Amazon: ab 29. Oktober kein Verkauf von Google Chromecast und Apple TV mehr
Amazon hat Macht, nicht erst seit heute. Mittlerweile ist Amazon so riesig und in so vielen Bereichen tätig, dass sie sich durchaus Dinge erlauben können, die für andere Onlinehändler den Genickbruch bedeuten können. Amazon hat neulich den Fire TV der 2. Generation vorgestellt und auch der Fire TV Stick erfreut sich großer Beliebtheit. Allerdings stellten auch Apple und Google neue Streaming-Devices vor. Diese könnten Amazon den Rang streitig machen und sei es nur in den Amazon-Verkaufscharts. Ob dies der Grund für Amazons Aktion ist, weiß natürlich keiner, aber es liegt halt schon sehr nahe, auch wenn Amazon eine andere Begründung liefert.
Amazon wird ab dem 29. Oktober keine Google Chromecast und keine Apple TV mehr verkaufen. Darauf weist das Unternehmen seine Marketplace-Nutzer aktuell in einer E-Mail hin. Neue Einträge sind ab sofort nicht mehr gestattet, bisherige Angebote werden zum 29. Oktober entfernt. Die offizielle Begründung? Folgende:
[color-box color=“gray“ rounded=“1″]“Over the last three years, Prime Video has become an important part of Prime. It’s important that the streaming media players we sell interact well with Prime Video in order to avoid customer confusion.“[/color-box]Aus diesem Grund sind auch Geräte wie PlayStation, Rokus Stremaingboxen oder die Xbox nicht von dem Ausschluss betroffen, sie können Amazon Prime Video abspielen. Für den loyalen Amazon-Kunden bedeutet dieser Schritt, dass er woanders kaufen muss, wenn er Interesse an Streaming-Geräten hat, die nicht mit Amazons Videoservice können (oder wollen). Auch nicht die feine englische Art für einen Versandhändler, der sich extra Service auch extra bezahlen lässt, wobei es für die meisten wohl auch kein Beinbruch sein wird.
Apple macht das ja nicht anders.
die wahre Unverschämtheit ist doch: „in order to avoid customer confusion“. Der Kunde ist also aus Sicht von amazon zu dumm zu erkennen, was er da kauft. Und amazon unterstellt, dass der Kunde, wenn er ein Streaminggerät bei amazon kauft, dass das dann auch mit amazon Prime ghet, ja?
Mit dem Argument könnten Sie ja auch englische Bücher sperren etc., das kommt bestimmt als Nächstes.
Erinnert mich ein bisschen an diese ganzen Such-Algorithmen … auch bei amazon selbst .. tipp was ein was sie nicht haben und Du bekommst anstatt „gibts nicht“ 100 Mio. andere Artikel angeboten, damit keine „schlechte User-experience“ entsteht. Als Nicht-Idiot, möchte ich aber wenn ich etwas spezifisches suche was sie nicht haben, keine anderen Artikel angeboten haben, die ich nicht will.
Sucht man „microsdxc 8gb“ bekommt man schon auf der ersten Seite Karten mit 64GB udn 128GB angeboten … ist doch unmißverständlich was ich suche / brauche, oder? … tolle user experience.
@Zwölvis: doofe (sheep) disciples (Jünger)? = sheeples!
Sowas wird von den Kunden hoffentlich bald bestraft werden. Auch bei Android brauchte es Zeit, bis sich Amazon Video auch hier als App wiederfand. Da mussten halt vorher die Amazon Fire-Tablets und das Smartphone ordentlich floppen.
Und die Fire-TV-Box und -Stick scheinen demnach ja auch nicht allzu gut zu laufen…
Wo soll das denn Wettbewerbsverzerrung sein ? Apple verkauft in seinem Store auch keine Fire TV´s oder Chromecasts, auch Google verkauft keine Fire TV´s oder Apple TV´s.
Ich würds genauso machen.
….und als nächstes fliegen dann die iPhone/iPad App für Amazon Prime Video aus dem Apple Appstore….
Leute die ein Apple TV haben wollen die kaufen sich dann bestimmt kein FireTV, dann wirds eben woanders bestellt…. Idioten….
Finde ich gut! Amazon wurde schließlich auch von Google abgestraft und musste die App abändern. Aktuelle „Amazon Shopping“ im Play Store kann kein AIV und keine Apps. Ich gehe davon aus das Apple auch keine AIV App wollte und deswegen richtige Entscheidung. Amazon will halt verkaufen und denen wäre es egal ob auf ATV XBOX oder auf dem smartTV, wenn man aber Amazon aussperrt sperrt man selbst auch. It’s Business
Wie viele Kunden haben sich wohl bei amazon beschwert dass AIV bei Apple TV nicht funktioniert. Werden wohl mehrere gewesen sein.
@Johnboy: Es gibt aber schon einen deutlichen Unterschied zwischen dem Apple Store/Google Store und Amazon, das ist dir schon bewusst?!?
@Oliver: Im Playstore dürfen keine eigene Appstores vertrieben werden. Das ist doch ziemlich verständlich. Aber man kann dennoch ohne Probleme unter Android den Amazon Appstore installieren. Unter Amazon.de wird man im Gegenzug aber nicht mehr den Chromecast kaufen können, auch nicht im Marketplace. Das wäre vergleichbar, als wenn Google die Nutzer komplett daran hindert, die App überhaupt unter Android installieren zu können. Übrigens könnte Amazon jederzeit eine Amazon Video-App in den Store stellen, wenn sie denn wollen. Übrgens will Amazon eben nicht verkaufen, sonst würden sie ja nicht den Apple TV und den Chromecast aus dem Angebot nehmen.
@Daniel
Wenn Google alternative appstores verbietet ist es verständlich, wenn Amazon alternative VoD sticks verbietet ist es böse?
@Oliver
Mal ganz dahin gestellt, was du gut findest oder was nicht. Google lässt schlicht keine „AppStores“ in ihrem Market zu… Und das ist sicherlich auch nachvollziehbar. Amazon hat einen Weg darum herum gefunden… Und das funktioniert meiner Meinung nach auch gut. Warum die passende Instant Video App nicht um Play Store listing zu finden ist liegt wohl schlicht und einfach an Amazon, da ja Watchever und Netflix durchaus ihr Angebot dort unterbringen konnten.
Gleiches gilt im übrigen auch für den Apple App Store unter iOS… Bis was anderes bewiesen ist würde ich den schwarzen Peter also durchaus bei Amazon suchen, die hier eher ihr eigenes Süppchen kochen wollen.
@Johnboy
Ich kann hier den User durchaus zustimmen, die Amazon da einen nicht ganz sauberen Eingriff in den Wettbewerb vorwerfen.
Wo hier der Unterschied gemacht werden muss, ist (und da mit beziehe ich mich jetzt mal ausschließlich auf den deutschen Markt, sollte sich Amazon auch dort so gebären, da ich im recht des US Bereiches nicht annähernd so tief drin bin) die Tatsache, dass Amazon in Deutschland eine gewisse Marktmacht besitzt und damit aus kartellrechtlicher Sicht wesentlich mehr Auflagen hat als kleinere Unternehmen. Vorsicht geboten ist hier bei dem Begriff des „relevanten Marktes“, der ausschlagkraftig ist, ob ein Unternehmen im Rahmen des Gesetztes agiert. Apple und Google nehmen hier keineswegs den Stellenwert eines Marktplatzes ein, sondern sind vielmehr Unternehmen, die eigene Produkte anbieten (plus ein wenig drum herum). Amazon hat das Problem, dass sie sowohl im Bereich einer Handelsplatform unterwegs sind, als auch selbst im produzieren von Gütern, die im Wettbewerb mit ähnlichen Produkten von Fremdherstellern stehen.
Nagelt mich nicht drauf fest, aber wenn in Deutschland der Vorstoß tatsächlich gewagt wird und Unternehmen wie Apple und Google das nicht hinnehmen wollen, dann festigt das die Position von Amazon auf europäischem Boden nicht gerade. Ist für ein Unternehmen immer eine Abwägung, ob ich es mir so mit Konkurrenten, die durchaus auch Potentiale für Zusammenarbeit bieten und den Ländern in denen ich agieren so verscherzen möchte.
Sie nehmens raus weil Chromecast und ATV ihr Gedöns nicht abspielen können obwohl beide ein SDK haben und Amazon einfach nur Apps für diese Platformen rausbringen müsste…
@jOhn dein Vergleich hinkt. Amazon ist eine Shopping-Webseite. Und auf dieser Seite werden auch nicht andere Stores wie MediaMarkt.de oder Otto.de gelistet, sondern nur das, was auch bei Amazon angeboten wird. Amazons Ansatz war aber offensichtlich der Versuch, den Playstore zu umgehen. Dennoch hindert Google die Nutzer nicht daran, auf Android den Amazon Appstore zu nutzen, Aber das tut auf der anderen Seite Amazon mit ihrem jetzigen Schachzug. Denn nicht nur Amazon selbst stellt den Verkauf ein. Auch alle anderen Wege via Marketplace, etc. werden gesperrt.
Fazit: Auf Amazon.de ist es in Zukunft auch über Drittanbieter nicht mehr möglich, einen Chromecast zu kaufen, aber bei Android ist es immer noch möglich über Drittanbieter (nämlich Amazon selbst) an den Amazon Appstore zu kommen. Wenn nur Amazon selbst den Vertrieb einstellt, wäre es etwas anderes. Aber auch andere Händler werden daran gehindert, die Geräte im Marketplace zu verkaufen.
@j0hn
Ob böse oder nicht sei dahin gestellt. Der Play Story kann hier nicht ganz mit Amazon als Handelsplatform verglichen werden. Google verbietet keineswegs die App an sich, sondern die potentielle Gefahr, die von alternativen Stores ausgeht.
Das Problem ist dabei, dass man auch die Macht darüber abgeben würde. Person XY könnte zum Beispiel über einen alternativen Store der über Google Play geladen wird auf content zugreifen, der sich im illegalen Raum bewegt… Google wäre dann tatsächlich in einer Position wie potentielle Haftungsansprüche gestellt werden können.
Amazon hingegen ist hier (wie eben auch erwähnt) in einer besonderen Situation, da sowohl ein Marktplatz existiert, als auch selbst Hardware produziert wird.
Tatsachlich findet im übrigen in den USA aktuelle eine Untersuchung statt, ob Google Android Kit eigener Software vorausstatten darf oder ob Alternative Produkte gleich berechtigt werden müssen.
Im Amazon Beispiel könnte der Konzern ja auf den Vertrieb von ChromeCasts verzichten, es jedoch den Market Place Anbietern nicht untersagen… Damit wäre eine vergleichbare Lösung geschaffen, wie Google es dem Amazon Store erlaubt.
@Daniel
Ich schein dir zwar immer ein paar Minuten hinter her zu hinken… Aber ich muss zugeben bei der Aussage sind wir uns doch sehr einig 😉
@Daniel: Es ist aber dennoch einfach einen Chromecast zu kaufen wenn man ihn bei amazon nicht bekommt. Sehe da aber sowieso kein Problem, schliesslich verkauft doch auch Google in seinem Store nicht den Fire TV. Ich hoffe dieser vergleich ist dir gut genug.
@Daniel: Zu deinem Fazit: Dieses Fazit hinkt gewaltig, denn man kann im Web Browser noch andere Webseiten (Shops) aufrufen und dort noch Chromecast kaufen. Es geht halt eben auf dieser einen Seite nicht.
@GusGus: Google erlaubt es doch nicht Amazon das man den Amazon Store installieren kann, sondern lediglich dass man Apps aus anonymen Quellen installiert. Google erlaubt insbesondere kein Marketplace in ihrem Play Store wenn man schon so komische Vergleiche versucht aufzustellen, daher ist Amazon in diesem Fall ja sogar kundenfreundlicher.
@Bambino
Der Vergleich wurde hier schon mehrfach versucht abzuführen. Amazon ist ein weltweit agierendes Unternehmen, dessen Kernkompetenz das verkaufen von Produkten ist.
Google ist ein Software Konzern, der unter anderem auch einen kleine Sparte Hardware unterhält. Der Store dient lediglich zum Verkauf der eigenen Produkte (plus Zubehör).
Also nein. Der Vergleich kann im Zweifel keine Sekunde lang stand halten.
Jetzt ist mein Kommentar verschwunden??? Oh man wie nervig. Also noch mal von vorne.
@Daniel: Dein Fazit hinkt doch genau so sehr. Dein Vergleich müsste sich auf den WebBrowser beziehen und mit diesem ist es doch immer noch möglich andere Webseiten aufzurufen wo man problemlos den Chromecast kaufen kann. Es geht eben nur nicht auf dieser einen Seite.
@GusGus: Also Google erlaubt doch nicht explizit die Installation von Amazon Appstore, sondern lediglich das installieren von Apps aus unbekannten Quellen. Wenn man da diesen Vergleich schon macht, dann könnte man auch sagen dass Google in seinem Play Store keinen Marketplace anbietet und somit weniger Kundenfreundlich ist als amazon.
@GusGus. Im Google Store kann man Produkte von verschiedenen Herstellern kaufen, wenn man es schon genau nehmen möchte. Der Store ist sehr begrenzt aber weil es eben so Googles Wunsch ist.