ZDFzoom-Reportage am Mittwoch: „Kampf dem Elektroschrott – Wer verhindert das Recht auf Reparatur?“
Ab März 2021 gilt die EU-Verordnung, welche Reparaturen für Elektro-Geräte künftig erleichtern soll: Ersatzteile und Reparaturanleitungen müssen seitens der Hersteller zwischen sieben und zehn Jahren zur Verfügung gestellt werden. Mit dem Thema Elektroschrott setzt sich auch eine neue Dokumentation bei ZDFzoom auseinander. Beleuchtet werden sollen neben der Problematik auch Reparatur-Rechte für den Verbraucher.
In 2019 fielen, so das ZDF, weltweit 53,6 Millionen Tonnen Elektroschrott an. Deutschland zählt zu den größten Verursachern von Elektroschrott. Am kommenden Mittwoch, den 24. Februar 2021, widmet sich ZDFzoom unter dem Titel „Kampf dem Elektroschrott – Wer verhindert das Recht auf Reparatur?“ der Thematik. In der ZDFmediathek steht die Dokumentation am genannten Tag bereits ab 18 Uhr zur Verfügung.
Thema der Reportage: Die neue EU-Richtlinie für die Reparatur von Haushaltsgeräten. Die Recherchen des ZDF bestätigen zudem, dass Reparaturen oftmals durch fehlende Ersatzteile, Reparaturanleitungen oder auch durch Software-Updates erschwert werden. Im Falle einer Reparatur wird diese oft so teuer, dass sich Verbraucher lieber ein neues Gerät kaufen.
Experten sehen die geplante EU-Richtlinie zudem als zu lasch. Hersteller müssten stärker in die Pflicht genommen werden. In unseren Nachbarländern ist man beim Thema „Recht auf Reparatur“ weiter. So hat Frankreich seit Jahresbeginn einen Reparatur-Index beschlossen, der Verbrauchern schon beim Kauf zeigt wie schwer sich ein Gerät reparieren lässt. Die ZDFzoom-Reportage will dem auf den Grund gehen, wieso auf nationaler Ebene in Deutschland nicht mehr passiert und wieso man den Themen „Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Wiederverwendbarkeit“ im Koalitionsvertrag nur so wenig folgt.
„Wer verhindert das Recht auf Reparatur?“ – Apple (z.B.)
Apple seh ich weniger in der Schuld als bspw. Samsung. Ja, sowohl iPhones als auch Galaxys lassen sich vom Verbraucher nicht reparieren, aber iPhones werden wesentlich länger supportet als Galaxys. Gemessen an Sicherheitsupdates kommen auf die Lebensdauer eines iPhones 2-3 Galaxys.
Naja, ich hab zwar sehr viel Appleprodukte aber die haben schon auch eine gewisse Entwicklung angestoßen. Früher war es üblich, dass man seinen PC, Laptop oder Mac noch umrüsten konnte oder den Akku wechseln. Da hat Apple schon im Markt befördert, dass alles möglichst dünn gebaut wird aber nicht mehr zu reparieren ist. Smartphones hatten bei der Konkurrenz am Anfang ja auch noch abnehmbare Rückseiten und man konnte den Akku extrem leicht wechseln. Das mit den Updates machen sich sicher vorbildlich aber sie sind auch Pioneer einer Entwicklung, die dazu geführt hat, dass man sein iPhone kaum noch an irgendeiner Bude reparieren lassen kann.
Vor allem: welcher _Verbraucher_ soll denn ein Smartphone, einen Laptop oder selbst einen aktuellen Fernseher _selber_ reparieren können? Man braucht doch immer Fachwerkstätten . Oder kann papi SOCs auslöten oder durchmessen? Das ging noch zu Zeiten als Röhrentechnik angesagt war , spätestens als es enger gepakct wurde als einfache Logik-Gatter war selbst für 90 prozent der Technik-Enthusiasten Schluß mit der eigenreparatur. Recht auf Reparatur in einer _Fachwerkstatt_ durch _Fachpersonal_ ja, unterschreibe ich sofort. Aber nach dem motto „Kinder betet, Papi lötet“ – nein. ist nämlich z. B. bei kompakten KiIon -Akkus ein echtes Sicherheitsrisiko wenn Kalle Baumarkt-Könner mit seinem Elektromann-Lötkolben hand anlegt : da gab es auch in Fachwerkstätten der Gerätehersteller schon mal das eine oder andrere Feuerchen. DA gilt das gleiche wie bei Gas oder Elektro: da gehört das Wissen, das Equipment und die kundige hand von Fachpersonal hin und niemand Anderes!
Apple ist dahingehend vorbildlich. Ipads und iPhones kann man (die meisten wollen das nur leider nicht) mittlerweile 5-6 Jahre nutzen. Die Batterie kann man in jedem Saturn/Media Markt für kleines Geld gegen einen frischen Originalakku tauschen.
Im Androidbereich bietet niemand 5-6 Jahre Laufzeit, Akkuwechsel in der Regel nicht möglich oder nur mit überlagerten Akkus fragwürdiger Herkunft, die oft nur wenige Wochen halten. Von Systemupdates nicht zu reden.
Und Apple tauscht (mittlerweile nur noch in den ersten zwei Wochen) gegen Neugeräte aus, oft aber nur gegen refurbished Geräte, die dann aber wirklich geprüft wurden und wirklich 1a sind.
Bei Android Smartphones lohnt sich die Reparatur sehr oft Wirtschaftlich nicht. Main Smartphone wird bald 3 Jahre alt, hat Android 7 und 2018 den letzten Patch gesehen. Sogar mit Wechselbaren Akku. Wirtschaftlich dürfte sich nicht einmal ein billiger Ersatzakku für das mal 100 Euro Gerät lohnen. Mit Akku hatte ich bisher eigentlich kaum Probleme.
Interessantes und wichtiges Thema
53 Mill Tonnen weltweit, nicht in Deutschland.
Vielleicht korrigiert ihr das oben im Artikel.
Ist geschehen, danke sehr!
Vielleicht sollten generell leichtere Materialien verwendet werden. Dann würde zumindest die Anzahl an Millionen Tonnen sinken.
Wär ja mal ein Anfang. 🙂
Warum die Politik in Deutschland nichts dagegen tut? Weil es nicht gewollt ist. Ist wie mit all den anderen Problemen dieser Welt auch: Problem und Lösung sind bekannt und trotzdem quatschen wir lieber Jahrzehnte drüber als etwas dagegen zu unternehmen. Wir werden irgendwann alle im Müll versinken weil wir nichts ändern wollen. Punkt. Wäre das anders hätten wir die notwendigen Maßnahmen schon längst getroffen. Wenn drei Leuchten der Kommentare hier die Lösung auf die Reihe kriegen und die Politik nicht, dann kann das nur an Unwillen liegen. So unfassbar abgrundtief dumm können die doch gar nicht sein. Nein, einfach nicht gewollt. Leider.
Bei den aktuellen Produktzyklen ist eben ein langes reparieren nicht möglich. Das hört schon eventuell wegen einem kleinen Bauteil im Centbereich auf und Bevorratung ist teilweise nicht möglich da es teilweise kurze Verarbeitungszeiten gibt. Und die Mehrpreise für Gegenmaßnahmen will kein Endkunde bezahlen
Dann hat der Hersteller nach Supportende die Daten rauszurücken.
In Deutschland passiert da nicht viel, weil ansonsten die Wirtschaft völlig runtergeht. Die Unternehmen (die paar, die hier noch produzieren) müssten dann die Preise massiv anheben, so hoch, dass sie keiner mehr kauft.
Tun sie das nicht, lohnt es sich nicht, weil
die Kunden dann eventuell Jahre bis Jahrzehnte kein Neugerät mehr kaufen.
Man hat auch durch Regeln und Verordnungen alles dafür getan, dass im Reparaturbereich keine Jobs entstehen können. Man muss dann Gewährleistung geben, für die Sicherheit steht man auch gerade. Wer will sich das bei dem überwiegenden Chinaschrott antun? Welcher Kunde zahlt neben der Kosten für das Ersatzteil den Lohn?
Selbst bei Mindestlohn (was zu wenig wäre) zahlt man als Kunde dann mindestens 10€ plus Ersatzteilkosten. Das kann dann bei einem Toaster oder einer Mikrowelle schnell den Preis eines neuen Gerätes übersteigen.
Ist ja bei Waschmaschinen etc das gleiche, wenn die Garantie abgelaufen ist, lohnt sich die Reparatur finanziell gesehen nie. Obwohl die Geräte noch repariert werden könnten.
Ich finde das insgesamt schwierig. Deutschland als Europas Niedriglohnland kann sich reparieren nicht leisten. Weder die Kunden, noch die Anbieter.
Da müsste man erstmal was am Lohn tun. Wenn 25€ Mindestlohn gezahlt werden, dann kann man sich auch den Tisch vom Schreiner holen, anstelle den Wegwerftisch vom Schweden. Muss der dann eigentlich auch seine Möbel als Schrott ab Kauf kennzeichnen?
Ich glaube, in Deinem letzten Abschnitt hast Du einen Denkfehler drin. Warum sollte sich irgendwer einen „Tisch vom Schreiner holen“ können, wenn 25€ Mindestlohn gezahlt werden würden?
Gegenbeispiel: Unsere Waschmaschine ist 16 Jahre alt, hatte im Dezember einen Defekt. Lange aus der Garantie raus. Die Ersatzteile (Motorkohlen) haben unter 20 Euro gekostet, jetzt läuft das Ding wieder hervorragend.
Und zum Schreiner: der ist gar nicht so teuer wie man immer annimmt, wenn man vergleichbare Qualität will. Wir haben uns in den letzten zehn Jahren etliche Möbelstücke anfertigen lassen, die waren zwar teurer als Wegwerfmöbel, dafür aber nur halb so teuer wie vergleichbare Möbel aus dem Möbelhaus.
Was lange hält bringt kein Geld.
genau da gibt es einen coolen vergleich von H. Mankel der meinte mal die Welt begann im Müll zu ersticken als wir aufhörten unsere Socken zustopfen.
Der Vergleich hinkt. Dann müsste man aber mal anfangen, über 25/30h Arbeitswochen zu sprechen bei gleichem Lohn. Oder wir brauchen wieder Hausfrauen/-männer. Anders schafft man es nebenbei nicht, sowas selbst zu machen.
MacBook 7 Jahre, iPhone 5 Jahre (beides ohne Reparaturen).
Nach deiner Logik müsste Apple arm sein.
Geld regiert die Welt und was lange hält bringt kein Geld.
Ich habe noch das erste Samsung Smartphone und es funktioniert auch noch. Ab und zu lade ich es auch auf. Vielleicht bringt es irgendwann mal Geld bei einen Sammler 🙂
Korrektes Recycling ist viel wichtiger, als die Reparatur eines Toasters nach zehn Jahren. Ausserdem kaufe ich mir sehr gern neue Dinge, um etwas frischen Wind in die Bude zu bringen.
Aber hier könnte man meinen, dass alle ihren Hausrat den Enkeln vererben wollen. Die werden bestimmt viel Freude haben, wenn ihnen Opa seinen alten Haartrockner in einer kleinen Zeremonie überreicht! 🙂
Für viele Bauteile kommt derzeit als Recycling nur Verbrennung in Frage. Also kein echtes Recycling, im besten Fall wird noch Strom und Wärme erzeugt. Viele Seltenerd Metalle können nur schwer abgetrennt werden und gehen derzeit oft verloren. Elektrogeräte Nutzungszyklen sollten idealerweise länger als zwei Jahre dauern. Irgendwie eine Analogie zur Fast Fashion? Apple und auch AVM supporten die meisten Geräte sehr lange. (das Ipad 3 war mal eine Ausnahme da hatte ich auch zu kämpfen). Ein optionaler Langzeit Support gegen einen kleinen Obulus von mir aus das Update an die Geräte Seriennummer geknüpft wäre auch eine Idee für User die das wünschen und eine Entlastung für Hersteller die das sonst finanziell nicht schaffen?
Wenn man doch mal Lust auf was neues hat und das alte Gerät funktioniert noch dann gebraucht verkaufen oder verschenken. Kaufhäuser sozialer Einrichtungen freuen sich meist über eine Spende.
Es gibt auch soziale gemeinnützige Einrichtungen die gebrauchte Geräte auch von Apple verkaufen, auch online, ich tippe die Zeilen auf einem Ipad Air 3 das von dort stammt, nagelneu kaufe ich die Apple Geräte nur noch selten. Danke noch mal für den TV Tipp an den Autor dieser Webseite.
Darum auch Metall und Glas. Die lassen sich einfacher wiederverwenden als verschiedene Plastiksorten.
Bingo. Kreislaufwirtschaft heisst das Zauberwort. Erst recht bei elektronischen Gadgets und Computern für Hosentasche, Handgelenk, Haushalt, etc.
Recht auf Reparatur für _jedermann_? Wer kann denn sein Smartphone, Notebook , Tablet oder auch seinen TV wirklich _selber_ reparieren? Die zeiten der Röhrenradios wo Opa noch selber drin rumfunzelte sind vorbei. der „jedermann“ hat heute weder die Expertiese noch das meßequipment noch die nötige Berufserfahrung um den chip eines SOCs durchzumessen oder fachgerecht auszulöten. SMDs sind ja für die meisten Hobbybastler schon eine Hürde. Vom Sicherheitsaspekt Stichwort entflammbare LiOn-Akkus bei unsachgemäßem handling mal ganz zu schweigen – da sind ja beim auslöten auch in Fachwerkstätten schon Akkus entflammt . Reparierbarkeit in einer _Fachwerkstatt_ durch erfahrenes -Fachpersonal_? Unterschreibe ich sofort – aber nicht durch hanswurst Baumarktprofi , da gilt das gleiche wie für Gas oder Elektro . das gehört in die kundigen Hände von Fachleuten , die eine solide Ausbildung , passendes Werkzeug , meßinstumentarium und eine gewisse Berufserfahrung haben.
Wie soll man denn ein SoC durchmessen oder gar auslöten? Bei nem BGA/LGA ergäbe das Sinn, aber so ist das Hexerei 😉
Wobei man die beiden letztgenannten auch ohne professionellen IR- oder Lötofen runter bekommt. Nur re-ballen wird lustig.
Au ja, das wäre echt toll, ein Recht auf Reparatur zu haben, so dass man endlich…hey moment mal, was sagst Du? Das neue iPhone/Samsung Galaxy/MacBook/ ist rausgekommen? Mit besserer Kamera, schnellerem Prozessor, besserem Bildschirm und noch irgendetwas, was ich bisher nicht vermisst hatte? Och, scheiß auf mein altes Gerät – ist gekauft!
Ähm…wo waren wir nochmals Stehen gebleiben…? Hmm…
Ich denke es geht hier nicht darum einen SoC auszulöten sondern gewisse Bauteile selber wechseln zu können. Fairphone geht hier den richtigen Weg der modularen Bauweise um das Display oder den Akku zu wechseln.
Bei einem Toaster kann ja auch nicht so viel kaputt gehen wie die Heizwendel oder die Elektronik. Aber wenn man das auch modular aufbauen würde dann könnte man gewisse Bauteile auch als Laie wechseln.
Same here. Mir ist es wichtig, beim Notebook den Akku rausnehmen zu können wenn es mit Kabel betrieben wird. Denke dass die weniger Ladezyklen beser sind fur den Akku. Eben so der Wechsel der Festplatte. Prinzipiell baue ich die Originalplatte aus und eine eigene (mittlerweile SSD) ein. Danneigenes OS und eigene Partitionierung drauf und fertig.
Neulich im Elektronikmarkt ne 1TB Platte mit 1 Riesenpartition gesehen. Würde ich nie und nimmer kaufen. OS und Daten trenne ich immer.
Als mein damaliges Acer nach nur 2 Wochen defekte Sektoren hatte war ich froh dass ich meine Daten noch nicht draufgespielt hatte.
Heutzutage hat man ja Bankdaten und alles drauf. Was die Monteure nach dem Einschicken alles nachschauen weiß man nicht.
Seitdem nie wieder ohne ausbaubare Platte. Notebook defekt? Originalplatte rein, eigene bleibt incl. Daten bei mir.
Hoffe daher dass mein HP Notebook ewig hält mit all seinen Wartungsklappen…
Ich finde es beschissen, dass bei Laptops immer alles verlötet ist. Nen Core2Duo Notebook kann man dank Sockel mit SSD und T9300/T9500 auch heute noch benutzen. Bei den modernen Laptops wird das nicht merh möglich sein.
Smartphones benutze ich immer so ca. 3-4 Jahre, je nachdem, wann der Akku kaputt ist, bisher war das auch okay, da die Leistung eifnach nicht mehr gereicht hat. Bei aktuellen Flagshiffen, ist das wahrscheinlich anders und man könnte die bestimmt 8 Jahre oder länger nutzen. Würde ich mir aber aufgrund des hohen Anschaffungspreises eh nicht kaufen.