YouTube Red: Mitmachen oder unter den Tisch fallen
YouTube hat (zunächst nur für die USA) sein Premiummodell Red vorgestellt: Video-Konsumenten zahlen optional 9,99 US-Dollar im Monat, um die Werbung auf der Plattform zu entfernen. Auch die potentielle Offline-Verfügbarkeit von Videos wird auf diese Weise hergestellt, wenn man mit seinem Google-Konto eingeloggt ist. Später sollen auch exklusive Inhalte für Abonnenten folgen. Im gleichen Atemzug hat YouTube offenbar auch Top-Videomachern ein Angebot gemacht, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes nicht ablehnen können.
So haben die hochrangigen Partner-Creators im Grunde keine andere Wahl, als bei YouTube Red mitzumachen: Wer nur auf Werbeeinnahmen scharf ist und sich YouTube Red deswegen verweigern will, muss mit drastischen Konsequenzen leben. So entfernt YouTube nämlich als Folgemaßnahme die Videos der jeweiligen Videomacher aus der öffentlichen Ansicht – auch in der werbefinanzierten Version der Plattform.
Zu YouTubes Top-Partnern zählen allerdings nur Comedians, Musiker oder Gaming-Videomacher, die ohnehin eng mit YouTube zusammenarbeiten. Trotzdem ist die Methode „Friss oder Stirb“ seitens YouTube in diesem Bezug schon sehr drakonisch. An den Einnahmen via YouTube Red werden die Videomacher natürlich trotzdem beteiligt. Ob die Top-Videomacher dadurch aber letzten Endes mehr oder weniger verdienen als bei reiner Werbefinanzierung, muss sich noch herausstellen.
Google und YouTube begründen den rigiden Schritt damit, dass man Konsistenz im Angebot wahren müsse. Konsumenten sollten sich keine Sorgen darüber machen müssen, ob einige Inhalte in YouTube Red fehlen bzw. dann doch Werbung zeigen. Während des Launch Events bestätigte YouTubes Chief Business Officer Robert Kyncl, dass fast alle Videomacher das Abkommen mit YouTube abgeschlossen hätten. Dadurch sollen 99 % der Videos weiterhin sichtbar bleiben.
Klar, eine Wahl hatten die Creators natürlich kaum – denn sonst fielen ja auch die Einnahmen durch Werbeeinnahmen weg. Angeblich gibt YouTube dabei 55 % der Einnahmen an die Videomacher heraus – den Rest behält die Plattform für das Bereitstellen seiner Dienste. Bestätigt ist diese Zahl aber offiziell nicht. Wie genau die Verteilung wiederum bei Play Music aussieht, ist offen.
Kritikwürdig ist der Umgang seitens YouTube mit den Top-Videomachern deswegen, weil man ihnen im Grunde keine Wahl lässt. Das lässt einige Kreative vielleicht skeptisch auf die Zukunft blicken. Denn natürlich ist es zumindest möglich, dass YouTube z. B. die Verteilung der Einnahmen später zum eigenen Vorteil modifizieren könnte.
Ich frage mich (wenn das nach Deutschland kommt), ob die zahlenden Nutzer dann auch in den Genuss der Gema-Videos kommen werden.
@Bjork – sag ich doch, genial.
Hahaha die bekommen eh alle zuviel Geld! Finde das sehr gut. Zahle lieber 10€ und habe Ruhe vor der ganzen Werbung. Die Youtuber wurden eh langsam zu dreist. Nicht überspringbare Werbevideos… Diese elenden Geier.
Hoffentlich setzt sich das durch und einige dieser kleinen Youtuber werden verschwinden. Geld verdienen während man sich vor der Kamera schminkt ist eh ziemlich kranke Scheiße.
@Dirk Mönnigman
Was du dir so anschaust auf YouTube… 😉
Jeden interessiert eben was anderes. Ich schaue mir hin und wieder Videos zu technischen Geräten etc an. Oder mal das ein oder andere Tutorial für bestimmte Dinge. Selten auch mal ein Lets Play. Liegt alles im Auge des Betrachters, was den Nutzen betrifft.
YouTube bezahlen??? Bald wird man das normale YouTube abschaffen und nur noch Red anbieten, und eine der größten Internetplattformen, die noch den ,,Grundsatz“ des Internets, den der Freiheit vertritt, wird totgeritten und untergehen.