WhatsApp: was ändert sich für den Nutzer?

Wow, wer hätte das gedacht? Facebook kauft WhatsApp. Der Messengerdienst, der erst ein paar Jahre (fünf um den Dreh) dabei ist, ist mal locker für fast das Doppelte über die Theke gegangen, als die Traditionsmarke Nokia. Das Social Network ist nun also Besitzer eines der Messengers überhaupt, über 30 Millionen Nutzer hat man hier in Deutschland mittlerweile, 450 Millionen Benutzer sind monatlich aktiv, 320 Millionen täglich.

WhatsBook

Ändern soll sich laut den WhatsApp-Machern überhaupt nichts, WhatsApp wird ein autark arbeitendes Kommunikationsunternehmen bleiben, zumindest erst einmal. Schaut man sich den Facebook-Kauf Instagram an, dann kann das Ganze funktionieren. Einst war man bei WhatsApp der Meinung, dass man unabhängig bleiben wolle – um jeden Preis.

Doch wer will ihnen denn eigentlich böse sein? Ich glaube, dass jeder dieses Geschäft gemacht hätte – es ist wohl „das Geschäft des Lebens“. 4 Milliarden Dollar Cash – 12 Milliarden Dollar in Aktien (weitere 3 Milliarden Dollar an Mitarbeiter, ebenfalls Aktien). 16 Instagrams quasi. Jetzt will man erst einmal ausbauen – man will sich auf einfache, leicht nutzbare und schnelle Kommunikation fokussieren.

Die knappe Aussage der WhatsApp-Macher, die generell zu den wortkargen Menschen in der Techszene gehören: „Here’s what will change for you, our users: nothing“.

WhatsApp bleibt unabhängig – so sagt man zumindest. WhatsApp wird auch nicht kostenlos angeboten, wird also auch in Zukunft eine geringe Jahresgebühr kosten.

Eine höchst interessante Sache ist die, die ich mal in irgendwelchen Studien las: Jüngere nutzen kein Facebook mehr. Die kommunizieren via Instagram oder WhatsApp – beides Netzwerke, die Facebook jetzt unter der Fuchtel hat. Menschen, die in Sachen Schutz der eigenen Daten unterwegs sind, dürfte die aktuelle Konstellation wohl den Schweiß auf die Stirn treiben. Das Schöne ist doch aber: man muss es nicht nutzen, man kann es. Was ihr letzten Endes für Daten abgebt, ist eure Sache. Alternativen haben wir zumindest genug – gerade im Messengerbereich.

Das sind die Fakten, die bisher bekannt sind. Ab morgen werden die Medien voll sein mit „die besten WhatsApp-Alternativen“, „WhatsApp-Verkauf – jetzt liest Mark Zuckerberg alles!“ und anderen spekulativen Dingen. Ich denke: Durchatmen hilft, man beobachtet und nutzt die Dienste, wie sie einem gefallen. Und wenn man ehrlich ist: man kann doch froh sein, dass eine solche Firma wie Facebook nun hinter dem Messenger steht. Dieser Firma wird zurecht auf die Finger geschaut – was man vielleicht von anderen China-Butzen mit ihren Messengern nicht sagen kann. Hier bekommt der Nutzer ganz klar überall zu lesen, wenn etwas gemacht wird, was nicht sein soll. Und das ist gut so.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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70 Kommentare

  1. Ich frage mich heute den ganzen Tag schon, warum ausgerechnet Threema seid der Kundgabe so gehyped wird?

    Ist Telegram den Leuten nicht bekannt?
    Dezentrale Server, P2P-Verschlüsselung, PC-Client und alles kostenlos!

    Oder hab ich was verpasst??

    • So lange ein Messenger nur auf einem Gerät läuft, ist das nur Kinderspielzeug.

      Ein guter Messenger läuft auf mehreren Plattformen und ist auf allen Geräten immer synchron.

      In meinem Bekanntenkreis wird dafür Google Hangouts bevorzugt. Alternativen wären Telegram oder ChatON.

    • So lange ein Messenger nur auf einem einzigen Gerät läuft, ist das nur Kinderspielzeug.

      Ein guter Messenger läuft auf mehreren Plattformen und ist auf allen Geräten immer synchron.

      In meinem Bekanntenkreis wird dafür Google Hangouts bevorzugt. Alternativen wären Telegram oder ChatON.

  2. Warum Threema? Ganz einfach weil die anderen – zwar zugegeben sichereren Lösungen – die große Masse doch gar nicht konfigurieren und Einrichten kann. Chatsecure z.B. braucht erstmal einen xmpp Account. Sich so einen zu erstellen dürfte für die meisten doch technisch gesehen schon eine zu große Herausforderung darstellen. Abgesehen davon scheuen doch viele schon den durchaus überschaubaren Aufwand, um zu Threema zu wechseln. Alles andere macht dann doch fast gar keiner mehr. Und wenn nur ich Chatsecure verwende, aber mein Gegenüber nicht bringt mir das auch gar nichts, da ich damit chatten kann, aber es keine Verschlüsselung gibt.

  3. Herr Richter says:

    Ihr seid alle bei Whatsapp und Facebook, Selbst wenn ihr die Dienste niemals genutzt habt. Denn es reicht, dass einer eurer Kontakte Whatsapp hat wo deren Adressbuch und somit auch eure Nummer zu Whatsapp und nun auch Facebook hochgeladen wird. Somit brauchen die wenigen Leute hier, die rumposaunen und meinen, sie wären auf der sicheren Seite, nicht ihr Maul aufreißen 😉

  4. Ich habe mich nun gestern von Whatsapp abgewendet und den Wechsel zu Threema vollzogen.
    Die Funktionen sind genau wie bei Whatsapp.

    Bei Threema wird Datenschutz und Sicherheit in den Vordergrund gestellt und die Server stehen nicht in den USA.
    Das ist mir doch locker die einmaligen 1,79 für iOS oder 1,60 für Android wert.
    Wer mich erreichen will muss dann eben Threema, SMS nutzen oder einen Anruf tätigen.

    Auf die Zusammenführung meiner sämtlichen Daten in eine Hand verzichte ich jedenfalls.

  5. Ich hatte nie Facebook, wollte es nie und will es auch jetzt nicht. Schon gar nicht über die „Hintertür“. Also werde ich mich wohl oder übel von WA verabschieden. Das tut zwar einigermassen weh, doch ich habe entschieden, dass ich da nicht mitspiele. Punkt. Eine Alternative muss ich mir noch überlegen, aber ich denke, dass ich den Kontakt zu meinen (echten) Freunden auch ohne halten kann. Nicht alles, was jeder hat, muss ich auch haben.
    @Rene: Zitat: „Diejengiegen, die sofort WhatsApp löschen, erinnern an “Ein Geisterfahrer? Hunderte”… Mich erinnert folgender Satz an die ganze FB-Gemeinde:
    Leute, fresst Schxxxxx, Millionen Fliegen können sich nicht irren!

  6. Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob es so gut sein soll, dass ein Konzern wie Facebook hinter WhatsApp stehen soll. Sicherlich, Facebook wird bei weiten mehr auf die Finger geschaut wie anderen, doch ein Trost ist das nicht wirklich. Die Frage die ich mir hier stelle ist, wo denn heut zu Tage die wirkliche Gefahr liegt. Darin das viele kleine Unternehmen ein wenig von mir wissen oder darin das ein Konzern wie Facebook, mit angehender Monopolstellung (zumindest im deutschsprachigen Raum), alles über mich weiß? Datensparsames Leben ist nur schwer realisierbar, das fängt bei Google mit Android an und hört bei Facebook noch lange nicht auf. Umso wichtiger ist es mir, nicht noch mehr Datensätze bereitwillig in den Rachen von Konzernen wie Facebook zu werfen. Zwangsläufig wird es irgendwann passieren, dass Facebook und WhatsApp verschmelzen und alles andere rechtfertig auch nicht die Kaufsumme von umgerechnet 14 Mrd. Euro. Das dies ein langer und schleichender Prozess sein wird steht dabei außer Frage um Massenabwanderungen zu verhindern. Genauso wenig ist es wohl Zufall das nun, direkt nach der Facebook Übernahme, „Datenschutzoptionen“ eingeführt werden, die dem User erlauben seinen Online-Status zu verbergen.

    Für mich der schon vor langer Zeit seinen Facebook Account löschen ließ und erfolglos versuchte an seine bis dahin gesammelten Datensätze zu kommen, sowohl bei Facebook selbst, als auch über die irische Datenschutzbehörde, bis er schließlich eine Beschwerde in Brüssel einreichte, war die Facebook Übernahme ein klares Zeichen sich WhatsApp zu entledigen.

    Unschlüssig bin ich mir aber weiterhin, was die beste Alternative ist. Threema, eine sehr gut aufgebaute App, die aber durch ihre (eigentlich extrem geringen) Kosten noch nicht ganz so weit verbreitet wurde und seine Sicherheit noch nicht zu 100% beweisen konnte oder Telegram, die zwar kostenlos ist, Experten der Hacker- und Sicherheitsszene aber Kopfzerbrechen bereitet und noch dazu dem russischen Mark Zuckerberg gehört?

    WhatsApp wurde bei mir auf jeden fall gelöscht und nun heißt es erstmal abwarten, wie sich der Markt entwickeln wird.

  7. Als protest gegen Facebook können wir ja alle auf BBM wegseln und besse eure freunde da mit nehmen dann lenkt Facebook vielleicht ein!

  8. Es wird sich schon was ändern… Ob positiv oder negativ wird sich noch zeigen müssen. Wir müssen nur abwarten 🙂

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