Übernahme von Activision Blizzard: EU soll Microsoft eine Warnung übermittelt haben
Microsoft hat sich lange zuversichtlich gegeben, was die Übernahme von Activision Blizzard betrifft. Allerdings werden die Hürden wohl immer höher. Nach einer Klage durch die FTC gibt es einen weiteren Stolperstein. Laut einem Bericht von Politico haben die zuständigen Kartellwächter in der Europäischen Union Microsoft eine förmliche Warnung übermittelt.
Was ist nun der genaue Inhalt der Warnung? Das konnten auch die Kollegen nicht im Detail erfahren. Klar ist, dass man in der EU offenbar Nachteile für den Wettbewerb durch die potenzielle Übernahme befürchtet. Microsoft hatte zuvor schon Kritik daran geübt, dass nach Ansicht des Unternehmens zu einseitig die Argumente des Erzrivalens Sony bzw. der PlayStation-Sparte berücksichtigt würden. Es wurde gar extra eine Website eingerichtet, um auf die Vorteile des Deals für Gamer und die Industrie zu verweisen.
In der Microsoft übermittelten Warnung bzw. Stellungnahme der EU-Kartellwächter sollen die Punkte aufgeführt sein, welche die Wettbewerbshüter als kritisch bewerten. Schon im November 2022 hatte man da eine tiefergehende Prüfung des Deals angeordnet. Offenbar ist immer noch „Call of Duty“ Stein des Anstoßes. Demnach befürchtet man, Microsoft könnte das Franchise früher oder später an seine eigenen Plattformen knüpfen. Da folgt man also tatsächlich Sonys Argumentation. Um diese Befürchtungen zu entschärfen, hatte Microsoft bereits ein Abkommen mit Nintendo ausgehandelt. Das garantiert den Japanern für 10 Jahre Portierungen der „Call of Duty“-Titel. Sony habe man einen ähnlichen Deal angeboten, auf das Angebot sei aber nicht reagiert worden.
Microsoft ist immer noch der Ansicht, derlei Bedenken entkräften zu können. Man behaupte, es sei auch im eigenen Interesse „Call of Duty“ für möglichst viele Plattformen zu veröffentlichen, um die Einnahmen zu sichern. Allerdings zeigt das Beispiel Bethesda bzw. „Starfield“, dass die Redmonder auch gerne mal ihre Meinung ändern. Denn das kommende Triple-A-RPG wird etwa exklusiv für Xbox-Konsolen und den PC erscheinen.
Auch in Großbritannien regt sich im Übrigen Widerstand gegen die Übernahme von Activision Blizzard. Da sollte es ebenfalls bald eine neue Stellungnahme der Kartellbehörden geben.
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Sony macht hat die bessere Lobby-Arbeit. Das diese Übernahme überhaupt so hohe Wellen schlägt, ist nicht normal.
Also, dass das ausreichend geprüft wird, finde ich normal, aber mich wundert als Spieler auch, dass es so viel Stress gibt: Sony hat so extrem starke Exklusivtitel und ständig Exklusivvereinbarungen (siehe „Final Fantasy XVI“), dass ein „Call of Duty“ am Ende vielleicht ein kleines Ärgernis wäre, aber mehr auch nicht. Zumal man eben im Konsolenmarkt eindeutig vor MS liegt.
Für mich spielt beispielsweise call of duty überhaupt keine Rolle, spiele zu 99% nur Single-Player. Aber mit call of duty und FIFA wird extrem viel Geld verdient. Für mich total unverständlich aber gut…
Es gibt auch mehr informationen die an die öffentlichkeit kommen als nötig. Das Sony dagegen Lobby-Arbeit leistet ist verständlich wenn man bedenkt wie viel Geld sie in die Vermarktung von Cod gesteckt haben. Man muss auch sagen es ist Microsoft größte Übernahme überhaupt. Ich glaub es liegt am Thema. Gaming ist ein Übertrieben groß emotionales Thema für viele. (sieht man auch an den ganzen mordrohungen, metacritic review bombs und shitstorms). Es ist aber leuten eher egal wenn ein Vodafone ein Mannesman unternehmen übernimmt, ändert sich sowieso nichts. Aber es ändert sich eventuell für Xbox spieler und Playstation spieler etwas.
Sony hat aber auch jahrelang in eigene Studios investiert und kein Missmanagement betrieben wie Microsoft.
Welches Studio das Ms übernommen hat, blühte denn groß auf… Rare, Bungie…
Äh ne, Sony hat genau so fast alle seine bekanntesten Studios zugekauft: Naughty Dog, Guerrilla Games, Insomniac, Sucker Punch, Bluetpoint… Da wurde auch nix anderes gemacht, als zu übernehmen. Die Strategie war da genau die gleiche.
Und kaputt gemacht hat Sony auch übernommene Studios: Psygnosis, Evolution Studios, Incognito Entertainment…
Letzten Endes sehe ich es auch so, dass Sony die besseren First-Party-Titel hat und lange ein besseres Händchen hatte. Was Übernahmen betrifft, wurde da aber auch nicht viel anders gemacht als bei MS.
Genau richtig. Sony ist Gift für die Spieleindustrie. Ich bin auch dafür daß der Deal durch geht. Microsoft macht seit Jahren den besseren Job und es wird Zeit für einen Wechsel an der Spitze.
Also ich sehe Sony als wichtiges Unternehmen an und bin seit der ersten PlayStation dabei – nur die PS2 habe ich ausgerechnet damals zugunsten des GameCubes übersprungen :-D. Und ich möchte die Singleplayer-Titel der Sony-Studios nicht missen. Da haben sie einfach mit ihren Budgets und dem Feinschliff Spiele aufgebaut, an denen sich die ganze Industrie echt ein Beispiel nehmen kann. Zumal die Games bei Release meistens schon nahezu fehlerfrei sind.
Aber was nun eben Übernahmen betrifft, waren sie genau so auf Tour und haben sich eben erfolgreiche Drittentwickler einverleibt – bei einigen lief das eben sehr gut (Naughty Dog) bei anderen schlecht (Evolution Studios). Was mir persönlich auch auffällt: Sony agierte in der PS4-Ära immer wesentlich sympathischer und kundenfreundlicher als Microsoft, seit aber Jim Ryan die Leitung der PlayStation-Sparte hat und Phil Spencer bei Team Xbox, hat es sich eher umgedreht. Viel hängt also auch einfach vom verantwortlichen Management ab. Das kann sich z. B. durch einen Führungswechsel auch jederzeit wieder drehen.
Missen möchte ich weder Sony noch Microsoft – und auch Nintendo nicht. Alle snd wichtig für die Industrie und auch für den Wettbewerb.
>Microsoft macht seit Jahren den besseren Job und es wird Zeit für einen Wechsel an der Spitze.
Besteht der „bessere“ Job denn nur in niedrigeren Preisen für das Spiele-Abo, mit den Microforst versucht, Marktanteile zu gewinnen?
Oder sind Spiele tatsächlich besser?
Schwieriger Vergleich. Die von dir genannten Studios waren ständige Wegbegleiter in Sonys Geschichte und wurden eben von Sony mit zu dem aufgebaut was sie heute sind. Activision hingegen ist seit Pitfall und Atari VCS Zeiten auf der Landkarte. Call of Duty im Gegensatz zu den Reihen von Naughty Dog, Guerillia Games oder Insomniac Multiplattformspiele.
Bei den Studios, die bei Sony kaputt gegangen sind, muss ich dir aber recht geben. Die Evolution Studios haben für mich eignetlich mit Motorstorm und DriveClub ständig abgeliefert. Psygnosis/Sony Liverpool lebt ja heute noch in gewisserweise als Firesprite Studios und entwickelt den VR Ableger von Horizon.
Armes armes Sony.
Es wird Bankrott anmelden müssen, bei einer Übernahme von Akt-Blizz.
Wow, wenn es zum Schlimmsten kommt, wird Microsoft nachher noch selber gute Spiele entwickeln müssen, anstatt Leute mit Geld zu bewerfen, damit sie ihre Spiele nicht auf der Playstation veröffentlichen.
Du meinst wie es Sony macht?
zum Beispiel einen Flugsimulator entwickeln, der der Playstation schaden will?
Interessante These.
Also Sony ist mit seinen Exklusiv-Vereinbarung und Grafik Regeln (darf auf Konsole XYZ nicht besser aussehen sonst darf es nicht auf die Playstation) auch nicht arg anders.
Na ja, das mit der Grafik kann man verstehen, denn die PS3 war technisch gesehen stärker als die damalige Xbox, die Grafik war auf der PS3 aber oft merkbar schlechter.
Sollen sie sie es einfach lassen und Activision Blizzard sich selbst überlassen. Das Geld für die Klagen und Anwälte kann man auch in die eigenen Studios stecken. Wenn die Firma sich nicht mehr tragen lässt, dann sollen sie es schließen.
Kauft man halt eine kleine Firma, wie Square Enix 🙂
Ich glaube die Microsoft Übernahme ist das beste was Activision Blizzard in der aktuellen Situation passieren kann. Schade, dass Sony da so gegen wettert, obwohl sie selbst am meisten von ihren eigenen Exklusivtiteln profitieren.