Warum das Huawei Nexus 6P in Deutschland so teuer ist?
Hand aufs Herz, diese Frage haben wir uns wohl alle gestellt. Super interessantes Nexus-Gerät, welches mein Interesse geweckt hat. In den USA für ab 499 Dollar zu haben. Das Huawei Nexus 6P. Greift man nicht nur 32 GB-Ausgabe des Huawei Nexus 6P, sondern will 64 GB haben, so kostet es 549 Dollar – und da mehr Speicher nur durch noch mehr Speicher zu toppen ist: 649 Dollar für die Ausgabe mit 128 GB. Ja, ja – die USA. Kommen ja noch Steuern oben drauf. Dennoch günstiger im Vergleich zum Euro.
499 Dollar sind ungefähr 446 Euro, 549 Dollar wären 490 Euro und 649 Dollar sind 580 Euro. Selbst mit Steuern stehen wir im Vergleich zum Dollar extrem doof da, was das Huawei Nexus 6P zu einem uninteressanteren Gerät hierzulande macht, was schade ist. Ich habe mal gefragt, warum dies so ist. Die offizielle Begründung ist sicher nicht befriedigend für euch:
„Es gibt mehrere Faktoren, die sich auf die Preise in verschiedenen Regionen / Ländern auswirken, wie zum Beispiel die Mehrwertsteuer, ZPÜ (Urheberrechtsabgaben, Anmerkung Caschy), Transport / Vertrieb / Service und Carrier-Kosten (falls zutreffend). Preisunterschiede in den USA und anderen Regionen ergeben sich unter anderem auch aufgrund des Zubehör-Pakets (Kopfhörer und Case), welches in verschiedenen Regionen enthalten ist.“
Das also dazu. Schade, nicht wahr?
Also diese regionalen Unterschied jucken mich net. Schon mal geschaut, was ein Mittelklasse-Chinaphone in Shenzen aufm Markt kostet? Keine umgerechneten 150 €. Das bringt mir hier aber nix.
Fakt ist, die Geräte reihen sich bei S6e / S6e Plus, iphone 6s und Co mit ein. Isso.
Spannender finde ich die Frage, ob ein Mate S nicht momentan das bessere High-End Flaggschiff von Huawei wäre. 😉
Ich würd mir trotz alle dem kein Gerät mehr über 450 € kaufen. Kein iPhone, kein Samsung. Warum? Weil es z.B. mit einem Honor 7, Sony Z3, LG G4 oder gar Moto G (3. Gen, 16 GB) sehr, sehr gute Geräte in der Preisklasse gibt, die ihren Job mehr als ausreichend erfüllen. Alubody, gute Kameras, Fingerabdrucksensor, Speicherkartenslot, lange Akkulaufzeit, flüssige UI, solide Updates, Schutz vor Wasser, usw … alles kein Problem mehr.
Und kostet heutzutage auch nicht mehr viel.
Ich habe das Moto G 2014 Dual-Sim für 179 Euro und das läuft gut. Die üblichen Android Nachteile halt, wie viele Sicherheitslücken, Berechtigungen nicht einschränkbar, extrem spärliche Updates etc.
Dazu beim Moto G eine schlechte Kamera und der Empfang ist auch nicht so dolle. Aber sonst für das Geld echt ok. Motorola müllt immerhin nicht das Phone mit unbrauchbaren Apps voll wie Samsung oder auch Huawei und andere. Bis die Nexus Geräte immer teurer wurden habe ich die auch gekauft. Motorola hat aber auch nacktes Android drauf und ist sicher eine Alternative, z:B. Moto X Play.
Mehr als 300 Euro (mit Fingerabdruckscanner und QI vielleicht auch bis 350 Euro) würde ich aber nicht mehr für ein Phone ausgeben. Da fehlt mir einfach der Mehrwert für das Geld.
Nächste Woche schaue ich mir das Windows 10 Mobile mal genauer an. Das Lumia 640 LTE Dual-Sim ist für 179 Euro unschlagbar und wohl problemlos upgradefähig.
@John: Die Antwort gab die dt. PR um ca. 14 Uhr am 30.9. Hab ich schriftlich hier. Wohl Standardantwort für alle.
@Peter: Anderen vorwerfen, nicht rechnen zu können und dann aber Einfuhrumsatzsteuer und Mehrwertsteuer zugleich ziehen … puhh 🙂
Ansonsten, was den Preis angeht, da spielen, es wurde ja schon mehr als angedeutet, ziemlich viele Faktoren eine Rolle: zB auch Währungsschwankungen, -umrechnungen absichern, avisierten Kundschaft (die aus Distinktionsgründen ungern „billig“ kauft, man will ja was besonders sein), Größe des Zielmarktes (der hier sicherlich kleiner ist als in den USA) oder schlicht das generelle Preis- und Verdienstgefüge im Zielland (das ist hier nunmal recht hoch, von Lebensmitteln abgesehen). Eine Firma wäre doch einfach nur blöde (und bald pleite), wenn sie ihre nachgefragten Konsumgüter einfach nur verscherbelt. Und natürlich werden die auch ihre Gründe für die Preisfindung nicht einfach veröffentlichen, damit die Konkurrenz weiß, wo sie ansetzen muss … .
@Peter
„499 $ = 447 € + Einfuhrumsatzsteuer 85 € = 532 €
Im Vergleich der zu erwartende Europreis.
649 € Brutto. Dies durch die 19 % deutsche Mwst abgezogen sind es rund 545 € netto.“
Stimmt meines Erachtens nicht so ganz. Entweder nur die Nettopreise vergleichen oder nur die Bruttopreise. Die Einfuhrumsatzsteuer entspricht mit ihrem Prozentsatz dem geltenden Mehrwehrtsteuersatz.
Somit kommt man zu dem Vergleich 447 € zu 545 € = 98 € Differenz. Zieht man davon die oben erwähnte Abgabe von 36 € ab, bleiben als Rest 62 €. Und die werden sich bis auf wenige Euro auf verschiedene Kosten verteilen.
@bruderlustig
Ob sich der Rest bis auf wenige Euro auf verschiedene Kosten verteilt würde ich mal bezweifeln – entweder die sind konkret zu belegen oder reine Spekulation. Viel wahrscheinlicher sind folgende Überlegungen: Erstens lassen sich offenbar höhere Preise in Europa erzielen – das zeigen auch die regionalen Preisunterschiede bei anderen Smartphones. Und zweitens könnte das Wechselkursrisiko eine Rolle spielen – wenn man die Einschätzung hat, dass der Euro mittel- bis langfristig gegenüber dem Dollar eher an Wert verlieren wird, dann ergibt es definitiv Sinn im Euroraum auch höhere Preise anzusetzen.
Wie ist denn die Preisdifferenz CHF oder GBP zu US Dollar?
@stefan
Die Kosten müssen doch nicht konkret belegt werden. Welches Unternehmen offenbart schon seine gesamte Kalkulation? Wir stochern hier doch alle nur im Nebel. Mit ging es bei meinem Kommentar auch eher um die richtige Art des Preisvergleichs, auch wenn die Zahlen möglicherweise in der Wirklichkeit etwas anders sein können.
Außerdem sollte in dem Verkaufspreis schon die entsprechende Gewinnmarge eingerechnet sein, so dass der Differenzbetrag (in dem Beispiel die 62 €) wirklich bis wenige Euro für zusätzlichen Gewinn verschiedene Kosten auffangen soll, von welchen es alleine in Europa eine Menge gibt; schon aufgrund unterschiedlicher Ländergesetzgebung.
Dein Anmerkung mit dem Wechselrisiko ist auch ein gutes Beispiel für Dinge, welche bei einer Kalkulation beachtet werden sollten. Und nicht zuletzt spielen natürlich auch die „9er“-Preise eine Rolle. Um halbwegs einheitliche Preise in Europa vorzugeben, wird der Endverbraucher preis natürlich schick gemacht.
Soll heißen, dass 649 € in den Augen der Verkäufer besser sind als bspw. ein Preis von 640,56 €. Dass dann natürlich auf- und nicht abgerundet wird, liegt nun mal am System. Es sind halt alles Kapitalisten, die Geld verdienen wollen.
Die Rechnung ist doch ganz einfach:
Nexus 6P 64 GB
549 USD = 490 EUR
490 EUR + 19% = 583 EUR
ZPÜ Abgabe 36 EUR + 19% = 43 EUR
Macht zusammen 626 EUR
Die zusätzlichen 11% Aufschlag zu 699 sind vermutlich
Handelsspanne für mediamarkt, Amazon u. Co.
zur ZPÜ-Abgabe:
https://www.zpue.de/fileadmin/user_upload/pdf/tarif_mobiltelefone_4_bis_6_Zoll_ab_2011.pdf
@John von Neumann und die Handelsspanne gibt es in den USA nicht? Und die nimmt Google auch im eigenen Store?
Man kann es lange drehen wie man will – die Geräte sind in Europa teurer als in den USA.
Erst wollte ich aufsteigen von meinem Nexus 5 zu Nexus 6P oder 5X. Jetzt denke ich doch noch ein Jahr meinen Nexus 5 zu nutzen und den nächsten Nexus abwarten.
Wichtigster Grund: Preis
Danke „John von Neumann“ wenigstens einer der Handelswarenverkehr Ahnung hat und bevor ihr alle meckert mach euch Sachkundig.
P.S. Wer nicht zufrieden ist mit dem, was er hat, der wäre auch nicht zufrieden mit dem, was er haben möchte.