Smartphone als Überwachungskamera (Stand-Alone oder mit Surveillance Station 8)

Bereits in diesem Beitrag berichteten wir davon, dass Besitzer eines NAS von Synology die Surveillance Station 8 installieren können. Dabei handelt es sich um eine Software zur Videoüberwachung, die schon recht mächtig und interessant ist. Sicher auch für alle „normalen“ Nutzer etwas, die nicht irgendwelche Cloud-Kameras kaufen wollen, mittels derer Inhalte irgendwo gespeichert werden – außer in den eigenen vier Wänden. Die Surveillance Station funktioniert mit allerlei Kameras, auch mit recht günstigen, sodass da vielleicht bei Interesse ein Blick lohnt.

Aber auch mit dem Handy kann man arbeiten und das dürfte vielleicht für alle interessant sein, die „mal eben“ drahtlos überwachen wollen. Hierfür muss man nur eine Software auf dem Handy installieren und die Surveillance Station 8 mit dem Smartphone verheiraten.

Das aktivierte Modul Surveillance Station 8 setze ich mal voraus – ebenso die Lust, mal selber einen Blick in die weiterführenden Optionen zu werfen.

Ich nutze hier ganz gerne die kostenlose Version von IP Cam, Nutzer können allerdings auch einen Blick auf die Android-App TinyCam Monitor werfen (Wer keine Schmerzen mit dem Amazon App Shop hat, findet dort die Pro-Version kostenlos). Beide Apps bieten die Möglichkeit, das Android-Smartphone zur Überwachungskamera zu machen, auch ohne die Surveillance Station.

Ich beschreibe hier einmal anreißend beide Methoden in einer Erklärung, da die Apps grundsätzlich alleine arbeiten, aber auch in Verbindung mit der Surveillance Station auf eurem NAS. Als Beispiel nehmen wir mal die IP Cam. Einfach mal installieren und starten. Theoretisch kann man dann schon im Browser loslegen.

Nach der Installation findet man in den Verbindungseinstellungen die Option, den Zugriff im LAN / WLAN zu konfigurieren. Hier kann der Nutzer Port und User-Zugang vergeben, sofern er Port 8080 nicht nutzen will oder das Ganze per Passwort schützen will. Ganz unten findet sich dann der Punkt „Server starten“. Hiermit wird das grundsätzliche Streaming gestartet, man sollte vielleicht darauf achten, dass das Smartphone am Netz hängt, die Videoüberwachung hat erhöhte Ansprüche in Sachen Energiebedarf.

In der Übersicht mit dem Livebild sieht der Nutzer dann direkt die IP und den Port. Mit diesen Informationen kann man sich im Browser einloggen. Er sieht hier das Livebild, welches von der Smartphone-Kamera gestreamt wird, des Weiteren kann man hier direkt die Aufnahme starten. Aufnahmen können direkt aus dem Browser heraus heruntergeladen und betrachtet werden. Auf der rechten Seite der Einstellungen findet man im Interface praktische Sachen, so lässt sich der Blitz aktivieren, es kann gezoomt werden und auch die Streamingqualität ist einstellbar. Nachfokussieren? Auch machbar – sogar dauerhaft mit Autofokus.

Wer den Browser nicht mag, der findet oben in der Webansicht auch den Punkt „Andere Methoden“, hier wird dann erklärt, wie man sich mit Viewern auf iOS und Android mit der IP Cam verbinden kann, aber auch der VLC Media Player ist möglich. Schicke Sache und für viele bereits ausreichend.

Wer allerdings die oben erwähnte Surveillance Station von Synology einsetzt – oder den Gegenpart auf einem Qnap-NAS, der kann auch dieses benutzen, ebenfalls in Verbindung mit der IP Cam. Hier ist nur wenig beachten, wenn man das Modul selber schon grundsätzlich aktiviert hat. Einfach eine neue Kamera einrichten:

… und auf wenige, aber wichtige Einstellungen achten:

Im Fall der App IP Cam ist dies die Marke „Benutzerdefiniert“, dazu MJPEG als Format und /videofeed als Pfad. Sollte das Problem auftreten, dass Speicher nicht verfügbar ist, müsst ihr noch eine Freigabe zum Speichern auswählen:

Betrachten könnt ihr den Spaß dann in im Browser oder in der DS cam-App, alternativ stehen Apps für Mac und Windows zur Verfügung.

Ja, aber. Richtig. Viel tiefer werde ich hier nicht gehen, weil es zu viele Optionen gibt – je nachdem, ob man auf die reine Handy-Lösung setzt – oder auf die Surveillance Station, bzw. dem Gegenpart auf einem anderen NAS, wie beispielsweise QNAP. Hier kann man dann noch vielfältig nachlegen, beispielsweise Überwachungszonen anlegen, wo dann bei Bewegung automatisch auf dem NAS aufgezeichnet wird. So hatte ich das lange im Einsatz, das Einrichten ist kein Hexenwerk. Wenn man das macht, dann sollte man sich vielleicht überlegen, noch ein paar Euro in die Hand zu nehmen und eine Kamera zu kaufen, die unterstützt wird. Das Handy ist zu diesem Zweck für „mal eben“ zwar ganz nett, zudem auch portabel, doch für den Dauereinsatz würde ich auf etwas anderes zurückgreifen.

Aber auch gut zu wissen, dass es eben auch auf die Schnelle geht – vielleicht braucht man ja einfach nur kurz mal einen kostenlosen Babymonitor oder so.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram. PayPal-Kaffeespende.

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16 Kommentare

  1. Also bei mir kostet tinycam pro bei Amazon?

  2. Cool Idee

  3. Mangels entsprechender Geräte habe ich mich nicht intensiver damit beschäftigt, aber spontan denke ich, dass es gerade bei Überwachungskameras Sinn macht, dass die Daten außerhalb der eigenen vier Wände gespeichert werden.

  4. Nutze auch hin und wieder map IP Webcam. Finde ich ganz brauchbar. Mit der Surveillance Station habe ich das allerdings noch nicht ausprobiert. Meist diente für kurze Einsätze ein anderes Smartphone als Empfänger.

  5. FliegenderFlori says:

    Ich habe mich selbst schon viel mit IP-Cam-Apps unter Android auseinander gesetzt, konnte jedoch mein Problem nie lösen… Ich möchte auf der Arbeit mit mehreren Kameras mehrere Arbeitsgruppen filmen, das Material soll zentral gespeichert und relativ schnell zusammengeschnitten und ausgewertet werden. Es geht mir v.a. um guten Ton, dehalb die Überlegung, das mit Handys zu realisieren. Es müsste aber auf jeden Fall auf WLAN basieren, weil die Kameras in verschiedenen Räumen stehen und deshalb Kabel nicht in Frage kommen. Das ganze sollte idealerweise nicht viel mehr als 120€ pro Kamera (die „Basis“ nicht mit eingerechnet) kosten bei ca. 4-5 Kameras. Hat da jemand eine gute Idee/Tipp für mich? P.S. Die Surveillance Station habe ich noch nie getestet, sollte ich mir das mal genauer anschauen, lohnt sich das für meinen Verwendungszweck?

  6. Habs nicht ganz kapiert: Kann ich auch ein iPhone als Kamera im Zusammenhang der Synology Surveillance Station verwenden? Wenn ja, welche App muss ich auf dem iPhone (das als Kamera fungieren soll) installieren?

  7. @Tom: Hab ich nicht beschrieben, hier geht es um DS cam als Viewer

  8. Habe mir das mal eben flott mit einem alten Android-Handy eingerichtet. Funktioniert im Browser hervorragend. Auch toll Qualität. Nur die Surveillance Station mag mein Handy nicht. Der Verbindungstest schlägt fehl. Oder wenn ich ihn hinbekomme, bekomme ich die Meldung, dass die technischen Daten der Kamera nicht ermittelt werden können. Über den „weiter“-Button komme ich nicht hinaus. Wenn ich ein falsches Passwort eingebe, dann wird das auch bemeckert, also gehe ich davon aus, dass das Smartphone gefunden wird.

    Hat jemand eine Idee und will mir auf die Sprünge helfen?

    Meine Anwendung: Ich beobachte den Kamin und weiß dann immer, wann ich Holz nachlegen muss. 😉

    Gruß und schnenen Sonntag noch

  9. Wie schaut es eigentlich aus wenn man sein Smartphone für ca. 1 Woche + am Stromnetz hängen hat damit es als IP Cam fungiert? Akku drin lassen , oder raus, oder peng, oder wie?

  10. „Also bei mir kostet tinycam pro bei Amazon?“ — bei mir ebenfalls. evlt seit dem post nicht mehr? oder veraltete Info?

  11. Amazon Underground

  12. Verstehe ich das richtig: wenn man Handy mit Surveillance Station verbindet, damit z.B. nur bei Bewegung aufgezeichnet wird, dann streamt das Handy 24×7 den Video-Stream zu NAS?

  13. Ein großer Nachteil ist, dass das NAS alle Platten dauerhaft in Bewegung hält.
    Die Platten sterben somit zigmal schneller. Vom Geräuschpegel mall ganz abgesehen.

  14. Der Artikel beschreibt genau, was ich seit Monaten dringend suche … aber: ich habe kein Android-, sondern ein iOS-Smartphone (iPhone 4/4S) und auch keine Synology- sondern eine QNAP-Surveillance-Station. – Nun suggeriert der Artikel, dass es mehr oder weniger ein Leichtes ist, diese Kombination ebenfalls zum Laufen zu bringen („…bzw. dem Gegenpart auf einem anderen NAS, wie beispielsweise QNAP“). Pustekuchen! Bei QNAP scheint das gar nicht zu gehen. Sollte der Autor das doch geschafft haben, wäre ich für eine Bestätigung (wie?) – sehr – dankbar.

  15. funzt nicht! Keine Eingabe für Quellpfad!

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