Spotify und die Telekom: Was ist eigentlich aus der Geschichte mit dem Datenverbrauch geworden?

Nur weil ein Thema aus den Medien verschwindet, heißt es nicht, dass es auch erledigt ist. Wir möchten euch ein kleines Update zu Spotify und der Deutschen Telekom geben. Das Thema kam im Juli 2014 richtig hoch, als nachvollziehbar herauskam, dass Nutzer des Telekom-Angebotes von Spotify wohl doch ordentlich Datenvolumen verbrauchen, der eigentlich inklusive sein sollte.

Spotify Logo

Schuld daran sind die Cover, die im Mobilfunknetz nachgeladen werden und ordentlich Datenvolumen anknabbern. Die ganze Geschichte haben wir hier für euch festgehalten. Die Deutsche Telekom reagierte und passte die AGB und die Preislisten an. Hier hat man dahingehend Änderungen vorgenommen, dass klar wird, dass gewissen Funktionen doch nicht inklusive sind.

Damals hieß es, dass das Primärziel der Deutschen Telekom sei, eine vorübergehende Teilkompensation verbrauchter Daten bei Spotify-Nutzung zu realisieren, beispielsweise via separatem Datenpass für alle Spotify-Abonnenten. Ebenfalls lagen uns bereits im Juli Informationen vor, dass Spotify und die Telekom wohl im Hintergrund zusammen arbeiten, um eine tatsächlich komplette Inklusiv-Erfahrung bieten zu können.

Nun ist der September bereits komplett rum und es gibt doch wieder etwas zu berichten. Passiert ist bislang nämlich noch nicht viel. Fangen wir mal mit den Datenpässen für Nutzer an, die ihren Traffic aufgrund von Spotify verbrauchten.

Folgendes kommunizierte ein Mitarbeiter der Deutschen Telekom im offiziellen Forum Mitte September:

Hey Leute, also ich kann euch versichern, dass wir, wie angekündigt, an einer umfangreichen und abschließenden Lösung für diese Sache suchen. Ich weiß, dass es nach außen so wirken muss, als wenn nur Däumchen gedreht werden, aber wir arbeiten definitiv mit dem Anbieter an einer Lösung, die allen Kunden wieder eine sorgenfreie Nutzung ermöglicht. Leider klappt das nicht so schnell, wie ihr und auch wir, uns das wünschen.

Im Beitrag wird ferner auf einen Artikel im Forum verwiesen, in dem kulantes Vorgehen gegenüber den betroffenen Kunden gesprochen wird. Unser Leser Pascal musste bisher einen Datenpass nachbuchen, dieser wurde ihm auch damals kostenfrei überlassen.

Allerdings scheint die Deutsche Telekom nicht mehr so kulant zu sein, wie bisher. Pascal teilte uns via Mail mit, dass er sich regelrecht abgewimmelt fühlte, man wollte ihm keinen weiteren Datenpass ausstellen, zudem argumentierte man, dass Spotify korrekt abrechne, mehr könne man nicht sagen.

Pascal wandte sich darauf an die Beschwerdestelle der Deutschen Telekom. Die gaben ihm lediglich den Tipp, dass er seine Lieder in die Favoritenliste ziehen solle, dann würden auch keine Cover geladen. Ebenfalls verwies man auf die neuen AGB, in denen Cover ja ausgeklammert sind. Interessante Aussage, denn Pascal war vorher schon vom Problem betroffen, bevor die Deutsche Telekom die AGB änderte.

Ich habe mal bei der Deutschen Telekom nachgehakt und heute mit der Pressestelle telefoniert. Richtig ist, dass das Problem immer noch besteht. Es hat sich also nichts geändert. Richtig ist, dass man mit Spotify eine Lösung realisieren möchte, damit auch die Cover inklusive sind – also sämtlicher Datenverkehr. Hierfür arbeitet man bereits mit Spotify unter Hochdruck zusammen.

Auf meine Nachfrage, wie es denn um die Datenpässe bestellt sei, wurden schwammige Aussagen getroffen. Hier hieß es, dass man gemeinsam mit dem Kunden an der Hotline evaluiere, inwiefern denn ein kostenloser Datenpass zur Verfügung gestellt werden könnte.

Dies hilft unserem Leser Pascal nun gar nicht, dafür wisst ihr ein wenig, was hinter den Kulissen passiert. Wir bleiben am Thema dran und werden euch natürlich informieren, wenn wir etwas erfahren.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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20 Kommentare

  1. Muss schon extrem schwierig sein die Coverdaten genauso zu erfassen wie die restlichen Daten…

  2. Ha, da hatte ich heute durch Zufall das Kleinstgedrucke in den Magenta Tarifen durchgelesen, dort werden ja 3 Monate Spotify kostenlos testen beworben und da heisst es:

    „Streamen und Offline Synchronisation der Playlists ohne Belastung des Datenvolumens (angerechnet wird z.B. Laden von Covern, Sharen von Inhalten, Spotify Features „Entdecken“)“

    Soweit ja schonmal recht prominent und im groben Ansatz eine Warnung, nur frage ich mich, was passiert denn nun wenn ich das „Feature Entdecken“ nutze? Bedeutet dies das alles was „nach“ dem klick auf „Entdecken“ passiert von meinem Volumen abgeht oder nur das was grafisch dargestellt wird? Wenn ersteres, würd ich mir ziemlich veräppelt vorkommen.

    Wo die Problematik überhaupt liegt das von vorneherein alles was über die App läuft ist „inklusive“ punkt. Vermutlich mal wieder die Ausgeburt der Controllerstrategen mit dem Weitblick einer Augenbinde.

  3. Wenn man eine Flatrate anbietet, die per AGB eingeschränkt wird, ist das weder kundenfreundlich, noch seriös. Die Telekom ist da kein bisschen besser, als die Konkurrenz.

  4. Und noch so ein kleiner Zusatz, wie sieht es aus wenn ich eine Multi-SIM habe u. die steckt im Tablet meiner Wahl? Lustigerweise gibt es zwar die „Browse“ Funktion aber nirgendwo was von „Entdecken“ zu entdecken … Wie verhält es sich dann und überhaupt? @caschy Da kannst Du die Telekom noch etwas bearbeiten. 🙂

  5. Danke fürs Nachhaken. Wahrscheinlich könnte man hier mit nicht eingelösten Versprechungen aus der IT-Branche eine ganze Rubrik „Nachgehakt“ etablieren…

  6. „Nun ist der September bereits komplett rum.“ Nee.

  7. Wie sieht es eigentlich mit Sonder-Kündigungsrecht aus, da die AGBs geändert wurden ohne Zustimmung meinerseits?

  8. Oder um es kurz zu fassen: im Westen nix neues. Ausser beteuerungen setzt man also auf Aussitzen und abwarten bis es die Kunden akzeptiert haben.

  9. Verarschen. Das kann sie im Mobilfunk wie kein anderer, die liebe Telekom. Mir kommt es btw. auch so vor, als würde die Geschwindigkeit noch einmal deutlich herabgesetzt nach einer Drosselung. Einige Dienste/Seiten rennen einfach nur noch in den Timeout. Dürfte ja auch nicht sein. Denn zwischen langsam und gar nicht laden ist auch immer noch ein Unterschied.

  10. Großes Lob an Euch,dass ihr am Thema bleibt. Habe echt das Gefühl, die Telekom will das Problem aussitzen. Ich bin nach wie vor sehr erstaunt, wie lange der Laden „mit Hochdruck“ an dem Problem arbeitet und mit welcher Ignoranz der Premiumanbieter seine Kundschaft behandelt. Danke, dass ihr nachhakt!

  11. Hier glaubt doch wohl niemand ernsthaft, dass die Telekom die Spotify Nutzer um ein paar kb wegen Plattencovern „abzocken“ möchte???

    Klingt für mich eher nach einem echt fiesen Backend Thema bei dem eigentliches Streaming auf der Whitelist ist, andere Inhalte aber woanders liegen, schwer zu identifizieren sind und deshalb angerechnet werden.

    Da ist es oft billiger die Querulanten und Pfennigfuchser mit Freipässen zu besänftigen. Das man halt bei denjenigen die das offensichtlich ausnutzen auch mal „nö“ sagt find ich irgendwie nachvollziehbar…

  12. Wo Flatrate drauf steht sollte auch bedingungslos Flatrate drin sein, oder es solte sich nicht Flatrate nennen dürfen…

  13. Sonderkündigungsrecht kann man erklagen 😉

  14. Sich über einen Service zu beklagen, der 9,95€ monatlich kostet und der in der beworbenen Form (Flatrate) nicht geleistet wird, ist kein Querulantentum oder Pfennigfuchserei, sondern die berechtigte Verärgerung über mangelnden Kundenservice und fehlende Transparenz bzgl. einer zeitnahen Lösung dieses Problems. Und es geht auch nicht um „ein paar kb wegen Plattencovern“, sondern um die Berechnung mehrerer MB u.a. wegen Plattencovern!

  15. Super Artikel, danke fürs Nachharken! Finde es toll wenn du die Reichweite deines Blogs für kritische Fragen ausnutzt. Gerne mehr davon, du hast es ja zum Glück nicht nötig, wie so viele andere, den Unternehmen in den A** zu kriechen!

  16. Ich bin zwar nicht betroffen, aber warum baut Spotify nicht einfach eine Option ein, dass Cover und andere Bilder im Mobilbetrieb entweder nur in winzigklein oder aber gar nicht geladen werden? Schließlich nutzt man Spotify in erster Linie zum Musik HÖREN und nicht zum angucken. Ich zumindest brauche kein Cover. Zudem ist das Handydisplay beim Musikhören über mein Bluetoothradio im Auto sowieso aus.
    Das wäre vermutlich ein Programmieraufwand von 10 Minuten. Stattdessen sucht man monatelang nach einer Lösung, die es vielleicht gar nicht gibt.

    • Eben. Eine simple Option „Lade Cover nur im WLAN“ hätte das Problem längst gelöst. Habe ich auch schon in anderen Playern gesehen.

  17. Lol macht Google Play Musik genauso ??

  18. Gut das ich den Saftladen gerade verlassen habe…

  19. Leider immer noch eine Lösung des Problems, oder?
    Mir ist und bleibt das unverständlich, wie der Konzern derartig ignorant mit seinen Kunden umgeht! Seit Monaten in den einschlägigen Foren/Kanälen die gleichen, entlarvenden hinhaltenden Äußerungen angeblicher „mit Hochdruck“ laufender Bemühungen…

    Sehr gut, das Caschy dran bleibt!

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