Matchstick: Mediastick auf Basis Firefox OS kommt nicht

Wie gewonnen, so zerronnen. Vielleicht erinnern sich einige noch an das Projekt Matchstick, welches im vergangenen Jahr über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter erfolgreich nach Unterstützern suchte. Rund 18 Euro kostete der Stick, der mit Firefox OS auf den Markt kommen sollte – doch bereits im Februar dieses Jahres wurde bekannt: das Projekt braucht noch etwas Zeit, man stellte die Auslieferung des Sticks um ein gutes halbes Jahr zurück. Grund hierfür war die bessere Hardware, die man verbauen und an die Kunden ausliefern wollte, zudem sollte der Stick auch mit DRM-Inhalten wie Netflix umgehen können.

MatchStick

Nun aber die schlechte Nachricht für alle, die das Projekt unterstützt und sich auf den Stick gefreut haben: den Stick wird es nicht geben, die Unterstützer werden ihr Geld zurück bekommen. Warum das Projekt nun die Biege macht? Es ist tatsächlich die eben angesprochene DRM-Unterstützung:

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After struggling with the DRM development based on Firefox OS for most of this year, we realize continued development of DRM, though showing early signs of promise, will be a long and difficult road. We have come to the conclusion that we will not be able to reliably predict the completion date of the DRM development without significantly more research, development and integration.

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Unterstützer müssen sich laut Aussagen von Matchstick bis zu 60 Tagen gedulden, bis das Geld ausgezahlt wird. Das Projekt sammelte im Vorfeld über 470.000 Dollar ein und konnte über 17.200 Unterstützer für sich gewinnen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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8 Kommentare

  1. Thomas Baumann says:

    Wieder mal ein Projekt was „dank“ DRM gestorben ist.
    Ich erinnere gerne an die Un-CD’s, an DVB-C was am PC nahezu unmöglich ist (zumindest am Laptop) da es keine Karten für gibt die entschlüsseln können (ja, selbst die freien Programme sind verschlüsselt), den restlichen Kopierschutz Kram auf DVDs und BDs die kleinere oder gratis Programme nicht wiedergeben können (respektive dürfen), … Dafür werden Millionen ausgegeben. Und was bringt es? Genau das Gegenteil. Ich habe mir schon seit über 10 Jahren keine Audio-CD mehr gekauft, erstrecht nicht mehr als So-Nie damit angefangen hat da Viren drauf zu pressen. Kabel Digital will ich deswegen auch nicht. Und den Kopierschutz auf DVD und BD lässt sich schon seit Ewigkeiten aushebeln. Geldverschwendung da engstirnig.

    Aber generell… Warum noch so ein Stick? Im Moment wird man ja mit diesen Chromecast Dingern dichtgeworfen. Hab hier selber noch einen und kA was ich damit soll. Ok, anderes OS. Aber ob das so relevant ist?

  2. Sowas könnte auch ein Geschäftsmodell sein. Kicksterter Projekt was eine halbe Million einnimmt nur um das Geld nach einem Jahr oder so wieder zurück zu zahlen. Natürlich lässt man das Geld Arbeiten oder legt es gewinnbringend an, zahlt es dann aber ohne Zinsen zurück.
    Da dürfte schon was bei rum kommen.

    Wobei ich dem Projekt das nicht unterstellen möchte. Aber machbar wäre sowas mit einer solchen Hintergrundgeschichte sicherlich, oder.

  3. Nie davon gehört.

  4. Johnny Drama says:

    @Thomas Baumann
    Ich denke, dass ca. 95 % aller Chromecast Käufer nicht wissen, was sie damit sollen. Das Teil kann auch schlicht und ergreifend nichts.

  5. Leider wird Kickstarter immer mehr zu einer Plattform von Projekten bei denen die Komplexität unterschätzt wird. Vielleicht sollte bei Hardwareprodukten ein funktionierender Prototyp zur Voraussetzung werden, oder diese zumindest einen gesonderten Bereich bekommen.

    @Johnny
    Er macht genau das was viele von ihm erwarten, ohne sich durch ein TV Interface hangeln zu müssen.

  6. @Thomas Baumann
    Soweit ich weiß, haben Audio-CDs schon länger keinen Kopierschutz mehr.
    Im Übrigen ist die Frage, wie du den Kopierschutz umgehst. Ist es mit – in Deutschland – legalen Mitteln möglich, ist es auch legal. Umgehst du ihn mit Hilfe von z.B. Software, die in Deutschland verboten ist, ist auch das Umgehen des Kopierschutzes illegal.

  7. @Leif Sikorski: Das hätte beim Matchstick-Kickstarter nicht geholfen. Hier war das Hardware-Design ja schon abgeschlossen und es sollte nur noch produziert werden. Aber Monate nach Ende des Kickstarters, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Produktion bereits auf Hochtouren hätte laufen sollen, entschieden die Macher, daß sie die Hardwareausstattung verbessern und DRM-Unterstützung einbauen wollen. Und das war der Anfang vom Ende dieses Projektes.
    Ich hatte damals die Zeichen der Zeit erkannt und mein Geld zurück gefordert (und auch erhalten). Die Unterstützer, die bis jetzt gewartet und geglaubt haben, daß sie tatsächlich noch etwas erhalten würden, haben mein Mitleid, nur: Es war klar abzusehen, wo das endet.

  8. Eben, einen Prototyp gab es zum Zeitpunkt der Kampagne bereits, und es wurden später ja auch schon Vorab-Geräte an Entwickler geliefert. Also es ist wirklich nicht so, dass hier nichts geleistet worden wäre. Das Problem liegt meiner Meinung nach auf der Management-Ebene, es wurden schlicht und ergreifend falsche Entscheidungen getroffen – sofern sich das überhaupt von außen sagen lässt, aber das ist mein Eindruck. DRM, so einen negativen Klang es auch hat, ist ein wichtiges Feature, das sehe ich ein. Ich verstehe, wieso man das im Produkt haben wollte. Die Sache ist halt nur: die Unterstützer wissen ganz genau, was sie unterstützt haben, und das war ein Produkt ohne DRM. Die Unterstützer hätten also darauf verzichten können. Man hätte meiner Meinung nach die DRM-freie Variante als erstes Produkt veröffentlichen sollen, einen DRM-fähigen Stick hätte man auch später als Nachfolger veröffentlichen können. Klassischer Fall von >zu viel gewollt<. Und wäre das Produkt pünktlich veröffentlicht worden, wäre der Preis auch fast unschlagbar gewesen. Mittlerweile ist der Chromecast ja auch im Preis gesunken

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