WhatsApp: EU-Kommission überprüft die Übernahme durch Facebook

eu2014 hat Facebook den Messenger WhatsApp übernommen. Eigentlich sollte das ganze mittlerweile kalter Kaffee sein. Trotzdem hat sich die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager zu einer Überprüfung der Angelegenheit entschlossen. Eventuell soll das Fusionskontrollverfahren nochmal neu aufgerollt werden. Die Begründung für diesen Schritt leuchtet ein: Facebooks Mark Zuckerberg hatte damals versichert, dass kein Datenaustausch zwischen WhatsApp und Facebook stattfinden werde. Diese Zusicherung spielte eine wesentliche Rolle bei der Genehmigung der Übernahme. Doch mittlerweile tauschen WhatsApp und Facebook eben doch Daten aus.

Die strittige Option ist erst kürzlich bei WhatsApp integriert worden und in den Account-Einstellungen zu finde: „Meine Account-Info teilen“ nennt sich die Auswahlmöglichkeit ganz konkret. Als Standard ist diese Option aktiviert. Und dann werden eben die WhatsApp-Kontoinformationen mit Facebook vernetzt, um die Werbung zuzuschneiden. Deswegen unterhält sich die EU-Kommission dann aktuell auch erneut mit Facebook.

facebook logo

Sollte man zu dem Ergebnis kommen, dass die WhatsApp-Übernahme durch Facebook nun eine erneute Aufrollung des Fusionskontrollverfahrens rechtfertigt, könnte dies weitreichende Konsequenzen haben. Zumal aktuell ohnehin auch noch das Bundeskartellamt gegen Facebook ermittelt. Auch hier geht es um die Datensammlungswut des sozialen Netzwerks und was mit den erhobenen Userdaten so geschieht.

Die Überprüfung durch die EU-Kommission dürfte sich übrigens hinziehen und eventuell auch keine Konsequenzen haben. Jetzt heißt es also im Grunde abwarten.

(via Spiegel Online)

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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17 Kommentare

  1. „rechtvertigt“?

  2. Wird sowieso „durchkommen“. Hauptsache die Herren haben wieder was zutun.

  3. [QUTOTE]
    Die Überprüfung durch die EU-Kommission dürfte sich übrigens hinziehen und eventuell auch keine Konsequenzen haben.
    [/QUTOTE]
    Wenn etwas keine Konsequenzen hat, kann man es auch sein lassen.
    Das nennt man Geldverbrennen auf hohem Niveau.
    Haben unsere Beamten in der EU nichts besseres zu tun?

    Ich habe WA gelöscht als es raus war das Zuckerberg das Unternehmen gekauft hat.
    Zuckerberg hat die Daten längst in einer Datenbank zusammen gefahren und nutzt diese seit der Übernahme.
    Wer etwas anderes geglaubt., glaubt auch an den Weihnachtsmann. Die Milliarden die Zuckerberg gemacht hat, kommen nicht von ungefähr.

  4. @Katja
    Habe ich auch gerade in die Zwischenablge kopiert. 🙂

    Finde ich korrekt so, wenn diese Auflage von damals nun nicht mehr eingehalten wird. Vermute allerdings, das wird lediglich darauf hinaus laufen, dass Facebook die Funktion standardmäßig deaktivieren und die Aktivierung dem Nutzer schmackhaft machen muss. Und auch wenn mehr nicht erreicht wird: Besser so, als es einfach hinzunehmen.

  5. @svenp
    Das ist wohl anzunehmen. Und auch, wenn man das nicht nachprüfen können wird – wüsste jedenfalls nicht, wie ein Kontrollgremium ohne hinreichenden Anhaltspunkt es rechtlich bewerkstelligen kann, da detaillierte Einblicke in die Datenbank zu bekommen, das tatsächlich zu prüfen – würde sich das jeweilige Gremium doch lächerlich machen, wenn sie dem zumindest nicht nachgehen würden. Denn würden sie nichts tun, könnte man auch fragen, warum die für ihre Geld nicht ihre Arbeit machen. Was ist dir also lieber?

  6. Grandpa Erhardt says:

    „… wenn man das nicht nachprüfen können wird…“

    Doch – teste es doch einfach:

    Schreib Deiner Freundin in WA, dass sie noch Baby-Windeln mitbringen soll. Und wenn Ihr beide dann andauernd Werbung für Baby-Produkte in FB angezeigt bekommt, weißt Du das der Datenaustausch stattgefunden hat!

    Ich sag nur: WhatsAppschalten und Threema rauf!

    Alles andere ist mit Persönlichkeitsrechten nicht zu vereinbaren! Was passiert, was alles rauskommt, wenn eine Firma die Mobilfunknummern zusammen führen kann, hat Max Schrems (=Facebook-Rebel) am eigenen Leibe erfahren müssen und gibt dies hier weiter:

    https://www.youtube.com/watch?v=QA0Kj-efq70

  7. Immer dieses reflexhafte, inhaltsleere Gemecker über die EU. Ist einfach und man findet sofort ganz viel Zustimmung. Geht auch mit den Stichworten „Die Bahn“ oder „Die Politiker“.

    Schön dass es die EU gibt und versucht, für Rechte von 500 Millionen Bürgern zu verteidigen. Keiner sagt doch, dass das einfach ist, oder 100%ig in jeder Konsequenz funktioniert. Mir ist das so aber lieber als wenn wir völlig schutzlos den Industrieimperien ausgeliefert sind.

    Je mehr die Zuckerbergs, Cooks und Co über die EU poltern, um so eher weiß ich, dass Brüssel nicht alles falsch macht.

    Danke dafür.

  8. Wolfgang Denda says:

    Wenn da mal was im Sinne des Kunden rauskommen würde, oder nur heisse Luft wie bei den Gewerbesteuern von Apple.

    Bei dieser Auswertung von Daten durch Facebook ist der eigentliche Skandal, dass mindestens jeder arbeitende Mensch meist auch vertrauliche Rufnummern in den Kontakt-Einträgen stehen hat, die einfach mal so per Whatsapp in den Weiten des Internets verteilt werden.

    Scheint irgendwie keinen zu stören.

  9. Wäre schön, wenn Facebook endlich mal anfangen würde, sich an europäische Gesetze zu erhalten. Und wir Konsumenten uns für Unternehmen mit hohem Ethik-Standard entscheiden würden.

  10. Locker. Suckerberger zahlt n paar Milliarden und gut is. Vllt haben wir Glück und whatsapp und facebook wird erstma unzugänglich gemacht aus der eu. Die paar strategen mit ihren proxies/vpns werden für sucki auch nich rausreißen,sie knicken ein und wir haben ein paar euros mehr im budget. Eu sollte sich mal gerade machen.is ja schlimm was diese Unternehmen sich rausnehmen und wirklichen wert zu prouzieren.und ich bin für steuerabgabe wo gewinne gemacht werden.

  11. Leute, benutzt Alternativen. Offene Programme with Conversations für Android und Gajim für den PC. Verschlüsselt, kostenlos (wenn es sein muss), datenschutzfreundlich, Open Source. Meine Daten gehören mir und nicht Kozernen oder Behörden!

  12. André Westphal says:

    „Rechtvertigt“ ist raus ^^. Eine Taste auf der Tastatur zu weit nach unten gerutscht :-D.

  13. Das Thema WhatsApp und Facebook wird langsam aber sicher echt nervig. Zum einen liegt das an den Daten die diese Unternehmen haben möchten. Okay, zielgerichtet können sie ja werben, aber alle meine Kontaktdaten austauschen? Hallo, es gibt Grenzen. Des Weiteren bin ich momentan etwas „an genervt“ das BlackBerry OS 10 zu Ende des Jahres kein WhatsApp mehr bekommt. Das ist nicht schön, aber vermutlich kann man dann ja die Android Variante auf dem OS 10 nutzen, alles bisle unschön. Das die Jungs alte Geräte rausschmeißen okay, aber OS 10 halte ich beim BB nicht für alt. Nunja, schönen Sonntag noch… Franky

  14. @Grandpa Erhardt: Du meinst das ThreeMa, für das du 3 EUR ausgibst nur um festzustellen, dass keiner deiner Kontakte das Ding nutzt. Der Messenger, von dem du dank fehlender Quelloffenheit auch nicht mehr als ein „Versprechen“ in Bezug auf deinen Datenschutz hast – ganz so, wie FB versprochen hat, keinen Datenaustausch mit WA vorzunehmen? Das ist ja ne tolle Wahl. Dann doch bitte lieber Wire oder Telegram…

  15. Willkommen im 19. Feb 2014 😀

  16. @Grandpa Erhardt
    Werbung habe ich quasi keine auf meinem Smartphone. Whatsapp glaubt im Übrigen, ich lebe auf den Weihnachtsinseln und habe keine Freunde. Das gleiche gilt – abgesehen von den Angaben und Verknüpfungen auf FB direkt – für die FB Android App. Meine Telefonnummer haben die bis heute nur geraten, da scheinbar nicht mal der Abgleich mit meinem Profil und den Daten, die FB von Smartphones meiner Freunde haben dürfte. Auch wenn ich über bestimmte Dinge schreibe, bekomme ich auf FB keine Werbung dafür. Vielleicht liegt es am Adblocker (PC: uBlock, Android: Adaway). Auf jeden Fall liegt es mobil aber an Xprivacy. Da bestimme ich, welche App was für (Meta)Daten von mir bekommt. Whatsapp nutze ich nebenbei so gut wie gar nicht. Bevorzugt nutze ich Threema und Signal. Soviel dazu.
    Zu deinem „Test“ möchte ich anmerken, dass dieser gar nichts beweisen muss. Die Info kann auch von FB selbst kommen. Damit ist nicht bewiesen, dass die Datenbanken zusammen gelegt sind, um ein Profil zu erstellen. Solange FB/WA das verneinen, kannst du denen das garantiert nicht nachweisen um sie zu belangen. Und darum geht es. Ohne hinreichenden Verdacht – was dein Beispiel sicher nicht sein dürfte – wird da niemand was nachweisen können.

    @Micha
    Gegen Threema wettern und Telegram empfehlen. Mit welcher Argumentation? OpenSource? Ja, auweia. Totschlagargument. Kannst du selbst persönlich den Code von Telegram verifizieren, dass er keine Backdoors enthält? Wenn du es kannst, freut mich das ehrlich für dich. Ich kann es nicht. Ich müsste ich also dem Entwickler glauben. Oder dir. Ich kenne die Entwickler nicht. Die sind mir aber suspekt. Ich kenne dich nicht. Warum sollte ich dir vertrauen?
    Natürlich. Ich kenne die Entwickler von Threema auch nicht. Wenn ich wählen muss, würde ich mich aber für Entwickler entscheiden, die ihre Infrastruktur in der Schweiz – man kennt deren Geheimniskrämerei mit Blick auf das Bankengeheimnis – haben. ClosedSource hin oder her. Vertrauen muss ich letztlich immer irgend jemand anderem, den ich nicht kenne. Ich habe mein Vertrauen den Schweizern geschenkt.

    Und schau mal hier:
    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/oldschool-society-rechtsextremisten-in-muenchen-vor-gericht-a-1089155.html
    Da steht was feines drin. Nämlich das sich die Verifizierungs-SMS bei Telegram für ein weiteres Gerät für deinen Account ganz einfach abfangen lässt und so zumindest unverschlüsselte Gruppenchats mitgelesen werden können. Das Risiko hast du bei Threema erst gar nicht. Das geht nur an einem Gerät. Was das angeht, ist Telegram also kein Argument, wenn du E2E verschlüsselt kommunizieren möchtest. OpenSource hin oder her. Und erzähl mir nicht, du nutzt bei Telegram keine Gruppenchats. Falls nein, kannst du nämlich genauso gut Signal nutzen. Das hat zum Beispiel seinerzeit Edward Snowden empfohlen. Ist kostenlos UND OpenSource. Und wenn dir nicht behagt, dass Signal trotz E2E Verschlüsselung über die Google Server läuft, weil da immerhin Metadaten registriert werden, gibts auch einen Fork, der ohne auskommt und trotzdem mit allen Signalnutzern kompatibel ist. Ist jedenfalls Konsequenter, als Telegram WA vorzuziehen.

  17. icancompute: Open Source ist bei Crypto schon notwendig um vertrauen zu können. Blind Versprechen zu glauben ist kein ausreichender Faktor um jemanden meine Privatsphäre anzuvertrauen. Ja Threema hat Audits gemacht etc und es sieht so aus, als wäre alles in Ordnung, aber eigentlich ist in der Kryptographie das Öffnen der Routinen Pflicht um Sicherheit zu gewährleisten, unabhängig und jederzeit kontrollierbar, und um den Routinen vertrauen zu können. Als Endnutzer muss ich immer jemanden Vertrauen ja, klar, aber Transparenz ist mir da schon lieber als ein „Bei uns luft alles super, glaubt mir“.

    Telegram hat sich so viele Fehler geleistet (Eigene Crypto bei verfügbaren guten Routinen (Signal Protocol um nur eins zu nenne), gepaart mit Überheblichkeit und einem mega Fokus auf Marketing, dass ich denen auch nicht vertraue. Mal davon abgesehen, dass der Servercode immer noch nicht open source ist.

    Ich setze neben Threema auch weiterhin auf Signal, da mich sonst nichts wirklich von der Sicherheit überzeugen kann.

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