Norton Core: „Sicherer“ Router mit Abokosten
Neu ist die Idee zum Produkt nicht, welches Norton Core im Rahmen der CES 2017 in Las Vegas gezeigt hat. Grob vereinfacht gesagt: Der Norton Core ist ein Router mit angeschlossener Software-Lösung und Abo-Kosten. Ein weiterer Anbieter von Sicherheitslösungen, der Ähnliches im Angebot hat, ist F-Secure. Man kauft sich also einen Router und bekommt gegen monatliche Zahlung zugleich eine Sicherheitslösung präsentiert. Der erstmal in den USA käuflich erwerbbare Norton Core wird bei 280 Dollar liegen, in einer Rabatt-Aktion bekommen frühe Besteller diesen für knapp 200 Dollar.
Mit inbegriffen ist der Schutz unbegrenzter IoT-Geräte, 20 Macs, Windows-Rechner, Smartphones oder Tablets. Das Gerät, welches im Sommer 2017 ausgeliefert werden soll und nur im Kaufland funktioniert, bietet normale Routerfunktionen ohne das Abo, die Sicherheitsfunktionen „Norton Core Security Plus“ durch Norton müssen allerdings bezahlt werden. Das erste Jahr ist mit drin, danach werden 9,99 Dollar pro Monat fällig. Norton will seinen Router, der optisch recht schick ist, sicherer darstellen.
Mit der neuen Technik des Smart Home gibt natürlich immer mehr Elemente, die Daten nicht nur im Haus umherschicken, sondern auch zu externen Plätzen: Das fängt bei intelligenten Stromzählern an und hört mit jedem Gerät auf, welches im Haushalt (pseudo-) intelligent agiert – und sei es eine Kamera, die Bilder eines schlafenden Babys auf das Smartphone der Eltern sendet. Neue Technik, die sich breitmacht, bedeutet neue Ansätze, für den Schutz dieser Technik zu sorgen und Missbrauch zu verhindern.
Andere Router wären oft anfällig, er würde immer alles monitoren, bei Auffälligkeiten Geräte in Sachen Netzwerkzugriff in eine Quarantäne schicken. In Sachen Technik ist man gut aufgestellt: Man verwendet einen 1,7 GHz starken Prozessor, dem 1 GB RAM und 4 GB Flashspeicher zur Seite stehen. Norton Core unterstützt 802.11a/b/g/n/ac, hat zwei USB 3.0-Ports und vier Gigabit-Ethernet-Anschlüsse.
Tja. Bin nur ich derjenige, der einen nackten Router ohne Abo lieber in den eigenen vier Wänden einsetzen würde?
Im Business total normal.
Die Firewalldienste inkl. Virenschutz, Spamschutz, APT Blocker usw. funktionieren nur mit aktiver Lizenz und diese muss natürlich regelmäßig erneuert werden – die Firewall selbst muss man aber auch kaufen.
Warum nicht auch im privaten Umfeld so nutzen? Wenn die Sicherheitsfunktionen aktuell gehalten werden und ihren Zweck erfüllen.
Durch die eigenen Lösung von Microsoft kann ich mir gut vorstellen, das Norton neue Wege zur Monetarisierung sucht.
Nur leider ist unabhängig davon zum Einen die Softwarelösung schon ein wahrer Bremsklotz im System und zum Anderen wohl kaum ein privat Anwender bereit für eine bisher nicht benötigte Dienstleistung 10€ um Monat auszugeben.
Es sei denn, der amerikanische Saturn Verkäufer sucht sich seine Opfer – ich mein Kunden ganz gezielt aus…
Jetzt hat Norton nicht nur Softwarelösungen, sondern auch Hardwarelösungen, die mich unberechtigerweise vom Internet trennen? Danke, nein.
Ich hol mir doch nicht die schlimmste aller Schlangenölseuchen in meinem Router. Das Ding hat bestimmt mehr Sicherheitslücken und macht https kaputt, als das es irgendwas „sicherer“ macht.
Kostenlos im 1 Jahr danach dann durch Abbo auf 119,88 USD im Jahr. Eine normale PC-Sicherheitslösung von Norton kostet sonst höchstens die Hälfte und ob der Router irgend etwas besser kann („außer schnüffeln“) als etablierte Router bezweifel ich einfach mal so. Naja, jeder versucht halt mal was Neues um Geld zu verdienen.
Das liest sich wie Buzzwordbingo….
Jetzt weiss ich, dass das Teil Abo kostet – aber nciht, was ich im Gegenwert bekomme. Internet-of-Things sicherer…. wodurch… durch nen Router?
Zu teuer für Privatkunden. Meine Lösung: Hardware „ALIX.2D13 Bundle“ für einmalig 150 Euro; Software IpCop wg. OpenSource kostenlos. Das läuft hinter meinem Kabelrouter und erlaubt mir drei Netze: Heimnetz, Internetzugang und WLAN-Hotspot. Vom Heimnetz und vom Hotspot gelangt man ins Internet, Vom Hotspot gelangt man aber nicht ins Heimnetz. Das funktioniert seit mehr als 4 Jahren bei mir. Einziger Wermutstropfen: IpCop wird anscheinend nicht mehr gepflegt, denn seit ca. 2 Jahren gibt es kein Update mehr.
Derartige Abokosten nenne ich übrigens „additive Kosten“. Man überlege mal, welche monatlichen Kosten man auf diese Art so hat (und wie die sich dann summieren).
Wäre interessant da mal ein paar mehr Hintergrunddetails zu erfahren. Was macht das Ding genau? Ich könnte mir vorstellen, dass Symantec damit teilweise ihr ATP-Backend für Endkunden in den Markt bringen will. Erstens bringt’s Geld ein, zweitens können die damit ihre Datenbasis durch Cloud-Sandboxing nicht nur von Enterprise-Kunden, sondern von jedem Heimrouter enorm erweitern. Soweit ich weiß, macht das noch kein anderer Anbieter – aber wenn’s klappt baut Microsoft das ruckzuck in Windows Defender ATP für Endkunden ein :-).
@friddes: Das macht aber kein normaler Enduser und du sagst ja auch, dass keine Updates mehr erfolgen – so etwas kostet nun einmal.
@kOOk: genau das denke ich auch. Die bekommen somit viel mehr Infos, die sie dann super für Businesskunden verwenden können. Das macht Sophos aktuell auch mit seiner kostenlosen Endpoint Pretection – nur dass diese kostenlos ist. 🙂
@friddes … probier doch mal OPNsense – https://opnsense.org/about/about-opnsense/ … habe ich jahrelang mit nem Alix hinter einem QSC Modem genutzt … da hieß es noch m0n0wall 😉 Gleiche Konstellation wie bei Dir …