tedee: Keypad für das smarte Schloss ausprobiert

Vor einiger Zeit habe ich euch hier im Blog das smarte Schloss tedee vorgestellt. Seit nicht allzu langer Zeit gibt es nun auch ein Keypad. Auch die Konkurrenz von Yale und Nuki hat ein Tastenfeld, über das man die Haus- oder Wohnungstür per Pin entsperren kann. Tedee zieht also in dem Fall nach und macht auch „nur“ bis maximal achtstellige Codes möglich. Mindestens fünfstellig muss euer PIN sein. Ich hätte da lieber mehr Auswahl und würde persönlich einen längeren Code bevorzugen. Aber lassen wir diesen Makel für den Moment außen vor und konzentrieren uns auf das, was tedee hier anbietet. 

– Kommuniziert über Bluetooth-Verbindung mit dem tedee-Schloss
– Kostenlose tedee-App für iOS (6.0 oder neuer) und Android (11.2 oder neuer)
– Empfohlener Abstand zum tedee-Schloss: max. 2m zur tedee-Bridge: max. 2m
– Staub- und wasserdicht gemäß Schutzklasse IP65
– Verschlüsselung: TLS 1.3
– Bluetooth-Standard: BLE 5.0 2.4GHz
– Maße (L x B x H): 135 x 48 x 28 Millimeter
– Gewicht: 120 Gramm (ohne Batterien) | 150 Gramm (mit Batterien)
– Funktioniert nur zusammen mit dem tedee-Schloss
– Lieferumfang: tedee-Keypad, 3x AAA-Batterien, 2x Montageschrauben, 2x Dübel, 1x Innensechskantschlüssel

Direkt beim Auspacken fällt auf, wie riesig das Teil im Vergleich zur Konkurrenz ist. Während Nuki mit Maßen von 90 x 30 x 15 mm hantiert, geht tedee in die Vollen und bietet mit 135 × 48 × 28 mm einen wahren Ziegelstein für eure Tür an.

Der Vorteil? Das Nuki-Keypad und auch das von Yale können ab und an wirklich knifflig zu bedienen sein, weil das Nuki beispielsweise keine echten Tasten hat und Yale und Nuki beide das Problem haben, dass sie mit den berühmten Wurstfingern schlecht bedienbar sind. tedee wählt also die Nummer größer und umschifft schon einmal diese Usability-Herausforderung.

Weiterhin gibt es eine Taste zum Zurücksetzen des Codes, falls man falsch angefangen hat. Eine Klingeltaste, benachrichtigt die Nutzer des Schlosses per Push über einen Gast und die Entsperrtaste kann zum Entriegeln oder bei langem Drücken auch zum Verriegeln genutzt werden. Verriegeln kann man auf Wunsch ebenfalls mit Code. 

Das Keypad hat außerdem eine kleine LED am Kopf, die auf den Status hinweist. Vorteil eines Tastenfeldes ist das Ver- und Entriegeln ganz ohne Schlüssel und App. Man muss lediglich den fünf- bis achtstelligen Code kennen. Habt ihr das Teil ausgepackt, könnt ihr aus zwei verschiedenen Installationsmethoden wählen.

Entweder ihr nutzt die große Klebefläche am Rücken oder schraubt zwei Schrauben in die Wand oder den Türrahmen und nutzt diese als Aufhängung. Eine kleine Torx-Schraube am unteren Rand lässt euch das Keypad öffnen, was ihr am Anfang tun solltet. Dort verstecken sich dann staub- und wassergeschützt (IP58) die drei AAA-Batterien, die das Keypad antreiben. Eine Angabe zur Laufzeit mit handelsüblichen Batterien gibt es nicht.

Entfernt die Kontaktsperre aus Papier und schraubt das Keypad wieder zusammen, dann begibt sich dieses direkt in den Kopplungsmodus. Wichtig: Das Keypad sollte nicht weiter als 2 Meter entfernt vom Schloss installiert werden. Alles andere kann Verbindungsprobleme verursachen. 

Zurück zur Einrichtung. Ihr öffnet nun die tedee-App und scannt den Aktivierungscode, der in der Packung liegt, nachdem ihr ins „Gerät hinzufügen“-Menü gegangen seid. Dort wählt ihr natürlich das Keypad aus. Danach verbindet sich die App mit dem Keypad und führt euch durch die Einrichtung – kann man nicht viel falsch machen. Jetzt wählt ihr das Schloss aus, das mit dem Tastenfeld gekoppelt werden soll und setzt eine Standard-PIN, mit der gewissermaßen jeder Familienangehörige oder Bekannte das Schloss entriegeln kann. Danach probiert ihr das Entriegeln und Verriegeln (wie gesagt – mit oder ohne Code) aus und seid mit der Einrichtung durch. 

Die Einstellungen des Keypads verbergen indessen noch ein paar interessante Dinge. So könnt ihr unter anderem für einzelne Nutzer PIN-Codes festlegen, die entweder zeitlich in ihrer Gültigkeit begrenzt, nur an bestimmten Wochentagen funktionieren (für z. B. Reinigungskräfte) oder nur zu bestimmten Uhrzeiten aktiv sind – oder alles zusammen kombiniert. Ich könnte also sagen, dass mein Sohn an Wochentagen immer zwischen 15:00 und 16:00 aus der Schule kommt und seinen eigenen Code nur dann benutzen kann. Sieht man dann – wie bei Nuki und Yale auch – alles im Log, wer, wann die Tür entsperrt oder versperrt hat.

In den Einstellungen findet ihr außerdem noch Optionen für das Firmware-Update, könnt den Batteriestatus verfolgen, das Licht und Töne einstellen oder die Klingeltaste (Push zu Nutzern) aktivieren oder abstellen. Alles andere ist dann die tägliche Benutzung, bei der man wenig falsch machen kann (außer den falschen Code nutzen).

In meinem Test hat das alles tadellos funktioniert. Es lässt sich noch sagen, dass das Tastenfeld auch beleuchtet und im Dunkeln gut ablesbar ist. Bis zu 100 Codes könnt ihr auf Wunsch definieren oder auch generieren lassen. 

Wer das smarte Schloss von tedee nutzt und den Schlüssel für die Schwiegereltern und andere loswerden will, für den könnte das eine echte Alternative sein. Ein Code ist auch schneller gewechselt als ein verlorener Schlüssel. Natürlich birgt das Ganze auch Risiken, bspw. mitteilsame Kinder etc. könnten damit hausieren gehen, aber da könnte man genauso gut auch den Schlüssel jemandem geben. Wenn ihr ein Auge darauf geworfen habt, müsst ihr zum Erwerb 99 Euro in die Hand nehmen. 

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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4 Kommentare

  1. Kaktus317 says:

    Sorry, ist mir zu oberflächlich, insbesondere da das Gerät ja wirklich nicht seit gestern auf dem Markt ist:

    1. Ja man kann mit Code auch sperren, aber eben auch nur mit einem Code, der auch aufschließt. Es wäre schön, wenn man nicht noch 5 Ziffern eintippen muss, um zu sperren, sondern nur 2-3. Denn das muss ja nicht so sicher sein wie das Aufschließen, aber eben doch auch „Zuschließ-Pranks“ von irgendwelchen Leuten verhindern.
    2. Es ist zwar nicht aktiv, aber das Keypad kann eben auch NFC/RFID. Damit hebt es sich schonmal vom Nuki ab (zudem hat es eine Null-Taste!)
    3. Es ist kein Innensechskantschlüssel, sondern ein (ich meine mich zu erinnern sogar „Sicherheits-„)Torx, damit dir auch niemand das Schloss von der Haustür moppst 🙂
    4. Ja ich finde Limitierungen auch nicht so toll, aber niemand will wirklich mehr als 8 Ziffern eintippen, um seine Tür aufzumachen…

    Also ich bin bis auf die Größe (könnte flacher sein, der Rest ist vollkommen gut so mit den Tasten!) ziemlich zufrieden mit dem Teil. Hoffentlich schaltet Tedee die NFC Funktion noch frei, damit man auch mit seiner Smartwatch aufschließen kann. Leider dauern Features bei Tedee teilweise recht lange. Ich hoffe das ist kein schlechtes Zeichen, denn ansich gefällt mir das System etwas besser als Nuki 🙂

    • Stimme voll zu, konnte das Teil bei Bekannten ausprobieren. An sich finde ich das tedee auch besser, nur der zwingende Zylindertausch hatte mich noch abgehalten (hier zwei Knaufzylinder, die mit Nuki und einem Adapter funktionieren, bei tedee würde ein neuer Zylinder fällig werden).

  2. Wir schauen in letzter Zeit einige koreanische Dramen auf Netflix und nahezu alle scheinen dort solche Smartlocks mit Keypad an der Wohnungstür zu haben. Finde ich genial, kein Schlüssel den mal jemand verlieren kann, keine Gefahr sich selbst auszusperren. Und wenn der Mitbewohner auszieht, ändert man den Code einfach per Smartphone. 😀

  3. Novatrust says:

    Ich habe das Tedee im Einsatz und es arbeitet zuverlässig. Auf die Freischaltung der RFID Funktion warte ich auch schon ungeduldig 😉

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