Warum ich nicht mehr Evernote nutze, Cloud einschränke und Minimalist bin
Ich schrieb es schon einmal vor einiger Zeit, ich bin ein Minimalist in manchen Dingen. Ok, nicht in Sachen Gadgets und Co, eher in Sachen Onlinediensten, Apps, Erweiterungen und Co. Im normalen Onlineleben komme ich mit schlappen 5 Erweiterungen in meiner Chrome-Installation aus. Ich bin auch mal seinerzeit dazu übergegangen, sämtliche Dokumente bei Evernote zu speichern.
Alles, was man so behalten muss und eben nicht in Papierform vorrätig haben muss. Aber ich habe alles aus Evernote abgezogen und bin wieder auf meine gute, alte „Letztes-Jahrtausend“-Strategie umgestiegen.
Warum ich Evernote nicht mehr nutze? Ganz einfach: ich kann zwar die Texte innerhalb von Evernote einzeln verschlüsseln, aber nicht die Dokumente. Und bei meinem Dokumente-Aufkommen ist das eben Blödsinn, einzelne Notizen textmäßig zu verschlüsseln, Dokumente aber nicht. Wie meine alte Strategie ist? Nach Jahreszahlen. Ordner. 2011 > Rechnungen > Heizung. So zum Beispiel. Einscannen mit dem Scanner oder mit dem Smartphone abfotografieren.
In der Cloud speichern? Klar, könnte ich ohne Probleme. Aber warum? Auf die Dokumente muss ich nicht immer zugreifen können. Sicherungen? Klar, Time Machine auf dem Mac und Dateiversionsverlauf unter Windows 8. Zusätzlich noch auf das NAS. Dokumente, die zwingend in die Cloud müssen? Gibt es nicht. Eher Notizen. Blogbeiträge. Die kann ich direkt ins Backend schreiben oder mittels meines Editors nvALT direkt verschlüsselt in die Dropbox schieben. Die kostenlose OS X-Software taugt auch für Notizen aller Art.
Mobile Notizen? Klar, da kann man für unsensible Daten für Android zum Beispiel die Google Docs oder eine der vielen Apps setzen, die sich mit Google Docs verbinden (unter iOS auch gerne Google Docs oder auch Dinge wie Plain Text oder iA Writer, die Dropbox-Anbindung haben).
Vorteil? Dropbox, alle Google-Dienste, Facebook, selbst LastPass lassen sich mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung einrichten und so noch sicherer machen. Ich mag bequeme Clouddienste und schreibe auch gerne über diese. Dennoch versuche ich für mich persönlich, die Abhängigkeit so gering wie möglich zu gestalten – oder Verschlüsselung zu nutzen, so bequem wie möglich. Wer meint, dass die doppelte Anmeldesicherheit nicht reicht, der kann ja zum Beispiel bei Dropbox zusätzlich verschlüsseln. Mit TrueCrpyt zum Beispiel. Oder ganz bequem, da unter Windows, OS X und diversen mobilen Systemen: BoxCryptor.
Ich habe heute massig Dienste gecancelt und Konten gelöscht, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben. Dienste, die Features anderer Dienste beinhalten, ziehe ich vor, anstatt meine Konten und ToDos zu fragmentieren. Möglichst viel mit möglichst wenig erledigen. Nicht nur bei Online-Diensten, sondern auch bei Apps, Erweiterungen und Programmen.
Nein, dieser Beitrag ist natürlich keine Aufforderung, euren Evernote-Account zu kicken – denn die Mädels und Jungs machen einen sehr guten Job und vielleicht fängt man mich wieder ein, wenn es eine Zwei-Faktor-Authentifizierung gibt. Aber wenn ich Dinge mit unwesentlich mehr Aufwand und kaum Bequemlichkeitseinbußen sicherer gestalten kann, dann mache ich dies. Solange taugt Evernote halt immer noch für viele für Dinge, die man vielleicht nicht verschlüsseln muss. Einkaufszettel. Rezepte und Co.
Ja, ich liebe die Cloud und deren Möglichkeiten – aber dennoch lasse ich mich nicht von jeder noch so schönen Wolke blenden – denn auch aus dieser kann mal ein (Daten-)Regen prasseln – und gegen diesen hilft dann ein (Verschlüsselungs-)Regenschirm. Natürlich werdet ihr hier weiterhin über diverse Dienste informiert und auch meine persönliche Meinung gibt es dazu. Wie und ob ihr einen Dienst oder so nutzt, müsst ihr für euch selbst entscheiden.
Schönes Restwochenende!
Was nutzen einem denn bitte Rechnung ala Heizung, PayTV oder was auch immer, in der Cloud? Mal garnichts. Auch eingescant, auf dem PC / Latop nicht viel. Kommt die Steuerpruefung, dann will der Typ echte Ordner, im DIN A4, so richtig zum Anfassen.
Alles, aber auch absolut Alle, was mit meinem Haus, dem Mietshaus und der Wohnung (reise viel, da hat es noch eine Wohnung in einem anderen Land) zu tun hat, dass ist in stinknormalen Ordnern abgelegt, im Keller, so richtig altmodisch nach Jahren. 🙂
Interessanter Artikel… Ich glaube ich werde auch mal über meine Cloudnutzung (wieder) nachdenken.
Safesync von TrendMicro ist anscheinend ein Geheimtipp… Die verschlüsseln die Daten soweit ich weiß gleich mit 256 Bit AES, bieten dafür natürlich nicht sooo viele Features!
Mit dem Dienst solltest du dich vllt. mal auseinandersetzen Caschy! (Du hast ja immer einen erstaunlchen Blick fürs wesentlich & Details!)
Und gerade die Jungs von TrendMicro sollten doch Ahnung von Sicherheit haben, meint ihr nicht auch? 😛
Da es hier scheinbar noch nicht erwähnt wurde würde ich euch gerne nochmal Teamdrive ans Herz legen welches ich gerne benutze. Ich kann Caschy gut verstehen auch ich sehe meine Dokumente ungern ungeschützt in der Cloud gerade wichtige Sachen wie Bankunterlagen oder Versicherungspolicen. Auch ein NAS Backup ist zwar eine gute Sache aber bringt ich Sachen Worst Case Backup leider nicht weiter, Beispiel meine Bude Fackelt ab dann sind die Dokumente und das NAS eventuell beide weg und mit Pech weiß ich dann nicht mal mehr welche Versicherung ich anrufen muss damit mir der Schaden ersetzt wird.
Deshalb nutze ich Teamdrive hier werden die Daten VOR dem Hochladen automatisch verschlüsselt und der der Schlüssel liegt nur auf meinen Rechner bzw. Rechnern/Handy’s sollte ich alle verlieren wäre auch mir kein Zugriff mehr möglich. Die Software synchronisiert automatisch von mir gewählte Ordner ab. Und das Allerbeste Ich kann wenn ich möchte meine Daten auch noch auf einen von mir gewählten Speicher ablegen bei z.B. in meinen 20 gratis GB zu die es zu jeden Telekom Vertrag gibt.
ohhhhhohoho ist minimalist sein nun angeagt sprich hipster-zeitgeist-befehl?! heute cloudjünger morgen cloudverächter; heute alles-mitnehmer morgen minimalist. oh mann!
@Markus (Ny Alesund) Und du bleibst immer der gleiche Lutscher 😉
Was mich an dem „Event“ fast mehr interessiert als die Gründe, ist die Frage, wie du deine Dokumente sauber in die Offline-Welt zurückgeschrieben hast. Ich bin kein Evernote HardcoreNutzer, also kenne ich die Funktion vll einfach nicht, aber es scheint keine Möglichkeit zu geben, irgendeine geschaffene Struktur (Schlagworte, Verteilung auf Notizbücher oder auch Benamsung, die erst nach dem Upload zu Evernote erfolgte) bei der Rückführung der Dokumente abzubilden – vorzugsweise in einer Ordnerstruktur und passendem Dateinamen.
Klingt nach sehr viel Handarbeit, die du da machen musstest, oder nach von vornherein redundanten Datenhaltung.
Ich will zur Zeit nämlich mangels einer brauchbaren Dokumentenverwaltung insb hinsichtlich der (komfortablen/ausreichend schnellen) gemeinsamen Nutzung (auch) unter Verwendung von durchsuchbaren PDFs eher REIN nach Evernote. Mich hält aber ab, dass meine Ordnungsversuche dort in allen anderen Welten für die Katz zu sein scheinen.
Erzähl doch mal …
Etwas mehr als ein Jahr ist der Beitrag jetzt her…und jetzt nur mal ein kleines Stichwort: NSA
So schnell kann es gehen mit dem Regen und dem Schirm 🙂
Wo stehen wir heute? Alles was im Netz ist ist im Netz… Klar nicht für den eigenen Nachbarn, aber irgendwer kann es sehen, wenn er es denn möchte. Und genau hier ist doch der springende Punkt. Wen interessiert (von der Personengruppe die es könnte) eure Steuererklärung, eure Kontoauszüge, …? Alle die das interessiert haben die Sachen sowieso schon bzw. greifen es über Dritte ab. Und wenn es nun wirklich mal zum Identitätsdiebstahl kommt, muss da nicht unbedingt das Web schuldig sein…
Evernote bleibt als Dokumentenmanagement weiterhin vorn, aber leider ist es eine starke Einbahnstraße. Also bindet man sich eigtl. lebenslänglich daran, wenn man mal angefangen ist. Eine Ordnerstruktur auf Dropbox (verschlüsselt oder unverschlüsselt) kann man von einem Anbieter zum nächsten fast mühelos übertragen. Aber hat eben dafür insgesamt weniger Komfort.