Wettbewerbswächter in Großbritannien sind wohl gegen Facebooks Übernahme von Giphy

Facebook möchte den GIF-Sepzialisten Giphy übernehmen. Das ist nichts Neues, sondern es wurde schon Mitte 2020 angekündigt. Doch die Wettbewerbswächter in Großbritannien äußern nun in den letzten Zügen Skepsis. Demnach würde das Abkommen dem Wettbewerb der einzelnen Social-Media-Plattformen schaden.

In einem vorläufigen Bericht raten die zuständigen Behörden dazu, den Deal zu untersagen. Das Argument: Täglich würden Millionen von Posts in sozialen Netzwerken GIFs enthalten. Eine Veränderung bei der Auswahl oder Qualität jener Animationen hätte enormen Einfluss auf die Wahrnehmung der Nutzer. Sollte also ein Rivale von Facebook plötzlich Einschränkungen bei Giphy erleben, könnte dies Nutzer animieren, zu Facebook zu wechseln. So nutzen auch die Konkurrenten Giphy und es gibt hier kaum starke Alternativen – höchstens Googles Tenor.

Man befürchtet, Facebook könnte seinen Konkurrenten langfristig den Zugriff auf Giphy erschweren oder die Bedingungen verändern – etwa könnte man von anderen Giphy-Kunden wie Snapchat, TikTok und Twitter dann Nutzerdaten verlangen, was Facebook ebenfalls weiter stärken würde. Man nimmt auch an, dass Facebook Giphy übernommen habe, weil jene an einer Werbeplattform gearbeitet hatten, welche eine direkte Konkurrenz für Facebook gewesen wäre. Dieses Vorhaben habe Facebook nun natürlich schon unterbunden.

Facebook bestreitet allerdings die Vorwürfe der britischen Kartellwächter CMA. Dabei hat Facebook bereits das Geld für die Aktien an Giphy gezahlt und finanziert aktuell auch deren Mitarbeiter. So war Giphy vor der Übernahme in finanziellen Schwierigkeiten, da man zwar ein großes Wachstum aber bisher keine Gewinne erzielen konnte. Das machte zuletzt auch Investoren müde. Daher stimmte man dann auch der Facebook-Übernahme zügig zu.

Facebook wollte im Übrigen zuletzt auch die Dienstleistungsplattform Kustomer für 1 Mrd. US-Dollar übernehmen. Auch dieses Abkommen wird derzeit kritisch von Kartellwächtern geprüft. Die finale Entscheidung zu Giphy in Großbritannien soll im Oktober 2021 fallen. Dann werden wir wissen, ob der Deal durchgewunken wird, besondere Bedingungen angelegt werden oder es eine Absage gibt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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2 Kommentare

  1. Und was passiert, wenn Facebook gezwungen wird die Übernahme von Giphy abzublasen und natürlich alle Zahlungen zurückbekommt – und daraufhin die Firma schließen muss (was ja vorher schon im Raum stand)?
    Facebook kann dann die Überreste einfach aufkaufen – ohne das die Wettbewerbswächter was dagegen tun könnten, da es ja dann kein „Mitbewerber“ mehr darstellt…

  2. NanoPolymer says:

    Schade, nutze den Dienst jetzt ca. seit einem Jahr auf dem Smartphone.
    Wenn das an Facebook geht fliegt die direkt runter.

  3. Die einzig richtige Entscheidung. Es kann nicht sein das man einen Dienst so hoch zieht, um ihn dann an Anbieter wie Facebook zu verkaufen.

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