichtung dauert keine 5 Minuten, wenn man bereits weiß, welches Produkt man über den Knopf bestellen möchte. Sonst kommt halt eventuell noch Zeit zur Auswahl des Produktes hinzu. Alles super einfach gestaltet.

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Der Button selbst kann irgendwo angebracht werden, entweder per Klebestreifen auf der Rückseite, oder über den Rahmen befestigt, der ebenfalls dabei ist. Sinnig ist es natürlich, wenn der Button da angebracht ist, wo einem auffällt, dass ein Produkt zur Neige geht. Drücken – das Auslösen einer Bestellung wird durch ein kurzes Leuchten einer LED signalisiert – und warten bis der Paketbote die Lieferung bringt, mehr ist es nicht. Nicht erst doof eine App öffnen, keine Eingabe von Kundendaten und vor allem kein Besuch eines Ladengeschäfts – einfach die Bestellung nebenbei erledigen.

Natürlich bietet der Button einen Schutzmechanismus vor Mehrfachbestellungen, ebenso wie man über jede Bestellung informiert wird. Eine neue Bestellung kann über den Button erst wieder erfolgen, wenn die zuvor ausgelöste Bestellung ausgeliefert wurde. Dennoch kann natürlich eine Bestellung auch ausgelöst werden, wenn man es nicht möchte. Sei es durch Kinder, die einfach gerne alles drücken, was ihnen zwischen die Finger kommt oder auch durch neugierigen Besuch, der erstmal drückt und dann fragt, was er da nun gemacht hat. So eine Bestellung ist aber genauso flott wieder storniert – man wird ja benachrichtigt.

Während ich das System des Dash Buttons als sehr positiv empfinde, bin ich mit den angebotenen Produkten weniger zufrieden. Erwähnte ich eingangs schon, es war gar nicht so einfach, einen Dash Button für meine Bedürfnisse zu finden. Dabei gibt es durchaus Produkte, die ich regelmäßig bei Amazon bestelle und dies auch sehr gerne über einen Button machen würde. Warum Amazon hier keinen frei konfigurierbaren Button anbietet ist mit schleierhaft. Gerade Produkte, die man zum Beispiel auch im Spar-Abo über Amazon beziehen kann, würden sich an dieser Stelle ja anbieten. Diese sind bei Amazon in der Regel vorrätig, der Kunde müsste aber nicht gleich ein Abo eingehen, also diese Produkte nicht in regelmäßigen Abständen abnehmen.

Was ich hingegen nicht nachvollziehen kann, ist die Kritik der Verbraucherzentrale, hatten wir ja bereits im Blog. Weder ist die Nutzung des Buttons intransparent, noch kann ich keine Preise vergleichen. Ich wähle ein Produkt ja bewusst aus. Ist es plötzlich teurer, sehe ich das in der Bestellbestätigung, steigt es um mehr als 10 Prozent im Preis, gibt es noch einmal eine zusätzliche Benachrichtigung von Amazon. Bin ich zu faul, diese zu überprüfen, kann es mir nicht so wichtig sein, den besten Preis zu bekommen. Und, was man auch nicht vergessen sollte, ein Prime-Kunde entscheidet sich ganz bewusst für oder gegen einen solchen Button, er weiß also, worauf er sich da einlässt.

Die erste Bestellung kam bereits nach nicht einmal 24 Stunden an (trotz Lieferung via Hermes…), allerdings war es wohl auch erst einmal die letzte Bestellung über den Button. Der bestellte Kaffee ist leider gar nicht so mein Geschmack, aber da kann der Dash Button ja nichts für. Ich behalte die Buttons auf jeden Fall im Auge und sollten sie einmal für Produkte verfügbar sein, die ich tatsächlich benötige, werde ich sie auch nutzen, ich finde das Konzept insgesamt toll, wenn auch verbesserungsfähig. Nutzt Ihr bereits einen oder mehrere Dash Buttons? Falls ja, welche Produkte holt Ihr Euch denn per Knopfdruck?

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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92 Kommentare

  1. Sascha Ostermaier says:

    @Michael: Sollte Dir der Kaffee schmecken, sag Bescheid, dann ich schick ich Dir noch 2 Packungen. Kann die Plörre nicht trinken. Selten so schlechten Kaffee aus Kapseln gehabt. Den mag ich noch nicht mal Gästen anbieten, die sonst immer meine Ausprobiersorten vernichten müssen, wenn sie mir nicht schmecken. 😀

  2. Verstehen Leute eigentlich, dass es sich hier um einen Blog handelt? Hier ist persönliche Meinung zu Produkten ausdrücklich erwünscht!
    Will ich unabhängig einen Testbericht lesen gehe ich woanders hin.

    Ansonsten ist hier keiner gezwungen zu lesen. Immer dieses „Boah jetzt reicht es mir, jetzt habt ihr mich als Leser verloren und das schreibe ich hier jetzt auch mal hin weil ich so sauer bin“ geht mir richtig auf den Keks. Dafür sind statt Dir schon wieder zwei neue Leser da, also macht’s gut. Gehen kann man auch ohne Knall…

    @Sascha: Danke für den umfangreichen Bericht! Mich hat Dash sehr interessiert, auch wie es wirklich in der Praxis funktioniert. Trotzdem sind für mich derzeit nicht die passenden Produkte dabei.

    Ach ja und nochmal zu den Nörglern wegen „Support you local dealer“:
    wenn ich in nem Ballungsgebiet oder ner größeren Stadt wohnen würde, kann ich das leicht sagen. Wohnt man aber auf dem Land und hat es mindestens 8km bis zum nächsten Supermarkt oder nem Laden und muss dafür ständig das Auto bewegen, nimmt man gerne den Onlinehandel in Anspruch 😉

  3. Ja ja, böses Amazon, will verkaufen. Und Deppen, die darauf reinfallen. Fühle mich da auch moralisch und intellektuell total überlegen, wenn ich im Supermarkt einkaufe, mit den Plakaten und Werbeblättchen, die nur mein Bestes wollen, genau wie die Produktplatzierung in den Regalen, die Spezialbeleuchtung der Obstabteilung, der Musikberieselung und und und.

  4. @slider Wie bekommst Du es mit der Bestellung von mehreren Produkten per Script gelöst?

    @Björn Treffend bemerkt!!

  5. Wieso gibt es noch keinen Hallorenkugel Dash Button? #ostalgie

  6. @sascha

    Wäre ein Blogeintrag denkbar, wo Du von allen Technikbastlern Erfahrungen, Scripte und Ideen zum Amazon-Knöppekens zusammenstellst. Wenn es den die Bastler wollen?

  7. @PapstLukas

    … da wäre doch sofort die Batterie alle

  8. Manchen Leuten kann man halt einfach alles verkaufen.

  9. Zur Kritik der Verbraucherzentrale: Das BGB sieht bestimmte Informationspflichten vor, die bei einem Kauf erfüllt werden müssen. Das mag man gut oder schlecht finden, es ist nun mal Gesetz. Im übrigen basierend auf einer EU-Richtlinie.

    Heißt: Es ist egal, ob die Verbraucherzentralen das Produkt gut finden, über Geschmack lässt sich streiten. Sie halten es schlicht für rechtswidrig. Ob dem so ist, darüber werden wohl Gerichte entscheiden.

  10. Wolfgang Denda says:

    Die Freiheit zu kaufen, was man will… Wie armselig. Klingt mir alles zu sehr nach den Wünschen von Werbefuzzis, als dass es echt sein könnte.

    @Felix
    Dass die EU die Wünsche vom nationalen Verbraucherschutzrecht umgesetzt hat, dafür kann sie nun wirklich nichts. Es sieht nur mal wieder so aus, als ob „die EU“ als Blitzableiter für den Unmut einzelner dienen soll, was von dir sicher nicht beabsichtigt ist.

  11. Erst einmal
    . boah, was geht denn hier ab ?
    ich habe auch leidvoll die Erfahrung gemacht, daß eigentlich alle lokalen Händler nur das Standard Sortiment haben. nach Tagen und vielen kilometern später habe ich dann in meiner Verzewiflung in Amazon reingeschaut und ….. in welcher farbe und größe will ich es. Witzigerweise auch von lokalen Unterhändlern von Amazon.

    je nach Wohnort ist die Versorgungslage noch extremer ( auf dem sprichwörtlichen Land )
    und Amazon gerade mit Prime eine sinnvolle Alternative.

    Und zurück zur Hauptfrage, Amazon Dash ist für mich aktuell noch kein Thema, wobei gerade bei Verbrauchsartikel wie Kaffee oder Tee doch Bedarf besteht.
    gerade meine Lieblingstee Sorte ist im lokalen Handel selten zu bekommen und wieder hier hat Amazon das beste Angebot.

    Wenn Amazon die verrückte Idee bringt, jeden entsprechenden Artikel mit einem Dash bestellbar zu machen, dann steigt sicherlich die Nachfrage.

  12. Der Deutsche ist eigentlich sehr leicht für neues zu begeistern.
    Ja, sogar sehr offen was das betrifft. Solange man es macht weiterhin wie bisher!

  13. Lustig, ich hab das gestern auch erst ausprobiert, allerdings zu meiner absoluten Unzufriedenheit! Ich habe mir einen Dash-Button für Oral-B gekauft. Neben der doch recht langen Lieferzeit, einige Wochen, hat mich die Inbetriebnahme echt nerven gekostet und ich konnte sie nicht einmal erfolgreich abschließen.
    Einerseits muss man das komplette WLAN-Passwort abtippen, weder WPS noch QR-Code werden unterstützt, default mäßig möchte die App das dann aber auch noch in die Cloud packen, Komfort und so! Dann bekommt man immehin die Auswahl der Produkte und die ist, gelinde gesagt, scheiße. Nicht nur ist man in der Marke auf die des Dash-Buttons eingeschränkt, nein, selbst von dieser Marke gibt es dann kaum Auswahl. Bei Oral-B gibt es genau 1 Variante Aufsteckbürsten (3D white) für Erwachsene und diverse für Kinder. Dazu noch jeweils eine Mini Auwahl an anderen Dingen (Mundspülung, Zahnseide).
    Aber alles, was von Oral-B hautsächlich verkauft wird, ist nicht nutzbar!
    Dazu der Kundenservice von Amazon:
    „Ihr Dash Button ist an eine bestimmte Marke und an zulässige Artikel gebunden, allerdings können wir derzeit noch nicht alle Best Seller der Marke mit dem Dash Button anbieten.“
    Sorry, aber wenn ich schon für 20(!) Euro so einen Button kaufe, der mich sogar an eine Marke bindet, dann soll der doch gefälligst auch (mindestens!) eine große Auswahl dieser Marke haben.

    So bleibt mir aber wohl nix anderes übrig, als den Button zurück zu senden und das Kapitel Dash-Button zu vergessen.

  14. Witzigerweise lief nach Einführung des Buttons mit allen meinen Abos etwas schief. Die gewählte Packungsgröße war nicht mehr verfügbar, der Artikel war nicht mehr lieferbar, Lieferung verzögert sich, … Jetzt habe ich Amazon ja im Verdacht, dass sie das Abo zugunsten der Buttons einschlafen lassen wollen. Werde trotzdem keinen Button besorgen. Keine Markenbindung. Keine nochmal extra verpackten Produkte, die DHL & Co. extra bei mir vorbei bringen müssen, obwohl ich doch eh zum Supermarkt oder in die Drogerie muss.

  15. @Wolfgang Denda: Klar, nicht jeder bekommt seinen Willen, aber viele bekommen den Willen anderer aufgedrückt – besser ist das auch nicht. Und woraus Du die Erkenntnis ziehst, ich würde schnell Geld loswerden wollen erschließt sich mir auch nicht.

    @UncTobox: Sicher, jeder Anbieter versucht, seine Kunden zu „trainieren“, wenn man das denn unbedingt so sehen will. Aber letztlich kann doch jeder frei entscheiden, ob er so ein Angebot (mehr ist das nämlich nicht) nutzen möchte oder eben auch nicht.

    @stepo: Die Packstation ist schon eine gute Sache, aber so einen Button wie diesen hier nutze ich doch im Regelfall hauptsächlich, um eben die Sachen *nicht* irgendwo abholen zu müssen.

    @Kostas: Meinst Du das im Ernst, das mit dem „offen für Neues“? Oder habe ich die Ironie nicht erkannt?

  16. Wolfgang Denda says:

    @Chris R.
    Weil du in einem Geiz-ist-Geil Land darauf bestehst, mehr Geld wie nötig auszugeben. Wo Käufer wegen drei Euro in dem einen Online-Shop stornieren und nach tagelangem Preisvergleich woanders bestellen. Plus die Kosten für den Dash. Und die Zeit zur Einrichtung. Ich hab gegen den Knopf auch nichts, wenn er frei programmierbar wäre…

    Vor allem kann man mit der Amazon App auf dem Smartphone, das sowieso fast jeder immer dabei hat, mal eben auf ’noch mal kaufen‘ tippen. Auch unterwegs, wenn dir das Klopapier im Supermarkt zu teuer sein sollte. Ich halte diese Diskussion hier deshalb für reines Marketing.

  17. Hab heute nochmal reingeschaut… uff über 80 Kommentare …dafür, dagegen…
    Weiter so – das macht ein Blog aus.

  18. Eines lässt sich mit Sicherheit sagen – Amazon Dash polarisiert.

  19. @Sascha: hehe, ok, ich werde über den Kaffee berichten –
    aber zumindest als Latte Macchiato kann man doch meistens alles verstecken, zur Not mit einem Schuss Sirup 😀

  20. @cashy
    Button ist mir egal, aber mir ist soeben aufgefallen dass ich hier sehr gerne lese. Deshalb ist Dein Blog nun die erste Webseite, bei welchem ich bewusst den AdBlocker deaktiviere. Weiter so!

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