„Judgment“ im Test: Macht auch auf der PlayStation 5 eine gute Figur

Ich hatte ja schon im Vorfeld darüber berichtet, dass das 2019 für die PS4 erschienene Spiel „Judgment“ auch für Google Stadia, die Xbox Series X|S plus die PlayStation 5 nachgereicht werden würde. Nun ist es so weit, denn seit dem 23. April könnt ihr „Judgment“ auch via Stadia sowie an den Next-Generation-Konsolen zocken. Ich habe mir das Spin-off zur „Yakuza“-Reihe einmal an der PS5 angesehen.

Zunächst der Hinweis: Es gibt in der Neuauflage von „Judgment“ keine neuen Inhalte. Wer sich also rein über das Spiel informieren möchte, darf gerne meinen damaligen Test zur PS4-Version zurate ziehen. Kurz zusammengefasst: Wie auch die meisten Hauptspiele des „Yakuza“-Franchises, so ist „Judgment“ eine Mischung aus Rollen- und Prügelspiel. Ihr bewegt euch als Ermittler Takayuki Yagami durch den Vergnügungsabschnitt Kamurocho in Tokyo. Dort geht ihr im Rahmen der Hauptgeschichte einem weit verzweigten Kriminalfall nach.

Der erfordert von euch nicht nur viel Laufarbeit und das Lösen einiger leichter Rätsel, sondern auch viel Arbeit mit den Fäusten. Wie es typisch für die „Yakuza“-Spiele ist, so mischt aber auch „Judgment“ seine dramatische Hauptgeschichte mit vielen Twists mit komplett absurden Nebenaufgaben. Eines meiner persönlichen Highlights: Etwa geht ihr gegen eine Bande von Grabschern vor, unter anderem mit Ass Catchem als einem der Mitglieder. Hier schmunzelt sicher mancher „Pokémon“-Fan. Was vielleicht aus dem Kontext gerissen etwas nach Pennäler-Humor klingt, ist im Spiel auf typisch japanische Art vollkommen überzeichnet dargestellt und herrlich amüsant.

Aber ich will wie gesagt nun nicht alles wiederkäuen, was ich schon in meinem Test zur PS4-Version geschrieben habe. „Judgment“ ist ein hervorragendes Spiel mit einer semi-offenen Spielwelt, enormem Umfang und toller Geschichte sowie interessanten Charakteren. An der PS5 verdoppelt man nun allerdings die Framerate: von 30 auf 60 fps. Und das macht in der Tat viel aus bei so einem actionlastigen Spiel. Die Kämpfe fühlen sich deutlich flüssiger an und machen deutlich mehr Laune. Außerdem wurden die Ladezeiten stark verkürzt, was sich durchaus bemerkbar macht.

Denn in „Judgment“ gibt es zahlreiche Cutscenes, die an der PS4 immer mit einer merklichen Ladepause im Anschluss verbunden gewesen sind. Hier seid ihr an der PS5 nun nahezu ohne Verzögerung wieder im Spiel. Die enthaltenen DLCs sind im Übrigen aber eher Spielereien und fügen keine neuen Story-Missionen oder Inhalte hinzu. Stattdessen bieten sie euch z. B. neue Filter für die Kamera im Spiel und Dekorationen für das Büro von Yagami. Spannender sind die weiteren Verbesserungen der Grafik.

So hat man insbesondere an der Beleuchtung gefeilt, die in der PS5-Version wesentlich stimmungsvoller ist. Wie sehr euch die Unterschiede auffallen, wird aber stark davon abhängen, ob ihr je die PS4-Variante gespielt habt. Man sieht „Judgment“ weiterhin seine Last-Gen-Wurzeln an und auch die ein oder andere matschige Textur bleibt da nämlich leider nicht aus. Die Auflösung hat man hingegen leicht erhöht, natives 4K bietet man aber nach meinem Eindruck nicht. Eine offizielle Angabe fehlt, aber ich denke nach vielen Spielstunden und genaueren Blicken, dass hier 1440p Verwendung findet. Das ist aber immer noch eine erhebliche Steigerung gegenüber der PS4 Pro: Letztere zauberte „Judgment“ in 1080p mit 30 fos auf den Bildschirm. An der normalen PS4 verblieb die Auflösung gar bei 900p.

Sehr schade: Wer „Judgment“ bereits für die PS4 gekauft hat, erhält leider kein kostenloses Upgrade. Auch eine Übernahme der Spielstände fällt flach. Ihr müsst also komplett von vorne beginnen, solltet ihr möglicherweise nach einer längeren Spielpause nun an der PS5 nochmal eine Fortsetzung mit verbesserter Grafik wagen wollen. Für Neueinsteiger ist das freilich kein Problem. Denen wird auch direkt ein sehr kundenfreundlicher Preis geboten: 39,99 Euro kostet „Judgment“ für die Next-Generation-Konsolen und bietet dafür ein umfangreiches und facettenreiches Spiel – ohne Mikrotransaktionen, Season Pass oder sonstigen Schnickschnack.

Allerdings muss ich eben auch ehrlich sagen: Wer „Judgment“ bereits an der PlayStation 4 durchgespielt hat, der erhält hier wenig Anlass, nochmal eine Ehrenrunde zu drehen. Die grafischen Verbesserungen, insbesondere bei der Beleuchtung, sind sichtbar, aber nicht extrem. Vor allem die erhöhte Framerate gekoppelt mit der erhöhten Auflösung sind nun ein Mehrwert – groß genug für einen Doppelkauf sind diese Verbesserungen aber meines Erachtens nicht. Wer jedoch das Glück hatte, eine PS5 oder Xbox Series X|S zu ergattern und vielleicht gerade „Yakuza: Like A Dragon“ durchgespielt hat, der sollte „Judgment“ definitiv eine Chance geben. Die Next-Generation-Version macht eine Empfehlung für sich genommen nochmals leichter.

Oben seht ihr ein kleines Vergleichsvideo, vielleicht hilft euch das ja weiter. Ich hatte beim Testen keinerlei Probleme mit Bugs und hatte vor allem dank der 60 fps nun noch einmal viel Spaß in „Judgment“. Fans von Titeln wie eben der „Yakuzua“-Serie, „GTA“ oder auch JRPGs kann ich das Game auch an PlayStation 5, Xbox Series X|S und bei Google Stadia wärmstens ans Herz legen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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