Apple stellt ResearchKit vor: Open Source-Umgebung sammelt Daten aus Health Apps für Forschungszwecke
Auch wenn die meisten Menschen heute ihre Augen auf die Apple Watch und das neue MacBook gerichtet haben, so hatte Apple noch eine weitere Neuerung vorgestellt, die weiter in die Thematik Gesundheit geht: Apple ResearchKit. Dieses soll anonym medizinische Daten von Nutzern sammeln, die für Forschungen und Studien herangezogen werden sollen.
Apple gab heute die Verkaufszahlen aller iPhones seit Start des ursprünglichen iPhones bekannt. Insgesamt 700 Millionen iPhones wurden bislang an den Mann gebracht. Auf diese iPhones wurden bereits zig Millionen Apps heruntergeladen, darunter eine Vielzahl an Gesundheits-Apps. Diese Apps beinhalten wiederum wichtige Daten, die für klinische Studien äußerst hilfreich wären. Der Grundgedanke von Apple ResearchKit setzt genau hier an.
Das ResearchKit ist eine Open Source Softwareumgebung, die von Anbietern von Gesundheits-Apps genutzt werden kann, um anonyme Daten zu sammeln, die schließlich der Erforschung von Asthma, Brustkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes & Parkinson dienlich sein können.
Wenn ein Nutzer die Erlaubnis erteilt, kann Apples Health App, auch mithilfe von Drittanbieter-Hardware wie Wearables, bereits auf eine Vielzahl wichtiger Daten zurückgreifen wie Gewicht, Blutdruck, Blutzuckerspiegel oder wann ein Nutzer sein Asthmaspray benutzt. Auch der Zugriff auf Beschleunigungssensor, Mikrofon, Gyroskop und GPS-Sensoren am iPhone können durch die Health App erfragt werden, was Einblick in die motorische Verfassung, die Fitness, Sprache und den Gedächtniszustand des Patienten gibt. Diese Daten sind ein mächtiges Werkzeug für Forscher.
Da es für Institute zumeist schwierig ist, Langzeit-Studienteilnehmer zu rekrutieren, da diese im Optimalfall in der Nähe des Instituts wohnen, könnten die Daten der Health App auf einen Schlag Millionen von Nutzern zu Studienteilnehmern machen – egal, ob sie in der Nähe der Einrichtung leben, oder am anderen Ende der Welt. Forscher können zwecks Rekrutierung mit ResearchKit auch einen interaktiven Einwilligungsprozess entwickeln, bei dem Anwender freiwillig auswählen können, ob sie an einer Studie teilnehmen möchten und welche Daten sie für die Studie zur Verfügung stellen möchten.
Das Apple ResearchKit soll im April als Open Source-Umgebung angeboten werden und gibt Forschern die Möglichkeit, an speziellen Aktivitätsmodulen in dieser Umgebung mitzuwirken und die Daten mit der Forschergemeinde weltweit zu teilen. Vorerst sind die bislang vorgestellten Apps auf Basis von ResearchKit nur im US-amerikanischen App Store erhätlich, sollen jedoch in Zukunft in weiteren Ländern für iPhone 5, iPhone 5s, iPhone 6 und iPhone 6 Plus verfügbar gemacht werden.
Und alle jubeln, wenn die Datenkrake Apple einen neuen Dienst anbietet.
Wo ist eigentlich der Caschy heute? Keine Artikel heute?
@Suchender: Der ist in Berlin auf einem Apple-Event. Wenn du einen Blick auf den Facebook-Account wirfst, findest du ein kurzes Hands-on zum neuen MacBook. Aber caschy wird sicherlich noch ein bisschen Senf zu den Ereignissen heute abgeben.
@GongGonzo
Wo ist hier die Relevanz bzgl. Datenkrake? Der Artikel erwähnt weder Google noch Facebook.
Ich denke du solltest dich auch mal kundig machen wo der Unterschied zwischen einem Dienst und einer API für Drittanbieter besteht.
Oder lies einfach mal den Artikel. Das klärt vielleicht einiges.
gonggonzo glaubt natürlich nicht der aussage, dass die daten nicht von apple gelesen werden (wurde in der keynote sehr deutlich angesprochen). aber wir deutschen bleiben lieber in unserer höhle und die amerikaner versuchen währenddessen mit solchen projekten die gängigen volkskrankheiten zu bekämpfen.
Wie soll Apple auch an die Daten kommen? Das könnte man mit einem Packet Sniffer leicht überprüfen.
@Kalle oder HO: Apple verkauft den Zugriff auf eure Daten an die Pharma-/ Gesundheitsindustrie. Zugriff bekommen nur Firmen die von Apple autorisiert wurden, also Eintritt gezahlt haben.
Aber natürlich ist für die Apple-Fanboys das etwas ganz anderes als wenn die Daten von Google oder Facebook verkauft werden.
Und genau hier sieht man an euch, dass von mir oben angemerkte Problem bzw. die Doppelmoral einiger Nutzer. Bei Google und Facebook meckert man, aber bei Apple wäre es etwas ganz anderes und es wäre „gut“ für uns. So verblendet muss man erstmal sein.
@GongGonzu Und die Firmen kriegen nur die Daten, bei denen die Nutzer die Weitergabe erlauben, so what?
Im Gegensatz zu Google/Facebook glaube ich Tim Cook, wenn er sagt, dass die Privatsphäre der Nutzer wichtig ist (siehe http://www.telegraph.co.uk/technology/apple/11441265/Terrorists-should-be-eliminated-says-Apples-Tim-Cook.html).
>gonggonzo
keine ahnung ob apple dafür geld von den firmen nimmt oder das aus imagegründen macht, so oder so glaube ich bzw vertraue ich apple am ehesten, dass die das machen was sie sagen. es werden die daten anonym weitergegeben… und nicht automatisch, sondern so wie es der nutzer einstellt. der nutzer muss also ganz klar aktiv werden wenn er seine daten zur verfügung stellen will.
1. anonym? glaube ich nicht. man kann herausfinden von welchem handy, wearables, .. die daten kommen. und man kann geräte eindeutig identifizieren. …
2. erlaubnisvorbehalt? glaube ich nicht. sobald es daten gibt, gibt es begehrlichkeiten. krankenkassen, pharmafirmen, lobbyarbeiter, geheimdienste,werbefirmen, …
microsoft, apple, google, facebook, … sind alles keine gutmenschen. die wollen gewinn machen. und wenn es nicht direkt geht (über unser geld) dann geht es eben indirekt (über unsere daten). keiner von denen entwickelt eine software für lau.
und egal was ein manager sagt: keiner hat vor eine mauer zu bauen und griechenland zahlt alles zurück.
eine gute und nette idee, leider wird sie nicht funktionieren, da die menschen moralisch nicht reif genug für diese technik sind.
@alex
… und die Dienste lachen sich kaputt über soviel Naivität! kopfschüttelbismirschwindligwird.
Tim Cook zur Heiligsprechung vorschlagen, das wär mal was, wa?
@Alex: Und hier siehst du das typische naive Fanboy verhalten, wenn für dich manche Firmenchefs glaubwürdiger sind als andere. Es sind alles gewinnorientierte Firmen, mit den gleichen Zielen.
Mit iBacon, ApplePay und den Gesundheitsdiensten zeigt Apple, dass sie sehr viel Interesse an der Erstellung von Nutzerprofilen haben. Natürlich werden Fremddienste ausgesperrt um exklusivere Datensätze zu halten.
Wie gut sie mit den Daten umgehen, zeigt zB. der damalige angebliche „Bug“ im Lokalisierungsdienst der auch ohne Zustimmung Bewegungsprofile angelegt hat.
Dieses hier ist der erste Schritt in den Einstieg in den Datenhandel und gerade in eines der kritischsten Gebiete die es gibt. Krankenversicherungen könnten, zB. auch „Studien“ durchführen und da für solche Studien einige Faktoren wichtig sind wie Alter, Wohnort, Ernährung (= Kaufverhalten) kann man trotz der Anonymisierung sicherlich ziemlich gut auf dich als Person schließen.
Apple ist zwar noch kein großes Tier im Datenhandel, aber sie bereiten alles vor um einen relevanten Marktanteil zu erhalten und die Schafe freien sich noch, dass sie langsam zum Produkt werden.
@GongGonzo
Du hast Null Ahnung von der Materie und stellst Behauptungen in den Raum. Wenn du nicht weisst wie die Technologie funktioniert (die nebenbei Open Source ist und so von jedem analysiert werden kann), solltest du sie auch nicht kommentieren. Sorry. Versuch’s nochmal wenn du dich informiert hast und deine Behauptungen beweisen kannst.
Ich sehe die Sache auch eher skeptisch, sicher ist das ein erheblicher Fortschritt, kommt letztendlich aber auch darauf an, wie brauchbar die Daten sind.
Die Versicherungen, Pharma-Konzerne, Bonitätsdienste haben unglaubliches Interesse an solchen gesundheitlichen Daten. Man stelle sich vor, man erfasst in einer App, dass man sich gerade eine Zigarette angemacht hat oder man sich zum Wochenende eine Flasche Rotwein reinkippt. Ob man irgendwelche organischen Erkrankungen, Unfälle, Befunde usw. hat. – das sind alles Daten und damit Gründe womit eine Versicherung schon alleine einen Klienten ablehnen könnte.
Bisher haben die Versicherungen kaum eine Chance an diese Daten wegen der ärztlichen Schweigepflicht zu gelangen. Wer länger mal krank ist, da ruft die Versicherung auch gerne mal beim Arzt an, welcher dann auf die Schweigepflicht hinweist. Der Versicherte kann natürlich selbst entscheiden, welche gesundheitlichen Daten er der Versicherung preisgibt.
Kollege von mir, der eine Agentur in Hamburg, hat mal für Krankenkassen wegen Marketing gearbeitet. Da ging es in der oberen Etage nur darum, wie kriegen wir die ganzen gesunden Menschen, die nie oder nur wenig Kosten verursachen zu uns und die anderen mit chronischen Erkrankungen, Infektionserkrankungen, organischen Erkrankungen und Raucher wo das Risiko erhöht ist, zu den anderen Krankenkassen, welche alle annehmen müssen.
Auch für Bonitätsdienste spielen solche Daten eine wichtige Rolle, denn ein Kreditgeber gibt wohl schlecht einem schwerkranken, der möglicherweise arbeitslos oder sterben könnte, Kredit.