Klage gegen Essential: Rechtsstreit um modulare Features bahnt sich an
Essential hat bisher mit seinem Essential Phone PH-1 durchaus für Aufsehen gesorgt: In den USA ist das Smartphone aus hochwertigen Materialien wie Titan bereits erhältlich. An dem Start in Europa tüftelt man derzeit noch. Jetzt kommt es allerdings offenbar zu einem Rechtsstreit, der sich um die modularen Features des Essential Phone drehen soll. So verklagt das Unternehmen Keyssa Inc., hinter dem unter anderem der ehemalige iPod-Kopf Tony Fadell steckt, Essential. Man wirft Essential den Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen vor. Essential selbst hat aktuell nur erklärt, dass man bisher keine Informationen zu einem anstehenden Prozess bzw. einer Klage erhalten habe.
Im Wesentlichen hat Keyssa seit 2009 an einem Chip gewerkelt, der drahtlos große Datenmengen übertragen kann und mobile Endgeräte mit Accessoires vernetzen soll. Als Partner hat Keyssa bisher unter anderem Samsung und Hon Hai Precision, die Mutter von Foxconn, genannt. Einen derartigen Chip bzw. derartige Techniken nutzt nun, ohne eine Partnerschaft mit Keyssa, auch das Essential Phone für seine modularen Anhängsel.
Keyssa erklärt in seiner Klage, dass man mit Essential zehn Monate lang im Austausch stand. Essential wollte die Techniken Keyssas demnach für das Essential Phone nutzen. Am Ende entschied man sich bei Essential aber für ein Konkurrenzprodukt von SiBeam. So weit so gut, dergleichen passiert oft. Allerdings unterstellt Keyssa nun, dass das Essential Phone zahlreiche Techniken einsetze, welche Keyssa entwickelt habe. Beispielsweise soll Essential Keyssas Design für die Antennen übernommen haben.
Laut Keyssa habe man Essential die Techniken und die Geschäftsgeheimnisse aber im Zuge eine NDA-Vereinbarung zur Verfügung gestellt. Es war festgelegt, dass Essential die erhaltenen Informationen nicht eigenmächtig kommerziell nutzen dürfe. Das geschah aber laut Keyssa: „Keyssa wurde von Essential nicht für seine Beratung und sein Know-How entschädigt.“ Man habe mit Essential eine außergerichtliche Einigung erzielen wollen, sei aber auf taube Ohren gestoßen.
Nun muss die Zeit zeigen, wie sich die Angelegenheit weiter entwickelt und ob es vor Gericht geht. Als Außenstehender lässt sich schwer beurteilen, wer hier im Recht ist.
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