Xiaomi F2 Fire TV: 43 Zoll-Modell des preiswerten Fernsehers ausprobiert
Xiaomi hat vor einiger Zeit neue Smart-TVs angekündigt, die direkt mit einem eingebauten Fire TV von Amazon ausgestattet sind. Das Modell hört auf den Namen Xiaomi F2 und ist in den Größen 43, 50 und 55 Zoll erhältlich. Als Alexa-Nutzer weiß man somit direkt, was einen in puncto Oberfläche erwartet. Ich habe mir das 43-Zoll-Modell mal etwas näher angeschaut. Ich muss direkt dazu sagen, dass ich keinen „normalen“ TV-Anschluss mehr in meinem Haus habe. Weder eine Satelliten-Schüssel, noch ein Kabelanschluss liegen bei mir an. Bei uns läuft alles über die Mediatheken, YouTube, Netflix, Disney+ oder Apple TV+. Daher werdet ihr hier in diesem Erfahrungsbericht den Teil mit dem linearen Teil und Senderlisten hin- und herschieben vermissen. Das vielleicht gleich vorweg.
Bevor wir zu den Spezifikationen kommen, lasst uns einen Blick in die Kiste werfen. Dort findet ihr natürlich den Fernseher, eine Fernbedienung, die Standfüße, einen Beutel voller Schrauben, das Netzkabel, eine Garantiekarte und das Benutzerhandbuch. Wie üblich muss der Fernseher erst betriebsbereit gemacht werden. Wer das Gerät an eine Halterung schrauben möchte, kann das auch hier ohne Probleme tun (300 x 300 mm). Das Anschrauben der Füße kann man sich in diesem Fall sparen, ich habe das aber erledigt. Ist in wenigen Minuten getan.
Dann steht das gute Stück vor einem und sieht aus ausgeschaltet nicht so übel aus. Das Display ist links, rechts und oben nur von einem sehr dünnen Rand umgeben. Lediglich unten sieht man etwas mehr davon. Mit Sockel misst der Fernseher 957,2 x 241,4 x 607,1 mm, für die Größe und heutige Verhältnisse so kompakt wie eben möglich. Auf die Waage bringt das Gerät damit knapp 7 Kilogramm.
Die Verarbeitung des Gerätes geht vollkommen in Ordnung. Man findet keine unsauberen Kanten, Spaltmaße oder ähnliche Mängel. Der Mittelrahmen und die hintere Abdeckung sind aus Metall, während die Ständer aus Kunststoff sind. Anschlüsse gibt es am Rücken reichlich. Dort hat Xiaomi unter anderem einen optischen Ausgang, einen Netzwerkanschluss, zwei USB-2.0-Ports, Anschlüsse für Satellit und Antenne, vier HDMI-Anschlüsse (einer davon 2.1 mit eARC), einen AV IN und einen Kopfhöreranschluss platziert. An kabellosen Standards ist Bluetooth 5.0 und WLAN an Bord.
So viel zum Äußeren des Gerätes. Schaut man sich die Fernbedienung an, dann handelt es sich hierbei quasi um eine Fire-TV-Remote auf Doping. Hier finden sich die üblichen Tasten, ein Nummern-Block, separate Farb-Tasten und Buttons für den Schnellzugriff auf Prime Video, Netflix, Disney+ und weitere Apps.
Eingerichtet ist das Gerät sehr schnell und auch hier ist es sozusagen ein Fire TV, durch dessen Setup-Prozess man läuft. Gerät mit dem WLAN verbinden, eventuell ein Update machen, Amazon-Konto anlegen oder anmelden und das war es dann auch schon. Wer schon Fire-TV-Geräte zu Hause hat, kann seine Apps etc. wiederherstellen und startet nicht bei Null. Für Apple-Nutzer interessant und hilfreich: Der Fernseher kommt mit HomeKit und AirPlay und kann per HomeKit-Code innerhalb von einer Minute in das bestehende Smart Home eingebunden werden. Dann könnt ihr auch per Siri die Anschlüsse wählen und mehr.
Bereits bei der Einrichtung merkt man, dass der TV nicht schwach auf der Brust ist. Der MediaTek MT9020 mit seiner Quad A55 CPU und Mali G52 MP2 GPU läuft mit den vorhandenen 2 GB RAM und den 16 GB internen Speicher hervorragend. Während der Nutzung des Fernsehers konnte ich keinerlei Verzögerungen feststellen. Im Vergleich zu meinem Fire TV Stick ist das wirklich sehr erfreulich. Das geht alles verdammt fix. An Apps habt ihr hiermit Zugriff auf das komplette Alexa- und Amazon-Ökosystem. Wer sein Smart Home mit Amazon aufgebaut hat, schon mit Fire TV vertraut ist und darüber viel macht, wird sich über diesen Fernseher sehr freuen. Prinzipiell muss es hiermit kein zusätzlicher Stick oder separate Set-Top-Box sein, es sei denn, man möchte in den Apple-Kosmos und mehr als die App von Apple TV+ nutzen.
Alexa muss ich wahrscheinlich auch nicht besonders auswalzen. Der separate Mikrofon-Knopf auf der Remote lässt euch mit der virtuellen Assistentin sprechen, ihr könnt das Smart Home steuern, euch einen Spielfilm zeigen lassen, eine Serie starten, nach dem Wetter fragen und, und, und.
Kommen wir zum Display des Gerätes. Bei diesen handelt es sich um ein 4K-LCD-Panel mit der Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln, es ist leider nur ein 8-Bit-Display mit FRC und deckt 90 Prozent des DCI-P3-Farbraums ab. Die Bildwiederholrate liegt bei 60 Hz, mehr bekommt man bei diesem Preis auch nicht. Informationen zur Helligkeit habe ich keine gefunden. Man laut Datenblatt zwar HLG und HDR10, aber das halte ich hier eher für einen Marketing-Gag. Die für echtes HDR notwendigen Helligkeitswerte schafft das Display meiner Meinung nach nicht. Im Vergleich zu einem normalen und einem HDR-Bild kann ich mit bloßem Auge zumindest keine deutliche Verbesserung feststellen. Aber das ist eben ein Fernseher für 400 Euro, muss man auch in Betracht ziehen.
Dennoch: Das Display sieht wirklich gut aus. Das Farbspektrum deckt man ordentlich ab und gibt die Farben auch naturgetreu wieder. Hier und da merkt man jedoch Abweichungen beim Weiß-Wert. Hier muss man etwas mit den Bildeinstellungen experimentieren. Wie üblich bei Displays in diesem Bereich hat man bei Bewegungen hier und da die übliche Schlieren-Bildung, die man auch über Optionen nicht herausbekommt. Schärfe und Co. sind bei dem Fernseher aber gut. Auch das Gaming geht auf diesem Gerät gut. Das Input-Lag konnte ich zwar nicht messen, bei Spielen auf der Xbox fiel mir aber nichts wirklich Negatives auf. Das trifft auch auf den Ton zu, der ist durch das etwas resolutere Profil doch angenehm kräftig. Die zwei 12 Watt starken Lautsprecher sorgen für einen voluminösen Klang, der doch ordentlich detailreich ist. In diesem Segment sind einige Lautsprecher der Geräte teilweise gar nicht akzeptabel.
Was bleibt am Ende? Das Fazit zum Xiaomi Fire TV F2 fällt positiv aus. Für zwischen 350 und 400 Euro bekommt man hier ein Gerät, was eine ordentliche Leistung abliefert. Das Paket ist ziemlich komplett, natürlich muss man aber hier und da mit Abstrichen leben. Wer aber gerade ein Gerät sucht und das oben genannte Budget mitbringt, macht hiermit keinen Fehler.
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