Auch Barack Obama ist verschlüsselte Kommunikation ein Dorn im Auge
Vor ein paar Tagen machte die Aussage des britischen Premiers David Cameron die Runde, dass Verschlüsselung moderner Internet-Kommunikation, wie etwa bei Messengern, die Arbeit der Geheimdienste erschwere und diese uneingeschränkten Zugang zu allen Kommunikationsformen haben müssten. In das gleiche Horn bläst nun US-Präsident Barack Obama. Dieser allerdings sehr widersprüchlich. Während er auf der einen Seite fordert, dass Geschäfts-Daten im privaten Sektor besser vor Hackern geschützt werden müssen, sieht es aber gleichzeitig als Problem, wenn Behörden keinen Zugriff auf Kommunikationskanäle erhalten.
Wie das Wall Street Journal schreibt, ist Obama der Auffassung, dass die Firmen im Silicon Valley sicher auch daran interessiert seien, das Problem zu lösen, schließlich seien sie Patrioten (man stelle sich so eine Aussage einfach einmal in Deutschland vor…). Nach den Snowden-Enthüllungen, die zeigten, dass NSA und GCHQ quasi sämtliche Kommunikation überwachen, werben Firmen bei ihren Produkten mit Verschlüsselung, bringen sie so auch in die Köpfe der Nutzer.
Um sich gegen die NSA-Spionage zu wehren, haben Unternehmen wie Google, Facebook und Apple eine Verschlüsselung eingeführt, die es auch den Unternehmen selbst unmöglich macht, die Inhalte der gespeicherten Daten einzusehen. Man will so verhindern, dass ein Unternehmen zur Herausgabe selbiger gezwungen werden kann. Obama will nun einen Weg, der die Daten zwar vor dem Zugriff Dritter schützt, aber es gleichzeitig ermöglicht, dass Behörden auf diese zugreifen können.
Solche Systeme würden aber nur mit einem Master Key funktionieren, der wiederum eine potentielle Schwachstelle darstellt. Würde der Master Key Hackern in die Hände fallen, wäre die gesamte Verschlüsselung obsolet. Was die Vorstöße der Politiker allerdings auch zeigen: gut möglich, dass die bereits eingeführte Verschlüsselung besser funktioniert als von den Behörden gehofft, wenn man jetzt schon öffentlich fordert, dass diese abgeschafft wird. Ein bisschen erinnert das an „vorher ging es auch, wir wollen das wieder“. Good luck, Mr. President!
Klar, dass die Mächtigen dieser Welt nun diese tragischen Vorfälle nutzen, um ordentlich Werbung für ihre Überwachung zu machen. Ich hoffe nur, dass da niemand drauf reinfällt.
wenn der friedensnobelpreisträger dies mit patriotismus paart, muss er ja recht haben.
Also ich sehe das auch so wie Obama. Allerdings auf die USA bezogen. Ging vorher auch ohne. Das will ich wieder.
Unfassbar was die USA sich für Rechte herausnehmen. Vielleicht sollte man die UN-Flagge und die der EU direkt gegen den Sternenbanner tauschen. Gibt es keinen der dieser selbst ernannten Weltpolizei Einhalt gebietet? Die Bundesregierung ist nur eine Marionette der US-Amerikaner.
Warum fällt mir spontan nur folgende Reaktion ein…
http://youtu.be/qFkjdNeMe3E?t=7s
Ich denke, das Attentat in Frankreich hat genug bewiesen, dass Vorratsdatenspeicherung und alle anderen Überwachungs-Methoden im dümmsten Fall nicht viel bringen…
Ich muss doch mal die Chinesen fragen, ob sie mich auf meinem Mond-Grundstück absetzen könnten… da ist man vielleicht ne Zeit lang sicher…
(Ja, ich frage nicht die NASA, der Name ist mir zu nahe der anderen Organisation dran…)
@computeralex92: „…der Name ist mir zu nahe der anderen Organisation dran…“. Aha. Dann verwendest Du also auch aus Prinzip kein NAS? Und was ist mit Deiner NASE? 😉
Wer die PK gesehen hat (wurde heute noch mal im TV gezeigt) der konnte dort eindeutig heraus hören, USA und UK arbeiten daran, die komplette Verschlüsselung zu unterbinden.
Auch in Deutschland ist jede Partei wie die die Andere. Selbst die Grünen sind für eine VDS, sie vepacken es nur im Satz:
Mit den Grünen gebe es „keine anlasslose Massenüberwachung per Vorratsdatenspeicherung“.
Das Zauberwort ist „anlasslose“ Dazu wird dann noch schnell ein weiteres Gesetz erfunden, welches den Anlass liefert. Und fertig.
PGP für Mutti —> http://pep-project.org/2014-09/s1410742437
Ein Klick und es ist in Outlook drin. Ich hoffe das machen viele, denn wenn es „verboten“ wird, oder „sich nicht gehört“ zu verschlüsseln, ist es zu spät, dann kommt etwas mit du hast doch nichts zu verbergen?
Oder, …oh nein doch oh, warum lässt sich Frau Merkel denn nicht weiter abhören, warum ruft sie nicht Obama an, sie hätte jetzt ein neues Handy „zur Anmeldung“
Vielleicht sollte man auch demnächst Türschlösser verbieten? Und die Türen in Kinderzimmern ausbauen – für eine „offenere Gesellschaft“
Mich wundert es, als wie selbstverständlich wir solche Aussagen mittlerweile hinnehmen.
Traurig. Selbst bei mir bewirkt es nicht mehr als ein Augenrollen.
Frage mich gerade, was passiert wäre hätte ein Politiker in den Achtzigern öffentlich verlangt, man solle der öffentlichen Sicherheit wegen, den Briefverkehr von Privatpersonen überwachen und aufzeichnen.
Wir würden dann gerne alle private Post öffnen und mitlesen. Was für ein Scheiß.
Was da genau los ist mit diesen Attentaten und diesen Attentatswarnungen, wissen wir nicht.
Klar ist aber, dass die Geschehnisse als willkommener Anlass genommen werden, den Überwachungsstaat weiter durchzudrücken.
Es sagt sehr viel über den Zustand der Menschheit, dass dies auf nur sehr geringen Widerstand stößt. Stattdessen fallen die Leute in überwunden geglaubtes Ingroup-Outgroup-Denken zurück, und der Faschismus erhebt wieder sein häßliches Haupt…
Klar ist auch, dass es schon die ganze Zeit Regierungs- und Geheimdienst-Backdoors in Betriebssystemen, Programmen und Verschlüsselungen gibt; mit Sicherheit auch so einige, von denen wir noch gar nichts wissen. Die Obama-Aussage zündet nur quasi die nächste Stufe, dass das nämlich jetzt (wo klar ist, dass die Leute sowieso nicht in relevantem Ausmaß protestieren werden) ganz offiziell zur Normalität erklärt werden soll.
Das die Schnüffler alles mitlesen u. mitbekommen wollen um evtl. etwas zu verhindern (Chancen sehr gering) kann man irgendwie nachvollziehen. Wie will sich aber der normale Bürger vor Kriminellen schützen? Der Staat (welcher auch immer) kann es trotz schnüffeln offensichtlich nicht wie sich bei jedem neuen Anschlag immer wieder herausstellt. Wenn nun von Staats wegen alles ausgehebelt wird, dann wirds auf diesem Planeten eher noch unsicherer als es schon ist. Selbst ein ungescholtener Bürger kann irgendwann mal radikal werden, wenn man ihn immer mehr in die Ecke drängt u. seiner Freiheiten beraubt. Alles blinder Aktionismus, veranstaltet von Blinden u. äußerst Kontraproduktiv.
Viele vergessen, dass das Volk der Staat ist und wenn das Volk (Staat) sagt: „Privatsphäre? Ist mir egal!“, sollte sich niemand beschweren.
Aber meist sind es diejenigen, die dann am lautesten weinen.
Vielleicht geht den meisten langsam ein Licht auf, daß die USA in der Geschichte noch nie aus Wohltatsgründen gehandelt haben. Es waren immer eigenützige Aspekte, auch die sogenannte Befreiung, die eigentlich nur der Wechsel von Diktatur zur Meinungsdiktatur und Unfreiheit wurde. Denn frei war und ist die BRD nie gewesen.
Was Obama fordert wird sich nicht durchsetzen können, weil es der amerikanischen Verfassung widerspricht. Das Recht auf Verschlüsselung ist mit dem US-Recht auf Waffenbesitz gleichzusetzen.
In einem Punkt muß ich Sascha widersprechen: „…schließlich seien sie Patrioten (man stelle sich so eine Aussage einfach einmal in Deutschland vor…).“ Leider, denn in Deutschland kapiert man nicht, daß Patriot nicht gleich Nazi/Rassist ist. Weil die Hirnwäsche in den 50er und 60er zum Selbstläufer aber 68 wurde, kann man sich eine solche Aussage nicht in Deutschland vorstellen, obwohl es z.B. bei Lokalpatriotismus beim Fußball (Köln, Aachen, Fohlenelf oder BVB und Schalke alltäglich ist.
Ich warte auf die Brief Umschläge in Form einer Klarsichtfolie…. DIN A4 Briefe dürfen dann nicht mehr gefaltet werden. Dann kann jeder auch meine Briefe lesen ohne groß einen Umschlag zu öffnen ^^
mich erinnert das ganze Thema an den Film „V wie Vendetta“ – staatliche Überwachung hier, Verfolgung von Homosexuellen da, das Niedermachen und verbieten von „nicht massen-tauglichem Gedankengut“ … manche Staaten sind gar nicht mehr so weit von diesen Zuständen entfernt, wenngleich östlich sicherlich noch näher dran, als westlich (aber die USA liegen ja auch fast im Osten).