Ubisoft und Take-Two bieten ebenfalls keine Produkte mehr in Russland an
Es war sicherlich absehbar: Weitere Unternehmen stellen den Verkauf ihrer digitalen Güter in Russland ein. Es sind zwei weitere Publisher aus der Spieleindustrie: Ubisoft („Far Cry 6“) und Take-Two („Grand Theft Auto V“). Ubisoft macht dabei nicht viele Worte und bestätigt in einem aktualisierten Blog-Beitrag in einem Satz, dass man in Russland den Verkauf seiner Produkte eingestellt habe.
Take-Two gab sich etwas gesprächiger, vielleicht auch, weil „Grand Theft Auto V“ in Russland immer noch auf Platz 3 der meistgespielten Spiele rangiert. Gegenüber GamesIndustry ließ man verlauten, dass man in Russland und Belarus nicht nur den Verkauf von Spielen und weiteren Inhalten eingestellt habe, man unterbinde auch die Installation seiner Games.
Wie genau Take-Two das handhabt, ist aber offen und wird nicht weiter aufgeschlüsselt.
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Ich persönlich empfände es ja weniger als Sanktion denn als Bereicherung, wenn Take-Two und Ubisoft keine Geschäfte mehr mit mir machen wollten. Das Letzte, was sowohl die Russen als auch alle anderen auf dieser Welt brauchen, sind noch mehr künstlich in die Länge gezogene, repetitive, leere Live-Service-Open-World-Spiele, angereichert mit Mikrotransaktionen inklusive illegalem Glücksspiel und bald garniert mit NFTs. Gerade Ubisoft, die Firma, die nachweislich jahrelang bis in die oberste Chefetage sexuelle Belästigung, Missbrauch und Mobbing deckte und sich gegen jede Aufklärung der Vorfälle stemmt, dass die katholische Kirche Tränen in den Augen bekommt, sollte die Füße mal ganz still halten, was das Thema Boykott betrifft.
Blendgranaten-Weitwurf in Kommentarspalten – Whataboutism als neuer Trendsport.
Whataboutism
Vielleicht solltet ihr einmal nachschlagen, was „Whataboutism“ bedeutet. Um direkt zur Subsumtion zu springen: Whataboutism wäre es, wenn es mir darum ginge, die Aktion der genannten Firmen mit dem Vergleich zu kritisieren und Russland zu verteidigen. Nur habe ich diesbezüglich kein Wort verloren, es ging vielmehr darum, zu erläutern, warum ein Verkaufsstopp durch Take-Two und Ubisoft aus meiner Sicht alles andere als ein Verlust für die Betroffenen ist, dass es im Gegenteil genug Gründe gibt, die Spiele (auch hierzulande) von sich aus nicht zu kaufen. Bei einer Firma, die einem die immergleichen, maßlos überteuerten, an der Grenze zur Illegalität befindlichen Kommerzprodukte verkauft und sich obendrein noch moralisch und menschlich in jeder Hinsicht zum Stück Brot macht, ist mir nicht ganz begreiflich, wem sie damit wie wehtun will, indem sie ihm keine Ware mehr verkauft.
Den Vorwurf des „Whataboutism“ hört man in diesem Kontext vor allem von Leuten, die nicht hören wollen, dass an ihren Lieblingsspielzeugen von Firma XY Blut klebt.
„Whataboutism bezeichnet ein rhetorisches Ablenkungsmanöver, bei dem eine kritische Frage oder ein kritisches Argument mit einer kritischen Gegenfrage erwidert wird, um von einem unliebsamen Gesprächs- oder Diskursgegenstand abzulenken.“ (aus Wikipedia)
Denk evtl noch mal nach, um was es gerade ging … und um was nicht.
Wikipedia ist das Gegenteil einer seriösen Quelle.
Nicht einmal in der Hauptschule wird sie also Solche akzeptiert.
Also erstens geht es hier weder um eine Doktorarbeit, noch um deine Hausaufgaben; zweitens stimmt der Satz ja trotzdem; drittens ist deine pauschale Aussage Unsinn und viertens bist du wieder dabei, das eigentliche Thema aus den Augen zu verlieren.
1. geht es im seriösen Diskurs um seriöse, zitierfähige Quellen statt irgendeinem BS, der einem Teilnehmner gerade passt
2. eben nicht, Sie unterliegen dem „confirmation bias“
3. wenn Tatsachen für Sie „Unsinn“ sind haben sie sich hinreichend (dis)qualifiziert
4. ich widersprach nur auf einen (unseriösen) rethorischen Trick
Die ganzen Schlaumeier, die sich über russische Accounts billig die Games gekauft haben, gucken jetzt in die Röhre.
Jo, gibt ja auch leider keine Alternativen wie Brasil. Türkey, Argentinien. Echt blöd!
Muss man dann aber neu kaufen.
Tolle Neuigkeiten für Dich: Du musst keine Geschäfte mit den mafiösen, sexuell belästigenden Missbrauchsmobbern von Ubisoft eingehen, wenn Du das nicht willst.
Abgesehen davon halte ich diese Boykott-Logik für ziemlich kurz gedacht: Alle Mitarbeiter für das Fehlverhalten einzelner bestrafen?
Die Mitarbeiter werden so oder so bestraft: Läuft es gut für die Firma, genehmigt sich die Chefetage einen Bonus, unten kommt davon nichts an, eher dürfen die Leute noch mehr arbeiten, noch mehr crunchen. Läuft es schlecht, werden Mitarbeiter entlassen. Die Frage ist nicht, ob man mit seiner Brieftasche allein etwas zu ändern vermag, sondern ob man weiter dazu beitragen will, dass die Chefetage damit durchkommt. Und wenn ich diese Frage für mich schon mit „Ja“ beantworten soll, müssen die Produkte der Firma das auch wert sein, und das sehe ich bei den hier genannten nicht im Ansatz.
Die letzte Frage will ich mit der Portion Whataboutism beantworten, die man in meinem ersten Post nur gesucht hat:
Alle Russen für das Fehlverhalten eines Einzelnen oder weniger Einzelner bestrafen?
Ist doch Deiner Meinung nach keine Strafe, sondern ein Glücksfall für die Russen
Was passiert mit den schon installierten Versionen von GTA V?
Wird Russland der Zugang zu GTA Online gesperrt?
Dadurch würde die Anzahl der Cheater vermutlich um 90% runter gehen.
Als würde Russland der große ‚legale‘ Absatzmarkt sein. Die schauen doch eher auf einschlägigen Seiten und laden sich die Titel. Noch dazu wo die meisten offline zu zocken sind.